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Zupfen auf einer 12 Saiter

Verfasst: Mi Apr 27, 2011 2:08 pm
von Finnes
Hallo zusammen,

durch den ganz 12 saiter Wahn, den Pappe mal wieder ausgelöst hat und durch das tolle Andantino von Manati auf ihrer 12er, habe ich nun meine mal wieder flott gemacht.

Bislnag hatte ich sie nur fürs strumming benutzt, aber irgendwie dachte ich mir, muss das ja auch mit zupfen gehen.
Aber ich krieg grad mal klassiche Muster hin.
Alles andere klingt grauenhaft, gibt es da einen besonderen Trick?
Oder muss ich die Saiten anders herum auf ziehen, also fette oben und dünne unten?

Greetings
Finnes

Re: Zupfen auf einer 12 Saiter

Verfasst: Mi Apr 27, 2011 5:44 pm
von Manati
Finnes hat geschrieben:Alles andere klingt grauenhaft, gibt es da einen besonderen Trick?
Oder muss ich die Saiten anders herum auf ziehen, also fette oben und dünne unten?
Ein "Trick" fällt mir nicht ein; du musst aber sicherlich erstmal ein Weilchen auf ihr spielen, bis es sauber klingt.

Saiten "andersrum" aufziehen wird nicht klappen, das lässt der Sattel doch gar nicht zu.

12-Saitige picken ....

Verfasst: Do Apr 28, 2011 8:47 am
von tbrenner
Hallo Finnes,

nö, kein Tricks - just do it!

Und nach ner gewissen Eingewöhnungszeit geht das auch immer besser.
Bei der 12-saitigen muß ich noch mehr auf "geeignetes Fingernägelmaterial"
achten als bei der 6-Saiter, und diese haarscharfe Tondefinition wie bei letzterer wirst Du bauartbedingt damit auch nie hinkriegen.
Aber dieses "flirrend-orchestrale" ist es ja wohl auch gerade der Reiz an der 12-String.

Schönen Tag noch,

tbrenner :wink:

Verfasst: Do Apr 28, 2011 9:53 am
von Manati
Genau das wollte ich ebenfalls nachtragen: Ohne Fingernägel wird's auf der 12-String nicht so recht klappen.

Aber Achtung, wochenlanges Zuppeln auf der 12-String nutzt die Nägel arg ab ...

Verfasst: Do Apr 28, 2011 9:56 am
von Finnes
Danke euch. das hätte mir mal einer vorher sagen müssen, mir ist vor 2 Wochen einer abgenbrochen, und ich hab sie dann alle gekürzt damit sie wieder vereint sind, und nun sind sie erst wieder im Aufbau, ah darin liegt es also. :wink:

Greetings
Finnes

Verfasst: Do Apr 28, 2011 9:59 am
von Manati
Na, nun schiebe ihnen mal nicht die ganze Schuld in die Schuhe ... wie schon gesagt, dranbleiben, dann entlockst du auch der 12-String schließlich schöne, gepickte Töne.

Verfasst: Do Apr 28, 2011 10:16 am
von Rainer H
Bin ich seit gestern auch am Üben! aber klappt schon ganz gut, was
mir aber bei der 12 Saitigen sehr zusagt, ist das etwas breitere Griffbrett
(Wurschtfinger) aber man braucht schon etwas mehr Kraft im Bare.
Gruß Rainer

Verfasst: Do Apr 28, 2011 11:31 am
von Tonsen
Manati hat geschrieben:Ohne Fingernägel wird's auf der 12-String nicht so recht klappen.
Ohne Fingernägel braucht man ein weiteres Stringspacing um beide Saiten einigermaßen gleichstark zu treffen, man muss mehr "reinkrallen". Auf meiner Ibanez AW25 ist das kaum möglich, die ist wohl eher für Strumming konzipiert. Jedenfalls schaffe ich es auf ihr nicht, meine typischen Fingerstyle-Stücke zu spielen. Ich denke bei den G-Saiten würde es Sinn machen, die Dünne und die Dicke zu tauschen, solange man die selten mit dem Daumen anschlägt.

Ich bin grad dabei die 12-Saitige als eigenständige Instrumentengattung zu begreifen. Gerade die Oktavierten Basssaiten lassen eine ganz andere Melodie-Spielweise zu. Eben mit dem Daumen. Spiele aber auch erst seit 3 Tagen 12-Saiter ... Aufregend! :D


(Wo bleibt eigentlich das 12-Saiter-Forum? ;-))

Verfasst: Do Apr 28, 2011 12:59 pm
von Ewert
sorry, was den fingernagelanschlag angeht, so muss ich euch allen widersprechen.

ich persönlich finde es viel leichter mit der fingerkuppe beide saiten eines paares zu streifen und somit jede saite kontrolliert anzuschlagen.

sicherlich gibt es viele gitarristen, die bei einer 12saiter auf den nagelanschlag schwören, jedoch gibt es meiner einschätzung nach wohl ebenso viele, die das nicht tun.

in meinem musiker bekanntenkreis ist das jedenfalls so.

es gibt hier also, wie so oft, kein richtig und falsch. es kommt dabei meiner meinung nach eher auf die individuelle soundvorstellung an, anstatt auf die technik. beide haben vor und nachteile.

liebe grüsse,

ewert

Verfasst: Do Apr 28, 2011 4:02 pm
von Herigo
ich muss da ewert eher recht geben. lange fingernägel führen schneller dazu, dass man statt das "paar" nur die einzelnen Saiten trifft.

Verfasst: Do Apr 28, 2011 4:08 pm
von Tonsen
Fingerkuppe ist ja auch nicht gleich Fingerkuppe... meine sind eben ziemlich dick und knubbelig und ich hab da noch so meine Probleme. Zupfen geht schon, aber auch den entsprechenden Sound hinzukriegen... :)

Verfasst: Do Apr 28, 2011 5:26 pm
von Ewert
wenn man den fingerkuppenanschlag gewöhnt ist, so hat sich so eine dicke hornhaut gebildet, dass der unterschied zum nagelschlag nur marginal ist und die kontrolle dessen höher ist. das ist meine persönliche erfahrung...

doch selbst wenn deine fingerkuppen "dick und knubbelig" sind, so ist dies bei diesem speziellem thema eher ein vorteil, als ein nachteil...wenn die technik stimmt.

ich habe einen musikerkollegen, der wirklich "maurerhände" hat - grob und dick - und - kurze nägel (berufsbedingt). er spielt die 12saitige jedoch wie ein junger gott - viel besser als ich!
:)

Verfasst: Do Apr 28, 2011 7:22 pm
von Manati
Herigo hat geschrieben:ich muss da ewert eher recht geben. lange fingernägel führen schneller dazu, dass man statt das "paar" nur die einzelnen Saiten trifft.
Nun, "lang" ist relativ. Zu lange Fingernägel finde ich selbst auf der 6-String eher hinderlich.

Ich meinte Fingernägel, die nicht sehr lang sind, sondern eben so, wie man sie fürs Gitarrespielen eigentlich braucht - ein wenig über die Fingerkuppe hinausragend, nicht länger.

Verfasst: Do Apr 28, 2011 8:30 pm
von Ewert
ja.

falls man sich für den nagelanschlag entscheidet ist das richtig, finde ich.

aber viele wären wohl überascht, wie nahe sich diese beiden anschlagstechniken ähneln können, wenn sich, wie gesagt, eine starke hornhautschicht der spielhand gebildet hat.

aber wie immer in der musik ist dies geschmacksache.


es gibt hier kein richtig und falsch. :)

Verfasst: Do Mai 05, 2011 10:13 am
von **Stefan**
Ich bin da kein Experte, aber ich finde es klingt sehr gut, wenn man die alte amerikanische Saitenaufteilung bemüht und in erster Linie die B und E Saite mit den Fingern Zupft und die vier (bzw. acht) anderen Saiten mit dem Daumen bzw. Daumenpick bedient. So Gary Davis "Children of Zion" Style.
So kriege ich die besten "Zupfsounds" aus der 12saitigen.

Gruß,

Stefan

p.s. also das Fingernagelthema ist schon ein Kreuz. Immer wenn sie genau die richtige Spiellänge haben, reiß ich mir ne Kerbe rein. Aber mit so Fingern wie John Butler will ich auch nicht rumlaufen ;-)