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Verfasst: Sa Nov 02, 2013 3:19 pm
von scifi
Ulrich Peperle hat geschrieben: Präziser ist es, wenn man (1.) Flageolets und Leersaiten nicht mischt (weniger Irritation durch unterschiedliche Klangfarben), (2.) möglichst wenige Referenzsaiten und (3.) möglichst Tonvergleiche in identischer Oktavlage verwendet.
Die Stimmung DAdgad1 kann man nach diesen Prinzipien in drei schnellen Schritten (und ganz ohne kostspieligen Firlefanz für Tonhöhenlegastheniker ;)) komplett aus Flageolets der 4. Saite ableiten:
(4) XII = (6) V
(4) VII = (2) XII
(4) V = (1) XII

mfG
Ulrich
Danke für diesen simplen Trick. Damit bekomme ich tatsächlich schneller eine saubere Stimmung hin als bisher.

...und noch eine Sache

Verfasst: Fr Nov 29, 2013 9:37 pm
von mrguitarpete
...ihr könnt Tausend Tricks anwenden: was nutzt die schön gestimmte Gitarre, wenn sie sich innerhalb von 30 Sekunden oder nach dem ersten festeren Strumm wieder verstimmt?

Ich habe dazu in einem anderen Thread kürzlich was geschrieben, dass sich jeder, der die Gitarrenstimmung wechselt, mal durchlesen kann.

In Kürze das Wichtigste:

1. finde heraus, wie weit der Zielton vom Ausgangston entfernt ist (also wieviel muss ich an der Mechanik genau drehen), gut merken (mit etwas Übung kriegst du dafür ein gutes Gefühl)

2. wenn du von Normalstimmung nach unten stimmst wie in unserem Beispiel, dann schau, dass du noch bei einer Steelstring eine viertel bis halbe Umdrehung unterhalb vom Zielton ankommst.

3. Dehne die Saite kurz am 12. Bund, um vor allem die umwickelten Saiten aus dem Sattel zu ziehen (das ist die Mitte, so werden beide Hälften gleich stark belastet)

4. Schau dann, das du den Zielton immer von unten nach oben erreichst.

Wenn du deinen Normalstimmmodus so einrichtest wird deine Gitarre in kürzzester Zeit stimmstabiler sein und die Gitarre wird nach dem Umstimmen ihre Stimmung besser halten.

viele Grüße & viel Erfolg beim Ausprobieren,

mrguitarpete

Verfasst: Sa Nov 30, 2013 10:50 am
von JazzDude
Ulrich Peperle hat geschrieben:Die Stimmung DAdgad1 kann man nach diesen Prinzipien in drei schnellen Schritten (und ganz ohne kostspieligen Firlefanz für Tonhöhenlegastheniker ;)) komplett aus Flageolets der 4. Saite ableiten:
(4) XII = (6) V
(4) VII = (2) XII
(4) V = (1) XII
Wenn man den 2. Oberton (=Flageolet 7. Bund) als Referenz benutzt, bekommt man Probleme mit der wohltemperierten Stimmung. Denn Oberton (reine Quinte) und gegriffener Ton (temperierte Quinte) unterscheiden sich! In deinem Beispiel benutzt du die reine Quinte der D4-Saite, um die A2-Saite zu stimmen. Diese klingt dann aber zu hoch.
Aus diesem Grund funktioniert auch die Methode mit den Flageolets 5./7. Bund nebeneinanderliegender Saiten nicht. Jedenfalls für einigermaßen empfindliche Ohren. :wink:

Verfasst: Sa Nov 30, 2013 11:08 am
von Tripple xXx
Ich dehne die Saiten immer wenn ich umstimme, ich glaube das muss man auch machen.

Verfasst: Mo Dez 02, 2013 1:51 pm
von docsteve
JazzDude hat geschrieben:
Wenn man den 2. Oberton (=Flageolet 7. Bund) als Referenz benutzt, bekommt man Probleme mit der wohltemperierten Stimmung. Denn Oberton (reine Quinte) und gegriffener Ton (temperierte Quinte) unterscheiden sich! In deinem Beispiel benutzt du die reine Quinte der D4-Saite, um die A2-Saite zu stimmen. Diese klingt dann aber zu hoch.
Grundsätzlich richtig, aber ich mag Open Tunings gerade wegen der reinen Intervalle. Meine Gitarre klingt da gleich viel besser - und meine Tochter fragte, ob ich neue Saiten hätte, als ich neulich mal DADF#AD gespielt habe (ich stehe also nicht alleine da!)

Zur Ergänzung: man sollte dann auch die A5 auf eine reine Quinte stimmen.

Viele Grüße, Stephan