H = B und A# = B ... da kennt sich einer aus ?!

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Orange
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H = B und A# = B ... da kennt sich einer aus ?!

Beitrag von Orange »

Mahlzeit Forengemeinde,

mich quählt schon seit längerem eine Frage zu diesem Thema.

In diversen Liederbüchern steht als Akkord B was ich dann Barre am 7.ten Bund greife weil es das Lied so verlangt. Somit würde ich sagen: H = B = 7.ter Bund.
In anderen jedoch steht B und es ist ein A# zu greifen (6.ter Bund) weil es das Lied auch so verlangt.

Zusammenfassend gesagt: Manchmal ist das B am 6-ten Bund zu greifen weil ein A# bzw. Bb gemeint ist und manchmal ist das B am 7.ten Bund zu greifen weil ein H verlangt wird ?

Also wie jetzt ? Gibt´s da einen Trick oder eine kleine Hilfestellung ? Wann wird B zu A# bzw. Bb und wann wird B zu H ? :oops:

LG
Kaindee

p.S.: Durch probieren komme ich dann in der Regel aber eh´ gleich drauf.
Zuletzt geändert von Orange am Sa Jan 07, 2012 11:38 am, insgesamt 3-mal geändert.
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Manati
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Beitrag von Manati »

B international = H deutsch.
B deutsch = A# bzw. Bb international.

Wenn's um's 7. Bund geht, ist es ganz offensichtlich das deutsche H = internationales B.

Guck mal:

http://de.wikipedia.org/wiki/Andersspra ... eichnungen

http://de.wikipedia.org/wiki/Stammton
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Manati
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Re: H = B und A# = B ... da kennt sich einer aus ?!

Beitrag von Manati »

Kaindee hat geschrieben: Gibt´s da einen Trick oder eine kleine Hilfestellung ?
Die Harmonien des Stücks werden dir in aller Regel Aufschluss darüber geben, ob deutsches B oder internationales B gemeint ist.

Beispiel: Das Stück steht in F-Dur, also ist mit "B" offensichtlich das deutsche B (international: Bb) gemeint. Oder: Das Stück steht in E-Dur, also ist offensichtlich das internationale B (deutsch: H) gemeint.

Die Schreibweisen sind in manchen Büchern leider bunt durcheinander verwendet worden. Im (älteren?) grünen "Ding" z. B. wird mal H, mal B benutzt, wenn das internationale B gemeint ist - ohne logische Kontinuität.
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rwe
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Beitrag von rwe »

Kleine Ergänzung: Bb und A# werden zwar gleich gegriffen (und klingen daher auf einer Gitarre oder einem Klavier auch gleich) - ob es sich aber um ein Bb oder ein A#handelt, entscheidet der musikalische Kontext. Da ist dann ein A# eben kein Bb und wir sind wieder bei der Harmonielehre.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

da hat Manati weitestgehend Recht:) auch wenn - strenggenommen - A# nicht gleich Bb ist :)
angeblich stammt das "H" aus einem Kopierfehler eines Mönchs... aber diese Erklärung ist auch einleuchtend
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Manati
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Beitrag von Manati »

LaFaro hat geschrieben: auch wenn - strenggenommen - A# nicht gleich Bb ist
Schon klar, Stichwort: enharmonische Verwechslung, aber wir wollten ja nicht gleich in die Tiefen der Harmonielehre eindringen ... auf der Gitarre ist es letztendlich derselbe Ton, und darauf kommt es ja an.

Und ich schrieb ja auch "bzw.", nicht "=" ...
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rwe
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Beitrag von rwe »

Manati hat geschrieben:...wir wollten ja nicht gleich in die Tiefen der Harmonielehre eindringen ... auf der Gitarre ist es letztendlich derselbe Ton, und darauf kommt es ja an ...
... hmm, ich habe es bei meinen Schülern immer so gehalten, dass ich sie zumindest auf den Unterschied hingewiesen habe (Nachtrag: nicht erklärt, das geht anfangs zu weit, nur gesagt, dass die Musiklehre da unterscheidet), damit sie nicht die grifftechnische Gleichsetzung so umdeuten, dass es harmonisch dasselbe sei ... (Dieser Fehlglaube ist dann nur aufwändig zu korrigieren.)
pesu
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Beitrag von pesu »

Hi

Grifftechnisch das gleiche, hängt aber von der Tonart ab
welche Bezeichnung für den Ton verwendet wird.
Es gibt in keiner Tonart den gleichen Buchstaben zweimal z.B.:
F - Dur: F G A B (Bb)... weil der Buchstabe A schon verwendet wird
in F# Dur wird dafür das Ais verwendet
Falls dich Harmonielehre interessiert kann ich dir das Buch mit DVD
von Peter Autschbach empfehlen. Gut und kurzweilig aufgebaut,
also keine extrem trocken Kost, das ein gutes Basiswissen vermittelt.
http://www.amazon.de/Theorie-Basics-Git ... 3938679743

pesu
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Orange
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Re: H = B und A# = B ... da kennt sich einer aus ?!

Beitrag von Orange »

Manati hat geschrieben: ... Die Schreibweisen sind in manchen Büchern leider bunt durcheinander verwendet worden. Im (älteren?) grünen "Ding" z. B. wird mal H, mal B benutzt, wenn das internationale B gemeint ist - ohne logische Kontinuität.
Huhu, GENAU aus diesem Grund habe ich den Thread eröffnet, Manati. Einmal so und einmal so und ich dachte mir: Wo ist da die Logik ?
pesu hat geschrieben:Falls dich Harmonielehre interessiert kann ich dir das Buch mit DVD von Peter Autschbach empfehlen.
Danke für den Tip, aber ich stehe schon auf der Warteliste für den nächsten Run vom Harmonielehre-Buch von Wolfgang Meffert alias 'Jafko'.

Und DANKE an Alle, ist doch wieder etwas komplexer das Thema, habe ich mir ja auch gedacht ... ! :roll: :)
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ich hab mein (unser) Liederbuch bzw. auch mein persönliches Liederbuch (meine Balladensammlung) nach dem Motto gestaltet, wie es der Westerwelle einst gesagt hat: "Das ist Deutschland hier". :)

Bei mir ist also ein B ein Barregriff im 6. Bund
und ein H ein Barregriff im 7. Bund.

Bb oder A# gibbets nuscht.

Aus basta. :)
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben:Ich hab mein (unser) Liederbuch bzw. auch mein persönliches Liederbuch (meine Balladensammlung) nach dem Motto gestaltet, wie es der Westerwelle einst gesagt hat: "Das ist Deutschland hier". :)

Bei mir ist also ein B ein Barregriff im 6. Bund
und ein H ein Barregriff im 7. Bund.

Bb oder A# gibbets nuscht.

Aus basta. :)
So mag ich das auch, denn DAS IST WÜRDIG UND RECHT ! :wink:
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Beitrag von pesu »

Kaindee hat geschrieben:
Pappenheim hat geschrieben:Ich hab mein (unser) Liederbuch bzw. auch mein persönliches Liederbuch (meine Balladensammlung) nach dem Motto gestaltet, wie es der Westerwelle einst gesagt hat: "Das ist Deutschland hier". :)

Bei mir ist also ein B ein Barregriff im 6. Bund
und ein H ein Barregriff im 7. Bund.

Bb oder A# gibbets nuscht.

Aus basta. :)
So mag ich das auch, denn DAS IST WÜRDIG UND RECHT ! :wink:
Warum fragst du dann überhaupt, wenn dich die Zusammenhänge
nicht interessieren.
Wenn man mit einem C-Am-F-G-Geschrammel zufrieden ist-ok
Wenn nicht, ist es hier am Ende des Videos gut auf den Punkt gebracht:
http://www.youtube.com/watch?v=vrYqG6857KU

pesu
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Orange
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Beitrag von Orange »

pesu hat geschrieben:Warum fragst du dann überhaupt, wenn dich die Zusammenhänge nicht interessieren.
Interessiert mich ja oder habe ich wo was anderes geschrieben ?

Das war nur im Bezug auf meine neue Liedermappe die ich gerade bastle, da werde ich es so wie der Pappe handhaben.
Ansonsten muss ich es eh´ mehr oder minder so nehmen wie es in den Büchern ist, oder die Akkorde umschreiben.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

ich würde aber bei einer vereinheitlichung zum einfacheren system tendieren das ist zweifelsfrei das amerikanische. abcdefg und für erhöhung und verminderung ein # oder ein "b". die ausdrücke sharp oder flat sind ebenfalls eindeutig und müssten nur eingedeutscht werden. wobei ich auch ein "dis" oder "es" recht einfach finde.
es ist siwiso festzustellen, dass in der praxis eben bestimmte töne egal ob kreuz oder b meist in nur einer variante genannt werden.
cis öfter auch für des
es häufiger für dis
fis häufiger als ges
ais viel seltener als "Be"
es wird ja oft argumentiert, dass die kreuz, bzw. "b" töne nicht genau die gleiche tonhöhe haben, jedoch immer mit dem hinweis des bezugstones der tonart. also müsste dies auch für ein d in b-moll gelten, das im verhältnis zum d einer anderen tonart höher oder tiefer ist.
hier wäre doch eine einheitliche bezeichnung auch recht praktisch.
Salud a Familia
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rwe
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Beitrag von rwe »

...die Gefahr der Simplifizierung hatten wir doch erst vor knapp vier Wochen (http://www.fingerpicker.de/forum/viewtopic.php?t=13556) ...
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