Akkorde oder nur Finger je nach Bedarf
Moderator: RB
- Jochen B.
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Akkorde oder nur Finger je nach Bedarf
Moin, moin,
ich denke, dass der Titel vielleicht ein wenig verwirrend ist - ich spiele ja noch nicht so lange Fingerpicking und versuche mich nun an Band 2 von Anfang an von Ulli Bögershausen. Mir ist zwar immer klar, welcher Akkord jeweils hinter den Fingersätzen dahinter steckt, aber es sind nicht immer alle Finger des Akkords in Gebrauch. Sollte man der Übersicht halber dennoch den ganzen Akkord greifen, oder nur die einzelnen Finger, die jeweils benötigt werden. Ich weiss nicht, ob das klar und verständlich ist, aber ich hoffe es und sonst bitte fragen.
Danke für eure Tipps
Jochen
ich denke, dass der Titel vielleicht ein wenig verwirrend ist - ich spiele ja noch nicht so lange Fingerpicking und versuche mich nun an Band 2 von Anfang an von Ulli Bögershausen. Mir ist zwar immer klar, welcher Akkord jeweils hinter den Fingersätzen dahinter steckt, aber es sind nicht immer alle Finger des Akkords in Gebrauch. Sollte man der Übersicht halber dennoch den ganzen Akkord greifen, oder nur die einzelnen Finger, die jeweils benötigt werden. Ich weiss nicht, ob das klar und verständlich ist, aber ich hoffe es und sonst bitte fragen.
Danke für eure Tipps
Jochen
VG
Jochen
Jochen
Beide Möglichkeiten haben verschiedene Vorteile:
Wenn du immer die dir bekannten, vollständigen Akkorde greifst, brauchst du dich weniger auf die linke Hand konzentrieren und bekommst vmtl das Picken mit der rechten Hand schneller, leichter hin.
Vorteil der Methode nur das zu greifen was man grad braucht:
Es werden immer Finger frei, mit denen man noch andere Sachen machen kann. Evtl lernst du auch neue Voicings, und manchmal ist es vllt auch nen gutes Stück leichter zu greifen.
Im Grunde kannst du das machen, wie du grad lustig bist, bzw wie es für das Stück grade passt.
Manchmal klingt vllt sogar das eine schöner als das andere, weil z.b. noch ne leere Saite mitschwingt oder eben auch nicht.
Gibt keine generelle Regel.
Wenn du immer die dir bekannten, vollständigen Akkorde greifst, brauchst du dich weniger auf die linke Hand konzentrieren und bekommst vmtl das Picken mit der rechten Hand schneller, leichter hin.
Vorteil der Methode nur das zu greifen was man grad braucht:
Es werden immer Finger frei, mit denen man noch andere Sachen machen kann. Evtl lernst du auch neue Voicings, und manchmal ist es vllt auch nen gutes Stück leichter zu greifen.
Im Grunde kannst du das machen, wie du grad lustig bist, bzw wie es für das Stück grade passt.
Manchmal klingt vllt sogar das eine schöner als das andere, weil z.b. noch ne leere Saite mitschwingt oder eben auch nicht.
Gibt keine generelle Regel.
- wuwei
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Hallo Jochen,
Du brauchst immer nur die Töne greifen, die auch tatsächlich gespielt werden. Sobald die Arrangements komplexer werden ginge das auch gar nicht anders. Die Übersicht kommt schon im Laufe der Zeit.
Herzlichen Gruß, Uwe
Du brauchst immer nur die Töne greifen, die auch tatsächlich gespielt werden. Sobald die Arrangements komplexer werden ginge das auch gar nicht anders. Die Übersicht kommt schon im Laufe der Zeit.

Herzlichen Gruß, Uwe
"A Harf’n g’hert in ka Symphonie;
i’ hab’ ma nöt helf’n könna." (Anton Bruckner über seine 8.)
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- Jochen B.
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Uih, das ging ja schnell - ich greife auch nur die Finger und nicht die Akkorde - wobei ich die Akkorde durchaus erkenne - hab heute nur mal bei Youtube ein wenig geschaut und eben einige gesehen, die den ganzen Akkord greifen - und da dachte ich..... ich weiss, ich sollte das Denken anderen überlassen 
Danke für eure Hilfe
VG
Jochen

Danke für eure Hilfe
VG
Jochen
VG
Jochen
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ich persönlich würde sagen, wenn da zb. ein A-Moll Griffbild ist (Nur als Beispiel) aber zb. Zeige Finger weg gelassen wird (1. Bund H Saite) kann man die Saite greifen, muss man aber nicht, und das kommt auch auf das Lied an, im Fingersyle kanns halt vorkommen das diese Saite leer angespielt werden muss, dann darf das natürlich nicht.
Verstehst du wie ich meine?
ich zb. greife oft komplette Akkorde weil halt Gewohnheit, aber mit der Zeit sieht man das ob der Volle Akkord gebraucht wird, oder nicht.
Verstehst du wie ich meine?
ich zb. greife oft komplette Akkorde weil halt Gewohnheit, aber mit der Zeit sieht man das ob der Volle Akkord gebraucht wird, oder nicht.
Ich würde schon von Fall zu Fall unterscheiden. Wenn man mit links Akkorde greift, fallen Unsauberkeiten beim Anschlag oft weniger auf. Wenn man verstärkt spielt und die Gefahr von Feedback besteht, kann es auch von Vorteil sein, wenn keine überflüssigen Leersaiten sich aufschwingen können.
Und schließlich haben auch Saiten auf den Klang Einfluss, die gar nicht angeschlagen, aber von den gespielten Tönen durch Resonanz zum Schwingen gebracht werden.
Und schließlich haben auch Saiten auf den Klang Einfluss, die gar nicht angeschlagen, aber von den gespielten Tönen durch Resonanz zum Schwingen gebracht werden.
- Pappenheim
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Servus,
wenn ich mal picke, dann setze ich immer alle Finger in den Akkord rein. Würde ich mich darauf konzentrieren, nur die Finger einzusetzen, deren Saite auch gepickt wird, würde mich das noch mehr verwirren, als ich ohnehin schon verwirrt durchs Leben gehe ...
wenn ich mal picke, dann setze ich immer alle Finger in den Akkord rein. Würde ich mich darauf konzentrieren, nur die Finger einzusetzen, deren Saite auch gepickt wird, würde mich das noch mehr verwirren, als ich ohnehin schon verwirrt durchs Leben gehe ...

Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/user/Pappenheim40
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[Beitrag vom Verfasser entfernt]
Zuletzt geändert von Ulrich Peperle am Sa Apr 09, 2016 12:17 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Hi
es ist wie schon gesagt i. Pr. beides möglich
Wenn du den ganzen Akkord greifst kannst du auch mal die "falsche"
Saite mit der Zupfhand erwischen und es klingt immer noch richtig.
Im Verlauf des Buches wirst du aber merken. daß es manchmal
sinnvoller ist, aufgrund des nachfolgenden Fingersatzes nur
die gespielten Saiten zu greifen.
Das ergibt sich aber wärend des Übens von alleine.
pesu
es ist wie schon gesagt i. Pr. beides möglich
Wenn du den ganzen Akkord greifst kannst du auch mal die "falsche"
Saite mit der Zupfhand erwischen und es klingt immer noch richtig.
Im Verlauf des Buches wirst du aber merken. daß es manchmal
sinnvoller ist, aufgrund des nachfolgenden Fingersatzes nur
die gespielten Saiten zu greifen.
Das ergibt sich aber wärend des Übens von alleine.
pesu
Ich war im letzten Jahr 3-4 mal bei einem Lehrer, dieser hat mir genau das Gegenteil gesagt - er meinte "wenn du die Finger nicht anderswo brauchst, greif immer den ganzen Akkord, die Saiten schwingen ja mit".Saitensprung hat geschrieben:Mein Gitarrenlehrer ermuntert mich immer, nur die Finger auf dies Saite aufzusetzen, die auch angeschlagen wird. Für mich auch eine ungewohnte Sache, da ich in Akkorden denke und plötzlich nicht mehr weiß, wohin die Finger gesetzt werden, die eigentlich nur benötigt werden.
Ich denke nur Musik. Ich bin verliebt in die Musik, ich liebe die Musik, ich denke nichts als sie und an anderes nur, wenn es mir Musik schöner macht.
Johannes Brahms
Johannes Brahms
- Wolf
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mir schwirrt jetzt noch der Kopf ob dieser Verbal-AkkrobatikUlrich Peperle hat geschrieben:Das ist ein durchaus wichtiger Aspekt bei der Verwendung von "Vollgriffen". Umgekehrt kann man die zusätzlich aufgesetzten Finger natürlich auch zum Dämpfen, und somit zur Verringerung von Resonanz einsetzen.... schließlich haben auch Saiten auf den Klang Einfluss, die gar nicht angeschlagen, aber von den gespielten Tönen durch Resonanz zum Schwingen gebracht werden.
Ein besonders gewichtiges Argument ist der Umstand, dass sich Vollgriffe durch ihre charakteristischen visuellen Profile leichter memorieren lassen, sie erleichtern zudem auch die Orientierung in harmonischen Abläufen. Wer dann noch gelernt hat, selbst bei vollständiger Auflösung eines Griffs, z.B. in Melodiefragmente und Skalenbewegungen, immer noch ein komplettes Griffbild imaginär zu visualisieren, hat auch eindeutige Vorteile z.B. beim Improvisieren.
Die Reduzierung von Vollgriffen wird erst wirklich zur Notwendigkeit, wenn zusätzliche Finger für eine größere melodische Beweglichkeit freigesetzt werden müssen, oder wenn die Vorteile eines Vollgriffs in einem Mißverhältnis zum technischen Aufwand stehen.
mfG
Ulrich

Richtig oder falsch gibt es wohl nicht. Beide Varianten haben ihre Berechtigung und es kommt auf den Fall an.
- wuwei
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Hmm.... mit dem Argument hab ich Probleme, denn da scheint mir die Übungszeit sinnvoller in eine verbesserte Anschlagtechnik investiert, als in die Bewältigung von Akkordkombinationen, die letztlich gar nicht erklingen.Wenn man mit links Akkorde greift, fallen Unsauberkeiten beim Anschlag oft weniger auf.
Finde ich auch sehr wichtig, gehört aber mMn bereits zur Gestaltung eines Stücks, nicht zu dessen eigentlicher Bewältigung.Und schließlich haben auch Saiten auf den Klang Einfluss, die gar nicht angeschlagen, aber von den gespielten Tönen durch Resonanz zum Schwingen gebracht werden.
Auf jeden Fall bedenkenswert und wohl für die Meisten hilfreich. Ich scheine jedoch etwas verquer gestrickt zu sein, da ich überhaupt nicht in Akkorden denke, weshalb sich der Zugewinn an Orientierung bei mir in engen Grenzen halten dürfte. Für mich ist Musik primär Melodie und Rhythmus. Akkorde hingegen halte ich für völlig unbedeutende, weil unselbständige Wesen.Ein besonders gewichtiges Argument ist der Umstand, dass sich Vollgriffe durch ihre charakteristischen visuellen Profile leichter memorieren lassen, sie erleichtern zudem auch die Orientierung in harmonischen Abläufen.
Wer dann noch gelernt hat, selbst bei vollständiger Auflösung eines Griffs, z.B. in Melodiefragmente und Skalenbewegungen, immer noch ein komplettes Griffbild imaginär zu visualisieren, hat auch eindeutige Vorteile z.B. beim Improvisieren.

Das ist bei mir eigentlich schon bei ganz einfachen Stücken so (mit anderen hab ich auch gar nicht zu tun), da ich oft, um ein schönes Legato zu erreichen, die Finger so lange liegen lasse, wie's irgend geht, was häufig einen darauf folgenden Vollgriff zumindest massiv erschwert. Wird tatsächlich ein Vollgriff gebraucht, greife ich ihn deshalb oft nicht auf einmal, sondern gewissermaßen auf Etappen (also in der Folge der erklingenden Einzeltöne).Die Reduzierung von Vollgriffen wird erst wirklich zur Notwendigkeit, wenn zusätzliche Finger für eine größere melodische Beweglichkeit freigesetzt werden müssen, oder wenn die Vorteile eines Vollgriffs in einem Mißverhältnis zum technischen Aufwand stehen.
Herzlichen Gruß, Uwe
"A Harf’n g’hert in ka Symphonie;
i’ hab’ ma nöt helf’n könna." (Anton Bruckner über seine 8.)
i’ hab’ ma nöt helf’n könna." (Anton Bruckner über seine 8.)
Es ist ja nicht zwingend so, dass das Greifen vollständiger Akkorde mehr Übeaufwand verlangt als das Setzen nur der benötigten Finger.wuwei hat geschrieben:Hmm.... mit dem Argument hab ich Probleme, denn da scheint mir die Übungszeit sinnvoller in eine verbesserte Anschlagtechnik investiert, als in die Bewältigung von Akkordkombinationen, die letztlich gar nicht erklingen.Wenn man mit links Akkorde greift, fallen Unsauberkeiten beim Anschlag oft weniger auf.
Das Argument werden viele (bühnen-) erfahrene Musiker unterstützen: Absichern, doppelt und dreifach, wo es nur geht. Der Vorteil kommt gerade dann zum Tragen, wenn die Spielsituation suboptimal ist (Nervosität, feuchte Hände und durch Verstärkung bzw. gute Akustik deutliches Hervortreten auch kleinerer Fehler).
Ja, aber das macht den Punkt m.E. nicht weniger relevant für Jochen.wuwei hat geschrieben:Finde ich auch sehr wichtig, gehört aber mMn bereits zur Gestaltung eines Stücks, nicht zu dessen eigentlicher Bewältigung.Und schließlich haben auch Saiten auf den Klang Einfluss, die gar nicht angeschlagen, aber von den gespielten Tönen durch Resonanz zum Schwingen gebracht werden.