(und dann dieses "aber 'beliebiger bekannter Künstler' macht das auch (nicht)"-Theorie-Gespinne

Da werden doch immer Äpfel mit Backsteinen verglichen..
Was man lernen sollte, hängt doch einfach extrem von den eigenen Zielen und Zeit und Musikstil ab.
Wenn jemand Punkrock machen will, reichen ihm prinzipiell ein paar Powerchords. Da probiert er dann ein bisschen rum, und gut ist.
Wenn jemand Arrangements für ne Jazz-BigBand machen möchte, wird er wohl nicht drumrumkommen sich eine zeitlang auch mit der Theorie zu beschäftigen.
Tabulatur hat mMn genauso eine Berechtigung wie Noten.
Auch Noten sind nicht universell, und manchmal macht es eben deutlich mehr Sinn Dinge auf andere Art zu notieren.
Auf der Gitarre sind eben viele musikalische Motive einfach aus der Fingerbewegung heraus gedacht und dementsprechend aus der Tabulatur extrem schnell erkennbar. Offene Stimmungen wurden schon genannt.
Und ähnlich ist es eben auch mit CAGED.
Natürlich ist das ein System, ohne großen theoretischen Hintergrund.
Aber es ist eine schnelle Art, um ein paar alternative Griffweisen für die Standard-Akkorde zu lernen. Es ist simpel, schnell zu verstehen, und hat nen Namen, den man sich gut merken kann. (Ist so wie HEADFisH (Töne im 7. Bund von tiefer zu hoher E-Saite))
Daran ist aber nichts Schlimmes.
Natürlich hat es Grenzen, wenn man immer alles vollkommen ohne jegliche theoretische Betrachtung lernt. Auf Dauer macht es sicherlich Sinn, sich da ein paar Sachen zu überlegen, und dabei wird man verblüffende Dinge feststellen und einige Aha-Erlebnisse haben.
Ganz generell halte ich persönlich allerdings die Gitarre für ein denkbar schlechtes Instrument, um Musiktheorie zu lernen. Wie einfach ist da doch ein Klavier zu verstehen..
Ansonsten ganz generell: je mehr man als Musiker weiß, desto besser

Sei es Musiktheorie, Mathematik/Physik, andere Instrumente, Lernmethodik, Stile, Aufführungspraxis, Historie..
Leider muss man sich in der Praxis auf bestimmte Bereiche fokussieren, und dabei auch die Praxis selbst nicht vergessen
