Akkordbezeichnung

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

jürgenM

Beitrag von jürgenM »

oh tired Joe,

Ich kenne sogar ne Kneipe, die blue note heißt,

Wiki=Wahrheit, alles klar.

Der Musik ist es egal, wie ihr sie beschreibt. Ich habe auch nicht den Drang, rechtzuhaben, also...

Gruß...J.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

es hat bei mir einige jahrzehnte gedauert bis ich begriff, dass eine blue note keine verminderte quinte, kleine terz oder kleine septime ist.

genau genommen ist es im blues immer ein ton irgendwo dazwischen. er ist eben nicht genau festgelegt, sehr individuell und geschmacksabhängig, vor allem aber von hohem wiedererkennungswert hier insbesondere von einem gitarristen. diese töne sind nur durch ziehen (also erhöhen) oder als ausnahme durch die verwendung eine vibrato-hebels (da auch tiefer) zu erreichen. sie imitieren den gesang in seine emotionalität.

insofern ist die aussage es gäbe "die blue note" nicht korrekt. im prinzip ist jeder ton als ausgangsbasis geeignet (jeff beck hören wie der mit dem hebel umgeht, der eiert nur so durch die gegend, fantastisch!).

das festlegen auf einen notierbaren wert hat eher mit der problematik des pianos zu tun als mit gitarre, stimme oder bluesharp, das klavier kann halt nur chromatisch in halbtonschritten.

ansonsten muss man das hören und imitieren, es wird trotzdem immer individuell bleiben.

auch im flamenco gibt es diese "blue notes". das hat mich überrascht als ich das beobachtete, da ich direkt nie darauf hingewiesen wurde. doch auch hier macht der gesang die vorgabe. aufgrund der nylonsaiten ist die wirkung des (leichten) ziehens jedoch subtiler.
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tired-joe
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Beitrag von tired-joe »

Herigo hat geschrieben: auch im flamenco gibt es diese "blue notes". das hat mich überrascht als ich das beobachtete, da ich direkt nie darauf hingewiesen wurde. doch auch hier macht der gesang die vorgabe. aufgrund der nylonsaiten ist die wirkung des (leichten) ziehens jedoch subtiler.
Das liegt vielleicht am arabischen Einfluss auf Andalusien. In der arabischen Musik gibt es sowas wie Vierteltoene. Auf der Oud kann man diese (Mikro)Intervalle wegen der fehlenden Buende direkt greifen, bei der Gitarre muss man dann wohl sachte, oder wie du schreibst leicht ziehen. Das vermute ich mal, da ich mich mit Flamenco nicht auskenne, und nur soviel weiss, dass er aus einem Konglomerat verschiedener Kulturen entstand.


Joe
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Wenn ich das richtig verstehe, ist dann meine Definition vielleicht falsch ausgedrückt, aber im Kern richtig. Es sind keine "verminderten" Terzen Quinten und Septen sondern etwas erniedrigte, "labile" Terzen, Quinten und Septen. Mag musiktheoretisch nicht ganz richt sein, trifft es aber am Ende in der Realität.
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