Fingersatz bei TABS und allgemeine Fragen!

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

Gast

Fingersatz bei TABS und allgemeine Fragen!

Beitrag von Gast »

Hallo zusammen!

Habe mir am Wochenende das Buch " Fingerstyle Guitar leicht gemacht"
von Uli Bögershausen gekauft.

Da ich mir bisher alles was ich zu dieser Spielweise kenne selbst beigebracht habe, wollte ich nun endlich eine solide grundlage schaffen, damit ich mir nicht nur Fehler anübe.
Außerdem merke ich halt, dass man mit erlernten Sachen, die man beispielsweise auf Youtube sieht, schnell an seine Grenzen kommt.

Nun bin ich auch Seite 1 beim ersten Pattern. Und da komm ich doch schon ins grübeln...!
-->Woran ersieht man bei Tabs den fingersatz ?
-->Wie kann ich das Tempo definieren bzw. woher weiss ich wie schnell es gespielt werden muss
-->wenn zb. reine Akkorde gespielt werden kann ich das auf den ersten Blick garnicht sehen, richtig ?
--> Mit welchen Fingern gezupft werden muss kann ich auch nicht erkennen.

Ich war am wochenende echt frustriert - zweifele ich doch arg an meinem
Verständnis und Auffassungsgabe ?

Gibt es noch weiter vorhergehende Übungen, die ich beginnen müsste ?

Ich dachte eigentlich, dass ich mit dem Buch einen guten Start hätte.

Unabhängig davon, wird in dem Buch, die Stücke mit wechselbass garnicht behandelt, oder irre ich mich ?
Ihr wisst was ich meine ? Diesen Typischen "Boom Chick" wie TE zu sagen pflegt!

In dem Buch ist zwar eine TAB-Anleitung im Anhang, aber MMn nicht wirklich erklärt. Nur im Ansatz!

Freu mich auf Antworten!
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Manati
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Beitrag von Manati »

Ich kenne dieses Buch nicht, aber grundsätzlich:

- Die Fingersätze für die linke Hand sind i. d. R. als Zahlen in den Noten (nicht in den Tabs) zu finden.
- Zum Tempo sagt Bögershausen normalerweise: Erst gaaanz langsam und gleichmäßig, und erst dann schneller werden, wenn's richtig gut sitzt. Ist eine CD dabei? Die könnte dir Auskunft geben übers Tempo, wenn keine Angabe in den Noten/Tabs zu finden ist.
- Ob in deinem Buch Akkordsymbole über den Noten stehen, weiß ich natürlich nicht ...
- Bei den Tabs sind normalerweise Angaben zum Fingersatz der rechten Hand. Bögershausen nutzt m. W. D-Z-M-R; in anderen Büchern kann's natürlich auch p-i-m-a sein. In diesem Buch nicht zu finden?

"Detallierte" Tabs können anfangs ein bisschen schwer zu lesen sein (Slides, Hammer-Ons, Bendings, Pull-Offs, Vibrato z. B. werden mit Symbolen bzw. Buchstaben dargestellt), aber da findest du im Web eine ganze Menge Anleitungen. Google einfach mal.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
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jafko
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Re: Fingersatz bei TABS und allgemeine Fragen!

Beitrag von jafko »

MattesD hat geschrieben: Gibt es noch weiter vorhergehende Übungen, die ich beginnen müsste ?
JA!
" Fingerstyle Guitar leicht gemacht" ist kein Lehrbuch, sondern eine Stückesammlung von Ulli auf hohem bis sehr hohem technischen Niveau. Ulli greift pro Stück nur einige besonderes schwere Stellen heraus und beleuchtet diese einzeln.
MattesD hat geschrieben: Ich dachte eigentlich, dass ich mit dem Buch einen guten Start hätte.
NEIN!
Da ist doch am Anfang des Buches ein "Probestück". Das solltest du relativ Problemlos spielen können, sonst bringt dir der Rest des Buches gar nix.
MattesD hat geschrieben: Unabhängig davon, wird in dem Buch, die Stücke mit wechselbass garnicht behandelt, oder irre ich mich ?
Richtig! Hier haben wir eigenständigen Basslinien!

Alles in allem würd ich sagen, sorry -falsches Buch.

Ich glaube mit "Profipicking- leicht gemacht" wärst du besser dran. Dieses Buch ist didaktisch sehr gut aufgebaut und bringt Schritt für Schritt kleine Übungen und Spielstücke bis du am Ende Angji von David Graham spielen kannst.

HIER meine persönliche unbearbeitete "Wohnzimmerversion" von Angji

Du solltest als Vorraussetzung für dieses Buch das Grundpicking mit Daumenwechselschlag D - Z - D - M schon sicher beherschen.

Wenn dein Buch noch gut erhalten ist kannst du ja Ulli mal fragen ob er es dir umtauscht.
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo zusammen...
...na super!
Ich dachte es mir schon... :roll:

Langsam macht michd as ganze Thema ein bisschen fuchsig....ich finde einfach keinen richtigen Zugang.

Sagen wir mal so: Als ich die ersten Stücke von Chet Atkins, Travis, Emmanuel und wie sie nicht alle heißen gehört habe, dachte ich: Das ist unmöglich zu spielen.
Ich muss sagen, dass man diesen Wechselschlag mit dem Daumen und das gleichzeitige Melodiespielen mit viel üben sich selbst beibringen kann.
Das hat bei mir geklappt.
Wie ich schon mal schrieb, kann ich "windy and warm" nahezu fehlerfrei spielen.

Ich hab immer wieder den Wechselbass geübt, immer und immer wieder.
Habe dazu parrallel die Melodie geübt und dass dann irgendwann "zusammenfliessen" lassen.
Und das hat funktioniert.

Dann hab ich mir das programm "guitar Pro" besorgt, und da kam ich erstmals an grenzen, da ich nicht wusste / bzw. immer noch nicht weiß, wie ich die lesen muss.

Gibt es denn Bücher, die sich diesen Wechselbass vornehmen - wo man es quasi wirklich lernen kann ?

Das Buch von ULi - da habt Ihr recht - ist nicht das Richtige, da es darin keine einzige Grundübung gibt.

Aber wenn ich für das Buch "Profipicking" auch vorkenntnisse bezgl. des Daumenanschlags brauche, kann ich nur mit dem mir selbst Beigebrachten aufwarten....
Max
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@ MattesD

Beitrag von Max »

Was Du beschreibst, ist m.E. die grundsätzliche Schwierigkeit, mit Tabulatur zu lernen. Viele gewöhnen sich da an, mühsam einen Ton nach dem anderen aufs Griffbrett zu übertragen und wundern sich, dass sich das immer anders als das Original anhört.

Tabs sind hilfreich, wenn man schon was kann. Ausschließlich damit zu lernen kann ein Hindernis werden. Ich würde eher die Basslinie erstmal gedanklich abtrennen und für die Ausbildung eines "unabhängigen" Daumens langsam aber rythmisch korrekt, Stück für Stück einüben. Das hat, der militärische Ausdruck sei mir verziehen, schon was mit Drill zu tun. Dann langsam die Melodietöne und Fills (sprich die anderen Finger) dazunehmen.

Zum Schluss: Kein Buch ersetzt einen Lehrer oder lieben Menschen aus Fleisch und Blut! Oft erhellt schon eine oder zwei Stunden die Geschichte so, dass sich einem unverständliche Tabs plötzlich erschließen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
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klaust
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Beitrag von klaust »

Manati hat geschrieben:- Die Fingersätze für die linke Hand sind i. d. R. als Zahlen in den Noten (nicht in den Tabs) zu finden.
habe lange keine Bögershausen-Noten in der Hand gehabt aber soweit ich mich erinnere, macht Ulli keine Angaben über den Fingersatz...
jafko hat geschrieben:Ich glaube mit "Profipicking- leicht gemacht" wärst du besser dran. Dieses Buch ist didaktisch sehr gut aufgebaut und bringt Schritt für Schritt kleine Übungen und Spielstücke bis du am Ende Angji von David Graham spielen kannst.
sehe ich genau so!

(Meine "Wohnzimmerversion" von 'Angie' ist allerdings immer noch nicht so schnell und fehlerfrei... :oops: ) :lol:
Zuletzt geändert von klaust am Mo Aug 02, 2010 11:52 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Manati
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Beitrag von Manati »

Ich habe hier sein "Open Tunings leichtgemacht" (letzte Woche gerade gekauft), und da sind Fingersätze für die linke Hand drin.

Nicht immer und nicht überall, aber dort, wo es sinnvoll ist, schon.
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Hallo,

cih glaube das richtige Buch könnte das von Hans Westermeier sein. Picking Basics, da wird auch der Wechselbass erklärt und mit Übungen untermauert.
Greetings
Finnes
http://finnes.blogspot.com/

Larrivee L-02 (Schatten HFN Player)
Stoll PT 59 (Fichte/Walnuss)
Sigma OMR-21 (Fichte/Palisander)
Quintus GW-30 12 String
Fender Squier SA-105 SB
Sigma DR-28H (Fishmen Ellipse Matrix Blend)
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo!
Wie sieht es denn bei Herrn Westermeiers Buch mit den Erklärungen zu Tabulatur, Fingersatz usw. aus ?
Sehe gerade ein gebrauchtes zu 8,00 Euro!

Allerdings steht in den Bewertungen, dass man TABS lesen können sollte!
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Manati
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Beitrag von Manati »

Tabs zu lesen kann man sehr leicht auch ohne Lehrbuch erlernen.

Wie schon gesagt, google doch mal.

Hier z. B.:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tabulatur# ... ntabulatur

Oder hier:

http://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_L ... _Tabulatur

Oder hier:

http://www.griffbrett.de/songs/tabinfo/index.html
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tbrenner
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Fingerstyle Basics ...

Beitrag von tbrenner »

Hallo Mattes,

schaue doch mal bei www.ericlugosch.com rein und sehe Dich da in der
"Fingerstyle Academy" um. Allerhand nette Übungsstücke von Beginner -
advanced Level; säuberlich in TAB´s notiert und mit einer slow + fast version
zum anhören. Und sensationellerweise völlig kostenlos - ich arbeite bis heute
sehr gerne damit.
Ein paar Sachen im traditionellen "Boom chick-style" (Ragtime, Blues etc.)
gibt´s dort auch, aber eben auch weiterführende Tunes mit eher unabhängiger Bassline.

Grüssle,

tbrenner :wink:

P.S. Um´s TAB-Lernen kommst Du wie die meisten hier wohl nicht herum
- ist jetzt aber auch nicht so ein Hexenwerk, finde ich.....
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo zusammen!
Darüber hast du auch TABS gelernt ?

Ist es wohl so, dass man zu den TABS immer noch das Stück als Sounddatei haben sollte, damit man sich ein Bild über das Tempo machen kann ?

Wie sieht es mit Tonleitern, und Läufen aus ?
Muss sowas auch als Grundgerüst geübt werden.
Ich kann nämlich nciht auf dem griffbrett sagen, wo welche Note ist!

Das wurde damals einfach nicht behandelt / geübt! Jetzt stehe ich da :-(
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ralphus
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Re: Fingerstyle Basics ...

Beitrag von ralphus »

tbrenner hat geschrieben:Hallo Mattes,

schaue doch mal bei www.ericlugosch.com rein und sehe Dich da in der
"Fingerstyle Academy" um. Allerhand nette Übungsstücke von Beginner -
@tbrenner

Danke für den Link, ist wirklich klasse gemacht.
Viele Grüße

ralphus
tbrenner
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(Mit)TAB´s lernen ...

Beitrag von tbrenner »

Hallo Mattes,

ich selbst habe TAB´s nicht über die Fingerstyle Academy von E.Lugosch
gelernt, sondern mich im Rahmen eines Git. Workshops bei Woody Mann
erstmals damit beschäftigt - aber man kann sich das sicherlich auch anhand
des online-Materials gut herleiten.
Sicherlich ist das vorherige (+ wiederholte) Hören eines Stücks, das man von TAB´s lernen will fast unverzichtbar. Es gehört m.E. schon eine Menge
Erfahrung und Spielpraxis dazu, um sich ein Stück nur aus einer TAB heraus
anzueignen. Und einen Tempoeindruck bekommst du selbstverständlich am leichtesten durch´s Hören. Sinnvoll ist es dann, das Anfangstempo weit runterzuschrauben und sich allmählich dem "Soll-Tempo" anzunähern.

Das separate Üben von Läufen und Tonleitern schadet nie, hat jetzt aber im
engeren Sinne mal nix mit der Fingerstylerei zu tun. D.h. du kannst dir zunächst durchaus mal Stücke draufschaffen, ohne genau zu wissen, wie die Noten heißen + hast damit mal schnellere Erfolgserlebnisse. Auf lange Sicht halte ich es aber für äußerst förderlich, sich die Positionen der Noten auf dem Griffbrett draufzuschaffen, sowie für jeden Akkord so 3-5
Variationen auf das gesamt Griffbrett verteilt. Man wird dabei einfach musikalischere Ergebnisse erzielen, als sich z.B. bei Songbegleitungen immer im einmal erlernten "Standardmodus" aufzuhalten.

Grüssle,

tbrenner

P.S. Aber immer step by step, das kann, darf und wird je nach Talent und
zeitlichem Übungsaufwand schon mal Jahre dauern... :roll:
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo! Danke für die Antwort!
Meinst du, das Buch von Herrn Westermeier würde also sinvoll sein...?
Nebenbei - ich habe ein Buch abzugeben :lol:

Das mit den Akkorden übers griffbrett verteilt ist ne interessante Sache.
gerade gestern habe ich wieder ein Video von TE gesehen, wo er A, E und noch einige in den verrücktesten lagen spielt.

Problem ist / war auch: Ich bin nie über die Standard Akkorde (moll, dur, 7-er ) hinausgekommen.
Empfiehlt sich für sowas auch ne Akkordsammlung ?
Ich habe durch mein "lernen" auf Youtube einige - sehr schön klingende - Akkorde kennengelernt, von denen ich vorhier nie etwas gehört habe!

Am besten wäre ein "Lernplan" wie man Stück für Stück anfängt ohne die essentiellen zu übersehen...
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