Gitarrenhaltung

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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ralphus
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Gitarrenhaltung

Beitrag von ralphus »

Moin,

ich halte meistens bis immer meine Gitarre ähnlich wie Klassikgitarristen.

Linken Fuß leicht erhöht, den Korpus zwischen den Oberschenkeln, Das Ganze dann mit dem rechten Unterarm leicht gegen das Brustbein gedrückt. Vorteil die Gitarre ist relativ stabil ohne dass die linke Hand zur Gitarrenstabilität beitragen muss, so dass ich, wenn ich beim Umgreifen das Griffbrett verlasse/verlassen muss, das Ganze nicht hin und her wackelt.
Hier kann man das ansatzweise sehen: http://www.youtube.com/watch?v=emjO_WNXSmY, wobei ich es vermeide meine Knie zu zeigen ;-)

Nachteil ich kann nicht mit dem Fuß klopfen/tabben.

Also Wenn ich die Gitarre halte, wie es viele Bluesgitarristen es machen, http://www.youtube.com/watch?v=klTsPePoTQo#t=2m49s, auf dem rechten Oberschenkel, dann bekomme ich den linken Fuß frei zum klopfen. Das würde ich gerne so machen, denn ich merke, das mein Groove besser ist, bzw. ich konstanter spiele.

Problem: Es wird alles wackelig! Insbesondere wenn ich beim Umgreifen mit der linken Hand das Griffbrett loslassen muss. Dann bewirkt der Druck des rechten Arms, das alles wackelt, und dann findet die linke Hand die Position nicht mehr.

Was habe ich schon so probiert?

1. Linke Hand verlässt das Griffbrett nicht. Das funktioniert nur in Ausnahmefällen, es gibt immer wieder die Situation, wo ich doch loslassen muss.

2. Den Druck des rechten Oberarms weglassen, so dass wenn die linke Hand loslässt, die Gitarre sich weniger bewegt. Aber das ist mir alles so wackelig.

Gut Wie macht Ihr das? Bzw. welche Tipps habt Ihr?

Wenn ich mir den http://www.youtube.com/watch?v=1iLOr_nnvbQ hier ansehe, wie ruhig der die Gitarre hält, dann mach ich was falsch...
Viele Grüße

ralphus
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Orange
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Beitrag von Orange »

Also ich kann meine Gitarre nur spielen wenn ich sie auf dem rechten Oberschenkel auflege. So habe ich genug Stabilität und ich kann auch mit dem Fuß mitklopfen (was ich auch mit dem rechten Bein mache).

Ein wenig Druck mit dem Ellbogen auf die Gitarre ausüben dann pfeifft´s. Und zu "steif" soll das Ganze bei mir nicht sein, ein bisserl Bewegung darf schon drin sein. Genau so wie bei diesem Video, und ich meine nicht die wundervolle Brooke sondern ihren Gitarren-Kollegen --> Rechtes Bein Gitarre und rechtes Bein groovt etwas mit ... *like it* !

OT: Fred Sokolow hat einen schönen Fedora. :P OT Ende
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

das liegt nur an der alten Gibson :lol:
nein aber im Ernst.. legst Du denn das rechte Bein auch über das linke oder sonst "irgendwie" höher? Bei mir klappt das auch besser, wenn das rechte Bein etwas höher ist. Entweder Beine übereinander schlagen oder rechten Fuß höher stellen. Ich habe mir einfach an meinen Kontrabass-Hocker, den ich meistens auch zum Gitarre spielen nehme, eine (klappbare) Fußstütze gebaut. Die Larkin könnte man zwar auch in von Dir beschriebenen klassischen Haltung spielen, aber "spätestens" mit der Collings wird das "interessant"...:)
Zuletzt geändert von LaFaro am Di Nov 01, 2011 11:35 am, insgesamt 1-mal geändert.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Kaindee hat geschrieben:..und ich meine nicht die wundervolle Brooke sondern ihren Gitarren-Kollegen --> Rechtes Bein Gitarre und rechtes Bein groovt etwas mit
Ja die spielen aber fast durchgängig am 1. Bund. Bei ab 1:56 wechselt der Mitspieler sichtbar die Lage, aber er "rutscht" lediglich runter bzw. wieder hoch, d.h. er hat immer noch Kontakt um Griffbrett. Ich hab' halt die Situation, dass ich die Finger komplett anheben muss.

Ich hab' gerade mal eine Aufnahme gemacht um es zu verdeutlichen. Die lädt gerade hoch. Ich melde mich, wenn sie da ist..
Viele Grüße

ralphus
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Das Problem hatte ich zuletzt auch, als ein Akkord einfach nicht gegriffen werden wollte. Die klassische Haltung schaffte Abhilfe, aber selbst mein Gitarrenlehrer meinte, dass es für Westerngitarre sehr ungewohnt aussieht (letztens aber so ist, dass jeder selbst wissen müsste, wie es am besten geht!) Dann zeigte er mir, wie er am einfachsten spielen kann und zwar genau so wie der lockere Typ im letzten Link: Rechtes Bein übers linke geschlagen und dann darauf die Gitarre abgesetzt. Die Gitarre wandert dadurch mehr zur Körpermitte und kann mit dem Korpus nach rechts unten kippen, wenn man das gerade braucht. Dann wandert nämlich der Hals nach oben und viele Akkorde lassen sich dann wieder einfacher greifen.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

So da ist sie: http://www.youtube.com/watch?v=0ugNAp3FaGE

Sorry, der Ton fehlt, kümmer ich mich später.....
Ton sollte jetzt auch das sein.

Hier liegt die Gitarre auf dem rechten Oberschenkel.

Insbesondere bei den Wechseln zu den Barrégriffen muss ich den Gitarrenhals komplett loslassen. Auch den Lagenwechseln würde ich gerne die Finger mehr anheben, so dass das Quietschen weniger ist (hier sind keine beschichteten Saiten drauf - wird irgendwann mal geändert)

Ich finde man sieht, dass der Gitarrenhals wackelt wie ein Lämmerschwanz.

Wenn die linke Hand am Griffbrett ist, gibt es ein Gleichgewicht zwischen der Haltekraft der linken Hand und dem Druck den der rechte Unterarm auf den Korpus ausübt. Diese Gleichgewicht geht verloren, wenn die linke Hand loslässt.

Ich hoffe so ist es noch deutlicher..

edit wg. anderem Videolink
Zuletzt geändert von ralphus am Di Nov 01, 2011 12:33 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße

ralphus
_Tom_
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Beitrag von _Tom_ »

ralphus hat geschrieben: Wenn die linke Hand am Griffbrett ist, gibt es ein Gleichgewicht zwischen der Haltekraft der linken Hand und dem Druck den der rechte Unterarm auf den Korpus ausübt. Diese Gleichgewicht geht verloren, wenn die linke Hand loslässt.
Dann schau doch mal bitte, dass die Gitarre auch ohne linke Hand fest steht. Oder um in deinem Bild zu bleiben: der rechte Unterarm sollte das Ungleichgewicht der Gitarre auf deinem Bein ausgleichen -- die linke hand ist doch nur zum Saitendrücken da :)

Kannst ja mal spaßenshalber ein paar Akkorde ohne Daumen am Hals greifen, dass du mit der linken Hand nicht stabilisieren kannst.

Thomas
Gast

Re: Gitarrenhaltung

Beitrag von Gast »

hallo,
da du (ralphus) ja klassische haltung gewohnt bist:

die gesamte problematik lässt sich sehr einfach umgehen indem man mit gurt spielt.
bei mir ist es so, dass die gitarre zwar beide oberschenkel berührt, aber dennoch beide beine ziemlich frei beweglich sind... oder auch nicht, je nachdem.
wo und wie man sitzt oder steht ist bei dieser haltung ziemlich egal.
der hals kommt so weit hoch oder runter wie man es braucht.
bei mir sind es ca. 45 grad.

ich kann das jedem der bereits eine klassische haltung hat, uneingeschränkt empfehlen.
möglicherweise muss man sich an die belastung der schulter gewöhnen

TR
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jafko
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Re: Gitarrenhaltung

Beitrag von jafko »

threiter hat geschrieben: ...die gesamte problematik lässt sich sehr einfach umgehen indem man mit gurt spielt. ...
So isses!!

Ich spiel in der klassischen Haltung. Egal ob Steel oder Nylon immer mit Gurt.
I.d. Regel liegt die untere Zarge dann am (nicht auf) dem rechten Schenkel.
Das linke Bein ist frei.
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Moin,

ich habe es mit Gurt probiert - so kann ich die Gitarre "klassisch" halten und das linke Bein ist frei zum Klopfen.

Ich werde das mal eine Zeit übern und dann berichten.

Danke für die Hinweise und Tipps.
Viele Grüße

ralphus
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klaust
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Beitrag von klaust »

ralphus hat geschrieben:ich habe es mit Gurt probiert - so kann ich die Gitarre "klassisch" halten und das linke Bein ist frei zum Klopfen.
mmmh...braucht man für die "klassische" Haltung einen Gurt? Ok, wenn ich mit der Dread so spiele, sieht schon komisch auch...aber anders kann ich gar nicht :oops:
Ich klopfe dabei mit dem rechten Fuss....
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

http://www.youtube.com/watch?v=1dEmYdSc ... ideo_title

So spuile ich alle meine Gitarren, egal ob Klassik, E- oder A-Gitarren. Für mich die ideale Sitzhaltung. Gerne mit Fußstuhl und Gurt.

Mit der "coolen" Haltung:

http://www.youtube.com/watch?v=tGUU4qPT ... ideo_title

komme ich mitunter zwar klar, doch echte Sicherheit habe ich nur mit der obigen Haltung. Gewöhnung.

Aus meiner Sicht gibt es keine ideale Haltung für die Gitarre. Die Gitarrenstütze ist für mich nicht praktikabel. So eine Gitarrenaufhängung, eine Konstruktion die die Gitarre hält und man sie überhaupt nicht mehr halten muss - das wäre vll. noch mal was.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Holger Danske hat geschrieben:So eine Gitarrenaufhängung, eine Konstruktion die die Gitarre hält und man sie überhaupt nicht mehr halten muss - das wäre vll. noch mal was.
bei Minute 6:10 sieht man so etwas Habe ich schon oft bei Konzerten gesehen. Zumindest Steve Howe und Alex Lifeson benutzen es zum schnellen Wechsel zwischen E- und A-Gitarre
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sowatt
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Beitrag von sowatt »

Hier kann man so eine Halterung mal länger betrachten:
http://www.youtube.com/watch?v=WpDblDia5TE

aber nur auf eigene Gefahr. :wink:
Gruß sowatt
_________________
"Was sagen Sie zu den ganzen Flüchtlingen hier?"
"Moin!"
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

sowatt hat geschrieben:Hier kann man so eine Halterung mal länger betrachten:
http://www.youtube.com/watch?v=WpDblDia5TE

aber nur auf eigene Gefahr. :wink:

in der Tat - auf eigene Gefahr. Ich bekam schon nach 10 Sekunden Ohrenbluten! :wink:
mal abgesehen davon, dass hier wieder einige sagen würden, dass es sich hier nicht um eine Gitarrenhalterung handeln kann, weil Ovations ja keine Gitarren sind.
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