Das Capo und meine Probleme damit...

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

Benutzeravatar
**Stefan**
Beiträge: 68
Registriert: Mo Mär 14, 2011 10:55 am
Wohnort: Wiesbaden
Kontaktdaten:

Das Capo und meine Probleme damit...

Beitrag von **Stefan** »

Hi Folks,

ich habe immer mal Problemchen mit dem Capo und wollte mich mal nach Euren Erfahrungen/Vorgehen erkundigen.

12saitige und Capo: muss ich komplett neu stimmen, sonst geht da gar nichts - ist das normal?

H7 greifen mit Capo, geht nur als Barre, da mir sonst das Capo im Weg ist. Ist bei manchen Stücken aber doof.

Teilweise ist bei Capoeinsatz komplettes Stimmen auch bei der 6saitigen angebracht.

Generell: stimmt ihr grundsätzlich bei Konzerten wenn ihr das Capo einsetzt/bzw. versetzt?
Wenn ich elektrisch spiele, kann ich ja stummschalten und einen Witz erzählen, während ich auf das Stimmgerät lunze - aber beim Akustikgig - weiß nicht...

Also ich hab mal Hannes Wader gesehen und der hat mehr gestimmt als gespielt - das fand ich richtig nervig. Bei Leo Kottke teilweise auch sehr anstrengendes rumgestimme und angezupfe - obwohl der ja durchgehend Witze erzählt.

Welche Capos werden als am weigsten störend und stimmfest erachtet? (Hatte oft das Gefühl es gibt nur entweder oder...)
Ich benutze das Planet Waves NS-Pro. Da es doch relativ klein und handlich ist.

Grüße!
„Information ist nicht Wissen, Wissen ist nicht Weisheit, Weisheit ist nicht Wahrheit, Wahrheit ist nicht Schönheit, Schönheit ist nicht Liebe, Liebe ist nicht Musik, Musik ist das Beste.“

Frank Zappa (Joe's Garage)
Benutzeravatar
OldBlues
Beiträge: 1504
Registriert: Do Mär 17, 2011 5:45 pm
Wohnort: 88250 - Near Lake Constance

Beitrag von OldBlues »

... das Verstimmen mit dem Aufsetzen des Capos hat (so ist's zumindest nach meiner Erfahrung) viel mit dem Druck des selbigen auf die Saiten zu tun.
Ich hab meine Capos so eingstellt, dass nur soviel Druck auf die Saiten ausgeübt wird, dass sie sauber klingen.

Die von mir benutzten Shubb-Capos lassen sich sehr gut einstellen u. egal ob 6saitig, 12saitiges o. Reso geht (fast) immer ohne nachstimmen.

Auf jeden Fall passen die Lakewoods u. die Shubbs optimal zueinander. :)

... und NEIN, der Capo stört mich nicht beim Greifen des B7 (H7), ebenso wenig wie beim Spiel allgemein.[/img]
Zuletzt geändert von OldBlues am So Nov 20, 2011 5:46 pm, insgesamt 2-mal geändert.
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
Blues, Folk, Country & Bluegrass
Benutzeravatar
vauge
Beiträge: 326
Registriert: Mo Jul 25, 2005 9:09 am
Wohnort: Bei Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von vauge »

Zur Problematik mit H7: Am Besten geht es mit einem flachen Capo der unten offen ist. (Ich nehme einen Shubb). Da stört weniger.

Was das nachstimmen angeht: Capos verwenden, die man gut einstellen kann. (Auch wieder zB Shubb) Wenn man sie so einstellt, daß der Druck gerade eben ausreicht um alle Saiten am Bundstäbchen zu brechen, aber eben nicht ganz runterdrückt ist es stimmstabiler. Capos die man einhändig mit Feder anklemmt sind da nicht so gut geeignet. - Für 12-Saiter gibt es spezielle, längere Capos)
musikalische Grüsse

Vauge

http://de.youtube.com/user/GeV0X
Benutzeravatar
**Stefan**
Beiträge: 68
Registriert: Mo Mär 14, 2011 10:55 am
Wohnort: Wiesbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von **Stefan** »

Das mit dem Druck ist ja klar und mir wohl bekannt.

Problematisch ist das ja nun aber gerade bei der 12 saitigen Gitarre. Da ich auf die Basssaiten erheblichen Druck ausüben muss, um auch die Oktavsaiten runterzudrücken, da die eben umständehalber viel dünner sind.

Wahlweise könnte man den Kapo natürlich etwas weiter vom Bundstäbchen platzieren. Dann ist die Sache mit dem Andruck zwar leichter zu regeln aber die Kompromissbereitschaft des Gehörs wird dann definitiv bis zum Anschlag ausgereizt.

Vielleicht ist das Gummi bei dem von Euch genannten Modell ja einfach weicher, das wäre eine Erklärung.

Das mit dem H7 (oder halt B7 für die amerophilen) ist aber wie ich nach genauerem Studium meiner Hände befürchte eine Sache der Physiognomie.
Ich muss tatsächlich über den Kapo (Daumen nach unten, mit der hohlen Hand) drübergreifen um das zu spielen. Meine Hand scheint einfach zu breit.
„Information ist nicht Wissen, Wissen ist nicht Weisheit, Weisheit ist nicht Wahrheit, Wahrheit ist nicht Schönheit, Schönheit ist nicht Liebe, Liebe ist nicht Musik, Musik ist das Beste.“

Frank Zappa (Joe's Garage)
mbern
Beiträge: 1327
Registriert: Mo Nov 01, 2010 10:24 am

Beitrag von mbern »

Für H7 über den Kapo greifen zu müssen, fand ich bisher immer ganz normal.

Ich habe auch Shubb Kapos und wenn man die ganz vorsichtig und vielleicht ein wenig schräg - evtl von unten ....
ne, vergiss es, Gitarren lassen sich nicht nur nicht richtig stimmen, sondern die schlechte Stimmung wird durch den Kapo noch schlechter. Daher müssen Gitarristen extrem gute Musiker sein, damit sie die Saite mit genau der richtigen Kraft drücken, nur dem Kapo kann man das nicht beibringen :)

Manche Menschen sagen auch, wer Gitarre spielt, darf kein allzu gutes Gehör haben.
Benutzeravatar
**Stefan**
Beiträge: 68
Registriert: Mo Mär 14, 2011 10:55 am
Wohnort: Wiesbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von **Stefan** »

Danke mbern!
Das beruhigt mich jetzt wirklich! - Ich hatte bei der Aussage, daß man ein Capo auf eine 12saitige setzten kann und nicht nachstimmen muss, einen gewissen Verdacht in Bezug auf das Gehör - oder der Verwendung eines Zauberkapos! ;-)

ABER so ein Shubb-Ding werde ich wohl mal besorgen.

Die Intonation bei Akustikgitarren ist wirklich etwas anstrengend. Finde sie übrigens auf klassischen Gitarren oft unerträglich.
Bei Elektrischen haben meine Ohren da weniger Probleme - aber die kann man ja wenigstens Saite für Saite einstellen und ich benutze da auch nie ein Capo ;-).
Müsste mal so ein "Earvana" Ding auf der Western ausprobieren...

Schreibt man's jetzt eigentlich Kapo oder Capo (ist wahrscheinlich wieder engl...)

Grüße!
„Information ist nicht Wissen, Wissen ist nicht Weisheit, Weisheit ist nicht Wahrheit, Wahrheit ist nicht Schönheit, Schönheit ist nicht Liebe, Liebe ist nicht Musik, Musik ist das Beste.“

Frank Zappa (Joe's Garage)
Benutzeravatar
Pida
Beiträge: 946
Registriert: Do Mai 22, 2008 10:20 am

Beitrag von Pida »

Den Zauberkapo gibt's und er funktioniert wirklich sehr gut:
http://www.thomann.de/de/g7th_capodaste ... string.htm

Das Geheimnis sind die im Text angesprochenen transparenten Hülsen, die so platziert werden müssen, dass sie auf den dünneren Saiten der Saitenpaare aufliegen. Dadurch werden alle Saiten gleichmäßig auf das Bundstäbchen gedrückt. Bei normalen Kapos ist entweder der Druck auf die dickeren Saiten zu stark (werden aus der Stimmung gebracht) oder der Druck auf die dünneren Saiten ist zu schwach (klingen nicht oder scheppern).

Shubbs u.ä. mag ich nicht, da man sie mit der Stellschraube auf den jeweiligen Bund einstellen muss - einfach ein unnötiger Schritt. Ich verwende einen G7th:
http://www.thomann.de/de/g7th_kapodaste ... ectric.htm
Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6045
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Orange »

Pida hat geschrieben: ... Ich verwende einen G7th:
http://www.thomann.de/de/g7th_kapodaste ... ectric.htm
Den verwende ich auch, kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen ! :)
Benutzeravatar
scifi
Beiträge: 3358
Registriert: Do Jun 17, 2010 10:28 am

Beitrag von scifi »

Ein klassischer Workaround wäre eine Pappestreifen dort unter die Saiten zu legen, wo der Kapo klemmt. Habe ich bei einer Irish Bouzouki ausprobiert (auch okatvierte Basssaiten) und dass hat die Verstimmung reduziert. Ansonsten ziehe ich nach dem aufsetzen des Kapos erst mal an den Basssaiten bei der Gitarre über dem Schallloch. Dadurch kriege ich oft die Verstimmung wieder weg.
Zuletzt geändert von scifi am Mo Nov 21, 2011 2:29 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Davanlo
Beiträge: 1338
Registriert: Do Jan 12, 2006 8:02 pm
Wohnort: Lüttich (BEL)
Kontaktdaten:

Beitrag von Davanlo »

Hab gerade den G7th Newport getestet (leider auf FR)
http://guitar.vanlochem.be/technique/ma ... des-capos/

Vom System aus liegt er zwischen G7th und Shubb mit Vorteilen von beiden.
Benutzeravatar
**Stefan**
Beiträge: 68
Registriert: Mo Mär 14, 2011 10:55 am
Wohnort: Wiesbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von **Stefan** »

UFF!! Die Preise für die G7th sind ja gibsonös!
Bis ich die Optionen durchhab' bin ich ja einen Hunderter los ;-)
Aber Danke! für Eure Tipps!!
„Information ist nicht Wissen, Wissen ist nicht Weisheit, Weisheit ist nicht Wahrheit, Wahrheit ist nicht Schönheit, Schönheit ist nicht Liebe, Liebe ist nicht Musik, Musik ist das Beste.“

Frank Zappa (Joe's Garage)
Benutzeravatar
Holger Hendel
Beiträge: 11961
Registriert: Do Feb 17, 2005 7:18 am
Wohnort: Soltau, Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Holger Hendel »

Der G7th ist schon nett doch ist er mir absolut zu stressy in Sachen Bedienung. Ich kann meine Gitarre innerhalb weniger Sekunden stimmen und tue dies mittlerweile sogar ganz gern. Bis ich den G7th korrekt angefriemelt habe habe ich auch neu gestimmt, auf der Bühne traue ich idR meinen Lauschern, ob ein korrekt aufgesetzter Kyser nicht doch langt und auf ein Neustimmen verzichtet werden kann. Und wenn gestimmt werden muss, wird halt gestimmt.

Der G7th ist schon doll - "von der Sache her" - doch aus meiner Sicht einfach zu unpraktisch - auch im Hinblick auf stylische headstock-Anklemmung.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
Benutzeravatar
Davanlo
Beiträge: 1338
Registriert: Do Jan 12, 2006 8:02 pm
Wohnort: Lüttich (BEL)
Kontaktdaten:

Beitrag von Davanlo »

Jeder muss schon seine Schuhgrösse finden, der Kyser nimmt zuviel Platz
Benutzeravatar
**Stefan**
Beiträge: 68
Registriert: Mo Mär 14, 2011 10:55 am
Wohnort: Wiesbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von **Stefan** »

Naja Holger, gerne stimmen ist so ne Sache...
Ich würde sagen: ich hab's gerne wenn's stimmt.

In der Regel brauche ich auch wenige Sekunden um eine Gitarre durchzustimmen, wenn ich sie uneingeschränkt hören kann, da liegt live aber manchmal der Hund begraben.
Dann vielleicht doch lieber Stimmgerät an den Piezo hängen.

Wahrscheinlich handelt es sich hier einfach um das Kreuz, was der Gitarrist zu tragen hat. Man könnte ja einfach Keyboard spielen, *würg...*
(Tschuldigung...)
„Information ist nicht Wissen, Wissen ist nicht Weisheit, Weisheit ist nicht Wahrheit, Wahrheit ist nicht Schönheit, Schönheit ist nicht Liebe, Liebe ist nicht Musik, Musik ist das Beste.“

Frank Zappa (Joe's Garage)
Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6045
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Orange »

**Stefan** hat geschrieben: ... man könnte ja einfach Keyboard spielen, *würg...*
(Tschuldigung...)
OT - Anfang:

Aufgrund dieser Aussage habe ich jetzt mal in einem Keyboard-Forum gelesen.

Tja, die brauchen zwar keinen Kapo, aber glaub mir, die haben so wie wir auch ihre "Wehwehchen". :D

OT - Ende
Antworten