Plektrumhaltung

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Orange
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Beitrag von Orange »

tired-joe hat geschrieben: Der Trick ist, das Plektrum so zu halten, dass es beweglich zwischen den Fingern ist, so dass es bei einem "Runterschlag" leicht hoch klappt, beim "Hochschlag" dementsprechend leicht nach unten klappt. Man muss den richtigen Druck finden, so dass das Plectrum sich flexibel zwischen den Fingern bewegen kann. Einen lauteren Klang erzeugt man dann, indem man den Druck auf das Plectrum erhoeht. Den richtigen Druck findet man nur durch Routine, denke ich, also ueben.

Joe
Buenos dias Kollegen,

waren jetzt ein paar laute Wochen zuhause, aber ich glaube ich habe es jetzt raus :D . Du hast es richtig for(u)muliert - kleines Wortspielchen - aber jetzt habe ich den richtigen Druck rausgefunden und es hört sich schon ganz in Ordnung an, naja 90 %, die restlichen 10% sind noch ausbaufähig.

Danke für die Tips an euch alle, wieder ein Problem gelöst.

Bin übrigens doch bei meinen Lieblingspleks hängen geblieben: Feine 0,70 er, genau meine Stärke: http://www.thomann.de/at/planet_waves_w ... medium.htm.

Immer dieses Retro-Zeugs ... ich steh´ einfach drauf 8) .
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arokh
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Beitrag von arokh »

Nach meinen Beobachtungen spielen z.B. Orrin Starr oder auch Tony Rice nicht etwa mit einer Bewegung aus dem Handgelenk die Saiten an, sondern vielmehr mit der Bewegung des Daumens und des Zeigefingers. Das Handgelenk bleibt starr und wird höchstens rauf und runter bewegt.
Ich wäre damit ehrlich gesagt vorsichtig, das so zu üben. Ich mache eher die Erfahrung, dass je schneller man spielt, desto starrer müssen die Finger bleiben und die Bewegung kommt aus dem Handgelenk. Wenn man langsamer spielt mag man dazu neigen die Finger "zu verbiegen", vor allem auch beim Saitenwechseln, das ist so ein bisschen Faulheit die Handposition zu verschieben. Wirklich schnell kann man damit - glaube ich - aber nicht werden!

Einfach mal leer ausprobieren: Wie schnell kann man das Plektrum hin und her bewegen indem man nur die Finger bewegt (Handgeleckt bewegt sich gar nicht) und wie schnell geht das wenn man das Handgelenk bewegt und die Finger starr hält. Letzteres geht deutlich schneller. Das ist ungewohnt und erstmal weniger präzise, weil wir es gewöhnt sind, mit den Fingern präzise zu arbeiten und nicht mit dem Handgelenk. Aber das ist Übungssache.

Wenn man sich übrigens dieses Video http://www.youtube.com/watch?v=xatPCkOI ... re=related anschaut, sieht man dass auch Tony Rice gerade bei den schnelleren Licks (insb. 2. Lick) kaum die Finger bewegt. Er bringt das manchmal ein wenn er die Saite wechselt oder langsamer wird oder einen Akkord "runterspielt" aber grundsätzlich spielt er schon aus dem Handgelenk.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Nochmal ne´ kleine Nachfrage bzgl. Plek-Haltung auch von mir:

Wie trefft ihr die Saiten am Besten ?

Variante 1) Mit dem Handballen am Steg abstützen. So mach´ ich es, und komme auch ganz gut klar damit.

Variante 2) Mit dem kleinen Finger unten an der Decke (nähe Schalloch) abstützen.

Variante 3) Nirgends abstützen und die Saiten mit der "frei schwingenden Hand" treffen

:?:

Hoffe ihr versteht meine Fragestellung bzw. auch die 3 Varianten. Oder wahrscheinlich gibt´s noch jede Menge anderer Möglichkeiten.

Welche bevorzugt ihr ? Hier bin ich mit meiner Lösung nämlich noch nicht 100% zufrieden :roll: .
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arokh
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Beitrag von arokh »

Ich persönlich bevorzuge Variante 2.

Ob man nun Variante 2 oder 3 lieber mag ist in meinen Augen Geschmackssache. Man sieht beides häufig.

Wie sieht Variante 1 bei dir genau aus? Stelle ich mir das richtig vor, dass der Handballen so auf dem Steg liegt, dass alle Saiten frei schwingen können? Dann spieltst du warscheinlich die Saiten relativ nahe am Steg, also eher hinter dem Schalloch. Prinzipiell ist das ok, es erzeugt jedoch einen anderen (härteren) Ton als wenn man über dem Schalloch spielt (weicherer Ton). Du nimmst dir so u. U. etwas Flexibilität bzgl. der Tonerzeugung.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

lieber kaindee,

einer der gründe fürs üben ist die saiten zu treffen.
ich weiß jetzt nicht ob du einzelne saiten treffen willst wie beim melodiespiel oder eher das strumming meinst.

das bewegungsmuster ist entscheidend nicht nur die handhaltung. deine finger finden die saiten irgendwann schon.

also down up down up ......schön gleichmäßig und locker strummen, dann andere varianten ausprobieren...

bei singlenotes würde ich zunächst mit wechselschlag anfangen. das ist auch down up auf einer saite. ich würde erst mal beginnen mit jeweils vier anschlägen auf einer saite, dann zur nächsten usw., dabei kannst du die finger der linken hand chromatisch nacheinander aufsetzen, immer in der gleichen lage. immer von unten nach oben und wieder von oben nach unten, schön gleichmäßig bei ca. 60 bpm viertel achtel und sechszehntel.
Zuletzt geändert von Herigo am Mi Feb 16, 2011 10:03 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Orange
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Beitrag von Orange »

arokh hat geschrieben:Wie sieht Variante 1 bei dir genau aus? Stelle ich mir das richtig vor, dass der Handballen so auf dem Steg liegt, dass alle Saiten frei schwingen können? Dann spieltst du warscheinlich die Saiten relativ nahe am Steg, also eher hinter dem Schalloch. Prinzipiell ist das ok, es erzeugt jedoch einen anderen (härteren) Ton als wenn man über dem Schalloch spielt (weicherer Ton). Du nimmst dir so u. U. etwas Flexibilität bzgl. der Tonerzeugung.
Genau, ich spiel die Saiten relativ weit am Steg, und somit klingt´s definitiv auch härter.

Und wenn ich dann in einem Lied zwischen Strumming und Picking wechsel dann muss die rechte Hand einen relativ weiten Weg zurück legen :( .

Variante 2 würde ich gerne nehmen, aber da ist irgendwie das Spielgefühl so "schwammig", aber wahrscheinlich sollte ich es mir umgewöhnen. Ich glaube ich probiers einfach mal ein paar Tage und schaue ob Besserung kommt.
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wally
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Beitrag von wally »

Hi,
hier mein Senf:
Ich hab jahrelang so eine komische Art von Variante 2 gespielt.
Nur kam zum kleinen Finger noch der Ringfinger dazu.
War ein Fehler. Geschwindigkeit? Spielfluss? Ton? FEHLANZEIGE...

Irgendwann hab ich aufgehört, mich abzustützen.
War aus Neugier, glaube ich.
Und auf einmal war die Hand frei.
Und auf einmal konnte ich mit dem Plektron den Ton modelieren.
Auf einmal war Spielfluss da.
Auf einmal habe ich kaum noch eine Saite getroffen...
Aber das gab sich schnell.
Also ich empfehle, die Hand frei zu lassen.
Es macht mir einfach auch mehr Spaß, so zu spielen.
Die Sache fühlt sich richtig an. Für mich.
Das muss nicht für Jeden gelten.

Nebenbei: Ich wurde "automatisch" schneller und lauter.
Und das wollen wir doch alle, oder?

Alles Gute

Wally
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Wie Herigo schon angedeutet hat, hängt die Spielhaltung davon ab, was ich wie
spielen, hören oder manchmal eben nicht hören und deshalb abdämpfen will.
Überwiegend spiele ich eine Kombination aus 1 und 2. Und auch der Ringfinger ist
oft dabei. Probleme mit Geschwindigkeit, Spielfluss und Ton habe ich dabei nicht,
wahrscheinlich, weil ich dann und wann die Haltung doch unbemerkt ändere.

Die Finger zum Abstützen haben übrigens schon eigenartige Folgen gehabt:
Die eigentlich matte Decke einer kürzlich verkauften Takamine war stellenweise
ziemlich glänzend aufgelegt :) und bei einer Elektrischen verursachten die sich
auf dem Pickguard oft mitbewegenden Fingerlein Knistergeräusche durch
statische Aufladung. :?
Gruß
von
Ralf
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tired-joe
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Beitrag von tired-joe »

Ich sehe es wie Wally. Ohne Aufstuetzen, also mit frei schwebender Hand, bekommt man den meisten Druck auf die Saiten. Daher ist das die Handhaltung der Wahl bei den traditionellen Gypsy Jazzgitaristen, sowohl im Soli- als auch im Rhythmusspiel.

Joe
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Orange
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Beitrag von Orange »

Mahlzeit,

ich glaube auch dass die "frei schwebende Variante" die Bessere ist (jeder wie er will :wink: ), und das sieht man auch relativ oft, und ich denke mir immer dabei: Wie treffen die da ?

Ein Beispiel habe ich mal bei James Hetfield (Metallica) gesehen: Der holt regelrecht mit seiner rechten Hand aus (kreisförmige Bewegung) und trifft dann genau die einzelne Saite die er benötigt :shock: - unglaublich.
Aber das ist ja nicht mein Ziel, ... hmm ... obwohl .... :lol: .

Mein Gitarrenlehrer macht auch Variante 3, und somit ist die Hand auch gleich da wenn man mal abdämpfen will.

@Herigo: good idea !! - erstmal einfache Übungen machen und sich nicht gleich auf Lieder konzentrieren sondern klein anfangen. Das werde ich heute Abend mal probieren :D --> Back to the Roots (ach, kleines Wortspiel meine Breedlove ist ja aus der "Roots" Serie). Und ich meine die einzelnen Saiten beim Melodiespiel.

Allgemeines Dankeschön an dieser Stelle an euch alle für die diversen Gitarren-Tips (und da meine ich nicht nur in diesem Thread)! Da spielt man ca. 2 1/2 Jahre - immerhin überzeugt :lol: - Gitarre und meint es geht schon ein wenig, und dann kommt man in dieses "beinharte" (nett gemeint :wink: ) Forum und wird ernüchtert, ABER auch - und das überwiegt - motiviert !
So, das musst jetzt an dieser Stelle mal sein :oops: ) !

Zurück zum Thema: Interessant, wie viel man sich mit einem ca. 2,5 x 3 cm großen Plastikblättchen beschäftigen kann :lol: .
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Kaindee hat geschrieben:Wie trefft ihr die Saiten am Besten ?

Variante 1) Mit dem Handballen am Steg abstützen. So mach´ ich es, und komme auch ganz gut klar damit.

Variante 2) Mit dem kleinen Finger unten an der Decke (nähe Schalloch) abstützen.

Variante 3) Nirgends abstützen und die Saiten mit der "frei schwingenden Hand" treffen
Servus,

bei den typischen Picking-Patterns (pimami etc....) mache ich Variante 2; Beim Solieren bevorzuge ich Variante 1. Die frei schwingende Hand - so weit bin ich noch nicht... :oops:
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Orange
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Beitrag von Orange »

So, nach 3 Tagen (ich weiß ist nicht viel) herumprobieren mit Variante 2 + 3 bin ich zu dem Entschluß gekommen, dass ich mich da momentan nicht dran versteife und mich mit anderen "vergleiche" (ihr versteht schon).
Sprich: Variante 1 liegt mir eigentlich zur Zeit am Besten und die behalte ich jetzt mal bei da ich hier eh´ noch mehr als genug Potential drin habe und wer weiß ... vielleicht ... stellt es sich mit der Zeit automatisch um.

So long ... :guitar1:
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arokh
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Beitrag von arokh »

Im Grunde spricht nichts dagegen. Solange man sich nicht eine völlig falsche Technik angewöhnt hat (und ich denke das ist bei dir nicht der Fall) finde ich sollte man so spielen wie es einem am angenehmsten ist. Irgendwann kommt man u.U. an den Punkt an dem es nicht weitergeht. Da kommt es dann darauf an, die Gründe zu analysieren und seine Technik umzustellen. Solange du auf deine Art gut klar kommst und zufrieden mit dem Ergebnis bist ist das doch in Ordnung. Das ganze soll ja auch Spass machen. Wenn man mit dem Anspruch Profi zu werden daran geht, würde ich die Sache anders angehen und möglichst von Anfang an auf eine einwandfreie Technik wert legen, aber als Hobby soll es in erster Linie doch auch Spass machen.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Kaindee hat geschrieben:So, nach 3 Tagen (ich weiß ist nicht viel) herumprobieren mit Variante 2 + 3 bin ich zu dem Entschluß gekommen, dass ich mich da momentan nicht dran versteife und mich mit anderen "vergleiche" (ihr versteht schon).
Sprich: Variante 1 liegt mir eigentlich zur Zeit am Besten und die behalte ich jetzt mal bei da ich hier eh´ noch mehr als genug Potential drin habe und wer weiß ... vielleicht ... stellt es sich mit der Zeit automatisch um.

So long ... :guitar1:
von diesem ergebnis halte ich nichts.

es geht nicht darum den anspruch der musikerpolizei zu erfüllen, du sollst deine persönlich note schon beibehalten am ende macht das auch deinen persönlichen ton aus, aber - du sollst dich nicht limitieren. drei tage und nicht mal ein halbes jahr sind keine zeiträume von bedeutung. man übt das was man nicht kann und nicht das was eh schon läuft. spiele die lieder die du schon drauf hast mit deiner bisherigen technik aber übe die neuen techniken wenn sie dir mehr möglichkeiten geben.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Herigo hat geschrieben:
Kaindee hat geschrieben: ... (ich weiß ist nicht viel) ...
von diesem ergebnis halte ich nichts.

es geht nicht darum den anspruch der musikerpolizei zu erfüllen, du sollst deine persönlich note schon beibehalten am ende macht das auch deinen persönlichen ton aus, aber - du sollst dich nicht limitieren. drei tage und nicht mal ein halbes jahr sind keine zeiträume von bedeutung. man übt das was man nicht kann und nicht das was eh schon läuft. spiele die lieder die du schon drauf hast mit deiner bisherigen technik aber übe die neuen techniken wenn sie dir mehr möglichkeiten geben.
Deshalb ja auch das "ich weiß es ist nicht viel" :wink: . Ich kann mir vorstellen das die Technik auch teilweise vom Lied abhängt (wie Pappe so geschrieben hat). Und für meine momentan paar wenigen einfachen Solo-Linien :roll: ...
Gröbere Sachen mache ich eh´ noch nicht, und wie du geschrieben hast, wirds irgendwann dabei anstehen, und dann wird eine andere Variante kommen.
Ich versteif mich ja nicht auf die Variante 1, sondern bin ja flexibel.
Wenn ich mir vorstelle dass ich vor ca. 4 Monaten noch überhaupt nicht mit dem Plek gespielt habe und jetzt geht´s kaum noch ohne ?!
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