Fingersatz bei TABS und allgemeine Fragen!

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

Benutzeravatar
wfp
Beiträge: 53
Registriert: Mi Jul 07, 2010 8:38 am
Wohnort: Schwenningen a.N.

Beitrag von wfp »

Hallo Mattes,

nicht durcheinanderbringen lassen ;-)

Die Akkorde hast Du richtig erkannt.
Das (obere) Tabulaturbeispiel sagt eben nicht, dass die Noten "als Akkord" - ich nehme an, Du meinst "gleichzeitig" gespielt werden.
Sie sagt vielmehr aus:

- Welcher Finger (rechts) wann welche Saite zupft
- wie diese Saiten gegriffen zu sein haben, wenn sie klingen

Sie sagt nichts darüber aus,

- welche Finger (links) die Saiten wie gegriffen haben sollen (->Fingersatz)
- und wie lange die Töne klingen sollen

Da man die Akkorde - besser Griffe erkennen kann (Sind ja "Lagerfeuergriffe"), liegt nahe, eben diese Griffe pro Takt zu greifen und das Zupfmuster drüber zu legen...
Das Zupfmuster ist ja auch leicht zu durchschauen: Wechselbass auf den jeweiligen zum Akkord gehörigen Basstönen plus Gedudel auf g- und h-Saite...

So, ich hoffe, nicht noch mehr verwirrt zu haben...


Grüße, Paul
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo!
@wfp:
Also, ich weiss schon, dass Akkorde ja untereinander dargestellt werden...richtig ?
Die Reihenfolge wann gezupft gibt doch die Leserichtung vor, oder ?
Soll heissen: Ich Zupfe die Noten wie sie erscheinen von links nach rechts, korrekt ?
Diese TAB ist nun wirklich "relativ" einfach zu lesen....aber ich sah schon Tabs wo man nicht wirklich erkennen kann, um welche Akkorde es sich handelt...!
Da versuchte ich dann krampfhaft Note für Note aufs Griffbrett zu kriegen...
Benutzeravatar
wfp
Beiträge: 53
Registriert: Mi Jul 07, 2010 8:38 am
Wohnort: Schwenningen a.N.

Beitrag von wfp »

Mattes, alles richtg erkannt.

Es gibt natürlich Stücke, die nicht komplett oder auch gar nicht aus ganzen Akkordgriffen heraus gespielt werden... müssen ... können...

Poste doch mal einen Ausschnitt einer Tabulatur, die Dir Sorgen macht.
Dann versuchen wir das mal auseinanderzunehmen...

Paul
mitra
Beiträge: 352
Registriert: So Feb 12, 2006 6:08 pm
Wohnort: Detmold

Beitrag von mitra »

Mal ne (blöde) Frage:
Die, die ihr die TAB-Schreibweise gut beherrscht, lest Ihr die TABS dann wie Noten ab- bzw. könntet Ihr dann einfach was "vom Blatt" runterspielen?

Also ich muss immer erst gefühlte Stunden aufs Papier starren, mir die Finger zurecht legen, usw. Letztlich lerne ich das Stück dann auswendig, vom Blatt spielen könnte ich das nie.

@Mattes
Dein Video gefällt mir gut. :)
Und keine Sorge, es gibt Menschen hier, die schlechter spielen *hüstel*.
Mein Problem ist die Ungeduld, ich will am Liebsten auch immer gleich alles können - und wenn sich das dann so zieht, verliere ich schnell mal die Motivation. :roll:

Hattest Du Dir das Buch vom Westermeier jetzt gekauft oder nicht?
...die will nur spielen...
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo!
@wfp:
Also, ich weiss schon, dass Akkorde ja untereinander dargestellt werden...richtig ?
Die Reihenfolge wann gezupft gibt doch die Leserichtung vor, oder ?
Soll heissen: Ich Zupfe die Noten wie sie erscheinen von links nach rechts, korrekt ?
Diese TAB ist nun wirklich "relativ" einfach zu lesen....aber ich sah schon Tabs wo man nicht wirklich erkennen kann, um welche Akkorde es sich handelt...!
Da versuchte ich dann krampfhaft Note für Note aufs Griffbrett zu kriegen...
Zuletzt geändert von Gast am Mi Aug 04, 2010 10:05 am, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo!
@mitra!

Danke dir!
Das Buch hab ich noch nicht gekauft!
Wollte erstmal sehen, wohin sich der Thread hier entwickelt!

Ich werde heute Abend mal ein kleines Video aufnehmen!

Dann kann man sich mal ein Bild von meinen "Fortschritten" machen!
Benutzeravatar
wfp
Beiträge: 53
Registriert: Mi Jul 07, 2010 8:38 am
Wohnort: Schwenningen a.N.

Beitrag von wfp »

Hallo mitra,

also...

ich möcht' hier nicht den Eindruck erwecken, irgendwas besonders toll zu können.
Aber die Tabulaturschrift hab' ich glaub' ich schon verstanden...

Zum vom-Blatt-Spiel:

Ich lehn' mich mal so weit aus'm Fenster, dass ich behaupte, das von Wolfgang gepostete Beispiel vom Blatt hinzukriegen. Da reicht wohl meine "CPU-Leistung", die Information "in Echtzeit" von Tab ins Auge durchs Hirn an die Finger zu transportieren.

Aber lass das mal nur wenig komlizierter werden, dann ist der Ofen ruck-zuck aus.
Dann muss ich mir das Stück um Stück erarbeiten, bis "die Finger wissen" wann sie was tun sollen.
Ab diesem Stadium ist die Tab dann "nur noch der rote Faden" an dem man sich entlanghangelt... nächster Schritt wär dann schon das "ganz auswendig können".

Grüße, Paul
Benutzeravatar
Finnes
Beiträge: 2176
Registriert: Di Jan 05, 2010 10:40 pm
Wohnort: Hannover

Beitrag von Finnes »

Hallo.

also um das nochmal klar zu stellen: In den Tabs von Wolfgang zumindest in den oberen ist auch angegeben, das es sich um 1/8 Noten handelt. Das wird ersichtlich durch die Striche über den jeweiligen gespielten Noten (Tabs).

Greetings
Finnes
http://finnes.blogspot.com/

Larrivee L-02 (Schatten HFN Player)
Stoll PT 59 (Fichte/Walnuss)
Sigma OMR-21 (Fichte/Palisander)
Quintus GW-30 12 String
Fender Squier SA-105 SB
Sigma DR-28H (Fishmen Ellipse Matrix Blend)
Benutzeravatar
Manati
Beiträge: 3961
Registriert: Sa Apr 19, 2008 5:04 pm
Wohnort: Schläfrig-Holstein

Beitrag von Manati »

Da geht's mir wie wfp.

Einfache Tabs spiele/lese ich in der Tat problemlos vom Blatt, bei komplizierteren muss ich mir natürlich mehr Zeit nehmen.

Aber keine Sorge, MattesD, das wird von Stück zu Stück besser und flüssiger.

Kannst du dich noch daran erinnern, wie es war, als du anfingst zu lesen? Na siehste! Erst hast du mühselig Wort für Wort zusammengestückelt, und mit der Zeit wurde es immer einfacher und selbstverständlicher.

Genauso ist es mit dem Lesen und Umsetzen von Tabs.

Nahm ich mir früher z. B. drei relativ schwierige Takte vor und war froh, sie nach zwei Wochen einigermaßen draufzuhaben, klappt das heute nach zwei bis drei Tagen.

Stücke, für die ich vor zwei Jahren locker drei Monate brauchte, klappen heute nach drei Wochen. Es wird immer leichter - nicht schwieriger.

Mittlerweile versuche ich immer häufiger, die Tabs zu ignorieren und nur nach den Noten zu spielen. Solange es einstimmig ist, geht das ganz gut. Und ich weiß, wenn ich dranbleibe, werde ich auch Mehrstimmiges irgendwann vom Blatt spielen können, ohne allzuviel nachdenken zu müssen.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
Benutzeravatar
jafko
Beiträge: 918
Registriert: Mo Mai 29, 2006 10:18 pm
Wohnort: Herscheid im Sauerland

Beitrag von jafko »

@Mattes: Ich glaub jetzt weiß ich wo dein Problem liegt. Akkord töne werden zwar oft direkt übereinander dargestellt, müssen aber nicht unbedingt auch alle gleichzeitig erklingen.

Siehe es mal so, ein Akkord bildet einen mehr oder weniger harmonischen Klang ab und der erklingt für eine gewisse Zeit. Wir nehmen die Harmonie auch war wenn wir die Töne nacheinander anschlagen und so den Klang erst „aufbauen“.
In Takt 1 meines Beispiels greifst du einen C-Dur Akkord und schlägst abwechselnd mit Daumen – Zeigefinger – Daumen – Mittelfinger einzelne Akkordtöne an. Dadurch entsteht ein Anschlagsmuster, mit dem du dann auch die anderen Akkorde spielst.
In Takt 2 hat du richtig erkannt A-Moll
Takt 3 ist ganz normal G-Dur. Du greifst beim normalen G-Griff halt auch Saiten die du beim Anschlagmuster nicht anschlägst, daher erscheint nur Grundton (3 auf der tiefen E-Saite) in der Tabulatur. Du kannst natürlich auch den kompletten G-Griff greifen, aber das ändert nix.
Takt 4 ist dann wieder C-Dur.

Und ja, die Noten werden nacheinander! gespielt und zwar alle in gleichem Zeitlichen Abstand. Wie Finnes schon geschrieben hat, sind das alles Achtel. (Aber das ist ein anderes Thema.)

Und noch was , verwechsele nicht Akkord und Griffbild.
Der Akkord bildet eine Harmonie ab, die entsteht, wenn mehrere Töne zusammen (gleichzeitig ODER nacheinander) erklingen.
Das Griffbild zeigt, wo du welche Saite runterdrücken musst um beim durchschlagen der Saiten nur die Töne zu bekommen die dann den bestimmten Akkord erklingen lassen.

Beispiel: Em besteht aus den Tönen E – G – H und immer wenn die drei Töne zusammen erklingen (auch wenn du nur die ersten 3 Saiten anschlägst, oder irgendwo ein E, ein G und ein H anschlägst, spielst du einen Em Akkord
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
Gast

Beitrag von Gast »

@jafko!

Danke für die umfassende Erklärung!!! :D
Die Sache ist auch, dass ich viel zu Oft nicht erkenne, ob die Noten jetzt einzeln gespielt werden wie beispielsweise ein Solo!
Nemen wir mal den Anfang von folgendem Song als Beispiel----
ich weiss leider noch nicht wie man hier Bildausschnitte postet!

http://tommyemmanuel.files.wordpress.co ... ramble.pdf
Benutzeravatar
Manati
Beiträge: 3961
Registriert: Sa Apr 19, 2008 5:04 pm
Wohnort: Schläfrig-Holstein

Beitrag von Manati »

Ja, die werden einzeln gespielt.

Der Rhythmus ist in dieser Notation allerdings leider nur aus den Noten zu erkennen (kann man das nicht, ist es natürlich empfehlenswert, eine Aufnahme zu haben).

Besonders aufschlussreich sind die Haltebögen; sind zwei Noten (gleicher Tonhöhe) mit einem Haltebogen verbunden, werden sie nicht zweimal angespielt, sondern man lässt sie entsprechend lange klingen.

Einfache Faustregel:

Stehen die Zahlen im Tab direkt untereinander, werden sie gleichzeitig gespielt (also als Anschlag des Akkords). Ein Beispiel dafür findest du im 5. Takt der Notation, die du verlinkt hast.

Stehen sie nacheinander, werden sie nacheinander gespielt.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Manati!

Das mit dem Haltebogen versteh ich nicht ganz, denn da sind ja auch haltebögen über zwei Noten, wo die Note einmal leer und im 2. Bund gespielt wird.

Ich meine konkret den Übergang vom 4. zum 5. Takt!

Verwirrt mich jetzt!
Ich hätte jetzt nen Slide vermutet!
Benutzeravatar
Finnes
Beiträge: 2176
Registriert: Di Jan 05, 2010 10:40 pm
Wohnort: Hannover

Beitrag von Finnes »

Hallo,

lass es mich mal so sagen, die Haltebögen direkt in den Tabs gerade wenn da 0 und 2 mit einen Haltebogen verbunden sind, sollen dort Hammer ons gespielt werden. und wenn es anderes rum steht also 2 und dann 0 mit Haltebogen dann ein Pull off. Oftmals steht bei diesen Bögen in den tabs auch ein H (für Hammer on) und ein P (für Pull off).
Manati meinte die Haltebögen direkt in den obigen Noten diese Haltebögen werden nur einmal gespielt.

Greetings
Finnes
http://finnes.blogspot.com/

Larrivee L-02 (Schatten HFN Player)
Stoll PT 59 (Fichte/Walnuss)
Sigma OMR-21 (Fichte/Palisander)
Quintus GW-30 12 String
Fender Squier SA-105 SB
Sigma DR-28H (Fishmen Ellipse Matrix Blend)
Benutzeravatar
Manati
Beiträge: 3961
Registriert: Sa Apr 19, 2008 5:04 pm
Wohnort: Schläfrig-Holstein

Beitrag von Manati »

MattesD hat geschrieben: Das mit dem Haltebogen versteh ich nicht ganz, denn da sind ja auch haltebögen über zwei Noten, wo die Note einmal leer und im 2. Bund gespielt wird.

Ich meine konkret den Übergang vom 4. zum 5. Takt!

Verwirrt mich jetzt!
Ich hätte jetzt nen Slide vermutet!
Das ist kein Haltebogen (der verbindet nur Noten gleicher Tonhöhe), sondern ein Bindebogen. Du meinst vermutlich zwischen 5. und 6. Takt (guck auf die Taktnummern; Takt Nr. 1 ist ein Leertakt!).

Da verbindet der Bogen zwei Töne unterschiedlicher Tonhöhe => Bindebogen (wird übrigens auch Legatobogen genannt).

Das wäre ein Hammer-On. Ein Slide kann's nicht sein, weil ja zuerst die Leersaite gespielt wird.

In richtig guten Tabs stünde an einer solchen Stelle ausdrücklich ein H (für Hammer-On) oder ein / (für Slide).

Finnes, halte lieber die Begriffe Haltebogen und Bindebogen auseinander, das kann sonst sehr verwirrend sein ...
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
Antworten