Tipps und Tricks f?r das Heraush?ren von St?cken

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Finnes
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Tipps und Tricks für das Heraushören von Stücken

Beitrag von Finnes »

Hallo zusammen,

angeregt durch den Theard Fingerpickung raushören, würde ich gern, diese spezielle Frage verallgemeinern.

Ich bin irgendwie untalentiert, was das heraushören von Akkorden, Melodien, oder sogar Pattern angeht.

Ich habe es auch schon fast aufgegeben sowas jemals zu können.

Aber nix destrotz würde ich gern einmal fragen, wie macht ihr das, wenn ihr Stücke heraushören wollt, wie geht ihr davor. Gibt es ein Muster bei sowas?
Jeder der Lust hat, kann sich gern daran geteiligen. Und das soll nicht negativ gemeint sein. Ich finde es eh grandios, wieviel ich durch dieses Forum in kurzer Zeit gelernt habe.

So long und ich bin gespannt auf eure Erfahrungen

Finnes
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RB
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Beitrag von RB »

Ich weiß nicht, wie es kam, nehme aber an, daß die Art des Erlernens des Insteruments eine gewisse Rolle dabei gespielt hat, daß mir das "Heraushören" verhältnismäßig leicht fällt.

Ich kannte einige Stücke, die ich können wollte und hatte keine Noten, Akkordangaben, Texte, Tabulatur, rein nichts. Also war ich gezwungen, es herauszuhören. Das Heraushören bestand dann rein praktisch darin, daß ich eine der beiden Platten, auf denen die betreffenden Stücke waren, aufgelegt und versucht habe, das nachzumachen, was dort aus dem Lautsprecher kam. Das gleiche habe ich mit Neill Young (Harvest etc) gemacht.

Da es sich unter anderem um Aufnahmen von Donovan handelte, die nur Gitarre und Stimme umfaßten, war das wahrscheinlich einfacher, da ich nicht gezwungen war, einzelne Instrumente in einem größeren Arrangement zu sondieren. Auch Neill Young und Bob Dylan waren in dieser Hinsicht geeignet, obwohl die Auswahl meinem Musikgeschmack und nicht etwa diesen didaktischen Überlegungen zuzuschreiben ist.

Durch Herumprobieren bekam ich heraus, wie man Ähnliches auf dem Instrument zutage fördern kann und mir ist in Erinnerung, daß ich die Farben der verschiedenen Akkordformen herauszuhören lernte. Irgendwann spielte einer eine "Schrumm- schumm"-Begleitung auf einer Aufnahme und mir wurde bewußt, daß ich wußte, wie der Spieler greift, weil ich den Akkordklang erkannte. Auch prägte sich mir die Kadenz ein: Wenn ein Lied oder ein Stück nahe an der Kadenz (I-IV-V-I) gebaut war, kristallisierte sich allmählich ein Empfinden dafür heraus, an welcher Stelle der Kadenz man sich gerade befindet. Eine Ideale Kombination, um am Lagerfeuer Lieder, die man nicht kennt, sofort mitspielen zu können ABER wohlgemerkt beschränkt auf einfache Strukturen.

Durch diese beiden Antennen, nämlich den Akkordklang und das Gefühl, wo man sich in einer Kadenz befindet, ist das Heraushören von Liedern stark erleichtert worden.

Donovan war es auch, durch den ich den Wechselbass in der flat-gepickten und der fingergepickten Ausprägung begriffen habe. Das liegt an seiner sehr klaren und relativ wenig verschnörkselten Spielweise. Es gab da eine Aufname des Liedes "Geraldine" oder so ähnlich, in dem immer zwischen der C-dur position und dem F maj7 gewechselt wird und das ganze in einem klaren Picking-Muster durchgehalten wird. Begreifen, was er da macht und es selber hinbekommen, war allerdings ein Prozeß, der bestimmt ein Jahr gedauert hat.

Damals war ich so 16, 17 Jahre alt und habe mir keine Gedanken darüber gemacht, ob ich das wohl schaffen würde. Es kamen immer wieder einmal kleinere und größere Erfolgserlebnisse zusammen, das geht ja von dem Stand "0" tendentiell und die gaben mir das Gefühl, alles schaffen zu können, wenn man sich nur lange genug dahinter klemmt. Ich sehe das heute auch noch so und meine, es wäre gut, wenn Du die inneren Zweifel, die in Deiner Fragestellung anklingen, einfach über Bord werfen, und herumexperimentieren würdest. Ich bin sicher, daß Du dann merken würdest, daß das keine so gewaltige Sache ist. Es bedarf aber der Übung und des Trainings, in den Schoß fällt es einem nicht. Das, was sich da oben von mir vielleicht locker und flocking liest, beschreibt einen längeren Prozeß.

Wenn Du gitarrenhaltige Musik hörst, die Dir gefällt und die nicht zu komplex ist, wäre es vielleicht ganz gut, wenn Du mit der Klampfe in der Hand zugange wärst, auch ein Capo wäre nicht schlecht. Dann lauschst Du der Gitarre, vielleicht irgend einem Takt und versuchst, den Akkord auf Deiner nachzuspielen. Nicht die Spielweise empfinde ich als entscheidend, sondern den Akkord an sich. Solcherart herumtastend kannst Du versuchen, die gesamte Akkordstruktur zu erschließen. Wenn es sein muß, muß das Stück oder Teile davon entsprechend oft abgespielt werden. Capo einbeziehen. Wenn Du einen Akkord festgezurrt hast: hat er die gleiche Klangfarbe, wie bei Dir oder könnte es sein, daß die auf der Aufnahme mit Capo spielen und daher eine andere Umkehrung verwenden ? Da gilt es, herumzuprobieren, bis Du meinst, die Klangfarben seien ähnlichst.

Problemfall Tonhöhe: Eine Komplikation kann darin bestehen, daß die Stimmung der Aufnahme sich an irgendetwas orientiert, nur nicht am Kammerton. Sollte dem nicht mit dem Capo abzuhelfen sein, sondern die Tonhöhe irgendwo zwischendrin herumeiern, muß die Gitarre entsprechend nachgestimmt werden (probaterweise nach unten).

Das wäre ein Einstieg. Die Erfahrungen der anderen würden mich schon auch interessieren, es würde mich freuen, wenn da noch einiges käme.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Wenn es "Standardlieder" sind, ist es doch eigentlich nicht schwer. Kaum eine Komposition der von uns favoritisierten Interpreten baut sich wesentlich abweichend von Tonika-Dominante-Subdominante auf, dazu ein Mix aus Mollparallelen. Und alle kochen nur mit Wasser, keiner erfindet die Tonleiter neu oder will seine Zuhörer durch musikalisch-akrobatische Verdrehungen ins akustische Nirwana führen. Nun, Jazzer vielleicht ausgenommen.

Wenn man eine Weile spielt, und wenn man sich einmal klarmacht, was man da spielt, kommt man über kurz oder lang auch dazu, im Geiste ein gehörtes Lied nach Akkorden einzuteilen.

Mach doch einmal einen Test: Nimm ein x-beliebiges Lied und versuche beim Hören, die Akkorde dazu zu bestimmen. Dabei ist es zunächst nicht so wichtig, ob der angenommene Grundakkord auch richtig ist.

Nun sage: ich spiele dieses Lied in G-Dur. Dann bau darauf auf, wann Du die Dominante ( D ) oder die Subdominante ( C ) zu hören glaubst. Bei der Dominante könnte man hin und wieder eine Septime erwarten... Kannst Du eine erkennen? Und wechselt es in einen Moll-Akkord? Wenn ja, ist es der E-Moll, der H-Molle oder der A-Moll?

Dann spielst Du das Ganze einmal in C-Dur durch. Nimm notfalls den Quintenzirkel zu Hilfe.

So kannst Du langsam anfangen. Mit ein wenig Übung kommt der Rest von allein.

Wenn Du ein paar Lieder nennst, könnten wir diese ja mal als Beispiel nehmen...? Obwohl - der echte Fachmann bin ich ja eigentlich nicht :roll:

Viele Grüße aus Bremen - wo's schneit und friert, vom
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Vielen Dank euch beiden. Und ja ich denke es könnte vielleicht einige hier im Fourm bereichern, wenn wir eine Erfahrungssammlung zusammen bekommen würden.

Also mein Gitarrespiel hat eher damit angefangen, das ich auf einer Klampfe immer nur E-Dur und E-Moll spielen konnte und meine Freunde mich auf einer Fahrt immer damit aufgezogen haben. Und da dachte ich ich mir, euch A.... zeige ich es, und lerne das. Und so fing ich an. Früh versuchte ich auch schon Sachen rauszuhören, so ohne Erfolg und auch im Unterricht haben wir das mal versucht, aber ohne Erfolg, das war damals so ein McCartneysong.

Ich bin auch nicht frustriert, sowas nicht zu können, so ist das nicht, aber so wie ich mir irgendwann mal eingestehen musste nicht singen zu können, dass es das mit dem Raushören auch ist.

Musiktheoretisch geht es bei mir auch alles soweit. Das habe ich zum Glück mal im Abitur gelernt, also wenn ich ne Tonart weiss, dann weiss ich auch, welche Akkorde in Dur oder Moll drin vorkommen können. UNd wenn ich mich dann hinsetze und zur Musik versuche Sachen rauszuhören, geht es irgendwie ned weiter.

Und ihr hattet mal nach Beispielen gefragt, da hab ich eins parat, lach.

Ich habe vor ein paar Tagen, paar Wochen auf Youtube die Lessons von Siggi Mertens entdeckt und dachte coll das gefällt mir. U.a. hat er eine Lektion zu The Town I loved so well gegeben, in der er Hybridpicking betreibt, und ich das toll fand, weil es genau das ist, was ich gern lernen möchte, weil ich ja ned singen kann lach.
So und in dem Viedo kann ich ja sogar sehen, was er da so treibt, am Anfang eines Videos ist alles noch easy und ich konte, mir die Melodie auch herauspicken und nach 7-8 Tönen, konnte ich ned mehr so sehen, was er spielt, und habe dann versucht die Dinge herauszuhören. Und was soll ich sagen, das war eher ein Desaster, das war wie ich drücke einfach mal ne Saite runter lach. Dabei muss ich schon sagen, dass ich weiss, welche Töne, wo auf den Griffbrett liegen.
Also ich hab es so gar nicht hinbekommen. Deshalb auch vor ein paar Tagen, die rage, nach einer Tab für das Lied, weil ich da weiterkommen wollte. So und nun hänge ich mit diesem Stück rum, weil ich zwar die Melodie habe, aber ned weiss wie ich das mit den Akoorden richtig kombiniere.

Falls jemand mal hören mag was ich meine:

Gesamte Stück
http://www.youtube.com/watch?v=P7m6Ylvo6T4

Lektion:
http://www.youtube.com/watch?v=GHcRKgpeA_E

Ach und nochwas:
Ich höre teilweise nette Dinge mir mal auf Youtube an, und denke wow die würdest du auch gern können, besorge mir dann ne Tab dazu und fange an zu üben, und merke das es trotz Übens total anders klingt als im Stück und oftmals hab ich keinen Plan warum das so ist, lach.

So long
Finnes
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RB
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Beitrag von RB »

Hmm......... das ist erst einmal extrem akkordbasiert gespielt, wie so vieles. Man kann ja sehen und auch hören, daß er im wesentlichen die Akkorde greift und die Melodie mit denjenigen Noten spielt, die sich um die Akkordpositionen auf dem Griffbrett befinden. Ich habe mich mal dabei beobachtet, wie ich die Sache angehe, wenn ich es analyieren will und stelle fest, daß ich erst die Akkordstruktur haben will. Außerdem habe ich hauptsächlich auf die linke Hand geschaut, um zu sehen, wo er die Töne herholt. Da höre ich (ohne Capotransponierung griffbezogen):

C-G-F-C
F-C-C-G
C-G-F-C
F-CG-C-C

Am-F(?)-F-C
F-Dm-G-G
C-G-F-G
F-CG-C-C

Bei dem F mit "?" bin ich unsicher, ob ich da ein F höre, das kann ich mangels Glampfe in der Hand nicht sicher feststellen.

Beobachtete Melodietöne
G-Form
Ton D (kleiner Finger h-Saite, dritter Bund)

C-Form
Ton C (A-Saite dritter Bund, ja nee is klar)
Ton D (D-Saite leer)
Ton E (D-Saite 2ter Bund)
Ton F (D-Saite dritter Bund, was im Akkord auf ein Csus4 hinausliefe)

F-Form (volles Barrée)
Ton C (h-Saite 1ster Bund, gehört zum Akkordbild)
Ton A (g-Saite 2ter Bund, s. o.)

Das sind einige Puzzlestücke, aus denen man schon das meiste zusammensetzen können müßte. Die Akkordstruktur ist für mich aber wohl jedenfalls der Schlüssel zum Ganzen, scheint mir.

Wie machst Du das, worauf achtest Du zum Anfang ?
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Das ist schon cool so. Ich habe zuerst versucht die komplette Melodie herauszufinden und bin auch anhand der Akkorde vorgegagen und habe in der Nachbarschaft nach den Melodietönen gesucht, aber irgendwie nicht so ganz immer gefunden.
Und was ich herausbekommen habe das er auf der 1 immer Bass und Melodie zusammen anschlägt bzw. zupft. Und das er teilweise die Melodietöne einzeln spielt und das er dazwischen strummt.
Die Frage ist für mich wie bekomme ich das alles zusammen, das es auch nach was klingt
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marcus
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Beitrag von marcus »

Ich kann mich RBs Posting nur anschließen, genau so habe ich es auch gemacht.
-> Platte auflegen und dann 'rantasten.
Erst die Basstöne und dann schauen (bzw. hören), ob Dur oder Moll.

Irgendwann hast du einfach im Ohr, wie ein Am, C, F, G klingt, da musst du gar nicht mehr probieren.

Gehörbildung ist auch eine Frage der Übung, also wenn Du wirklich so massive Schwierigkeiten hast würde ich versuchen,
mich in Gehörbildung zu üben, ggfs mit Hilfe eines Freundes.

Intervalle und Akkorde heraushören bis der Arzt kommt.
Üben, üben, üben. It's the same old story. :wink:
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RB
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Beitrag von RB »

Nochmal die zweite Sache: Wie das zusammenbringen, weiß ich nicht sicher, ich müßte das probieren. Aber ich nehme an, daß ich weniger auf Gesetzmäßigkeiten und Regelmäßigkeiten der rechten Hand achten würde, als vielmehr darauf, das, was sich sofort erschließt, auch sofort zu spielen, also die kleinen Übergänge bei verschiedenen Akkordwechseln und die Melodiefragmente, die offen auf der Hand liegen. Was die rechte Hand tun müßte, ergäbe sich gewissermaßen zwangsläufig, auch wenn es erst holperig klänge. Die Melodie wäre dann wahrscheinlich an der einen oder anderen Stelle unterbrochen, aber diese Lücken kann man dan peu a peu schließen. So denke ich zumindest, aber ich müßte es probieren, denn ich mache meist einfach, ohne groß zu reflektieren und daher weiß ich das im Augenblick nicht sicher.
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Ich kann das gut verstehen, und ich weiß wie schwer es ist sowas etwas "schwammiges zu erklären, ihr habt es halt in euch, und wenn man das nicht so hat ist es schwierig, da versucht man sich durch Gestzmäßigkeiten zu nähern, aber kommt damit auch ned weiter.
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Beitrag von RB »

Ich glaube schon, daß man weiterkommt, es geht nur recht langsam. Geduld ist angesagt. Wenn Du ein paar Stücke - auch verschiedener Stil-und Spielart - auf die eine oder andere Weise entschlüsset und erschlossen hast, wird es besser werden. Am Anfang ist es für alle nicht so selbstverständlich, wie das Geschriebene klingt.
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marcus
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Beitrag von marcus »

Finnes hat geschrieben:und wenn man das nicht so hat ist es schwierig, da versucht man sich durch Gestzmäßigkeiten zu nähern, aber kommt damit auch ned weiter.
Nene. :wink:

Du hast "es" auch, aber wie ich oben schon schrieb, Du musst es herauslocken. Durch üben.

Versuch mal, mehr zu hören und weniger an Gesetzmäßigkeiten zu denken.
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leo
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Beitrag von leo »

Hi Finnes,

also ich habe da über die Jahre folgende Methode entwickelt, die da ist: singen!!! Und dann: singen...und dann: noch mal singen!

Klingt bescheuert, ich weiß, nur:
Man (Frau übrigens auch) verbringt unglaublich viel Zeit mit sinnlosen Tätigkeiten, als da sind: Auto fahren, auf den Bus/Zug warten oder mit solchen sich bewegen, Fenster putzen, Staub saugen, spülen (muß ich z.B. gleich) etc.....

Wenn du diese Zeit nutzt und die Stücke die du "erhören" willst immer wieder singst oder summst (oder auch nur im Kopp vorzustellen versuchst) wirst du sehr schnell viel Gefühl für das entwickeln, was RB so schön als "Klang" eines Akkordes bezeichnet hat. Und wenn du dann auch noch die theoretischen Grundlagen hast, die vorgestellten "Klänge" in das jeweils passende System einzuordnen (und hierbei ist es völlig egal ob du stufenharmonisch oder funktionsharmonisch denkst) wird dir diese Art der Herangehensweise sehr schnell weiterhelfen, schon allein deshalb, weil man (oder Frau) so unglaublich viel Zeit mit oben beschriebenen Tätigkeiten verbringen muß.

In diesem Sinne grüßt der Leo
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