Kleiner Finger auf der Decke

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

_Tom_
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Kleiner Finger auf der Decke

Beitrag von _Tom_ »

Hey!

Mal ne kleine Frage (vor allem) an die Gitarrenlehrer unter euch:

Als Autodidakt, der jetzt endlich mal mit der Schluderei aufhören möchte und anständig spielen hat man ja immer mal ne neue Baustelle.

Thema heute: der kleine Finger der rechten Hand auf der Decke, der da seit ich denken kann immer automatisch Unterstützung sucht.

(ja, ihr habts erraten, ich komme gerade von diesem Thread und habe die Villarreal, pardon, Villa-Lobos-Sachen mal angespielt)

Wie geh ich das denn am besten an? Komplettumstieg in der Hoffnung dass es irgendwann besser wird und ich beim spielen keine Kopfschmerzen mehr bekomm, weil ich ständig an den kleinen Finger denk.. Oder ists besser jeden Tag mal ein halbes Stündchen frei schwebend zu spielen?
Wie schauts aus, wenn mann mal nur mit dem Daumen spielt? Da liegen bei mir gleich drei Finger auf dem Schlagbrett....

Ach ja: sicherlich kann man sagen "Hey, Martin Taylor spielt auch so" "Spiel doch so wie es für dich am besten/natürlichsten/bequemsten ist" etc. pp. Aber darum gehts mir nicht.


Ciao, Thomas

PS: hat jemand den Umstieg schon hinter sich?
PPS: Warum genau ich dass jetzt in ein Forum poste anstatt einfach die nächsten 2 Wochen mal ohne Finger zu spielen? Keine Ahnung.. man hatt ja so seinen Mitteilungsdrang.....
Zuletzt geändert von _Tom_ am Mi Aug 24, 2011 9:44 am, insgesamt 1-mal geändert.
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sowatt
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Beitrag von sowatt »

Mein Gitarrenlehrer meint immer zu mir: "Nimm den Finger von der Decke".
Er meint das würde den Klang beeinträchtigen.

Ich halte das für absoluten Blödsinn und werde den da belassen. Sicher
werden die Schwingungen der Decke beeinträchtigt, aber ich spiele nur
für mich und nehme das zugunsten des besseren Komfort`s gerne in
Kauf.

Es gibt auch genug Profis die es genauso wie ich machen, also kann der
Klangverlust nicht so groß sein.
Gruß sowatt
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"Moin!"
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Als ebensolcher Autodidakt bin ich erstaunt, wenn ich ab und an bei bestimmten Titeln merke, dass der Kleine sich austützt. Bei vielem ist das nicht möglich, da ich die unterschiedlichen Anschlagsklänge zwischen Steg und Hals benutze. Meisst findet sich der kleine Finger auf der Decke, wenn ich mal mit Daumenpick und den Fingernägeln spiele. Mein Fazit: Der Kleine ist ohne Kontrolle, macht was er will. Und er stört mich nicht dabei... :)
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Gerade beim Flatpicken ist der kleine Finger im Pickguardbereich für mich unumgänglich.
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Als nicht Geitarrenlehrer die Frage:

verspannt die rechte Hand nicht, wenn der Finger abgespreizt auf der Decke weilt?
Beim flatpicken ist das wahrscheinlich kein Problem, aber beim fingerpicken?
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
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jafko
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Beitrag von jafko »

Außer Frage steht wohl, dass das Spiel freier und die Ausdrucksmöglichkeiten mehr werden, wenn die Hand nicht durch den kleinen Finger an der Decke gefesselt ist.

Wenn du ohne Fingerpicks spielst, empfehle ich "vorbereitete Anschläge" zu lernen. Dazu gehst du am besten zu einem klassisch ausgebildeten Lehrer. Denn es ist unerlässlich, dass dir dabei ein Fachmann auf die Finger guckt.
Daher helfen auch Bücher oder Videos nicht wirklich.
(Ganz davon abgesehen was du findest wenn du nach "Anschläge vorbereiten" googelst :lol: )
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
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string
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nn

Beitrag von string »

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Außer Frage steht wohl, dass das Spiel freier und die Ausdrucksmöglichkeiten mehr werden, wenn die Hand nicht durch den kleinen Finger an der Decke gefesselt ist. 
Das trifft auf jeden Fall für Fingerstyle bzw. klassische Techniken zu.
Es hat mich viel Zeit gekostet, mir das Aufstützen des kleinen Fingers wieder abzugewöhnen. Also wenn es Richtung Fingerstyle gehen soll, am besten sich diese "Fingerfessel" von Anfang an erst gar nicht angewöhnen.

Gruß
Klaus
________________________________
"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
_Tom_
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Beitrag von _Tom_ »

sowatt hat geschrieben:Mein Gitarrenlehrer meint immer zu mir: "Nimm den Finger von der Decke".
Er meint das würde den Klang beeinträchtigen.
Da hat er bestimmt auch Recht. Ab welcher Preisklasse (Instrument und Spieler ;-)) das hörbar ist sei mal dahingestellt. Mir geht es aber in erster Linie um die technische Einschränkungen die man sich auferlegt.
Joachim hat geschrieben: verspannt die rechte Hand nicht, wenn der Finger abgespreizt auf der Decke weilt?
Beim flatpicken ist das wahrscheinlich kein Problem, aber beim fingerpicken?
Das weniger, man hat das ja schön eingeübt 8) Aber ich merk halt dass der kleine Finger im Endeffekt verhältnismäßig unkontrolliert an der Hand hängt wenn man ohne Stütze spielt. Ohne dass ich ihn besonders oft benutze stört das so auch den Ringfinger -- und der ist um einges häufiger dran. Oder mal andersrum gesagt: da verkrampft zwar nix, aber ich hab den Eindruck dass da ein bissl was vekümmert.

Wenn du ohne Fingerpicks spielst, empfehle ich "vorbereitete Anschläge" zu lernen. Dazu gehst du am besten zu einem klassisch ausgebildeten Lehrer. Denn es ist unerlässlich, dass dir dabei ein Fachmann auf die Finger guckt.
Tjaja das leidige Thema. Die ein-oder andere Gitarrenstunde um mir mal auf die Finger klopfen zu lassen, bzw. sagen zu lassen wie und mit was ich am besten weitermach ist auch schon eingeplant. Später mal :)

Ciao, Thomas
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Ich fingerpicke mit Daumen, und zwei Fingern ... oft mit dem kleinen Finger am Schlagbrett ... aber eben nicht die ganze Zeit.

Da ich den Ringfinger nicht gebrauche (der auch bei Klassikern lange als "schwach" angesehen wurde eben, wegen seiner Verbindung mit dem kleinen Finger) hindert es nicht.
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Mit dem kleinen Finger auf der Decke habe ich kein Problem, obwohl ich das beim
Plektrumspiel sehr lange schon meist so mache. E-Gitten mit matt lackierten Decken
haben da sogar bereits blanke Stellen. Trotzdem hatte ich beim (ebenfalls autodidaktischen)
Wechsel zum Kuppe-/Nagelspiel auf der Klassischen oder der fingerstyligen Western
überhaupt keine Schwierigkeiten, den Kurzen von der Decke zu lassen. Ich kann mir
auch gar nicht vorstellen, wie er da bleiben könnte. Das würde doch die notwendige
Beweglichkeit bei den unterschiedlichen Anschlagstechniken einschränken. Außerdem
bewegt er sich, der kleine Wicht, ob gebraucht oder nicht, oft automatisch einfach mit.
Und das will ich ihm ja nun nicht unbedingt verbieten, gell. :wink:
Gruß
von
Ralf
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Ja jede Technik und Stilistik hat seine Eigenschaften ... Fingerstylen mit Klassisch-Technik ist nicht immer optimal ... Klassich mit Picks auch nicht ...
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JeSter
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Beitrag von JeSter »

Habe anfangs auch autodidaktisch gelernt und dann später in Videos gesehen das man den kleinen Finger auf der Decke legt...hab ich dann versucht auch zu probieren, aber das ging sowas von gar nicht. Bin dann völlig ind er Bewegung eingeschränkt. Vor allen gerade bei wechselbass geschichten.

Früher war mein kleienr Finger ziemlich steif und kverkrampft...mittlerweile liegt er eingerolllt wie in einer leichten Faust.

Was ich wohl manchmal mache wenn ich klassisch picke, das ich den ringfinger auf der hohen e-saite parke und spiele.

Mein Klassiklehrer hält überhaupts nichtcs von kleinen Finger auf Gitarre und sagt das würde nur sehr schnelles spiel behindern.
Oder anders gesagt, mit einer freien hand wird es wohl auf Dauer immer komfortabler sein zu spielen.
Duke GA-PF Cut
Alhambra 4P Zeder
Stromgitarre Höfner Stratocaster Nachbau von 1968

Wer anderen eine Bratwurst brät, hat ein Bratwurstbratgerät!
Gast

Beitrag von Gast »

_Tom_ hat geschrieben: Ohne dass ich ihn (Kleinfinger) besonders oft benutze stört das so auch den Ringfinger -- und der ist um einges häufiger dran. Oder mal andersrum gesagt: da verkrampft zwar nix, aber ich hab den Eindruck dass da ein bissl was vekümmert.
Ciao, Thomas


hallo,

probier mal den kleinen finger mit plastikrohr, klebeband oder sowas in eine ruhig aussehende position zu zwingen. das soll nicht weh tun, aber jede ungewollte bewegung des kleinen sollte gespürt werden. um auch das fingerwurzelgelenk ruhigzustellen kann man mit stabilem draht arbeiten, den man am finger und am handgelenk befestigt.
zur abwechslung den kleinen finger und ringfinger mit klebeband zusammenbinden, aber so dass man mit dem ringfinger noch vernünftig spielen kann.
spiel in diesen zuständen ein einfaches muster (z.b. p-i-m-a-m-i) immer wieder und benutze dabei alle anderen 4 finger.
das gehirn bekommt so permanent rückmeldung und lernt wie es sich anfühlt wenn sich 4 finger bewegen und der kleine ruhig sein soll.
den ersten kleinen "klick" im gehirn dürfte es bereits nach wenigen minuten machen.
mach das mehrere wochen 10 min/tag.

TR
_Tom_
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Beitrag von _Tom_ »

Robert Schumann lässt grüßen :)

Naja vielleicht probier ich das mit dem Klebeband mal. Wobei ich sagen muss, dass es nach vielleicht 3h Spielen unter ständiger Beobachtung des Fingers schon deutlich besser geht. Der Automatismus sich abzustützen ist zwar immer noch da, aber ich bin guter Dinge....


Ciao, Thomas
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Huhu zusammen,

ich weiß gar nicht was ihr habt. Man kann sogar den Ringfinger abstützen und dann immer noch toll spielen. Hab ich grad gefunden.

http://www.youtube.com/watch?v=2VUp_ZcL ... re=related

Etwas kontraproduktiv, aber ich fand es lustig und es passte hierher

Greetings
Finnes
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