Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

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tele
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Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von tele »

Ich dachte mir, die bluesbegeisterten unter den Fingerstylisten könnten einem Newbie auf dem Gebiet mal ein paar Tips geben, wo man sich man besten in die Materie einarbeitet. Ich selbst bevorzuge die Kombination Noten/Tabs als Format und eher Folk/Ragtime-Blues mit Wechselbass in C oder G als bluesigen Blues mit monotonem Bass in E. Aber es lesen ja noch andere mit, weshalb das Angebot so breit gefächert wie möglich kommen kann...

Ich möchte bei der Gelegenheit vielleicht das Fingerstyle Blues Songbook von Steve James vorstellen. https://www.amazon.de/Fingerstyle-Blues ... s+songbook" onclick="window.open(this.href);return false;"
Darin sind 15 kurze Blues-, Gospel-und Ragtimestücke in Noten und Tabs mit begleitender CD.
Teilweise sind es Originale, die unter didaktischen Gesichtspunkten geschrieben wurden wie "Dropped D-Blues", teilweise sind es Arrangements von schon existierenden Titeln "Make me a Pallet on the Floor".

Die Mehrzahl der Stücke ist in Standard-Tuning, einige auch in Open Tunings. Die werden dann mit Slide gespielt.
Einige der Stücke sind Gesangsstücke, aber die Begleitung ist nicht einfach eine stumpfsinnige Akkordbegleitung, sondern die Gitarre übernimmt Elemente der Melodie und kann auch für sich alleine stehen.
So zum Beispiel "Bye Bye Baby Blues" von Little Hat Jones.
https://www.youtube.com/watch?v=o6H8ztk-Ulk" onclick="window.open(this.href);return false;"

Ich würde mich freuen, aus der Fülle des Materials die ein oder andere Quelle empfohlen zu bekommen, eigenes Experimentieren ist natürlich unerlässlich, aber ab einem gewissen Ausmaß dann doch zeitintensiv und kostspielig. :wink:
Zuletzt geändert von tele am Mo Aug 22, 2016 12:47 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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vasgitar
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von vasgitar »

Hi tele

Ich habe vor längerer Zeit mal einen Truefire-Kurs "Blues Guitar for Beginners" von David Hamburger durchgearbeitet. Der Kurs hat nichts mit Fingerstyle zu tun und ist very basic (nur offene Akkorde und Licks über max. 2 Saiten. Das letzte Stück des Kurses hat sehr grosse Ähnlichkeit mit dem 1. Stück des "Blues you can use" Buches.

Mir hat der ruhige Stil des David Hamburger gefallen, so dass ich mir, da ich auch am Fingerstyle-Blues sehr interessiert bin, seine beiden Kurse "Fingerstyle Blues Handbook 1 + 2" runtergeladen habe. Diese Kurse sind für Einsteiger in die Fingerstyle Gitarre gedacht (siehe die Website von David Hamburger -> http://davidhamburger.com/2015/03/which ... es-course/ und für dich vielleicht zu einfach.

Im Teil 1. geht es um die Steady-Bass (Monotonous Bass) Technik im Teil 2 um den Alternate Bass Stil. Ich bin gerade im Teil 1 zugange. Nebenbei lerne ich dabei etwas was ich schon immer mal lernen wollte: das Improvisieren mit Pentatonik oder Blues Scale in E oder A ohne einen Backing Track laufen lassen zu müssen, denn das übernimmt ja der Steady Bass.

Für Fortgeschrittenere, wie du es ja wohl bist, gibt es die "Fingerstyle Blues Factory". Im ersten Teil werden diverse Licks im Steady Bass oder Alternate Bass Stil vorgestellt (E Licks, A Licks, B Licks usw) und im zweiten Teil werden daraus dann komplette Blues Stücke zusammengebaut (daher vermutlich "Factory")

Man kann sich einige freie Lesssons auf der Truefire-Seite angucken. Die Kurse kosten meist so um die 30 €uronen.

Truefire -> https://truefire.com/free-guitar-lessons/

Volker
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tele
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von tele »

Danke für den Tipp!
Von David Hamburger habe ich ein Heft zum Thema Swing-Gitarre, da spiele ich immer wieder gerne mal was draus.
Ich habe mir die Fingerstyle Blues Factory mal auf Youtube angeschaut.
Klingt gut, aber das ist mehr so Blues in E und A, wo die Basssaiten leer gespielt werden, und die linke Hand dann munter am Griffbrett rumturnen und Licks spielen kann.
Ich will aber eher Stücke in G oder C spielen, die aus festen Akkordpostionen heraus gespielt werden.
Ein Buch, das auch in die Richtung geht, ist "Acoustic Blues Guitar" von Kenny Sultan.
https://www.amazon.de/Acoustic-Blues-Gu ... 0931759730" onclick="window.open(this.href);return false;
Das fängt auch mit Stücken in E und A an, für mich interessant wird es aber eher, wenn C und G behandelt werden.
Dann geht es mehr so in Richtung Ragtime-Blues, wie z.B.der West Coast Blues von Blind Blake.
https://www.youtube.com/watch?v=f-exWxMu_8E" onclick="window.open(this.href);return false;
Aber wie gesagt, der Thread ist ja auch für andere informativ, deshalb noch einmal vielen Dank!
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emptypockets
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von emptypockets »

Ich beschäftige mich ja auch schon einige Zeit mit Fingerstyle - Blues, Ragtaime usw..
Ich kann, auch wenn er viele Leute immer wieder verschreckt, nur dazu sagen, dass das einizge, was etwas bringt, die alte Plattitüde ist: Hören, hören, spielen, spielen, spielen.
Bei der Analyse z.B. von Ragtime Stücken, stellt man schnell fest, dass sie sich in der Regel in der Akkordprogression sehr, sehr ähnhlich sind. Was variiert, ist in der Regel die "Melodieführung". Und die wird auch von den "Meistern" immer wieder sehr unterschiedlich gespielt.

Fazit: Fingerstyle - Blues und Ragtime aufgrund von Noten oder Tabulaturen zu lernen, führt zu dem Ergebnis, das man leider immer wieder hört: es klingt hölzern,"groovt" nicht.

Es kommt weniger darauf an, Ton für Ton genau nach Vorgabe eines Lehrers/ Buches ein Stück zu lernen, sondern das Wesen und die "Hooklines" eines Stückes aufzunehmen und selbst zu gestalten.

Insbesondere Ragtime ist weniger eine Frage des "Lernens", sondern eher eine Frage des richtigen "Trainings".

Bei dem hier geposteten Beispiel des Westcoast - Blues kann man genau das hören, was ich meine: dieses Stück ist wahrscheinlöich Ton für Ton völlig richtig und ich könnte es mit Sicherheit auch nicht genauso spielen. Aber es hat mit dem "West Coast Blues" nach meiner Auffassung sehr wenig zu tun. Es ist viel zu langsam, viel zu sehr auch "Richtigkeit" und "Sauberkeit" gespielt, um eine mitreissender Ragtime zu sein, wie Blind Blake es gemeint hat (glaube ich jedensfalls).

Ich selbst habe auch schon in diese Bücher hineingeschaut. Mich hat das ganze sehr gelangweilt, weil es einfach keinen Spass macht, stundenlang Ton für Ton genau nachzuspielen.

Ich bleibe lieber bei meiner "geschliderten" Spieolweise. Nicht Ton für Ton perfekt, aber "es geht los". Zumindest manchmal.....

Aber das ist alles natürlich nur meine Einstellung dazu. Ich erhebe natürlich keinen Anspruch auf die alleinige Wahrheit.

Für viele andere ist eventuell der Weg über Bücher der bessere.

Nichts für ungut......
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tele
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von tele »

Fazit: Fingerstyle - Blues und Ragtime aufgrund von Noten oder Tabulaturen zu lernen, führt zu dem Ergebnis, das man leider immer wieder hört: es klingt hölzern,"groovt" nicht.
Ich glaube, die Art, wie man sich etwas aneignet ist eher sekundär.
Ob man eine spannende Geschichte gelesen hat oder sie selbst erzählt bekommen hat, wichtig ist beim Erzählen , wie man sie gestaltet.
So ähnlich ist das in der Musik auch, wichtig ist nicht wie man sie lernt, sondern wie man sie spielt.
Als Beispiel Damien Ariberts Version von Roland Dyens' "Lettre noir", einem Blues, den man von im 12/8-Takt notierten Noten studieren muss.
Ich finde, das klingt gar nicht akademisch, sondern sehr lebendig... https://www.youtube.com/watch?v=--phayFJIc0" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich habe auch nicht den Anspruch die alten Bluesmeister 1:1 zu kopieren, gepickte Bluesstücke sind für mich lediglich eines der Mittel dazu, mich auf meine alten Tage mit dem Steelstring-Fingerpicking vertraut zu machen. (Neben Klassik, Folk, Country...)
Und für einen speziellen Baustein jetzt lieb gewonnene Gewohnheiten über Bord werfen?
Ich weiß nicht recht...
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emptypockets
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von emptypockets »

Nichts für ungut, wie gesagt.
Ich wollte niemanden provozieren.

Ich bin nur davon überzeugt, dass gerade das Blues- undf insbesondere Ragtimespielen in erster Handwerk ist und keine Kopfarbeit.
Und so wie man das Tischlern, Fußballspielen oder Bowlen nicht durch Bücherlesen lernt, so lernt man Blues (bzw. überhaupt Gitarre -) - Spielen nicht durch Bücher.

Aber natürlich kann das jeder sehen, wie er möchte.
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Kingfrog
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von Kingfrog »

emptypockets hat geschrieben:Ich bin nur davon überzeugt, dass gerade das Blues- undf insbesondere Ragtimespielen in erster Handwerk ist und keine Kopfarbeit.
Und so wie man das Tischlern, Fußballspielen oder Bowlen nicht durch Bücherlesen lernt, so lernt man Blues (bzw. überhaupt Gitarre -) - Spielen nicht durch Bücher.

"Kunst kommt von Können"

"Basics" muss man lernen - und warum nicht aus Büchern oder mit sonstigen Medien?
Profession kommt durchs Praktizieren und dann groovt es auch.

Also sowohl als auch - könnte man sich darauf einigen @emptypockets? :)
Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche
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emptypockets
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von emptypockets »

Hab' ich doch schon gesagt: jeder wie er möchte.

Aber dass man natürlich die "Grundregeln" (in Tüdelchen, weil es ja Leute gibt, die sauer werden, wenn man im Blues überhaupt von Regeln spricht...) des Blues und der Musik allgemein ein wenig beherrschen beherrschen sollte, kann hilfreich sein.
Sonst braucht man ja gar nicht erst anfangen.

Wobei..... . Als ich damit anfing, hatte ich von nichts eine Ahnung. Ich konnte nicht einmal eine Gitarre stimmen. Habe dann solange an den Wirbeln gedreht, bis es für mich harmonisch klang.

Davon "wie Blues geht", hatte ich noch weniger Ahnung. Ich habe halt solange 'rumgedudelt, bis es für mich danach klang.

Diese Vorgehensweise würde ich heute auch eher nicht empfehlen. :wink:
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tired-joe
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von tired-joe »

Ragtime ist primaer eine komponierte Musik, keine improvisierte, bzw. der Anteil der Improvisation ist nicht gross. Man sollte Ragtime und Blues nicht unbedingt in einen Topf werfen.

Joe
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emptypockets
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von emptypockets »

Naja, es hat ja auch niemand behauptet, dass Ragtime improvisierte Musik sei.

Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass Blues keine komponierte Musik ist...... .

Es wurde auch nicht davon gesprochen, alles zu improvisieren. Es ging mir persönlich darum, dass man nicht jeden Ton sklavisch nach Vorlage spielen muss.

Wenn man sich zum Beispiel nur die mehreren bekannten Versionen des West Coast Blues von Blind Blake anhört, stellt man fest, dass auch der Meister sich kleine Variationen "leistet".

Wie übrigens auch bei verschiedenen Versionen von klassischen Bluesstücken.

Ich würde sagen: grundsätzlich liegen Komposition und Improvisation beim Blues sehr nahe beieinander. Für mich persönlich macht genau das den Reiz dieser Musik aus.
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tele
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von tele »

Ragtime ist primaer eine komponierte Musik, keine improvisierte, bzw. der Anteil der Improvisation ist nicht gross. Man sollte Ragtime und Blues nicht unbedingt in einen Topf werfen.
Ich glaube, da sollte man vielleicht ein bisschen unterscheiden zwischen klassischem Piano-Ragtime à la Scott Joplin und Countryblues Gitarrenstücken mit Harmoniefolgen, die an Ragtime angelehnt sind.( C-A7-D7-G7...C-C7-F-F#dim...) Wenn in dieser Diskussion von "Ragtime" gesprochen wird, dann ist wohl eher zweiteres gemeint, nicht Transkriptionnen von Piano-Rags für die Gitarre.


Klassische Piano-Rags sind ja vom Rhythmus her auch binär-"
https://www.youtube.com/watch?v=psyOPSrs0BI" onclick="window.open(this.href);return false;"

und Countryblues Rags swingen.
https://www.youtube.com/watch?v=1BOuqNgxUmM" onclick="window.open(this.href);return false;"
So was zu spielen schwebt mi in etwa vor

Oder etwas in der Richtung https://www.youtube.com/watch?v=4deit9E40yM" onclick="window.open(this.href);return false;"
Also kein totaler Low-Down-and-dirty-Blues, sondern eine gewisse jazzige Eleganz darf schon sein.
Wie zum Beispiel auch im "Canicule Blues" von Francois Sciortino https://www.youtube.com/watch?v=SY5IiW6RnLc" onclick="window.open(this.href);return false;"
Und da ist eine gute Tabulatur sicher nicht verkehrt...
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landmesser
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von landmesser »

Moin allerseits,

mir fällt es schwer, sowas kompliziertes rauszuhören, dazu brauche ich die Hilfe von Tabulaturen. Aber es geht auch nicht, ohne den Originalen zuzuhören, und da haben alle die verlinkten Beispiele einen Haken. Sie sind zu sauber, zu perfekt gespielt. Dafür aber nicht mit genug Druck und Dreck.

Einfach mal den weiter oben zitierten West Coast Blues anhören: https://www.youtube.com/watch?v=ZayTpvm0Yho" onclick="window.open(this.href);return false;
Oder eine einfache Liedbegleitung von einem anderen Gitarristen: https://www.youtube.com/watch?v=S1CTfwLFX74" onclick="window.open(this.href);return false;

Die Tabulaturen kann mann zu beiden Stücken einfach googeln, aber Drive der beiden Stücke erreichen die wenigsten Einspielungen. Also mein Tip: Erstmal hören, was man eigentlich spielen will. und dann mit Hilfe der Tabulaturen lernen. Nur nach Noten: Geht nicht. Die Klassikgitarristen auf den obigen Youtube Videos spielen alles perfekt, aber Swingen ... nö.

Mein Senf zur Diskussion
Viele Grüße
landmesser
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von jpick »

Ja, das swingen in Jazz, Blues und Rag will schon gekonnt sein. Frei nach Duke Ellington: "It Don’t Mean a Thing (If It Ain’t Got That Swing)".
Leider hapert es meist genau daran. Das hat m. E. zu tun mit musikalischem Empfinden, der Fähigkeit, genau hinzuhören und gutem Rhythmusgefühl und timing, was auch eine anspruchsvolle technische Qualität darstellt. Das Swing-feeling lässt sich schwerlich notieren und somit allein durch abspielen nicht erlernen. Wobei überhaupt nichts dagegen spricht, sich mit Tabs, Vorlagen und Materialien anderer weiterzubilden bzw. Stücke draufzuschaffen.

Nebenbei gebe ich emptypockets völlig Recht, wenn er sagt, dass man die Musik, die man auf vernünftigem Niveau und mit gewisser Authentizität selbst spielen möchte, auch ausgiebig hören und vor allem auch lieben muss. Wenn man der betreffenden Musik das Gefühl nicht entnehmen kann, kann man es auch nicht weitertransportieren, das ist meine feste Ansicht.
Mal eben einen Ausflug in dies und jenes Genre zu machen und geile Aufnahmen machen iss eben nich so einfach 8)
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von tele »

Aber es geht auch nicht, ohne den Originalen zuzuhören, und da haben alle die verlinkten Beispiele einen Haken. Sie sind zu sauber, zu perfekt gespielt. Dafür aber nicht mit genug Druck und Dreck.
Ich denke. das ist auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Also, ich will nicht so schepperig klingen wie Gary Davis.
Aber das Swing-Feeling von John Standefer, das würde ich mir schon gefallen lassen...https://www.youtube.com/watch?v=Ty7eDI9Stt8" onclick="window.open(this.href);return false;
Die Klassikgitarristen auf den obigen Youtube Videos spielen alles perfekt, aber Swingen ... nö.
So weit ich richtig informiert bin, war Swing kein Bestandteil klassischer Ragtime Kompostionen, weswegen er in Michael Lucarellis Interpretation des Entertainer fehl am Platz wäre. Die Pianisten swingen da auch nicht. https://www.youtube.com/watch?v=t9gzZJ344Co" onclick="window.open(this.href);return false;"
Mal eben einen Ausflug in dies und jenes Genre zu machen und geile Aufnahmen machen iss eben nich so einfach
Kommt immer auf den Anspruch an, den man an sich hat, Mir geht es auch nicht darum, auf einem Bluesfestival die Hardcore-Blueser zu begeistern.
Aber an einem Samstagnachmittag mal einen kleinen "Blues du samedi" spielen? Warum nicht...https://www.youtube.com/watch?v=CabWWLbhegw" onclick="window.open(this.href);return false;
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Re: Fingerstyle Blues Bücher oder Websites

Beitrag von Angorapython »

Die Sachen, die ich mir herausgehört habe, kann ich noch auswendig, der ganze Schas nach Tabulaturen ist teilweise komplett verschwunden aus meinem Gedächtnis. Trotzdem erarbeite ich mir immer wieder Zeugs nach Tabulaturen. :oops:
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