Bericht vom Workshop Thomas Leeb

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

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jo
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Bericht vom Workshop Thomas Leeb

Beitrag von jo »

Workshop Thomas Leeb
Warnung: langes Geschwafel! Deshalb zu Anfang ein kurzes 2 - Wort - Resumee: absolut empfehlenswert.

Jetzt sitze ich ein bisschen übernächtigt im Zug irgendwo zwischen Würzburg und Aschaffenburg und höre Thomas letzte CD, Upside Down. Der Zug hat drei Stunden Verspätung, also gibt's reichlich Zeit zum Lesen und eben auch zum Schreiben des versprochenen Berichts vom Workshop mit Thomas Leeb auf der Turracher Höhe.

Was für eine Woche! Der Workshop fand in knapp 1800 m Höhe statt, so dass wir von der Hitze im Flachland völlig verschont wurden. Die Straßen zur Turracher Höhe sind von beiden Seiten so steil, dass man nur mit Müh und Not nach oben kommt, oder auch nicht, so wie wir. Unser Auto haben wir mit kapitalem Motorschaden nach einem erfüllten, 275.000 km langen Leben in Österreich begraben, nachdem es kurz vor der Höhe seinen Geist aufgab. Netterweise wurden wir - meine Frau, beide Kinder + Jo - vom Hausmeister des Leeb'schen Hotels auf der Turracher Höhe abgeholt und auf den Schaden erstmal kostenlos mit Suppe und Bier versorgt, ehe ich mit Thomas nach ein paar Stunden wieder zum Auto gefahren bin und es im Schritttempo den Rest des Anstiegs zur Höhe gefahren habe. Zylinderkopf wahrscheinlich gerissen, und die Reparatur hätte so viel gekostet, dass es sich nicht mehr gelohnt hat.

Der Workshop fand im so genannten Meizeit Dörfl statt, einer Ansammlung von Hütten für 4 bis 10 - Personen sowie dem zugehörigen Gasthaus, alles mit direktem Blick auf den Turracher See und dem sehr netten Gastwirtspaar Sepp und Isabella. Wir mussten Mittags manchmal das Gasthaus mit den Wanderern und anderen Sommerfrischlern teilen, wenn das tägliche Gewitter zu früh kam.

Wir waren knapp 20 Teilnehmer aus vier Nationen: Marc als einzger Holländer, dann jeweils fünf Österreicher (mit Thomas, später noch Gottried Gfrerer als 6.) und fünf Deutsche, der Rest kam aus England. Das Alter der Teilnehmer war sehr gemischt, der Jüngste war 16, der Älteste 56. Weibliche Teilnehmer gab es leider nur zwei.

Thomas legte direkt zu Anfang die Richtlinien fest, auf seine freundliche und sanfte Art ist er ein ziemlich harter Knochen. Das kam dem ganzen Workshop zu Gute, es gab keine Verstimmungen oder Feindseligkeiten zwischen den Teilnehmern. Unterstützt wurde Thomas von Stuart Ryan aus England und ab Mittwoch auch von Gottfried Gfrerer aus Österreich, mehr zu ihnen unten. Der Unterricht geschah auf Englisch mit Übersetzung für den leider einzigen nicht englischsprechenden Teilnehmer.

Es stellte sich schnell heraus, dass alle Teilnehmer ziemlich fortgeschrittene Gitarristen waren, deshalb war der Unterricht ziemlich geradeheraus ohne allzuviel grundlegende Erklärungen. Am Morgen gab es allerdings erst einmal eine Stunde Gehörtraining (Thomas) oder Harmonielehre (Stuart), manchmal lästig, aber doch interessant und nötig.

Als erstes Stück wurde in den ersten Tagen im Kreis das Stück 'The Perc-U-Lator' von Eric Roche gespielt. Thomas ist mit uns schön langsam durch das Stück gegangen, so dass auch diejenigen, die noch keine Erfahrungen mit perkussiven Sounds auf der Gitarre und der typischen slapping + tapping - Spielweise hatten, gut damit zurechtkamen.
Darüber hinaus wurden variable Blöcke angeboten, teils mit allen Teilnehmern, so etwa Skalen in DADGAD und verschiedenste Flageolets oder eigenen Stücken der Dozenten, von Stuart etwa ein Arrangment von 'Sally Gardens', sein Stück 'The Sea Bird' oder 'With These Hands' von Eric Roche. Andererseits gab es auch kleine Gruppen, vor allen mit Thomas eigenen Stücken, die nicht immer gerade leicht zu spielen sind, hier etwa 'Äkäskero' von seiner CD 'Riddle' und das Arrangement von 'While My Guitar Gently Weeps' von der CD 'Upside Down', faszinierendes Zeug.

Am Mittwochabend gab es dann ein recht gut besuchtes offizielles Konzert zu 10 Euronen Eintritt für Nicht - Teilnehmer im Kirchlein auf der Turracher Höhe. Zu Anfang durften zehn Teilnehmer etwas zum Besten eben (freiwillig, versteht sich), dann jeweils Thomas, Gottfried und Stuart einzeln und zusammen.

Stuart Ryan ist ein echtes Gitarrentier. Der Mann ist ungllllllaublich schnell und spielt absolut sauber. Er kann alles spielen, was man so kennt, von Filmmusik über Jazz, Blues und Django Reinhardt zu Irish Folk, sei es in Standard oder DADGAD. Dazu ist er auch noch sehr nett und offen für alle möglichen Sachen. Sein neustes Stück, das er uns vorgespielt hat, heißt 'Mr. Leeb', und ist eine packende Mischung aus verschiedenen perkussiven und melodischen Elementen, auf unnachahmliche Weise vorgetragen.

Erst am Mittwoch Morgen kam Gottfried dazu, er ist unter anderem ein guter slide - Gitarrist, und darum ging es dann auch, ebenso um Delta - Blues und Ähnliches, das er auf seiner selbstgebauten Resonator - Gitarre sehr authentisch rüberbrachte. Ich muss zugeben, dass das nicht so mein Ding ist, und dass ich in Absprache mit ihm während seiner Unterrichtseinheiten lieber das bisher gelernte noch einmal durchgegangen bin. Den Anderen hat es aber sehr gut gefallen.

Thomas hat sich deutlich weiter entwickelt. Zu den erstaunlichen perkussiven Sachen und dem typischen Tomas-Leeb-Sound ist noch einiges an lyrischem und musikalischem 'Fleisch' dazu gekommen. Seine Spieltechnik ist sehr anspruchsvoll und macht nach einigem Üben viel Spass. Er ist sehr fokussiert auf die Musik und offen für alle möglichen Richtungen. Er schert sich nicht allzu viel darum, ob sich seine Musik in irgendeine Ecke drängen lässt, und geht mit einer erfrischenden Unbekümmertheit ans Werk. Sehr gut entwickelt ist seine Fähigkeit, andere zu lehren, und er nimmt sich viel Zeit für jeden Einzelnen. Immer wieder mal muss man ihm die aktuelle Passage vorspielen, und er biegt das Gespielte auf sehr nette und effiziente Weise gerade. Und wenn Zeit für eine Pause ist, dann ist er auch mal bereit, fünfe gerade sein zu lassen, und bricht mit einem Trupp zu einem halbstündigen Spaziergang um den Turracher See auf.

Etwas ganz Spezielles an diesem Workshop war der Leitgedanke. Thomas und Stuart waren beide gute Freunde von Eric Roche, sie haben sich tatsächlich erst bei seinem Begräbnis persönlich kennengelernt. So war denn auch der Workshop Eric gewidmet, und irgendwie war das auch sehr oft spürbar. Viele Gespräche drehten sich um ihn, einige der Teilnehmer kannten Eric persönlich, und man erfuhr einige interessante Trivia über Auftritte und Persönlichkeit. Auch die Stücke von Eric, die wir durchnahmen (s.o.) trugen das Ihrige bei.

So, genug geschrieben, bald dürften wir doch entgegen aller Erwartungen in der Nähe von Köln sein. Im Gedenken an die langen Abende bei Bier und Zirbenschnaps, an die unvorhergesehenen abendlichen Konzerte von Thomas & Stuart, an Charles, Marc, Iain, Hartmut und all die anderen entbiete ich Euch ein ehrliches 'Passt scho!' und freue mich auf ein kühles Bier heute Abend im Garten neben meiner Gitarre,

autolos
Jo
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

Cool, vielen Dank fuer den Bericht!

Was waren denn die 'Spielregeln'? Hat es fuer dich einige 'AHA'-Effekte gegeben, neue Techniken, Nuancen etc?

Den Stuart Ryan habe ich in London schon gesehen, der ist wirklich sehr vielseitig. Auch wenn er mir ein bissl zu brav ist. Aber der ist wirklich durch und durch pure Musik und Bluegrass kann er auch spielen (mit dem Pick). Geiler Typ!!

Wirst du einige Sachen weiterverfolgen, bzw die Stuecke bis zur Beherrschung lernen, oder wie gehst du mit dem gelernten um?

Cheers ML
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Beitrag von Admin »

Vielen Dank, das ist sehr informativ und verschafft einen guten Einblick, finde ich. Schade um das Auto, die alten hat man doch liebgewonnen.
jo
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Beitrag von jo »

matthiasL hat geschrieben:Cool, vielen Dank fuer den Bericht!

Was waren denn die 'Spielregeln'? Hat es fuer dich einige 'AHA'-Effekte gegeben, neue Techniken, Nuancen etc?
Thomas hat vor allem klar gemacht, dass Kritik nicht hinter seinem Rücken geübt werden soll - er scheint da schlechte Erfahrungen gemacht zu haben - und dass die Leute, die sich auf den ersten Blick nicht leiden können, sich bitte von einander fernhalten sollen. Das war zum Glück nicht der Fall, ich fand die Atmosphäre doch sehr harmonisch.

Die Aha - Effekte bestanden für mich vor allem in der Persönlichkeit von Thomas und dem Erlebnis, seine Stücke live zu hören. Außerdem hat mir diese Woche noch einmal klar gemacht, dass die Musik aus dem Herzen kommen muss. In der Welt der Spieltechnik habe ich dieses schon etwas verschüttete Gefühl wieder entdeckt, sich einfach ohne Zweifel auf eine neue Technik zu stürzen und nicht immer zu denken ich kann das nicht - hier konkret die Verwendung von 'artificial harmonics', also künstlichen Flageolets, indem mit der linken Hand eine Note gegriffen wird und mit der rechten Hand auf einem der harmonischen Knoten 5,7,12,17,19 etc. ein Flageolet erzeugt wird. Das Flageolet habe ich bisher mehr schlecht als recht immer mit dem Daumen und dem Zeigenfinger der rechten Hand erzeugt. In einigen Stücken von Thomas muss nun aber der Daumen was anderes tun, nämlich ein oder zwei Basssaiten anschlagen, also muss das Flageolet mit Zeigenfinger und Ring- oder Mittelfinger gezupft werden. Und siehe da, ich war so mit all den anderen Dingen beschäftigt - dem bending der Note mit der linken Hand (geiler Sound) und dem Treffen der beiden Bassnoten, dass ich die Dinger - also die Flageolets - dann irgendwann einfach so gespielt habe. Der Gedanke daran hilft mir in dem Moment, wenn meine Finger jetzt zu Hause plötzlich nicht mehr wollen, weil ich zu sehr darüber nachdenke, was ich da gerade tue - ich hab's ja schon mal hingekriegt, das zählt.
matthiasL hat geschrieben:Den Stuart Ryan habe ich in London schon gesehen, der ist wirklich sehr vielseitig. Auch wenn er mir ein bissl zu brav ist. Aber der ist wirklich durch und durch pure Musik und Bluegrass kann er auch spielen (mit dem Pick). Geiler Typ!!
Hier fehlt natürlich noch ein gutes Stück des 'echten' Stuart, seine ganz besondere Art. Vieles von dem, was Stuart spielt, ist natürlich brav in Deinem - und auch in meinem Sinne. Du hast ihn vielleicht auch schon sagen hören, dass man ihn nicht zu ernst nehmen sollte in dem was er jetzt spielen wird, und dann legt er sowas von Gitarrenspiel hin, dass Du nicht mehr weisst, wer Du bist und wie viele, und macht dabei so komische Gesichter, dass Du Tränen lachst. Der Mann weiss, was er tut und kann einen mühelos verzaubern.
matthiasL hat geschrieben:Wirst du einige Sachen weiterverfolgen, bzw die Stuecke bis zur Beherrschung lernen, oder wie gehst du mit dem gelernten um?

Cheers ML
Jau. Spielen, bis die Finger bluten. Perc-U-Lator ist noch eine Woche entfernt, und bis dahin habe ich noch Ferien :)
Admin hat geschrieben: Schade um das Auto, die alten hat man doch liebgewonnen.
Naja, alte Herrschaften können manchmal sehr unbequem sein. Wenn ich mehr von Autos verstünde, dann hätte ich den Zylinderkopf wohl noch mit 'ner alten Coladose geflickt, und gut is'.
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Hallo Jo,

schöner, informativer Bericht. Ich kenne die beiden genannten Gitarristen bislang nicht. Dein Bericht macht aber Lust, dies zu ändern.

Danke!
Gruß

Jürgen

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Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

Hi Jo,

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Außerdem hat mir diese Woche noch einmal klar gemacht, dass die Musik aus dem Herzen kommen muss. In der Welt der Spieltechnik habe ich dieses schon etwas verschüttete Gefühl wieder entdeckt, sich einfach ohne Zweifel auf eine neue Technik zu stürzen und nicht immer zu denken ich kann das nicht -
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Da kann ich nur sagen ganz so einfach isses net ... oder?
Meiner Erfahrung nach muss man eine Technik so weit verinnerlichen, bis sie ganz tief sitzt. Dann kann man anfangen Herz reinzulegen und damit zu spielen. Ich habe das bei DR-Sachen durchgemacht. Er hat einen eigenen Stil, der eigentlich gar nicht so schwierig ist, wenn man die grundlegenden Ablaeufe drauf hat. Aber das dauert und ist verdammt harte Arbeit. Das gleiche mit Michael Hedges und string-stopping. NEUE WELT, bringt einen um den Verstand. Das geht nicht ohne harte konzentrierte Arbeit an der Technik.
Wenns mal 'drin' ist kann man anfangen damit zu spielen.

naja werde mich mal wieder an die Arbeit machen, haha

ML
jo
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Beitrag von jo »

Jürgen hat geschrieben:Hallo Jo,

schöner, informativer Bericht. Ich kenne die beiden genannten Gitarristen bislang nicht. Dein Bericht macht aber Lust, dies zu ändern.

Danke!
Gerne geschehen!
Um die beiden kennen zu lernen, kann man ja mal Thomas und Stuarts website besichtigen, bei Thomas sind auch einige Tonbeispiele zu hören.
matthiasL hat geschrieben:Hi Jo,

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In der Welt der Spieltechnik habe ich dieses schon etwas verschüttete Gefühl wieder entdeckt, sich einfach ohne Zweifel auf eine neue Technik zu stürzen und nicht immer zu denken ich kann das nicht -
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Da kann ich nur sagen ganz so einfach isses net ... oder?
Doch.
matthiasL hat geschrieben:Meiner Erfahrung nach muss man eine Technik so weit verinnerlichen, bis sie ganz tief sitzt. Dann kann man anfangen Herz reinzulegen und damit zu spielen. Ich habe das bei DR-Sachen durchgemacht. Er hat einen eigenen Stil, der eigentlich gar nicht so schwierig ist, wenn man die grundlegenden Ablaeufe drauf hat. Aber das dauert und ist verdammt harte Arbeit. Das gleiche mit Michael Hedges und string-stopping. NEUE WELT, bringt einen um den Verstand. Das geht nicht ohne harte konzentrierte Arbeit an der Technik.
Wenns mal 'drin' ist kann man anfangen damit zu spielen.
Jaja, da hast Du schon recht, wenn man denn vorher wüsste, wieviel Arbeit das ist und Mühe etc.etc. Ich meinte da eher den Spieltrieb, die Lust, wie beim Klettern an senkrechten Felswänden hoch zu klettern.

Bis das Ganze sicher sitzt, dauert das so seine Zeit, so wie Du ja schon beschreibst, und manchmal muss man den Weg zweimal machen. Es ist jedoch ein erhebendes Gefühl, irgend etwas technisch Neues zu spielen, das muss ja nicht eimal schwierig sein.

Da kann einem dann so ein Schauer über den Rücken laufen, und man fragt sich, ob das da jetzt wirklich aus der Gitarre herausgekommen ist, was man da gerade gehört hat. Ich muss mir ja (noch) nicht vornehmen, so eine abgefahrene (+ geniale) Technik wie das string stopping zu beherrschen. Immer schön langsam, der Weg ist das Ziel.
matthiasL hat geschrieben:naja werde mich mal wieder an die Arbeit machen, haha
An der Gitarre? Viel Spass!

Grusz
Jo
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

####
An der Gitarre? Viel Spass!

####
nee, das war leider die nicht so spassige Arbeit.

Sorry, wenn ich nochmal ein bisschen Frage ...

Was haben bei (Thomas und Stuart) zum Thema Fingernaegel, Daumenpick etc. gesagt.

Was hat Thomas zum Thema Percussion Rhythmustraining gesagt? Ich finde manche Stuecke von ihm total vertrackt vom Rhythmus her.

Habt ihr auch mal unter euch (Teilnehmer) ueber das leidige Thema Zeit geredet und ueber die Vereinbarkeit von Gitarre und Beruf, Familie, etc? Oder waren das alles Studenten;-))
Wieviel spielen die Leute denn so am Tag und was hast du fuer einen Eindruck gehabt, sind sie sehr konzentriert und fokussiert? Ich meine wenn man von der Insel nach AUT zum Schrammeln faehrt muss man schon krass begeistert sein, oder?
Sorry fuer die Fragen ... und
Vielen Dank!

Gruss ML
jo
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Beitrag von jo »

matthiasL hat geschrieben:####
Was haben bei (Thomas und Stuart) zum Thema Fingernaegel, Daumenpick etc. gesagt.
Daumenpick wurde des öftern verwendet, wenn das Stück es verlangte. Ich muss sagen, ich habe gar nicht so genau darauf geachtet. Fingernägel wurden von Stuart erschöpfend abgehandelt, von passgerecht ausgeschnittenen und aufgeklebten Tischtennisbällen über Fingernagelseide und Sekundenkleber bis zum Einsatz von Fingerpicks.
Einiges wurde auch ganz 'nackig', also ohne alles an den Fingern gespielt.
matthiasL hat geschrieben:Was hat Thomas zum Thema Percussion Rhythmustraining gesagt? Ich finde manche Stuecke von ihm total vertrackt vom Rhythmus her.
Ihm hat es geholfen, bei afrikanischen Trommlern Unterricht zu nehemn. Jedesmal, wenn er sich vertan hat, hat eins mit dem Trommelschlegel über's Knie bekommen. Er hat ziemlich lange ganz blaue Knie gehabt.

Und für den Normalsterblichen gab es eigentlich kein echtes Rhythmustraining, Thomas hat einfach immer genau aufgepasst, wo denn nun der Rhythmus nicht stimmte, und hat das Ganze schöön laaangsaaam vorgespielt oder -gesprochen. Ich hatte aber auch den Eindruck, dass keiner der Teilnehmer grosse Probleme damit hatte. Die Stücke, die wir gespielt haben, waren jedoch alle bei genauem Hinsehen auch rhythmisch gut zugänglich, und einige von Thomas' Stücken sind sehr schwierig. Der Mann kann eben richtig Gitarre spielen.

Dazu noch das Erlebnis, dass Thomas irgenwann mal das Peter Gunn Theme aus den Blues Brothers anstimmte, und tatsächlich den 4/4 - Bass gegen die Halben - Triolen der Melodien spielte. Das ist etwas, das ich nicht hinkriege, und er verwies nur auf die afrikanischen Trommler.
matthiasL hat geschrieben: Habt ihr auch mal unter euch (Teilnehmer) ueber das leidige Thema Zeit geredet und ueber die Vereinbarkeit von Gitarre und Beruf, Familie, etc? Oder waren das alles Studenten;-))
Vom Alter her sicher, der Durchschnitt dürfte vielleicht noch unter dreißig gelegen haben trotz uns sechs Alten über 40 . Tatsächlich gab es mindestens einen frisch graduierten und einen Oberstufenschüler von den Inseln. Ansonsten ist das Thema eigentlich nicht zur Sprache gekommen, zu unterschiedlich waren die Hintergründe der einzelnen Teilnehmer. Aber sicher waren fast alle ausgemachte Gitarrenliebhaber oder zwei oder drei sogar semi- bis ganz professionell.
matthiasL hat geschrieben: Wieviel spielen die Leute denn so am Tag und was hast du fuer einen Eindruck gehabt, sind sie sehr konzentriert und fokussiert? Ich meine wenn man von der Insel nach AUT zum Schrammeln faehrt muss man schon krass begeistert sein, oder?
Über Spieldauer weiss ich nix, aber alle waren so, wie Du sagst. Sehr begeistert.
matthiasL hat geschrieben: Sorry fuer die Fragen ... und
Vielen Dank!

Gruss ML
Es ist mir ein Vergnügen!
jo
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Beitrag von jo »

Thomas Leeb hat einige Fotos vom Workshop auf seine Webseite gestellt. Der geneigte Leser findet sie auf seiner Foto - Seite abhier. Für alle Neugierigen: meine Wenigkeit findet ihr hier.

Gruß + Danke an MatthiasL für den Hinweis
Jo
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