Plektrumhaltung

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ich glaube für viele Gitarristen, die einmale das Wechselschlagprinzip drin haben, ist es unglaublich schwer sich umzustellen
Oh yes, das war harte Arbeit, ich bin vom konsequenten Wechselschlag / alternate picking vor einigen Jahren zum economy picking (also: Anschlagsrichtung ergibt sich fast immer zwingend aus der Position des Plektrums vor dem Anschlag; über der Saite = Abschlag / unter der Saite = Aufschlag) gewechselt. Woansinn, also wirklich hart, das klarzubekommen. :? Mittlerweile fällt es mir schwer, wieder konsequent im W.schlag zu zocken. ;) Gewohnheitstier.
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The-Steelstring-Theory
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Beitrag von The-Steelstring-Theory »

Tja, ich werde mich wohl umgewöhnen müssen.
Ich habe bis jetzt wohl das pick völlig falsch gehalten.
Ich kann jetzt leider zurzeit nicht mit Fotos dienen, aber ich hoffe, ich kriege das bildlich erklärt hin.
Die Daumenhaltung ist 1 zu 1 identisch, aber ich halte das Pick oben mit Zeige und Mittelfinger, beide zeimlich gerade, fest.


Was meint ihr, kann man das so lassen, oder darf ich mich auf langes, frustrierendes Umgewöhnen gefasst machen? :?
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

The-Steelstring-Theory hat geschrieben:Tja, ich werde mich wohl umgewöhnen müssen.
Ich habe bis jetzt wohl das pick völlig falsch gehalten.
Ich kann jetzt leider zurzeit nicht mit Fotos dienen, aber ich hoffe, ich kriege das bildlich erklärt hin.
Die Daumenhaltung ist 1 zu 1 identisch, aber ich halte das Pick oben mit Zeige und Mittelfinger, beide zeimlich gerade, fest.
Was meint ihr, kann man das so lassen, oder darf ich mich auf langes, frustrierendes Umgewöhnen gefasst machen? :?
frag mal carlos santana, ob man sich das abgewöhnen soll, der macht das schon immer so.

diese haltung hat auch vorteile, frag mich jetzt aber nicht welche. :shock: :D
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Rudolf
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jafkos link

Beitrag von Rudolf »

Super Link, danke! Echt gut geschrieben...Meine perönliche Meinung ist, das es hier viele wege gibt, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Vor allem täglich 10 Minuten einfach machen und die Hand immer so locker wie möglich dabei halte...und die lockere Haltung beginnt schon in den Schultern.
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The-Steelstring-Theory
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Beitrag von The-Steelstring-Theory »

Herigo hat geschrieben:frag mal carlos santana, ob man sich das abgewöhnen soll, der macht das schon immer so.

diese haltung hat auch vorteile, frag mich jetzt aber nicht welche. :shock: :D
Dann würde ich aber trotzdem gerne euch andere Leser dieses Beitrags um Auskunft bitten, ich hab leider Carlos' Handynummer schon wieder verschmissen. :oops:
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Orange
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Beitrag von Orange »

Abend,

hier möchte ich mich auch nochmal mit einer Frage dranhängen. Plektrumhaltung ist eigentlich ganz in Ordnung, ABER ich habe leider nach wie vor große Probleme bei der Anschlagstärke / Lautstärke.

Ich erklär´s: Halte ich das Plek zu locker kann ich die Lautstärke dadurch ganz gut "regulieren", allerdings verrutscht es mir dann immer.

Halte ich da Plek fest dann ist es bei mir eigentlich meistens sehr laut und ich kann das nicht regulieren ?

Hat hier jemand Tips wie ich, ohne dass das Plek verrutscht, die Lautstärke besser kontrollieren kann ?

Bei schnellen Nummern kann es eh richtig rocken, aber bei langsameren Liedern .... :(

Spiele übrigens ausschließlich mit Stärke 0,70 !

Oder heisst es einfach nur üben, üben und nochmals üben bis ich´s drin und drauf hab` ?
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Servus,

schau mal, ich spiele ein Dunlop 0.60, ich will kein anderes mehr. Die glatten Plektren sind mir auch ständig verrutscht, da ich (zum Glück für Saiten und Lack) sehr trockene Hände habe. Seit ich die Dunlop-Plektren habe, die geriffelt bzw. plastisch beschriftet sind, rutscht nix mehr. Da kann man das Pick auch locker halten ohne dass es gleich wegrutscht.
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Tonsen
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Beitrag von Tonsen »

Kaindee hat geschrieben: Ich erklär´s: Halte ich das Plek zu locker kann ich die Lautstärke dadurch ganz gut "regulieren", allerdings verrutscht es mir dann immer.

Halte ich da Plek fest dann ist es bei mir eigentlich meistens sehr laut und ich kann das nicht regulieren ?
Klingt ganz so, als solltest du ein weicheres Plek versuchen...
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Orange
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Beitrag von Orange »

Ja, werde jetzt mal dünnere Pleks probieren, vielleicht geht´s damit besser.

Doch für ein paar Bassläufe ist ein hartes Plek von Vorteil, hmmm ...

Ich werde einfach mal ein Set besorgen mit verschiedenen Stärken und dann schau ich mit welchen ich am Besten zurecht komme.

Danke für die Tips :wink:
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tired-joe
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Beitrag von tired-joe »

Kaindee hat geschrieben:
Oder heisst es einfach nur üben, üben und nochmals üben bis ich´s drin und drauf hab` ?
Ich fuerchte ja. Dickere Plektren werden haeufig bevorzugt, weil sie einen volleren Klang erzeugen und mehr Dynamik zulassen. Ich selbet verwende Dunlop Big Stubby, 3mm fuer die Gitarre. Diese haben eine konkave Griffmulde und lassen sich daher gut fixieren.

Auf der Mandoline hat man das gleiche Problem. Ich finde, duenne Plectren klingen hier besonders duenn, wobei duenn fuer mich alle <1mm ist. Hier verwende ich Dawg Picks.

Es kommt aber nicht nur auf die Staerke, sondern auf die Form des Picks an. Je spitzer die Form, desto spitzer bzw. duenner der Ton, zumindest in meinen Ohren. Daher spielt mancher mit der stumpfen Seite des Picks.

Der Trick ist, das Plektrum so zu halten, dass es beweglich zwischen den Fingern ist, so dass es bei einem "Runterschlag" leicht hoch klappt, beim "Hochschlag" dementsprechend leicht nach unten klappt. Man muss den richtigen Druck finden, so dass das Plectrum sich flexibel zwischen den Fingern bewegen kann. Einen lauteren Klang erzeugt man dann, indem man den Druck auf das Plectrum erhoeht. Den richtigen Druck findet man nur durch Routine, denke ich, also ueben.

Letzendlich kommt es aber auf das Klangideal und den Musikstil an. Bluegrassspieler verwenden dickere Plectren, hautsaechlich wegen der Lautstaerke der Baessen (und letztendlich wegen der Banjospieler :wink:), richtig dicke Plektren sind die Regel im Gypsyswing und Jazz, Irische Sachen lassen sich leichter mit duennen Plektren spielen, weil man damit die Triplets und Vorschlaege (die Verziehrungen) besser hinbekommt.

Joe
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Orange
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Beitrag von Orange »

Aha ... :shock: , danke für die ausführliche Erklärung. bzgl. Plekstärke, ich spiele eigentlich hauptsächlich Strumming und Liedbegleitung, eben mit ein paar kleinen Bassläufen.

Also werde ich dann nicht nur dünnere Pleks testen, sondern auch welche die vielleicht nicht so spitz sind. Hört sich für mich sogar plausibel an, daran hätte ich aber noch nie gedacht 8)
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RB
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Beitrag von RB »

Die dicken Plektren lassen sich fürs schnelle Spiel gut kontrollieren, wogegen es mit Dünnen durch deren eigene Flexibilität nahezu unmöglich ist, (mir zumindest), halbwegs Tempo zu spielen. Es ist für dicke Plektren nur eine gewisse Gewöhnung erforderlich, anfangs hakelt es etwas, aber das gibt sich.

Die Vorteile der dünnen Plektren sind meiner Einschätzung nach nur vordergründig und bestehen im Grunde nur zum Schein. Gerade so, wie der Schieß-Anfänger gerne eine leichte Pistole zur Hand nimmt, weil man sich damit einbildet, besser zielen zu können, wiewohl eine schwere, etwas vorderlastige Pistole für längere Wettkämpfe klar von Vorteil ist, auch wenn sie sich anfangs unangenehmer hält, scheint mir das auch mit den Plektren zu sein.

Ich bitte um Nachsicht für diesen Vergleich, vielleicht wird er als gegen die PC verstoßend angesehen.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

ich finde mal sollte die besonderheiten der plektrenstärken und materialien ausnutzen. ich benutze verschiedene plektren. ganz weiche sehr dünne für die SAZ (0.46 dunlop nylons, fast weiß) und die dicksten holzplektren für die nylonstring (wenn ich die mal nicht mit den fingern spiele).
für schnelles singlenote-spiel sind die 3mm stubbys tatsächlich sehr gut geeignet, für crispes strumming tatsächlich die grauen 0.60 dunlop nylons, wie sie pappenheimer benutzt. allerdings klingen dünne plektren auch dünn. es wundert mich daher nicht, dass pappi 0.56 basssaiten braucht und sich immer wieder über zuwenig bass beschwert.
meine allround plektren sind claytons 0.80mm (weiß) acetal für die steelstring und ultem (honigfarben transparent) für die e-gitarre, beide sind nicht ganz einfach zu spielen, die weißen sind etwas flexibler und lassen mit etwas übung noch crispes strumming zu, bringen aber genügend fülle bei kräftigem singlenote spiel auf den basssaiten und auch lautstärke auf dem diskant. auf der e-gitarre klingen die komischerweise wesentlich dumpfer. daher nehme ich dort die honigfarbenen, die sind noch härter bringen aber schöne obertöne, lassen sich auch etwas schneller spielen und klingen definiert bei basssaiten riffs. beim bass nehme ich gerne 0.73 dunlop nylons oder die weißen claytons. hier ist genügend bass vorhanden und die plektren bringen noch ein paar crispe höhen hinzu.
spiele einfach so viel wie möglich unterschiedliche plektren und versuche deren stärken zu erkennen und auszunutzen. das macht spaß und zeigt wieviel klang in so einem "billigen" teil steckt. naja, die holzplektren kosten 16 euro das stück. die spielen sich aber auf einer nylonstring auch nicht so schnell ab und ich würde sie auch klanglich nicht für stahlsaiten empfehlen, auf nylons klingen sie allerdings fantastisch. nebenbei lernst du auch ganz automatisch die richtige handhabung bei den unterschiedlichen plektren.
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Lotti
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Beitrag von Lotti »

Ein wichtiger Aspekt ist nicht nur die Plektron-Haltung, sondern auch die Art und Weise, wie man die Saiten anschlägt.

Nach meinen Beobachtungen spielen z.B. Orrin Starr oder auch Tony Rice nicht etwa mit einer Bewegung aus dem Handgelenk die Saiten an, sondern vielmehr mit der Bewegung des Daumens und des Zeigefingers. Das Handgelenk bleibt starr und wird höchstens rauf und runter bewegt.

In diesem Video kann man es deutlich erkennen...

http://www.youtube.com/watch?v=9JFgC3Ub10E

Bin jetzt auch gerade dabei mühsam umzulernen. Mit dieser Technik klingt ein Fiddle-Tune, bei mir zumindest, wesendlich flüssiger und nicht so abgehackt und verkrampft.

Vorher hatte ich eher die Bewegung aus dem Handgelenk gemacht, ähnlich wie Kerry King von Slayer. Flatpicking auf einer Akkustik Klampfe ist aber eben doch was anderes, als E-Gitarre spielen.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

auf der e-gitarre kann man es auch bei eric johnson sehen, nennt sich auch circle picking.
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