Lernfortschritt und pl?tzlich R?ckschritt ? Normal ?
Moderator: RB
@RB
Du spielst doch schon sehr, sehr lange Gitarre ... kapiere nicht ganz warum du diese Frage gestellt hast. Wie hast du denn die ganzen anderen Stuecke gelernt?? Was war an dieser Situation neu im Vergleich zu den vergangenen 30 Jahren (oder wieviel es auch immer sind)?
Mein take zu dem ganzen Thema:
Um sich weiterzuentwickeln muss man immer (hart) Arbeiten, der Fortschritt ist (in gewissen Grenzen) am groessten, je weiter man seine Leistungsgrenze hinausschieben kann. Ein staendiges Arbeiten an der Leistungsgrenze bringt mit sich, dass schon die kleinste Unpaesslichkeit (Verkrampfung, Ermuedung, Stress im Job etc) zu einem Nicht-erreichen der schon mal erreichten Leistungsgrenze fuehren kann.
Und ausserdem (habe ich hier schon oefter mal gesagt) ist Gitarre eines der schwersten Instrumente, leider ... und 10 Jahre stetiges Ueben (2 h am Tag) sind so gut wie nix.
Man muss man sich im klaren sein, dass man keine Chance hat auch nur in die Naehe von den wirklich grossen zu kommen, ohne sich 100% diesem Ziel zu verschreiben: das gilt fuer alle Namen die ab und an mal auftauchen: Lugosch, Morone, Don Ross, Stotzem. Man wird immer mal das ein oder andere Stueck spielen koennen, aber das ists dann auch schon.
Also nicht entmutigen lassen und locker bleiben und weiter ueben!!
Cheers ML
Das ist leider so als Hobby-Musiker.
Du spielst doch schon sehr, sehr lange Gitarre ... kapiere nicht ganz warum du diese Frage gestellt hast. Wie hast du denn die ganzen anderen Stuecke gelernt?? Was war an dieser Situation neu im Vergleich zu den vergangenen 30 Jahren (oder wieviel es auch immer sind)?
Mein take zu dem ganzen Thema:
Um sich weiterzuentwickeln muss man immer (hart) Arbeiten, der Fortschritt ist (in gewissen Grenzen) am groessten, je weiter man seine Leistungsgrenze hinausschieben kann. Ein staendiges Arbeiten an der Leistungsgrenze bringt mit sich, dass schon die kleinste Unpaesslichkeit (Verkrampfung, Ermuedung, Stress im Job etc) zu einem Nicht-erreichen der schon mal erreichten Leistungsgrenze fuehren kann.
Und ausserdem (habe ich hier schon oefter mal gesagt) ist Gitarre eines der schwersten Instrumente, leider ... und 10 Jahre stetiges Ueben (2 h am Tag) sind so gut wie nix.
Man muss man sich im klaren sein, dass man keine Chance hat auch nur in die Naehe von den wirklich grossen zu kommen, ohne sich 100% diesem Ziel zu verschreiben: das gilt fuer alle Namen die ab und an mal auftauchen: Lugosch, Morone, Don Ross, Stotzem. Man wird immer mal das ein oder andere Stueck spielen koennen, aber das ists dann auch schon.
Also nicht entmutigen lassen und locker bleiben und weiter ueben!!
Cheers ML
Das ist leider so als Hobby-Musiker.
Also für mich funktioniert bei neuen Stücken die Kombination aus
Super-Slowmotion und überhöhtem Tempo ganz gut. Das eine ist
nötig, um die Bewegungsabläufe präziser zu koordinieren und die
überhöhte Geschwindigkeit dient neben dem Muskeltraining auch
der Kontrolle, was schon reflexartig sitzt und in welche Passagen
Arbeitsbedarf besteht...
@matthiasL: die Gitarre ist in meinen Augen lediglich eines von
dutzenden Instrumenten, die Normalsterbliche niemals auf Meister-
Niveau spielen können werden. Ist nicht anders als bei Klarinette,
Klavier, Schlagzeug, Violine usw.
Super-Slowmotion und überhöhtem Tempo ganz gut. Das eine ist
nötig, um die Bewegungsabläufe präziser zu koordinieren und die
überhöhte Geschwindigkeit dient neben dem Muskeltraining auch
der Kontrolle, was schon reflexartig sitzt und in welche Passagen
Arbeitsbedarf besteht...
@matthiasL: die Gitarre ist in meinen Augen lediglich eines von
dutzenden Instrumenten, die Normalsterbliche niemals auf Meister-
Niveau spielen können werden. Ist nicht anders als bei Klarinette,
Klavier, Schlagzeug, Violine usw.
Sachkenntnis kann eine lebhafte Diskussion nur behindern...
@MatthiasL: Da Du das nicht ganz kapiert hast, will ich es erklären: Die Erfahrung war in dieser ausgeprägten Form neu für mich. Hier war - binnen Minuten - ein Rückschritt der rechten Hand fast bis zum völligen Unvermögen zu beobachten. Bei den Sachen, die ich sonst üblicherweise spiele, ging es nur in eine Richtung (vorwärts zu neuen Ufern), auch wenn es manchmal lange gedauert hat.
@sonsten werde ich es langsam angehen. Die 180er Version klingt an einigen Stellen bemüht und verkrampft, gibt also meinen inneren Zustand während der Aufnahme ("jetzt nur keinen Fehler machen") sehr zuverlässig wieder. Da bleibt nur die Geduld und die wird, berufenen Aussagen zufolge, reichlich entlohnt werden.
@sonsten werde ich es langsam angehen. Die 180er Version klingt an einigen Stellen bemüht und verkrampft, gibt also meinen inneren Zustand während der Aufnahme ("jetzt nur keinen Fehler machen") sehr zuverlässig wieder. Da bleibt nur die Geduld und die wird, berufenen Aussagen zufolge, reichlich entlohnt werden.
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Zuletzt geändert von RAc am Mi Okt 07, 2015 8:59 pm, insgesamt 1-mal geändert.
http://soundcloud.com/rac-13" onclick="window.open(this.href);return false;
Ich dachte Du meintest 180 bpm für die HalbenRB hat geschrieben:Hi Rolli, ich habe die Viertel eben auf Deinen Hinweis auch mal mitgezählt und auf die Uhr gesehen. Es sind exakt 180, ich nehme an, Du hast die halben (etwas großzügig) gezählt und bist aus diesem Grund in der Gegend um die hundert gelandet.
Gruss
Joachim
2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
Joachim
2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
Ich muß noch einen:
@MatthiasL: Die Überlegung mit der Leistungsgrenze und den Einbrüchen bei leichten Unpäßlichkeiten ist eigentlich DIE Erklärung für das Phänomen. Ich habe es vorhin irgendwie überlesen, derdammicht sei meine Schludrigkeit.
Warum es mir bei den bisherigen Spielereien nicht so ging, weiß ich nicht. Wahrscheinlich ist es so, daß ich die Grenzen nur ganz allmählich verschoben habe und dabei immer etwas von der Leistungsgrenze weggeblieben bin. Vielleicht geht das, wenn man die Leistungsgrenze meidet und wie so eine Art Bugwelle vor sich herschiebt. Das würde den Ansatz erklären, man möge in maßvollem Tempo üben und das Tempo falle als Nebenprodukt nach einer Weile sich steigernd von selbst ab.
@MatthiasL: Die Überlegung mit der Leistungsgrenze und den Einbrüchen bei leichten Unpäßlichkeiten ist eigentlich DIE Erklärung für das Phänomen. Ich habe es vorhin irgendwie überlesen, derdammicht sei meine Schludrigkeit.
Warum es mir bei den bisherigen Spielereien nicht so ging, weiß ich nicht. Wahrscheinlich ist es so, daß ich die Grenzen nur ganz allmählich verschoben habe und dabei immer etwas von der Leistungsgrenze weggeblieben bin. Vielleicht geht das, wenn man die Leistungsgrenze meidet und wie so eine Art Bugwelle vor sich herschiebt. Das würde den Ansatz erklären, man möge in maßvollem Tempo üben und das Tempo falle als Nebenprodukt nach einer Weile sich steigernd von selbst ab.
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RB: Warum es mir bei den bisherigen Spielereien nicht so ging, weiß ich nicht. Wahrscheinlich ist es so, daß ich die Grenzen nur ganz allmählich verschoben habe und dabei immer etwas von der Leistungsgrenze weggeblieben bin. Vielleicht geht das, wenn man die Leistungsgrenze meidet und wie so eine Art Bugwelle vor sich herschiebt.
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Ich denke es liegt an der Anzahl der Variablen, man wird staendig besser nur merkt man es nicht immer, weil der eindeutige Gradmesser (EINE Variable, wie das Metronom) fehlt. Man hat extrem viele Leistungsgrenzen bei einer sehr komplexen Taetigkeit, die Kunst ist irgendwie alle zu kombinieren, auch wenn sie zB entgegengesetzte Auspraegungen haben wie Geschwindigkeit/Genauigkeit oder Beweglickkeit/Kraft ...
Das mit dem allmaehlich geht nur bis zu einem gewissen Grade, danach wirds Knochenarbeit. Keiner spielt Blackberry Blossom bei 225 (Achtel) wie Tony Rice ohne jahrelange Knochenarbeit.
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@Fred
Ist nicht anders als bei Klarinette,
Klavier, Schlagzeug, Violine usw.
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Natuerlich, sollte ja auch nicht ausschliesslich gemeint sein. Aber die Sache mit der Gitarre ist doch dass jeder meint es sei einfach weil so viele Leute spielen ... das hat aber mit der leichten sozialen Zugaenglichkeit zu tun (und Peter Bursch, dem Heiligen!! ) Wobei das Thema mal einen einen Thread wert waere, denn ich denke das es durchaus grosse Unterschiede zwischen den Instrumenten gibt ... wer schon mal versucht hat seinen Kinden auf der Gitarre was beizubringen und gleichzeitig versucht hat ihnen was auf dem Keyboard/Klavier zu zeigen, der weiss was ich meine. Der Unterschied ist geradezu monumental.
Wie schon ein super Gitarrist mal meinte: 'If you think you don't have enough time for guitar, try drums'.
Cheers ML
RB: Warum es mir bei den bisherigen Spielereien nicht so ging, weiß ich nicht. Wahrscheinlich ist es so, daß ich die Grenzen nur ganz allmählich verschoben habe und dabei immer etwas von der Leistungsgrenze weggeblieben bin. Vielleicht geht das, wenn man die Leistungsgrenze meidet und wie so eine Art Bugwelle vor sich herschiebt.
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Ich denke es liegt an der Anzahl der Variablen, man wird staendig besser nur merkt man es nicht immer, weil der eindeutige Gradmesser (EINE Variable, wie das Metronom) fehlt. Man hat extrem viele Leistungsgrenzen bei einer sehr komplexen Taetigkeit, die Kunst ist irgendwie alle zu kombinieren, auch wenn sie zB entgegengesetzte Auspraegungen haben wie Geschwindigkeit/Genauigkeit oder Beweglickkeit/Kraft ...
Das mit dem allmaehlich geht nur bis zu einem gewissen Grade, danach wirds Knochenarbeit. Keiner spielt Blackberry Blossom bei 225 (Achtel) wie Tony Rice ohne jahrelange Knochenarbeit.
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@Fred
Ist nicht anders als bei Klarinette,
Klavier, Schlagzeug, Violine usw.
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Natuerlich, sollte ja auch nicht ausschliesslich gemeint sein. Aber die Sache mit der Gitarre ist doch dass jeder meint es sei einfach weil so viele Leute spielen ... das hat aber mit der leichten sozialen Zugaenglichkeit zu tun (und Peter Bursch, dem Heiligen!! ) Wobei das Thema mal einen einen Thread wert waere, denn ich denke das es durchaus grosse Unterschiede zwischen den Instrumenten gibt ... wer schon mal versucht hat seinen Kinden auf der Gitarre was beizubringen und gleichzeitig versucht hat ihnen was auf dem Keyboard/Klavier zu zeigen, der weiss was ich meine. Der Unterschied ist geradezu monumental.
Wie schon ein super Gitarrist mal meinte: 'If you think you don't have enough time for guitar, try drums'.
Cheers ML
Die kindischen Seitenhiebe unter Musikern ist man gewohnt undmatthiasL hat geschrieben:Wie schon ein super Gitarrist mal meinte: 'If you think you don't have enough time for guitar, try drums'.
der besagte Gitarrist hat ja sicher nur einen Scherz gemacht...
Sachkenntnis kann eine lebhafte Diskussion nur behindern...
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@Fred: Ich habe es genau so gemacht (Tempo-Überhöhung) und festgestellt, ziemlich zu meiner Überraschung, daß ich ein Stück dieser Flatpicking-Sache schon recht schnell spielen kann. Ich dachte mir, ich schraube das Tempo einfach mal sehr hoch, mal schauen, was sich dabei ergibt. Das schien so zu sitzen, daß schon recht viel reflexartig ging.
Ansonsten besteht mein heutiger Beitrag im Kampf um die Deutungshoheit darin, festustellen, daß es immens Spaß bringt, wenn ein Fortschritt erkennbar wird. Da ist dann der Weg das Ziel. Auch geht die Reise nie zuende, denn nach einem Ziel kommt das folgende.
Ansonsten besteht mein heutiger Beitrag im Kampf um die Deutungshoheit darin, festustellen, daß es immens Spaß bringt, wenn ein Fortschritt erkennbar wird. Da ist dann der Weg das Ziel. Auch geht die Reise nie zuende, denn nach einem Ziel kommt das folgende.