Barre spielen mit krummen Finger - Unmöglich?

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

Benutzeravatar
Finnes
Beiträge: 2176
Registriert: Di Jan 05, 2010 10:40 pm
Wohnort: Hannover

Barre spielen mit krummen Finger - Unmöglich?

Beitrag von Finnes »

Hallo zusammen,

also ist schon etwas lustig gemeint, aber auch ne ernste Sache, weil es mein Gitarren spielen richtig beeinträchtig.

So sieht mein Zeigerfinger der linken Hand aus:

Bild

Uploaded with ImageShack.us

Bild

Uploaded with ImageShack.us

Wie man sieht ist er krumm und schief und dann noch zu allen Ungenügen auch noch nach vorn gebogen. Hinzu kommt das da noch 2 Titanschrauben drin sind, weil ich mir den Finger mal gebrochen hatte.

Wie soll man damit nun Barre spielen?

Sagen wir mal so, mittlerweile klappen ab und zu mal die Barres so wie F;G oder auch H-Moll usw.

Aber wenn ich z.B. Melodietöne in den Diskantseiten mitspielen will, dann ist Ende im Gelände, dann drückt der Zeigefinger nix mehr vernünpftig runter.

Und ich hab schon viel versucht: Finger verschoben, versucht mit der Innenkante oder Aussenkante Druck auszuüben, und nahe am Bund drücken.

Hat jemand noch Ideen, was ich noch machen könnte oder wie ich das üben könnte?

Greetings
Finnes
http://finnes.blogspot.com/

Larrivee L-02 (Schatten HFN Player)
Stoll PT 59 (Fichte/Walnuss)
Sigma OMR-21 (Fichte/Palisander)
Quintus GW-30 12 String
Fender Squier SA-105 SB
Sigma DR-28H (Fishmen Ellipse Matrix Blend)
Lutz

Beitrag von Lutz »

Hi Finnes,
mit etwas Kreativität sollte nichts unmöglich sein! Beispiel: Django Reinhard, der mit zwei völlig verkrüppelten Fingern links Musikgeschichte geschrieben hat, wer's sehen möchte:
http://www.youtube.com/watch?v=-iJ7bs4m ... re=related
Habe auch schon Leute mit dicken Wurstfingern unglaublich schön spielen sehen.
Vielleicht tröstet das ein bisschen....
Lutz
Benutzeravatar
jafko
Beiträge: 918
Registriert: Mo Mai 29, 2006 10:18 pm
Wohnort: Herscheid im Sauerland

Beitrag von jafko »

Lutz hat geschrieben:Hi Finnes,
mit etwas Kreativität sollte nichts unmöglich sein! Beispiel: Django Reinhard, der mit zwei völlig verkrüppelten Fingern links Musikgeschichte geschrieben hat, wer's sehen möchte:
http://www.youtube.com/watch?v=-iJ7bs4m ... re=related
Habe auch schon Leute mit dicken Wurstfingern unglaublich schön spielen sehen.
Vielleicht tröstet das ein bisschen....
Lutz
Das mag zwar richtig sein, aber um der Wahrheit Ehre zu geben, Django hat auch viel geschummelt. Wenn ab und zu Barrées klingen , dann können sie auch öfter klingen.
Frage: Bist Du in der Lage Diskantsaiten auch mit dem 3. Fingerglied zu greifen/klingen zu lassen?
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
Benutzeravatar
Finnes
Beiträge: 2176
Registriert: Di Jan 05, 2010 10:40 pm
Wohnort: Hannover

Beitrag von Finnes »

also wenn das 3. Fingerglied das ganz oben ist dann geht das, also kleinen Barre kann ich spielen und über die 3 Diskantseiten geht es auch ohne was, wenn dann der kleine noch ins Spiel kommt weil der 3 Bünde weiter greift, wird es schwierig.
http://finnes.blogspot.com/

Larrivee L-02 (Schatten HFN Player)
Stoll PT 59 (Fichte/Walnuss)
Sigma OMR-21 (Fichte/Palisander)
Quintus GW-30 12 String
Fender Squier SA-105 SB
Sigma DR-28H (Fishmen Ellipse Matrix Blend)
Benutzeravatar
Johnny
Beiträge: 2597
Registriert: So Aug 19, 2007 3:48 pm
Kontaktdaten:

Beitrag von Johnny »

Ich hab da mal gehört, dass sich manche Menschen ihre Zehen richten lassen.. Vielelicht geht das auch bei deinem Finger ;-)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Playin' with the National League
Havin a good time with Joe's Size Two
Benutzeravatar
jafko
Beiträge: 918
Registriert: Mo Mai 29, 2006 10:18 pm
Wohnort: Herscheid im Sauerland

Beitrag von jafko »

Finnes hat geschrieben:also wenn das 3. Fingerglied das ganz oben ist dann geht das, also kleinen Barre kann ich spielen und über die 3 Diskantseiten geht es auch ohne was, wenn dann der kleine noch ins Spiel kommt weil der 3 Bünde weiter greift, wird es schwierig.
Da hab ich mich falsch ausgdrückt. Ich meinte da, wo der Finger aus der Hand rauskommt.
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
Benutzeravatar
Volkmar
Beiträge: 1169
Registriert: Mi Feb 09, 2005 6:58 pm

Beitrag von Volkmar »

jafko hat geschrieben: Da hab ich mich falsch ausgdrückt. Ich meinte da, wo der Finger aus der Hand rauskommt.
Bild

Gruß, Volkmar
---------------------------------
Fylde Oberon
Lakewood A32-CP
Stoll Alegra
---------------------------------
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20129
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Ich glaube nicht, daß die Krummheit des Fingers eine Rolle spielt. Meiner ist ähnlich krumm, (vielleicht etwas weniger) aber von Natur aus und ohne Titanschrauben. Die Schwierigkeiten, die Du nämlich beschreibst, hat oder hatte jeder und jede einmal, als die Hürde Barree zu nehmen war. Da ist einfach viel Übung erforderlich, die vor allem zu der Erkenntnis führen muß, daß man gar nicht unbedingt viel Kraft braucht, sondern eine Art Sinn für die gleichmäßige Verteilung der Kraft.

Das ist natürlich eine Ferndiagnose, die ich unter Umständen revidieren müßte, wenn ich dich beim Spielen beobachten könnte.
Benutzeravatar
Finnes
Beiträge: 2176
Registriert: Di Jan 05, 2010 10:40 pm
Wohnort: Hannover

Beitrag von Finnes »

@Johnny: Ich glaub da ist Hopfen und Malz verloren.

@Wolfgang: Ja, das geht so "normale" Barres gehen mal besser mal schlechter.

@RB: Also an der Übung kann es eigentlich nicht so liegen. Kräfteverteilung schon eher, weil der Finger schon beeinträchtigt ist, durch den Bruch und den Schrauben damals. Allein wenn ich den Finger krümme, merke ich wieviel Kraft ein mensch braucht um einen Finger zu krümmen.
Durch die Biegung passiert es häufig, dass irgendeine oder mehrere Seiten genau in irgendeiner Lücke sind, dadurch das ich den Finger etwas be8ugen muss, damit er gerade ist.

Greetings
Finnes
http://finnes.blogspot.com/

Larrivee L-02 (Schatten HFN Player)
Stoll PT 59 (Fichte/Walnuss)
Sigma OMR-21 (Fichte/Palisander)
Quintus GW-30 12 String
Fender Squier SA-105 SB
Sigma DR-28H (Fishmen Ellipse Matrix Blend)
Benutzeravatar
klaust
Beiträge: 2687
Registriert: Mi Feb 09, 2005 2:51 pm
Wohnort: Belmont / CA

Beitrag von klaust »

Finnes hat geschrieben:Durch die Biegung passiert es häufig, dass irgendeine oder mehrere Seiten genau in irgendeiner Lücke sind, dadurch das ich den Finger etwas be8ugen muss, damit er gerade ist.
iss bei mir auch....auch ohne Schrauben im Finger! :wink:
:lol:

Das dumme ist ja, dass in den wenigsten Fällen der Finger dabei überhaupt gerade sein muss....meist sind ja ganz verflixte minimalste Drehungen und Krümmungen notwendig....herrje, was kann man damit Zeit verbringen! :lol:
Benutzeravatar
Harald
Beiträge: 1728
Registriert: Do Dez 20, 2007 1:33 am
Wohnort: Kottenheim
Kontaktdaten:

Beitrag von Harald »

Finnes hat geschrieben:Durch die Biegung passiert es häufig, dass irgendeine oder mehrere Seiten genau in irgendeiner Lücke sind...
Das ist bei mir exakt auch so. Habe unterschiedliche Griffbrett-Breiten ausprobiert, aber das hat diesbezüglich nicht wirklich viel gebracht.

Mit Nylonsaiten geht es besser, weil die einfach dicker sind.

Aber NUR Nylon ist halt auch nicht immer das Wahre :(
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
Benutzeravatar
jafko
Beiträge: 918
Registriert: Mo Mai 29, 2006 10:18 pm
Wohnort: Herscheid im Sauerland

Beitrag von jafko »

Der Reverend hat schon sehr gut gesprochen. Es geht um die Verteilung der Kraft.
:arrow: Ich brauch nur auf den Saiten Druck die die anderen Finger nicht bereits greifen.
:arrow: Ich brauch auf dieser Saite erst dann Druck, wenn sie tätsächlich angeschlagen wird.

Wenn man sich das mal bewusst macht ergibt sich vieles von selbst. Gerade bei Fingerstyle kann man den Druck Links und die Anschläge rechts sehr gut synchronisieren.
Dann muss man noch etwas Gefühl dafür entwickeln, dass man keine Saite genau in der Gelenkbeuge hat. Der Rest ist Übung.
Zuletzt geändert von jafko am Do Dez 23, 2010 7:31 pm, insgesamt 2-mal geändert.
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
aktoj
Beiträge: 61
Registriert: Mi Nov 24, 2010 9:26 am

Beitrag von aktoj »

Ein Tipp wäre noch, den Finger möglichst nah am Bundstäbchen zu platzieren (eigentlich direkt am Bunddraht anlegen). Da braucht man wesentlich weniger Kraft und durch die Nähe des Fingers zum Bunddraht hat die Saite gar keinen Platz, um dazwischen blöd "rumzuschwingen".
Benutzeravatar
Holger Hendel
Beiträge: 12022
Registriert: Do Feb 17, 2005 7:18 am
Wohnort: Soltau, Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Holger Hendel »

Das geht immer irgendwie, meine ich. Ich habe so eine finstere Muskelproblematik seit ca. acht Jahren und bin nur deshalb vom "klassischen" Daumenanschlag (bei der Bewegung des Daumens d. Anschlagshand gab es die Probleme) weg hin zum Hybridpicking - und es funzt so halbwegs, auch wenn es wohl ebenso orthodox ist wie auf einer Dreadnought zu picken. ;)

Du musst ja grundsätzlich bei den ollen Barrées (oder wie auch immer man die schreibt) nicht alle sechs Saiten mit dem Zeigef. niederhalten - es reichen ja jene, die auch klingen müssen. In Kombination mit deiner speziellen Fingersituation ist es vll. eine Idee, so zu denken, dass die Druckpunkte im Bereich Fingerspitze und 1. Fingerglied (also das, wo der Finger aus der Hand rauskommt ;) )liegen. Also: damit muss idR der Druck erzeugt werden. Viel Rumprobieren, Kraftdosierung usw. im BLick haben. Bei mir steht das Zeigefingerendglied fies nach oben ab...so what - solange es noch gebeugt werden kann.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
Masantalarri

Beitrag von Masantalarri »

Schon mal versucht, die Steelstring in Klassikspielweise zu halten,also auf dem linken Oberschenkel,Fuß auf nem Schemel wie in der Musikschule usw?Da ergibt sich vielleicht eine (für Dein Fingerchen) günstigere Lage.
Ist für manche natürlich ein Sakrileg,diese Haltung für eine Stahlsaitengitte...gibt aber hier einen,der dieses ganz lässig praktiziert 8)
Antworten