notenwart hat geschrieben:threiter hat geschrieben:.... allerdings ist es für die gesamte zupfhand sehr förderlich, ihn bedienen zu können. TR
Als ich vor 38 Jahren die ersten Stunden auf der Konzertgitarre hatte, war klar, dass der kleine Finger so wertvoll ist wie der Blinddarm. Bisher habe ich daran nicht viel geändert; außer vielleicht mal ein Arpeggio, das ich mit Daumen und vier Finger spiele.
Kannst Du evtl mal ein Beispiel nennen, bei dem der Einsatz des kleienn Fingers wesentliche Vorteile hat? (allerdings hat meine Gitarre auch keine 7 Saiten - liegt es daran?)
hallo,
ich nenne den kleinen finger mal s (small).
was der bauer nicht kennt frisst er nicht.
ich selbst hab 6 jahre klassischen gitarrenunterricht gehabt - mit 4 fingern.
die 5-fingertechnik hab ich autodidaktisch sehr viel später entwickelt.
musikalisch argumentiert ist das ein unterscheidungsmerkmal zu anderen gitarristen, da mir gewisse ausdrucksmöglichkeiten möglich sind, die mit 4 fingern so nicht gehen oder aufwendig eingeübt werden müssten.
meine hauptaussage ist, dass durch das verwenden des s auch die motorik von i,m,a besser wird. eigene erfahrung.
ferner ist es so, dass man mit a-s-a-s viel schneller auf tempo kommt als mit m-a-m-a. das hat nerventechnische gründe und wird durch einschlägige quellen bestätigt.
aus eigener erfahrung kann ich auch sagen, dass mit dem einbeziehen von s die gesamtproblematik "rechte hand fingersatz" nahezu unbedeutend geworden ist. fast alles ergibt sich von selbst.
konkrete beispiele fallen mir gerade nur aus der klassik ein:
- vila-lobos prelude 2, der mittlere teil.
(hier kommt m-a-m vor)
- vila lobos etudes 1 und 2, komplett.
diese beispiele schreien geradezu nach s, da die zupfhand so viel ruhiger bleiben kann und man schneller die geforderten tempi erreicht.
- luys milan, pavane 1 und 6: da werden viele grundakkorde gespielt (c-e-g-c usw). bei einigen ist ein fünfter zusätzlicher ton leicht greifbar/spielbar, drängt sich quasi auf. arpeggiiert klingt das dann so richtig prickelnd.
Überhaupt lässt sich mit einem 5-finger arpeggio akzentuierter betonen als 5 saiten mit 4 fingern.
Auch i-m-a-s-arpeggien sind eine gute abwechslung zu p-i-m-a-arpeggien.
bei der klassischen tremolotechnik ergeben sich ebenfalls möglichkeiten.
ich spiele z.b. statt p-a-m-i, ps-a-m-i (p und s gleichzeitig, s allerdings nur jeden 2. oder 4. takt)
TR