Rolle und Picking von Barreeakkorden im Fingerpicking
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Rolle und Picking von Barreeakkorden im Fingerpicking
Hei Leute,
habe folgendes Verständnisproblem: Immer wenn ich z.B. einen F-Dur-Akkorde im Barree picke, dann frage ich mich immer unsicher, welchen Bass soll ich da nehmen. Auch das Picking beim Fis-Dur oder Hm bereitet mir da Kopfzerbrechen.
Im Buch Picking Basics von Westermeier Bd. 1 sind leider keine Barreeakkorde drin. Im dazu gehörigen Spielbuch finde ich auf Anhieb auch nichts. "Best in the West" schweigt sich darüber auch aus. In Übersichten zu Pickingpattern jeglicher Art gibts auch nur die katholischen Standardakkorde wie C, G usw. .
1) Also mal ganz doof gefragt: Wenn ich einen F-Dur mit großem oder auch kleinen Barree picke (Pickingmuster beliebig, muss nur Bass und Diskantsaiten beinhalten, welche Bassbegleitung nehme ich da? Nur die D-Saite oder tiefe E-Saite und D-Saite im Wechsel? Dasselbe für Hm?
2) Spielen Barreeakkorde im Fingerpicking im Allgemeinen überhaupt eine wichtige Rolle oder werden diese konsequent vermieden und sei es durch die Wahl eines anderen Tunings wie Open "X", Drop "X" oder DADGAD?
Ein Beispielstück aus dem Stahlsaitenpickingbereich, in dem gezupfte Barreeakkorde vorkommen, wäre da auch hilfreich, sofern vorhanden. Bis jetzt fand ich da nur im klassischen Bereich bei der Konzertgitarre Barreakkorde, die auch gezupft werden.
Grüße
Akkordschrammler
habe folgendes Verständnisproblem: Immer wenn ich z.B. einen F-Dur-Akkorde im Barree picke, dann frage ich mich immer unsicher, welchen Bass soll ich da nehmen. Auch das Picking beim Fis-Dur oder Hm bereitet mir da Kopfzerbrechen.
Im Buch Picking Basics von Westermeier Bd. 1 sind leider keine Barreeakkorde drin. Im dazu gehörigen Spielbuch finde ich auf Anhieb auch nichts. "Best in the West" schweigt sich darüber auch aus. In Übersichten zu Pickingpattern jeglicher Art gibts auch nur die katholischen Standardakkorde wie C, G usw. .
1) Also mal ganz doof gefragt: Wenn ich einen F-Dur mit großem oder auch kleinen Barree picke (Pickingmuster beliebig, muss nur Bass und Diskantsaiten beinhalten, welche Bassbegleitung nehme ich da? Nur die D-Saite oder tiefe E-Saite und D-Saite im Wechsel? Dasselbe für Hm?
2) Spielen Barreeakkorde im Fingerpicking im Allgemeinen überhaupt eine wichtige Rolle oder werden diese konsequent vermieden und sei es durch die Wahl eines anderen Tunings wie Open "X", Drop "X" oder DADGAD?
Ein Beispielstück aus dem Stahlsaitenpickingbereich, in dem gezupfte Barreeakkorde vorkommen, wäre da auch hilfreich, sofern vorhanden. Bis jetzt fand ich da nur im klassischen Bereich bei der Konzertgitarre Barreakkorde, die auch gezupft werden.
Grüße
Akkordschrammler
Zuletzt geändert von akkordschrammler am Mi Apr 08, 2009 6:33 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Hier eines in dem h-moll vorkommt. Und c add 9 als Barre auch, glaube ich.
http://www.fingerpicker.de/MP3/slowsownoldpicker.mp3
Hier eines mit F (bzw das, was es nach capo am xten Bund in Wirklichkeit ist):
http://www.fingerpicker.de/MP3/milowshouse2.mp3
Hier eines mit F-Form und noch irgendwas weiter oben am Griffbrett.
http://www.fingerpicker.de/MP3/fingepickerswarmup.mp3
Aber so ganz verstehe ich Deine Frage auch nicht. Mir ist nämlich nicht so ganz klar, wieso sich ein Barrée hinsichtlich der spielbaren Basstöne grundsätzlich von offenen Akkordformen unterscheiden sollte. Ich sehe einen Unterschied bestenfalls noch darin, daß man durch teilweises Anheben des Barrefingers weitere Baßnoten auf den Leersaiten erschließen kann, die der Akkordform - würde sie offen gespielt werden, noch nicht einmal zur Verfügung stünden.
http://www.fingerpicker.de/MP3/slowsownoldpicker.mp3
Hier eines mit F (bzw das, was es nach capo am xten Bund in Wirklichkeit ist):
http://www.fingerpicker.de/MP3/milowshouse2.mp3
Hier eines mit F-Form und noch irgendwas weiter oben am Griffbrett.
http://www.fingerpicker.de/MP3/fingepickerswarmup.mp3
Aber so ganz verstehe ich Deine Frage auch nicht. Mir ist nämlich nicht so ganz klar, wieso sich ein Barrée hinsichtlich der spielbaren Basstöne grundsätzlich von offenen Akkordformen unterscheiden sollte. Ich sehe einen Unterschied bestenfalls noch darin, daß man durch teilweises Anheben des Barrefingers weitere Baßnoten auf den Leersaiten erschließen kann, die der Akkordform - würde sie offen gespielt werden, noch nicht einmal zur Verfügung stünden.
Re: Rolle und Picking von Barreeakkorden im Fingerpicking
z.B. bei "April, comes she will" und "Kathy's Song" von Paul Simon.akkordschrammler hat geschrieben:
2) Spielen Barreeakkorde im Fingerpicking im Allgemeinen überhaupt eine wichtige Rolle oder werden diese konsequent vermieden und sei es durch die Wahl eines anderen Tunings wie Open "X", Drop "X" oder DADGAD?
Ein Beispielstück aus dem Stahlsaitenpickingbereich, in dem gezupfte Barreeakkorde vorkommen, wäre da auch hilfreich, sofern vorhanden.
Bei "April" wird z.B. in der dritten Strophe anstelle eines offenen D-Dur Akkords ein C-Dur Barre im 2. Bund gespielt, weil es anders tönt.
»A painter paints pictures on canvas.
But musicians paint their pictures on silence.«
Leopold Stokowski
-----
http://www.nonoise-online.de
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Re: Rolle und Picking von Barreeakkorden im Fingerpicking
Genau und deswegen tut man das so.... Weil es eben anders tönt...marcus hat geschrieben:z.B. bei "April, comes she will" und "Kathy's Song" von Paul Simon.akkordschrammler hat geschrieben:
2) Spielen Barreeakkorde im Fingerpicking im Allgemeinen überhaupt eine wichtige Rolle oder werden diese konsequent vermieden und sei es durch die Wahl eines anderen Tunings wie Open "X", Drop "X" oder DADGAD?
Ein Beispielstück aus dem Stahlsaitenpickingbereich, in dem gezupfte Barreeakkorde vorkommen, wäre da auch hilfreich, sofern vorhanden.
Bei "April" wird z.B. in der dritten Strophe anstelle eines offenen D-Dur Akkords ein C-Dur Barre im 2. Bund gespielt, weil es anders tönt.
Bei meinem Beispiel könnte ich anstelle des "A" als Barrée im 5.Bund natürlich auch den A-Dur unten greifen. Nur klingt das überhaupt nicht und nimmt dem Stück eine ganze Menge Energie. Probier es aus...
Es macht auch einen Unterschied, ob man ein Stück in ( Tonica ) C oder ( Tonika ) G oder A spielt. Es tönt anders und kann durchaus den Charakter ( gefühlt ) eines Liedes vollkommen verändern. Und es macht auch etwas im ( Wechsel ) Bass aus, da der 1. Ton unterschiedlich sein kann. Nimmt man z.B. C-Dur: im Wechselbass geht es "C-E-G-E", wobei das tiefere "G" eine besondere Bedeutung bekommt. Nimmt man dagegen den G-Dur Akkord, wäre der Wechselbass "G-D-H-D". Du wirst sofort feststellen, dass da die Begleitung vom Charakter her wirklich "anders" ist, als beim C-Dur mit dem tieferen "G".
Tja, die kleinen Feinheiten eben....

Viele Grüße, der olle
* * * * * * * * * * * * * * *
"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Hei,
@alle: erstmal Danke
da waren schon einige interessante Sachen dabei: Mein Problem ist für euch wahrscheinlich recht einfach, ich habe mich wohl etwas umständlich ausgedrückt. Also nochmal in aller Klarheit:
Es geht mir hier nur um die Standard-Bassbegleitung für die verschiedenen Akkorde, die man mit dem Daumen vornimmt.
Beim G-Dur, E-Dur, Em wechselt man bei der (Standard-)Bassbegleitung
-> von der tiefen E-Saite auf die D-Saite.
Bei C-Dur, Am wechselt man bei der Bassbegleitung
-> von der A-Saite auf die D-Saite.
Bei D-Dur wechselt man bei der Bassbegleitung
-> gar nicht, sondern bleibt auf der D-Saite
Was ist mit Barreeakkorden vom Typ E-Dur?
-> bleibt es beim Wechsel tiefe E-Saite und D-Saite?
Was ist mit Barreeakkorden vom Typ A-Moll?
-> bleibt es beim Wechsel A-Saite und D-Saite?
Beim F-Dur ergibt sich jedenfalls dann klangliche Monotonie, weil man als Basstöne zweimal F anschlägt (1x tiefe E-Saite und D-Saite)! Da fiel es mir als Erstes auf, dass hier beim großen Barree wohl etwas anderes nötig ist.
Besonders nervt dieses Problem, wenn man an eigenen Stücken herumdoktort oder wenn man mal spontan verschiedene Pickingpattern an unterschiedlichen Akkordfolgen testen will.
Grüße
Akkordschrammler
@alle: erstmal Danke
da waren schon einige interessante Sachen dabei: Mein Problem ist für euch wahrscheinlich recht einfach, ich habe mich wohl etwas umständlich ausgedrückt. Also nochmal in aller Klarheit:
Es geht mir hier nur um die Standard-Bassbegleitung für die verschiedenen Akkorde, die man mit dem Daumen vornimmt.
Beim G-Dur, E-Dur, Em wechselt man bei der (Standard-)Bassbegleitung
-> von der tiefen E-Saite auf die D-Saite.
Bei C-Dur, Am wechselt man bei der Bassbegleitung
-> von der A-Saite auf die D-Saite.
Bei D-Dur wechselt man bei der Bassbegleitung
-> gar nicht, sondern bleibt auf der D-Saite
Was ist mit Barreeakkorden vom Typ E-Dur?
-> bleibt es beim Wechsel tiefe E-Saite und D-Saite?
Was ist mit Barreeakkorden vom Typ A-Moll?
-> bleibt es beim Wechsel A-Saite und D-Saite?
Bei den Standardakkorden ist es scheinbar logisch, man nimmt die tiefste Basssaite, die noch im Griffbild des Akkordes vorhanden ist und wechselt mit der D-Saite ab. Also so helfe ich mir dabei; falls jemand eine Abhandlung kennt oder das entsprechende Kapitel in Haunschilds Harmonielehre ... Oder eine einfache Erklärung parat hat, welche Bässe sich abhängig von den zur Verfügungen stehenden Intervallen in welchem Dreiklangkontext zur Begleitung anbieten.Aber so ganz verstehe ich Deine Frage auch nicht. Mir ist nämlich nicht so ganz klar, wieso sich ein Barrée hinsichtlich der spielbaren Basstöne grundsätzlich von offenen Akkordformen unterscheiden sollte.
Beim F-Dur ergibt sich jedenfalls dann klangliche Monotonie, weil man als Basstöne zweimal F anschlägt (1x tiefe E-Saite und D-Saite)! Da fiel es mir als Erstes auf, dass hier beim großen Barree wohl etwas anderes nötig ist.
Besonders nervt dieses Problem, wenn man an eigenen Stücken herumdoktort oder wenn man mal spontan verschiedene Pickingpattern an unterschiedlichen Akkordfolgen testen will.
Grüße
Akkordschrammler
Hallo,
Schauen wir mal, mit G-Dur - Töne g b d - meinst du wahrscheinlich einen Griff, wie,
3 g
0 b
0 g
0 d
2 b
3 g
und du meinst, du wechselst von der g auf die d Saite, spielst also g und bzw. Grundton und Quinte.
Bei C-Dur - c e g:
0 e
1 c
0 g
2 e
3 c
0 e
spielst du c und e, also Grundton und Terz des Akkordes.
Die Regeln, die du angibst, sind also rein Griff-technischer Natur, es ist nicht so, dass z.b. immer Grundton-Terz oder Grundton-Quinte gespielt werden (bei e hast du so z.b. zwei mal den Grundton).
Also wäre mein Vorschlag: richte dich nicht nach Regeln, sondern nach dem Klang. Du kann natürlich auch immer versuchen abwechselnd Grundton-Quinte zu spielen, oder so.
Bei "dem" Dur Barre Griff mit Grundton auf der tiefen E-Saite müssten die Akkordtöne so verteilt sein, wenn ich mich jetzt nicht vertan habe, wobei G der Grundton, T die Terz und Q die Quinte des Akkords meint.
T - -
Q - -
- T -
- - G
- - Q
G - -
Also bietet sich tiefe e-saite, dann a-saite eher an, wenn du es vermeiden willst, zwei mal den Grundton zu spielen.
Hoffe, das hilft ein wenig,
Grüße,
Frederik
Ja, genau, bei den "Regeln" die du beschreibst geht es ja auch um möglichst einfach Pattern zur Liedbegleitung. Wenn du das ganze aber etwas musikalischer und weniger Pattern orientiert angehst, kannst du dich fragen, was für Töne du da eigentlich spielst.akkordschrammler hat geschrieben:Hei,
Beim G-Dur, E-Dur, Em wechselt man bei der (Standard-)Bassbegleitung
-> von der tiefen E-Saite auf die D-Saite.
Bei C-Dur, Am wechselt man bei der Bassbegleitung
-> von der A-Saite auf die D-Saite.
Bei D-Dur wechselt man bei der Bassbegleitung
-> gar nicht, sondern bleibt auf der D-Saite
Was ist mit Barreeakkorden vom Typ E-Dur?
-> bleibt es beim Wechsel tiefe E-Saite und D-Saite?
Was ist mit Barreeakkorden vom Typ A-Moll?
-> bleibt es beim Wechsel A-Saite und D-Saite?
Bei den Standardakkorden ist es scheinbar logisch, man nimmt die tiefste Basssaite, die noch im Griffbild des Akkordes vorhanden ist und wechselt mit der D-Saite ab. Also so
Schauen wir mal, mit G-Dur - Töne g b d - meinst du wahrscheinlich einen Griff, wie,
3 g
0 b
0 g
0 d
2 b
3 g
und du meinst, du wechselst von der g auf die d Saite, spielst also g und bzw. Grundton und Quinte.
Bei C-Dur - c e g:
0 e
1 c
0 g
2 e
3 c
0 e
spielst du c und e, also Grundton und Terz des Akkordes.
Die Regeln, die du angibst, sind also rein Griff-technischer Natur, es ist nicht so, dass z.b. immer Grundton-Terz oder Grundton-Quinte gespielt werden (bei e hast du so z.b. zwei mal den Grundton).
Also wäre mein Vorschlag: richte dich nicht nach Regeln, sondern nach dem Klang. Du kann natürlich auch immer versuchen abwechselnd Grundton-Quinte zu spielen, oder so.
akkordschrammler hat geschrieben: Beim F-Dur ergibt sich jedenfalls dann klangliche Monotonie, weil man als Basstöne zweimal F anschlägt (1x tiefe E-Saite und D-Saite)! Da fiel es mir als Erstes auf, dass hier beim großen Barree wohl etwas anderes nötig ist.
Besonders nervt dieses Problem, wenn man an eigenen Stücken herumdoktort oder wenn man mal spontan verschiedene Pickingpattern an unterschiedlichen Akkordfolgen testen will.
Bei "dem" Dur Barre Griff mit Grundton auf der tiefen E-Saite müssten die Akkordtöne so verteilt sein, wenn ich mich jetzt nicht vertan habe, wobei G der Grundton, T die Terz und Q die Quinte des Akkords meint.
T - -
Q - -
- T -
- - G
- - Q
G - -
Also bietet sich tiefe e-saite, dann a-saite eher an, wenn du es vermeiden willst, zwei mal den Grundton zu spielen.
Hoffe, das hilft ein wenig,
Grüße,
Frederik
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Zuletzt geändert von Ulrich Peperle am Sa Apr 09, 2016 12:34 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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