gopfriedstutz!

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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flyingshoes
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gopfriedstutz!

Beitrag von flyingshoes »

da spiel ich nun seit 35 jahren gitarre... und komm mir vor wie ein anfaenger - ok, man lernt ja immer dazu und der grosse hirsch war ich noch nie, aber...

vor geraumer zeit habe ich bluegrass und gospels fuer mich entdeckt. also lautet die devise: vom geschrabbel wegzukommen zum kontrollierten spielen. das hier hab ich mir mal vorgenommen: http://www.youtube.com/watch?v=uJ4VccrYzO0 unter der annahme, das kann ja nicht so schwer sein...

wenn ICH versuche, einen sauberen wechselbass hinzubekommen, erwische ich alles, nur nicht genau die eine saite, die gerne haette :twisted:

ganz zu schweigen von folgendem problem:
schnelle wechsel von G 32XX33 zu F X33211 scheinen meiner anatomie zuwider zu laufen. da ueb' ich wohl noch in hundert jahren dran...

sorry, das musste jetzt mal raus! :heul2:

danke.
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Pida
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Re: gopfriedstutz!

Beitrag von Pida »

flyingshoes hat geschrieben:schnelle wechsel von G 32XX33 zu F X33211 scheinen meiner anatomie zuwider zu laufen. da ueb' ich wohl noch in hundert jahren dran...
Das kommt aber nicht im oben verlinkten Song vor, oder?

Wie greifst du die Akkorde denn? Ich würde das so machen:
- G offen, mit vier Fingern, der Zeigefinger dämpft evtl. die mittleren Saiten (ist das wirklich nötig oder geht es um eine Zupfpassage, bei der die Saiten einfach nicht angeschlagen werden?).
- F als kleinen Barré, also mit dem Zeigefinger über die Diskantsaiten, Mittefinger auf der G-Saite, kl. Finger auf der D- und Ringfinger auf der A-Saite. Der Daumen dämpft evtl. die offene E-Saite.
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flyingshoes
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Beitrag von flyingshoes »

ja, das F kommt da nicht vor - wenn ich richtig höre und sehe. das fiel mir nur in dem zusammenhang ein, dass wohl grade, wie oftmals, die einfachsten dinge eben nicht so einfach sind.
ansonsten greife ich das so, wie Du beschrieben hast, ja.
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RB
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Beitrag von RB »

Die Plektrumtechnik ist eine Frage der Übung. Hast Du ein dickes oder ein dünnes Plektrum, dicke oder dünne Saiten ? Ich tendiere zu der Annahme, daß man mit dicken Plektren und Saiten besser zurecht kommen wird und zwar aus zwei Gründen:

1. Der Klang entspricht mehr dem, was dort gespielt wird,

2. Die dicke Variante mag anfangs hakeliger erscheinen, ermöglicht aber letztendlich erst die Kontrolle, die erforderlich ist, um die Bassfiguren zwischen den Akkorden spielen zu können.
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flyingshoes
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Beitrag von flyingshoes »

ich spiele 13-56er mit einem dunlop delrin 1,5mm mit der runden "ecke". das erzeugt zwar relativ viel bass, aber auch ordentlich dampf, um sich in einer session gehoer zu verschaffen.

zeitweise habe ich den eindruck, es liegt an meinen zu kurzen griffeln - aber das ich mit der rechten hand nicht richtig treffe ist mir ein raetsel. naja, muehsam naehrt sich das eihhoernchen :?
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Pick Mac
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Beitrag von Pick Mac »

Für den Bluegrass Boom Chuck:

Das ist eine gekürzte Schnupperversion im fei zugänglichen Bereich.

http://www.academyofbluegrass.com/lesson/3908

Aber die wichtigsten Teile der eigentlichen Anschlagsfolge sollten in diesem Ausschnitt abgedeckt sein. Nimm Dir eine typische langsame Nummer zum Üben, Banks of the Ohio oder irgendwelche Songs der Carter Family. Entweder zur Stereoanlage mitspielen oder mit Metronom.

Als Übung für die rechte Hand:

Versuche immer die Saiten im folgenden Wechsel zu schlagen, gerne auch mit Metronom:

6 - 1
5 - 1
4 - 1
3 - 1
2 - 1
1 - 1

Dabei ruhig einen Akkord greifen, da es sonst nur bedingt musikalisch klingt. Nicht zu pingelig anschlagen. Die tiefe Saite ruhig herzhaft und mit Reststroke (mit dem Pick durchziehen und auf der nächsten Saite aufliegen), damit der Boom vor dem Chuck hinterher auch klingt wie er soll. Die Reihenfolge und Abstände kann man natürlich beliebig variieren. Die Anschlagsrichtung ist dabei immer mit D (= down) auf der ersten der angeschlagenen Saite und U (= Up) auf der höheren Saite. Tempo? Anfangs eher langsam, aber dafür sorgfältig. Die Handhaltung und der Anschlag sind 90% des typischen Sounds. Die Hand schwebt idealerweie frei, das übt ungemein ;-) Nicht zu schnell und frickelig. Ich denke die typische Sessionsituation findet auf schnellerem Tempo statt, aber es soll ja zur Übung sein. Die Geschwindigkeit kommt mit der Zeit.
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flyingshoes
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Beitrag von flyingshoes »

Pick Mac hat geschrieben:Für den Bluegrass Boom Chuck:

Das ist eine gekürzte Schnupperversion im fei zugänglichen Bereich.

http://www.academyofbluegrass.com/lesson/3908
holy cow - wenn da nicht stehen wuerde, dass das Bryan Sutton sein soll... bislang kannte ich den so http://www.youtube.com/watch?v=2jXNnoFv ... E9CDB1A946

davon abgesehen - danke fuer die hilfe! ich mache imer wieder solche uebungen - die ist mir neu, werde ich versuchen!

diese sachen erinnern mich immer wieder an philadelphia jerry ricks - rip - der mir erzaehlte, das er wegen seiner daumenwechselbassuebungen in den keller verbannt wurde :P
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RB
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Beitrag von RB »

Plektrum und medium-Saiten sind eine gute Ausgangssituation. Ansonsten kann ich mich den Worten meines Vorschreibers nur anschließen:

Ich würde mit einem langsamen Stück anfangen, das man komplett mit Downstrokes spielen kann, um die Treffsicherheit zu erlangen. Die kommt nicht vom Himmel gefallen, sondern muß erarbeitet werden. Das klingt schlimmer, als es ist, denn wenn man an geeignetem Übungsmaterial bleibt und weiß, wie es klingen sollte, kommt die Treffsicherheit mit der Zeit. Ich glaube nicht, daß anatomische Gegebenheiten ein Hindernis darstellen, dafür habe ich zu viele Gitarrenspieler mit großen, kleinen, breiten, schmalen, langen und kurzen Händen in allen möglichen Kombinationen gesehen, die alles mögliche spielten, ohne durch ihre Anatomie in irgendeiner Weise "gehandycapped" zu wirken.

Hier hat einer eine Übung eingestellt und sogar die Tabs dazu verlinkt, finde ich echt klasse. Der erste Teil sind nur Downstrokes, ich würde das vielleicht ein wenig langsamer anfangen.
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flyingshoes
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Beitrag von flyingshoes »

danke fuer den link!
so in etwa stelle ich mir das vor, ja... aber,geht das nur mit so'ner krawatte?
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

RB, dich hätte ich mir gut als Gitarristen vom Johnny Cash vorstellen können, so links hinter ihm stehend.

Seit ich den Film "Walk the Line" gesehen habe, quäle ich mich herum, ebendieses Lied "Walk the Line" und auch den "Folsom Prison Blues" original, fehlerfrei und flüssig spielen zu können. Wir wollen das nämlich auch in unser Repertoire aufnehmen.

Das gemeine ist, dass ich "Walk the Line" fast schon perfekt hinbekommen habe. Dann habe ich vier Wochen wieder was anderes gemacht, und gestern wieder probiert. Ich hatte das Gefühl, als könnte ich schon wieder fast von vorne anfangen. Das ist echt gemein. :? :? :?
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Beitrag von Pick Mac »

flyingshoes hat geschrieben: holy cow - wenn da nicht stehen wuerde, dass das Bryan Sutton sein soll...
Jupp, da hat sich schon was verändert. Ich muss mir echt mal überlegen, ob ich nicht auch so altern will ;-)

Mir hat der gute Mann momentan eine Hausaufgabe mit auf den Weg gegeben. Crosspicking quer über alle sechs Saiten in einer e-moll Etitüde. Ständig wechselnde Patterns im A-Teil. Klassiker mögen darüber milde lächeln, aber im Flatpicking ist das mal eine ganz andere Herausforderung. Gestern habe ich den Antwortversuch per Video nach einer guten Stunde frustriert aufgegeben. Aber am Wochenende kommt das Ding in den Kasten!
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flyingshoes
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Beitrag von flyingshoes »

Pappenheim hat geschrieben:RB, dich hätte ich mir gut als Gitarristen vom Johnny Cash vorstellen können, so links hinter ihm stehend.
hinter Johann Bargeld stand ne ganze weile... richtich! Norman Blake! leider viel zu wenig beachtet...

ich habe unterschiedliche erfahrungen gemacht was pausen angeht. mal geht's mir wie dem pappenheim, mal flutscht es nach ein paar tagen ploetzlich doch halbwegs gut :roll:
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RB
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Beitrag von RB »

Meine auch nicht gerade überreiche Plektrum-Erfahrung ist, daß ich mich nach Pausen auch wieder hereinfinden muß, daß das aber recht schnell geht. Einspielen für vielleicht 30 Minuten oder so.

PS: Ja nee, is klar, das geht nur mit Krawatte und möglichst protzigem Ring. Eine der Übungen, die der angehende Bum-Chack-Gitarrenspieler erlernen muß, ist die Vermeidung der Ringverdrehung bzw. das blitzschnelle Justieren des Rings mittels möglichst unauffälliger Bewegungen.

Norman Blake und noch einige andere haben beim Begleiten noch eine Fähigkeit, zwischen die Strums einzelne Saiten im Offbeat zu spielen, also auf den unbetonten Zählzeiten, aber auf eine Art und Weise, die ich im Augenblick nicht richtig hinbekomme. Das ist ein festgezurrtes Etappenziel. Ein schönes Beispiel ist eine Version von Whiskey before Breakfast, wie Norman Blake sie spielt. Kann einem akkurat schwindelig von werden.
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