Wie James Taylor seine Gitarre stimmt

[Klaus Guhl]

Da bin ich zufällig drüber gestolpert https://www.youtube.com/watch?v=V2xnXArjPts

Hat das schon mal jemand ausprobiert? Macht das Sinn?

[Holger Hendel]

Das wird gewiss seine Berechtigung haben. Gerade gesehen, dass ich das Video damals auf yt geliked hatte. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, dass ich die vorgestellte Methode zu meinem Gefallen ausprobiert gehabt hätte. Doch es ist James Taylor! Davon - und von der Tatsache, dass mir auch die Peterson sweetened tunings rein gar nichts geben - leite ich ab, dass es für meine Ohren schlichtweg keine Hoffnung gibt und ich deshalb die gleichstufige Stimmung bevorzuge.

[RolfD]

.... da hat bestimmt jede/r so seine/ihre Eigenheiten, das kann auch Instrumente betreffen.
Ich schätze, da gibt es eine Riesen Vielfalt individueller Stimmrituale.
Aber ich hab das auch schon ausprobiert.
Man kann es hören, finde ich.

[Matze]

Ich stimme meine Gitarren schon seit Jahren nach seiner Methode. Es macht Sinn, gerade, wenn ich mit Capo spiele. Bei einer 12saitigen muss ich schon sehr viel Druck übers Capo ausüben, damit auch die dünnen Oktavsaiten klingen. Dadurch sind die umsponnenen Saiten immer einen Tick zu hoch. Das kompensiert seine Stimmung ganz wunderbar. Ich stimme immer so und habe auch im Zusammenspiel mit anderen Gitarren, die auf den Punkt gestimmt sind, keine Probleme.

Grüße


Matze

[Klaus Guhl]

Hast Du einen Tipp für den entsprechenden Tuner, Matze? Mein kleiner Korg zeigt Minus 20 an und unterteilt dann grafisch mit Punkten in jeweils 10 bzw 5 cent. Ab da müßte ich dann schätzen, wenn es ganz genau sein soll. Oder reicht das auch ein ungefähr in diesem Minimalbereich?

[Matze]

Ich habe hier einen Korg TM-50, der reicht vollkommen aus. Der geht centmäßig biis minus und plus 50 Cent.
Am Anfang habe ich versucht, auf den Cent genau zu stimmen.
Das machte mich verrückt, du kennst das ja sicherlich auch. Bei jedem Anschlag kommt immer was centmäßig geringfügig anderes raus.
Lass da locker und stimme tendenziell so, wie James das gemeint hat. Ich finde, das reicht völlig aus.
Motto: Kein Stress beim Stimmen.

Viel Erfolg und Grüße

Matze

[Niels Cremer]

Aber ist das nicht nur sinnvoll wenn man ausschliesslich mit Capo spielt? Ohne Capo wäre die Gitarre ja dann wieder out of tune, wenn auch nur geringfügig? Meine eigenen Songs zB sind 50/50 mit/ohne Capo, da würde ich nicht für die eine Hälfte mit einer Kompromiss-Stimmung spielen wollen?

LG,
Niels

[Matze]

Es ist für mich kein Kompromiss; ich empfinde auch eine Gitarre in Normalstimmung ohne Capo mit der James Stimmung als gut klingend und nicht out of tune. Das mag bei deinem Gehör vielleicht anders sein, probiere es einfach aus.
Aber du hast recht; gerade beim Spielen mit Capo wirkt es sich am Positivsten aus.
Ich finde aber, wir sollten aus dem Stimmen auch keine Wissenschaft auf den Cent genau machen. Worüber reden wir hier, 100 Cent ist ein Halbton!
Früher haben wir nach Gehör in unserer Zigeunerjazzcombo gestimmt und es ging auch. Oder mit Stimmpfeife; ich möchte nicht wissen, um wie viel Cent wir damals daneben gelegen haben und keiner hat`s gehört.
Außerdem habe ich meine Gitarren oft um mehrere Halbtöne tiefer gestimmt, mit entsprechenden dickeren, aber trotzdem labberigen Saiten. Gerade dann drücke ich tendenziell die tiefen Saiten etwas zu heftig und dagegen hilft die James Stimmung auch sehr gut.

Grüße

Matze

[Niels Cremer]

Ja,absolut, ich bin alles andere als wissenschaftlich in meinem Spiel- und eben auch Stimm-Ansatz, ich stimme nach normalem Stimmgerät (Korg Pitchblack), dann stimme ich nochmal geringfügig nach Ohr nach wenn es insgesamt für mich nicht „harmonisch“ klingt, kann ich nicht wirklich beschreiben. Wenn ich dann ein Capo benutze stimm ich halt minimal nach falls nötig, früher als ich noch regelmäßig Solo aufgetreten bin wusste ich ganz gut bei welcher Gitarre an welchem Bund wie stark nachgestimmt werden musste bei Capoeinsatz, hat eigentlich immer gut geklappt.

LG,
Niels

[Matze]

Du gehst den anderen Weg und stimmst beim mit Capospielen nach, wunderbar. Ich hatte wenige Auftritte und war meganervös; hätte da auch noch ne 12saitige nachgestimmt werden müssen,,,,,,,,,,,,ich wollte Ruhe haben und das ist mir mit der James Stimmung für mein Ohr gelungen; ob mit oder ohne Capo.

Grüße

Matze

[Klaus Guhl]

Vielen Dank, Matze, ich probiere dann einfach mal.

Klar, man sollte es nicht übertreiben. Bislang habe ich einfach mit dem Tuner gestimmt und die Oktaven, offen E, gegriffen E auf A und D kontrolliert oder gern auch C auf der A-Saite und C auf der H-Saite. Ich mag einfach gern einen klaren, sauberen Klang und stimme immer mal nach, besonders wenn der Capo versetzt wird.

[Niels Cremer]

Ich muss dazu sagen dass ich nie eine 12-saitige auf der Bühne gespielt habe, da wär mir wahrscheinlich auch die Nonchalance ausgegangen …

LG,
Niels

[pfunk]

Heute Abend war Peter Finger mal wieder zu Gast hier in Göttingen. So "neumodisches Kram" wie Stimmgerät oder auch Gitarrenständer waren auf der Bühne nicht zu entdecken. Nicht mal ein Ansagemikrofon. War ein geiles Konzert ...

[Klaus Guhl]

Wir hatten das Thema schon mal habe ich zufällig gesehen, auch mit Tipps für Tuner. Für IOS habe ich umsonst einen gefunden, heißt "Airyware Tuner". viewtopic.php?t=25252

[gruhf]

Noch ein Hinweis auf eine kostenfreie Strobe-Tuner app: https://strobopro.se/