Bm6
Moderator: RB
- Holger Hendel
- Beiträge: 12509
- Registriert: Do Feb 17, 2005 7:18 am
- Wohnort: Soltau, Niedersachsen
- Kontaktdaten:
Alles eine Frage der Deutung, der Eingangs gezeigte Akkord ist für mich ein Em7add9
Das ist mir ein enormes Greuel, dass es nie möglich war / sein wird, sich auf eine allgemeingültige Akkord-Indizierung zu verständigen auf der Welt. Warum eigentlich nicht? Beim Kammerton ging es ja anscheinend auch, dieses A von 440 Hz wurde ja auch festgelegt, "Stimmtonkonferenz" oder wie das event damals hieß.
Das ist mir ein enormes Greuel, dass es nie möglich war / sein wird, sich auf eine allgemeingültige Akkord-Indizierung zu verständigen auf der Welt. Warum eigentlich nicht? Beim Kammerton ging es ja anscheinend auch, dieses A von 440 Hz wurde ja auch festgelegt, "Stimmtonkonferenz" oder wie das event damals hieß.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
- Pappenheim
- Beiträge: 9431
- Registriert: Mi Feb 24, 2010 7:26 pm
- Wohnort: Gaweinstal, Niederösterreich
- Kontaktdaten:
Hallo Holger, Du sprichst mir aus der Seele, wenn das gelängte, wäre auch das ständige B / Bb / H - Geplänkel weg.
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/user/Pappenheim40
ja schön wäre das, abcdefg! scheint ja auch das logischste zu sein. dann einfach nur flat oder sharp..........DOCH.........
eine sache wird wohl immer ein rätsel bleiben.
warum fängt die grund-dur-tonleiter mit C an?
ich meine, wenn doch die eigentlich lautmalerische italienische bezeichnung "do re mi fa sol la si do" eh nicht angewandt wird......?



Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
kostenlos CD runterladen: www.mydrive.ch user: guest@current password: Burro01
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
kostenlos CD runterladen: www.mydrive.ch user: guest@current password: Burro01
- Pappenheim
- Beiträge: 9431
- Registriert: Mi Feb 24, 2010 7:26 pm
- Wohnort: Gaweinstal, Niederösterreich
- Kontaktdaten:
ja, eben! Dann wärs ja das a b c d e f g es könnte so einfach sein ...Herigo hat geschrieben:wenn doch die eigentlich lautmalerische italienische bezeichnung "do re mi fa sol la si do" eh nicht angewandt wird......?






Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/user/Pappenheim40
hi pappe, habe ich gerade gefunden....
http://www.musikfragen24.de/musikfragen ... --g---.php
Sind "Do, re, mi, fa, so, la, ti, ..." die gleichen Noten wie "c, d, e, f, g, ..."?
von Jens Lübeck
Bei do, re, mi, fa... handelt es sich um Solmisationssilben nach dem Verfahren des Guido von Arezzo und das dementsprechende Singen der Noten seit dem 11. Jahrhundert.
Heute unterscheidet man zwischen absoluter und realtiver Solmisation.
Bei der absolten Solmisation, die vor allem in romanischen Ländern verwendet wird, werden die Tonsilben entsprechend der Notennamen c, d, e usw. verwendet. Die Tonsilben bezeichnen dann nicht mehr bestimmte Stufen der Tonleiter, sondern feste Tonhöhen.
Bei der realtiven Solmisation, die von John Curwen entwickelt und von dem Ungarn Zoltán Kodáy aufgenommen wurde, werden die Tonsilben für die sieben Stufen der aktuellen Tonart verwendet. Demzufolge wird also eine Melodie in verschiedenen Tonarten mit den gleichen Tonsilben gesungen und behält so auch textlich ihre Eigenart.
Zusätzlich gibt es noch das von Richard Münnich entwickelte System Ja, Le, Mi, Ni Ro, Su, Wa, Ja, das beispielsweise im Musikunterricht in der DDR zur Anwendung kam. Die Silben beginnen der Reihe nach mit den klingenden Konsonanten und gebrauchen dann alle fünf Vokale so, dass Halbtönen die gleichen Vokale zugeordnet werden. Das System ist äußerst flexibel und vermag auch vorübergehende Modulation ohne Umdeutung darzustellen.
http://www.musikfragen24.de/musikfragen ... --g---.php
Sind "Do, re, mi, fa, so, la, ti, ..." die gleichen Noten wie "c, d, e, f, g, ..."?
von Jens Lübeck
Bei do, re, mi, fa... handelt es sich um Solmisationssilben nach dem Verfahren des Guido von Arezzo und das dementsprechende Singen der Noten seit dem 11. Jahrhundert.
Heute unterscheidet man zwischen absoluter und realtiver Solmisation.
Bei der absolten Solmisation, die vor allem in romanischen Ländern verwendet wird, werden die Tonsilben entsprechend der Notennamen c, d, e usw. verwendet. Die Tonsilben bezeichnen dann nicht mehr bestimmte Stufen der Tonleiter, sondern feste Tonhöhen.
Bei der realtiven Solmisation, die von John Curwen entwickelt und von dem Ungarn Zoltán Kodáy aufgenommen wurde, werden die Tonsilben für die sieben Stufen der aktuellen Tonart verwendet. Demzufolge wird also eine Melodie in verschiedenen Tonarten mit den gleichen Tonsilben gesungen und behält so auch textlich ihre Eigenart.
Zusätzlich gibt es noch das von Richard Münnich entwickelte System Ja, Le, Mi, Ni Ro, Su, Wa, Ja, das beispielsweise im Musikunterricht in der DDR zur Anwendung kam. Die Silben beginnen der Reihe nach mit den klingenden Konsonanten und gebrauchen dann alle fünf Vokale so, dass Halbtönen die gleichen Vokale zugeordnet werden. Das System ist äußerst flexibel und vermag auch vorübergehende Modulation ohne Umdeutung darzustellen.
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
kostenlos CD runterladen: www.mydrive.ch user: guest@current password: Burro01
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
kostenlos CD runterladen: www.mydrive.ch user: guest@current password: Burro01
Weil schon die A-Moll Tonleiter mit A anfängt.Herigo hat geschrieben: warum fängt die grund-dur-tonleiter mit C an?

Nee ehrlich. Das liegt an der historischen Entwicklung. Das Dur und Moll Denken entwickelte sich erst seitdem man in verschiedenen Tonarten spielen konnte ohne jedesmal dafür umstimmen zu müssen. Das geht nämlich nur mit der heute gebräuchlichen wohltemperierten Stimmung.
Vorher gabs nur die Kirchentonarten und die wurden eher gleichberechtigt angesehen.(Bis auf Lokrisch)
Erst seit dem man im Spiel zwischen Tonarten wechseln konnte, hat sich Ionisch (Dur) als dominante Tonart durchgesetzt, weil sie aus zwei gleich klingenden Hälften besteht (C-D-E-F und G-A-B-C). Damit erhält man 2 gleiche Bausteine mit denen man wunderbar musikalisch "jonglieren" konnte.
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
hallo jako,
ich lese solche beiträge immer mit großem interesse.
ich habe mit 20 angefangen (telekolleg) musikwissenschaften zu studieren. nach einem semesters war es aber schon vorbei, freundin, musikmachen mit bands, etc... die jugend halt:-)...
ich habe vor möglichst frühzeitig aus dem normalen arbeitsleben auszusteigen, sobald es die finanziellen gegebenheiten zu lassen. ich möchte dann, wenn es überhaupt möglich ist noch mal da einsteigen.
lustigerweise habe ich kürzlich einen radiobericht gehört von einem 63jährigen, der jetzt mit saxophon straßenmusik macht und statt däumchen drehen ebenfalls musikwissenschaften studiert und seinen doktor macht, einfach so, zur erbauung und zum frischhalten der grauen zellen, schein vielleicht so eine art rentner wissenschaft zu sein.
und trotzdem ist die frage noch nicht erschöpfend beantwortet.
man könnte sagen C dur weil es kein vorzeichen gibt, aber warum? gerade durch die bezeichnung mit buchstaben ist das doch völlig egal. das mit der ionischen leiter verstehe ich schon die könnte aber auch so aussehen:
a--b--c-d--e--f--g-a (--ganzton, -halbton) dann hätte halt C 4 kreuze.
ich glaube hier spielt die dominanz des klaviers eine rolle, also musikgeschichtlich eigentlich schon ziemlich spät eingetreten. da ergibt sich halt aus der tastatur eine gewisse preferenz zum C.
bei der gitarre oder anderen saiten instrumenten, ja sogar bei blasinstrumenten, ist das fast völlig egal, bzw. bei blasinstrumenten hat man es sogar aus sicht der anderen instrumenten verkompliziert. das notierte C ist doch bei der trompete ein klingendes Bb(?)...
wie funktioniert das eigentlich bei partituren von orchestern? was liest der dirigent, wenn er den bläsern einsatzbefehl erteilt?
ich lese solche beiträge immer mit großem interesse.
ich habe mit 20 angefangen (telekolleg) musikwissenschaften zu studieren. nach einem semesters war es aber schon vorbei, freundin, musikmachen mit bands, etc... die jugend halt:-)...
ich habe vor möglichst frühzeitig aus dem normalen arbeitsleben auszusteigen, sobald es die finanziellen gegebenheiten zu lassen. ich möchte dann, wenn es überhaupt möglich ist noch mal da einsteigen.
lustigerweise habe ich kürzlich einen radiobericht gehört von einem 63jährigen, der jetzt mit saxophon straßenmusik macht und statt däumchen drehen ebenfalls musikwissenschaften studiert und seinen doktor macht, einfach so, zur erbauung und zum frischhalten der grauen zellen, schein vielleicht so eine art rentner wissenschaft zu sein.

und trotzdem ist die frage noch nicht erschöpfend beantwortet.

man könnte sagen C dur weil es kein vorzeichen gibt, aber warum? gerade durch die bezeichnung mit buchstaben ist das doch völlig egal. das mit der ionischen leiter verstehe ich schon die könnte aber auch so aussehen:
a--b--c-d--e--f--g-a (--ganzton, -halbton) dann hätte halt C 4 kreuze.
ich glaube hier spielt die dominanz des klaviers eine rolle, also musikgeschichtlich eigentlich schon ziemlich spät eingetreten. da ergibt sich halt aus der tastatur eine gewisse preferenz zum C.
bei der gitarre oder anderen saiten instrumenten, ja sogar bei blasinstrumenten, ist das fast völlig egal, bzw. bei blasinstrumenten hat man es sogar aus sicht der anderen instrumenten verkompliziert. das notierte C ist doch bei der trompete ein klingendes Bb(?)...
wie funktioniert das eigentlich bei partituren von orchestern? was liest der dirigent, wenn er den bläsern einsatzbefehl erteilt?
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
kostenlos CD runterladen: www.mydrive.ch user: guest@current password: Burro01
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
kostenlos CD runterladen: www.mydrive.ch user: guest@current password: Burro01
Hi Herigo,
ja, das ist das Los der Wissenshungrigen. mit jeder Antwort tun sich neue Fragen auf.
Ich bin jetzt nicht so der Experte für Musikgeschichte. Ich fürchte aber, dass deine Vermutung wegen den fehlenden Vorzeichen viel zu kurz greift.
Die heute gebräuchliche Vorzeichnung für verschiedene Tonarten entwickelte ich nämlich auch erst vor ca. 300 Jahren
Die Benennung der Stammtöne in A-B-C und so weiter geht aber viel weiter zurück. Ursprunglich war diese Bezeichnung auch relativ. Der tiefste Ton den die Band spielen konnte war A und dann dachte man in Intervallen und Intervallstrukturen. Und wenn man neues Bandmitglied bekam der einen noch tieferen Ton spielen konnte dann war der Ton eben das A. So muss man sich das vorstellen. Erst mit der Christianisierung im Römischen Reich und der damit verbundenen Vorstellung im gesamten Reich einheitliche Gottesdienste mit identischen liturgischen Gesängen zu feiern, entstand der Bedarf an einem absoluten System.
Ich vermute, man hat damals einfach den tiefsten Ton der zur Verfügung stand (es gab schon Orgeln) als A festgeschrieben.
ja, das ist das Los der Wissenshungrigen. mit jeder Antwort tun sich neue Fragen auf.
Ich bin jetzt nicht so der Experte für Musikgeschichte. Ich fürchte aber, dass deine Vermutung wegen den fehlenden Vorzeichen viel zu kurz greift.
Die heute gebräuchliche Vorzeichnung für verschiedene Tonarten entwickelte ich nämlich auch erst vor ca. 300 Jahren
Die Benennung der Stammtöne in A-B-C und so weiter geht aber viel weiter zurück. Ursprunglich war diese Bezeichnung auch relativ. Der tiefste Ton den die Band spielen konnte war A und dann dachte man in Intervallen und Intervallstrukturen. Und wenn man neues Bandmitglied bekam der einen noch tieferen Ton spielen konnte dann war der Ton eben das A. So muss man sich das vorstellen. Erst mit der Christianisierung im Römischen Reich und der damit verbundenen Vorstellung im gesamten Reich einheitliche Gottesdienste mit identischen liturgischen Gesängen zu feiern, entstand der Bedarf an einem absoluten System.
Ich vermute, man hat damals einfach den tiefsten Ton der zur Verfügung stand (es gab schon Orgeln) als A festgeschrieben.
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
WOW!!!!jafko hat geschrieben:Hi Herigo,
Die heute gebräuchliche Vorzeichnung für verschiedene Tonarten entwickelte ich nämlich auch erst vor ca. 300 Jahren
Gruß
Jürgen
Meine Gitarren ------------------ Mein youtube-channel
Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
Jürgen
Meine Gitarren ------------------ Mein youtube-channel
Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
LOL
was so ein kleiner Schreibfehler ausmachen kann...
Das heißt natürlich sich.
was so ein kleiner Schreibfehler ausmachen kann...


Das heißt natürlich sich.
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
Der Begriff "Deutung" ist wichtig. Tatsächlich können die gleichen Töne "gelegentlich" als verschiedene Akkorde interpretiert weden.Holger Danske hat geschrieben:Alles eine Frage der Deutung, der Eingangs gezeigte Akkord ist für mich ein Em7add9
... und trotzdem muss man sich nicht an die 440Hz halten, wie es viele Orchester zeigen...Holger Danske hat geschrieben:Das ist mir ein enormes Greuel, dass es nie möglich war / sein wird, sich auf eine allgemeingültige Akkord-Indizierung zu verständigen auf der Welt. Warum eigentlich nicht? Beim Kammerton ging es ja anscheinend auch, dieses A von 440 Hz wurde ja auch festgelegt, "Stimmtonkonferenz" oder wie das event damals hieß.