Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

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tele
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von tele »

Danke für die Empfehlungen! Mit Stefan Grossman habe ich so ein bisschen meine Probleme. das ist einer der Gründe weswegen ich hier gefragt habe.
Mir fehlt da ein bisschen das didaktische Element. Ich habe von ihm ein Heft "Beginner's Fingerpicking Guitar", da gibt es eine ganz knappe Einführung, und dann geht es los mit Note-for-Note-Transkriptionen von Grossman,Fahey, Van Ronk, Happy Traum.
Dazu gibt's eine CD mit den Originalaufnahmen mit all ihren Unsauberkeiten.
Das gefällt mir an dem Heft von Steve James besser, die Tatsache, dass er die Stücke noch einmal speziell für das Buch "aufbereitet" hat.
Aber das Grossman-Heft ist auch schon älter, vielleicht haben die neueren etwas mehr didaktischen Background.

Heino war natürlich kein gutes Beispiel, wenn es um Sinn und Unsinn von Improvisation geht. Daher vielleicht ein anderes.(Ganz ohne Links :wink: )
"A Night in Tunesia" wurde von Jazz-Trompeter Dizzy Gillespie komponiert. Die "Raison d'être" des Stückes ist also, als Improvisationsgrundlage herzuhalten, und nicht wie manch anderer Jazz Standard eine Musical-Melodie zu sein. (Z.B."All the things you are").

Man kann das Stück also in einer Jazzband spielen und wie die Jazzer das so zu tun pflegen, schon bei der Vorstellung der Melodie (Head?) variieren.

Man Kann sich aber auch die Notenausgabe "Night&Day" von Roland Dyens besorgen, in der ein Arrangement von "Night in Tunesia" für klassische Gitarre ist, das man dann Note für Note einübt.

Ich finde beide Herangehensweisen legitim...
Zuletzt geändert von tele am Fr Aug 26, 2016 7:25 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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emptypockets
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von emptypockets »

Ich empfehle ja immer wieder und gerne die beiden Sonderhefte "Bluescafe I und II" der "acoustic guitar".
Neben den Tabs gibt es jeweilos eine kurze Einführung in die Songs sowie Hinweise auf besondere Klippen.

Für mich haben diese Tabs immer 'mal wieder aus Ausgangspunkt für eigene Dinge - nenne es gerne "Improvisationen" gedient und tun es ab und an immer noch.
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tomis
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von tomis »

...Sinn und Unsinn von Improvisation ?
was ist eigentlich dein Ziel ?
Spielen oder reproduzieren ?
Klar, das meistern von irgendwelchen stücken, die jemand schon mal gespielt hat,
hat ohne zweifel seinen reiz
aber ein musiker will ja seine eigenen noten einbringen
die sache mit dem salz und spaß usw
das ist ja wie fremdsprache lernen aber ohne sich zu unterhalten
habe leider keine links auf lager
ach doch:
der hier
reine improvisation
mit Blues und Gruß
Thomas
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RB
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von RB »

Was mich allmählich stört, ist das Setzen einer inzwischen kaum noch überschaubaren Zahl von Links. Wer zu einem Thema etwas suchen will, mag die Suchmaschinen selbst benutzen und die passenden Suchworte dort verwenden. Dieses Forum sollte jedenfalls keine Linksammlung werden.

Ansonsten sehe ich es wie Tomis.
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string
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von string »

Morgen Thomas,

- "aber ein musiker will ja seine eigenen noten einbringen" -

Nicht schulmeisterhaft gemein:
Klares JA, wenn er als Fortgeschrittener die Vorraussetzungen dafür erlangt hat und
wenn er das überhaupt selbst möchte.
Manche Stücke möchte auch ich eben möglichst original nachspielen,
weil mir gerade DIESE Version so gefällt. Ist eben Geschmacksache und somit ja legitim.

Wenn es Spaß macht ein Stück selbst zu arrangieren bzw. nach eigenem Empfinden
abzuändern (auch weil es vielleicht schwer nachspielbar ist) ist dies ja absolut in Ordnung.
Mache ich ja gelegentlich auch.

Ich möchte hier jedoch keinesfalls mit meinen Vorlieben missionieren
aber
"Ich kenne keinen, der so oft Recht hat wie ICH" :D

Gruß
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sondern der Zusammenklang".
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tele
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von tele »

@ emptypockets; meinst du guitar-acoustic? (deutsches Heft mit englischem Titel). Da habe ich noch einige Ausgaben, Ich glaube, die Rubrik "Blues Cafe" hat ein Saarländer geschrieben. Kann also so schlecht nicht sein. :wink:

@tomis: Meine Homebase ist die klassische Gitarre und ich verbringe die meiste Zeit damit, klassische Stücke nach Noten zu üben. Die eigene Note,das "Salz", kommt dabei durch das "Wie" des Spiels, also die Gestaltung und nicht durch das "Was".
Zur Auflockerung dilettiere ich noch auf einigen anderen Saiteninstrumenten, aber die Zeit, mich da mit Improvisation auseinanderzusetzen, habe ich nicht.
Wenn ich selbst kreativ werden will, lege ich mir ein Solo zurecht und übe das ein.. Wie zum Beospiel das B-Bender:Solo bei 0:34; https://www.youtube.com/watch?v=slobB_XMfV8" onclick="window.open(this.href);return false;"
Der Bereich "Steelstring-Fingerpicking" ist für mich seit Kurzem eine Ergänzung zur Klassischen Gitarre, etwas wo ich damit zufrieden bin, Stücke Note für Note nachzuspielen.
Kreativ werde ich auf Mandoline ,Tele oder Tenor-Gitarre , eher so im Single-String-Solo Sektor.
Oder ich arrangiere Songs für unser Akustik-Trio...


@RB: OK, werde Links nur noch dann einsetzen, wenn sie zu etwas ganz speziellem führen, was man über die Google-Suche wahrscheinlich nicht finden würde.
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emptypockets
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von emptypockets »

tele hat geschrieben:@ emptypockets; meinst du guitar-acoustic? (deutsches Heft mit englischem Titel). Da habe ich noch einige Ausgaben, Ich glaube, die Rubrik "Blues Cafe" hat ein Saarländer geschrieben. Kann also so schlecht nicht sein. :wink:
Ja, die meine ich. Ausgabe I von 2013 und Ausgabe II von 2013. Sind wirklich sehr schön gemacht. Mir sind die Tabs ein bißchen zu klein geraten, da muss ich mich wirklich anstrengen, sie genau zu erkennen....
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tele
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von tele »

Wobei du wahrscheinlich eher die Sammelbände meinst, und ich die Kolumne "Blues Cafe", die es schon eine Ewigkeit in der Zeitschrfift "guitar" gab, lange bevor es "Guitar-acoustic" gab.
Rainer Wöffler (aufgewachsen im saarländischen Dudweiler) hat die gemacht.
Auf den Fotos war er (passend) mit einer Selmer-style Gypsyjazz Gitarre abgebildet. :wink:
Von der Zeitschrift habe ich noch 3 oder 4 Zeitschriftenboxen voll, da werde ich mir mal was raussuchen, hatte ich völlig vergessen...
Danke für dir Erinnerung!

Schön übrigens, dass der Thread bei seiner ursprünglichen Bestimmung angekommen ist.
Ich hatte das ja bewusst in der Rubrik Medien gepostet, weil ich für die an entsprechenden Medien interessierten Foristen eine Plattform schaffen wollte.
Hätte ich die Wichtigkeit von Improvisation beim authentischen Bluesspiel thematisieren wollen, hätte ich das vielleicht in der Rubrik "Spieltechnik-Steelstring" oder sonst wo gemacht.
Keep 'em comin' !
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tomis
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von tomis »

Is ne stella
Objekt der Begierde vieler
Ich würde sie auch nicht vom Ständer schubsen :whistler:
mit Blues und Gruß
Thomas
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tele
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von tele »

@Bluesopa: Also, ich finde das Fotos sehr gelungen und es passt prima in diesen Thread, beweist es doch, dass man keine Hendrix-Locken braucht, um den Blues zu spielen. :wink:


Das Thema des Threads bleibt natürlich "Medien zum Erlernen von bluesiger Musik im Fingerstyle" aber, da die Sache mit der Improvisation schon mal angesprochen wurde, will ich noch ganz kurz ein Beispiel bringen, von jemandem, der der Improvisation gegenüber kritisch eingestellt war, der aber trotzdem mit anderen zusammen gespielt hat.

In einem Interview mit dem Guitar Player hat Cars-Gitarrist Elliot Easton, dem Martin immerhin ein Signature Modell gewidmet hat, mal zugegeben, dass Improvisation nicht seine Stärke sei, und dass die meisten seiner Soli nicht spontan, sondern "premeditated" also durchgeplant seien. Die Kunst liege darin , sie trotzdem so zu spielen, als seien sie improvisiert.

Studio bei 1:22 https https://www.youtube.com/watch?v=ZD1VKanLO3I" onclick="window.open(this.href);return false; (gespielt auf Tele und ES335)
Live bei 1:30 https://www.youtube.com/watch?v=SpPjRwanVSk" onclick="window.open(this.href);return false;" (rosa Strat)

Exactly the same!
Trotzdem klasse Chicken-Picking!
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von tired-joe »

Ein schoenes Heft ist auch Master of the Blues Guitar von Richard Koechli (ja, genau der von dem auch Best in the West stammt). Koechlis gibt eine Beschreibung zu jedem Musiker und setzt ihre Musik in den Kontext zu anderen Interpreten, von Charlie Patton bis Rory Block . Die Stuecke selbst sind keine Transkriptionen, sondern "in the style of" und auch nicht sehr lang. Und das mit gutem Grund, wie Koechli meint. Wenn ich mal aus dem Vorwort zitieren darf:

"Mein wichtigster Tipp:
Improvisationsfreude und Persoenlichkeit sind die Essenz des Blues. Wenn die Altmeister erfahren (glaube mir, sie hoehren genau zu...), dass wir ihre damals spontan eingespielten Songs heute Ton fuer Ton sezieren und akribisch genau nachspielen, werden sie im Blues-Himmel wuetend revoltieren. Dagegen gibt es nur ein Mittel: Eigenwilligkeit! Sobald du ein Stueck oder auch nur Teile daraus beherrscht, solltest du frei von der Leber weg versuchen, das Material nach deinem Geschmack zu aendern..."

Klingt in meinen Ohren zu esoterisch (das mit dem Blues-Himmel etc.), trifft aber den Kern fuer eine Herangehensweise, die ich gut finde.

Joe
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von bluesballads »

Um noch einmal auf deine Ausgangsfrage zurück zu kommen:
Das von dir erwähnte Fingerstyleheft von Steve James habe ich zwar nicht, aber gestern ist "Roots and Blues Fingerstyle Guitar" von ihm bei mir angekommen, und das finde ich sehr empfehlenswert, wenn man in seinem sehr authentischen Stil spielen lernen möchte: es geht von Standard Tuning über Dropped D in Fingerpicking bis hin zum Picken und Sliden und enthält etliche Stücke, die ich auf seinen CDs schon immer Klasse fand, das sind eigentlich alles alte Bluesnummern, kein neu geschriebenes Material. Statt CD kann man die MP3s herunterladen, sie enthalten jeweils eine langsame und eine schnelle Version, dazu kommt dann meist noch eine Gesangsstrophe. Wie gesagt: Empfehlenswert!
Das entspricht dem "premeditated Blues", was auf diesem Niveau normal ist und durch jahrelanges Spiel zu Variationen und einem eigenen Stil führen kann.
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von string »

Danke für den Tipp Bluesballads.
Ich habe mir das Heft bestellt und bin schon sehr neugierig.
Das Entscheidende für den Kauf war für mich, dass das Heft - wie du schreibst -
"alte" Bluesnummern enthält und nicht irgendetwas im Stil von R. Johnson usw.
Solche Hefte haben mich bisher immer sehr enttäuscht.

Gruß
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bluesballads
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von bluesballads »

Die "im Stil von..." Literatur hat mich nie sehr inspiriert (meist nur einmal durchgeblättert, Teile angespielt, und dann nie wieder versucht, da höre ich dann lieber von Aufnahmen ab): gerade Klassiker wie Milwaukee Blues, Crow Jane, Stack Lee, I will turn your money green etc. sind so reizvoll, dass man bzw. ich erst einmal die Originale können will, bevor ich sie eventuell adaptiere und variiere, und dann daraus etwas Neues "im Stil von..." wird. Vor allem hat man die ja schon etwas im Ohr, das macht schon Spaß, die dann selbst zu spielen.
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Re: Folkblues, Ragtime, TradJazz, Swing für Fingerstyle

Beitrag von string »

Da stimmen wir beide 100% überein :D

Gruß
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