Wechsel in Barr?-Griffe

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Moderator: RB

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Gast

Wechsel in Barré-Griffe

Beitrag von Gast »

Hallo Gitarrenspielgemeinde,

ich möchte mich im Bezug auf Barré-Griffe verbessern, meine Schwierigkeiten bestehen dabei in erster Linie darin, diese Griffe sauber und schnell zu treffen.

Beides für sich funktioniert einigermaßen gut, lediglich die Kombination gelingt mir nicht in einer Geschwindigkeit, die ein wirklich flüssiges Spiel gewährleistet.

Gibt es von eurer Seite Tips, wie ich in diesem Bereich schneller und sicherer werden kann? Speziell bezüglich weiter auseinanderliegender Griffe, da es gerade bei solchen hapert (z.B. Sprung vom Barré im 9ten Bund zum Barré im 2ten Bund).

Ich übe daran schon ein Weilchen herum, aber der Durchbruch gelingt mir einfach nicht. Für Tips bzw. Übungen die hier zum Erfolg führen, wäre ich sehr dankbar.

Grüßle Joe
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eschnack
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Beitrag von eschnack »

Hallo Joe,

Es ist schwierig zu sagen, ohne dein Technik genau anzusehen. Wie lange übst Du sie schon?

Bei Barre-Griffe braucht man Geduld, denn sie brauchen mehr Kraft als die normale Griffe, und die Hand braucht etwas Zeit um diese Kraft zu entwickeln.

Gruß,
Ernesto
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Ernesto,

mit Barré Griffen spiele ich seit ungefähr sechs Jahren (zugegeben, ich vermeide sie wenn ich kann). Die angesprochenen Probleme treten dann auf, wenn ich den Barré lösen und einige Bünde weiter oben o. unten ansetzen muß. Hier habe ich Schwierigkeiten schnell und sauber zu treffen.

Die Kraft dafür dürfte vorhanden sein. Ich denke mir mangelt es an Technik.

Grüßle Joe
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tired-joe
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Re: Wechsel in Barré-Griffe

Beitrag von tired-joe »

Jayman hat geschrieben: Gibt es von eurer Seite Tips, wie ich in diesem Bereich schneller und sicherer werden kann? Speziell bezüglich weiter auseinanderliegender Griffe, da es gerade bei solchen hapert (z.B. Sprung vom Barré im 9ten Bund zum Barré im 2ten Bund).
Falls es darum geht, beim Verschieben der Griffe die richtigen Lage zu treffen: Ueber mit gschlossenen Augen oder im Dunkeln das Verschieben der Griffe, so dass du ein Gefuehl fuer dle laeenge des Weges bekommst.

Falls es darum geht, schnell einen Barreakkord zu wechseln, ohne die Lage zu aendern: Hier kommt es auf die Unabahaengigkeit in der Bewegung des Mittel-, Ring- und Pinkyfingers an, der Zeigefinger ist ja mit dem Barre beschaeftigt. Man kann das z.B. durch Tonleiternuebungen erreichen, bei gegriffenen Barre. Das geht gut mit der C-Dur Tonleiter. Probiere diese mal in der offenen Lage, zu spielen, also ganz normal mit Leersaiten, aber ohne Einsatz des Zeigefingers (das C z.B. auf der A-Saite mit dem Pinky greifen). Dann greifst du mit dem Zeigefinger einen Baree uueber alle Saiten in der 2. Lage und spielst genauso die C-Dur Tonleiter. Nun sind da natuerlich keine Leersaiten mehr, und das ganze ist dann D-Dur, usw.

Noch etwas: Bei den Barregriffen ist Kraft nur ein Aspekt. Es kommt auch drauf an, die Kraft optimal zu verteilen. Wenn bei einen Barregriff mit dem Zeigefinger ueber alle Saiten, ohne Zuhilfennahme der anderen Finger, nicht alle Toene sauber klingen, kann man haeufig durch eine leichte Drehung oder durch eine leichte Veretzung des Zeigefingers alle Saiten zum klingen bringen, ohne unbedingt mehr Kraft aufzuwenden. Na ja, schwer zu erklaeren...dass muss man einfach selbst ausprobieren, bis man die optiomale Stellung gefunden hat. Auf jedendfall nie verkrampfen und immer locker bleiben :)

Joe
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Pida
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Beitrag von Pida »

Hi,
Jayman hat geschrieben:Die angesprochenen Probleme treten dann auf, wenn ich den Barré lösen und einige Bünde weiter oben o. unten ansetzen muß.
Hast du ein konkretes Beispiel? Wenn ich etwa vom C im achten Bund zum F im ersten Bund wechsle, dann lockere ich den Griff nur, setzte aber nicht neu an. Ich glaube nicht, dass ich zwei verschiedene und weit auseinander liegende Barreegriffe hintereinander verwenden würde.

Gruß
Pida
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Pida,

als Beispiel hätte ich da: vom Em mit Barré im 7 Bund zum Bm Barré im zweiten Bund.

Speziell bei diesem Wechsel entsteht eine kleine, aber dennoch merklich Pause im Spiel. Ich übe daran schon einige Zeit (letztens zugegebenermassen allerdings nicht gerade kontinuierlich). Gibt es vielleicht einen Trick hier seine Geschwindigkeit zu erhöhen, ohne dass der Griff unsauber ausgeführt wird.

@tired-joe

Danke für die Tips, damit werde ich mich mal befassen. Gerade das was Du bez. der Unabhänigkeit der Finger untereinander ansprichst könnte einiges bringen.

Gruß Joe
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Manati
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Beitrag von Manati »

Jayman hat geschrieben:
als Beispiel hätte ich da: vom Em mit Barré im 7 Bund zum Bm Barré im zweiten Bund.
Ach so. Bis das flüssig geht, bedarf es viel Übung. Schon beim Greifen im 7. Bund musst du genau "im Auge haben", wo du danach hinwillst; ein Sprung über fünf Bünde hinweg braucht natürlich Präzision und ein großes Maß an Sicherheit, um den Spielfluss nicht zu hemmen. Das dauert eine Weile, bis man das draufhat.

Am liebsten sind mir Barré-Wechsel, die einen Sprung über nicht mehr als zwei, drei Bünde erfordern.

Warum nicht im 7. Bund bleiben, also auch Bm dort greifen?
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Manati,

gut sowas zu hören, ich dachte schon ich kann es einfach nicht. Das mit dem Bm im 7ten werde ich mal probieren, kann mir aber nicht vorstellen, dass es vom Klang her funktioniert. Ich benötige hier auch den Bass aus dem zweiten Bund. Aber sag niemals nie, ich werd es mal testen.

Gruß Joe
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Pida
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Beitrag von Pida »

Jayman hat geschrieben:Das mit dem Bm im 7ten werde ich mal probieren, kann mir aber nicht vorstellen, dass es vom Klang her funktioniert. Ich benötige hier auch den Bass aus dem zweiten Bund.
Du weißt, dass die Töne (bis auf das zusätzliche b auf der hohen e-Saite) identisch sind?

Übrigens wirst du damit leben müssen, dass sich so ein Wechsel nicht ohne Pause spielen lässt. Es gibt drei Möglichkeiten:
- Du spielst den letzten Anschlag des e-moll etwas kürzer
- Du slidest runter zum b-moll
- Du fügst einen Anschlag ein, bei dem du die Saiten nur berührst, ohne dass ein Ton erklingt
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Pita

Tja, wie gesagt, ich werd es mal probieren. Vielleicht kann ich das Problem ja auf diese Weise lösen.

Danke nochmal für die Tips

Gruß Joe
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Tonsen
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Beitrag von Tonsen »

Wenns echt schnell gehen muss beim Barree-Wechsel lass ich einfach den Zeigefinger unten ander Griffbrettkante, den Daumen hinten am Hals und bewege meine Hand ohne die Haltung der restlichen Finger dabei zu ändern nach unten (also in Richtung Bm) und setze sie wieder aufs Griffbrett. Das geht in der Regel auch nicht langsamer als der Wechsel von einem offenen Am auf C. Dabei ist natürlich auch wichtig, dass die Haltung der Gitarre sicher ist - was wiederum eine solide Anschlagtechnik bedingt - es soll ja alles Gleichzeitig funktionieren :D Ich finde hier sieht man ganz gut wie es geht bzw. gehen kann. Kommt natürlich immer auch auf die Spielweise an... Ansonsten lad doch einfach mal ein Video auf dem Fingerpicker Übungskanal hoch, vielleicht kann man dann gezieltere hinweise geben.

Toni
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Jayman hat geschrieben:Hallo Pida,

als Beispiel hätte ich da: vom Em mit Barré im 7 Bund zum Bm Barré im zweiten Bund.


Wenn der e gut klingt, ist das doch schon die halbe Miete. Ich lockere einfach den Griff, lass dabei alle Finger auf den Saiten und "slide" quasi nach unten. Da die Finger die Saiten berühren, werden Sie geführt und die Sache geht relativ fix. Machmal werden allerdings "Schnarrtöne" problematisch. Fürs erste üben würde ich dass allerdings so machen, ist das schnarren zu stark, muß halt der Griff weiter gelöst werden...
Alternativ könntest du noch zum b im 9ten Bund, wozu es allerdings noch einer Bewegung aller Finger über eine Saite bedarf, was m.E. deutlich schwieriger ist, die Bewegung längs des Halses ist aber deutlich kürzer, was Dir vielleicht hilft.
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