Welches Pick für Bluegrass?

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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stephan
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Welches Pick für Bluegrass?

Beitrag von stephan »

Hallo zusammen!

Auf Anregung von RB stelle ich die Frage, die ich ihm gestellt habe, als neuen Thread ein:

Ich habe mich entschlossen, angeregt durch das tolle Video von Reinhold/"Bluegrassfamily" hier im Forum, es mit Bluegrass zu versuchen!
Nachdem ich das Forum bzgl. geeigneter Literatur durchforstet habe und auf RBs Buch-Empfehlungen

The Guitar Player's Guitar to Developing Speed, Accuracy, and Tone
und
Hot Licks for Bluegrass Guitar von Orrin Star

gestoßen bin, habe ich die soeben bestellt (Elderly), im Fall Orrin Starr incl. CD.

Gitarre habe ich, Lehrmaterial in bälde, nun fehlt mir nur noch ein Tipp bzgl. des eigentlichen Flatpicks.
Wenn ich recht informiert bin, benutzen viele Flatpicker dicke Picks ab 1mm Stärke.
Könnt ihr mir etwas empfehlen (Dunlop z.B.) bzw. mir einen Tipp geben, mit welcher Stärke ich anfangen sollte?
Es gibt ja auch eine Menge unterschiedlichster Materialien, von Nylon bis Delrin, habe ich eben beim googeln im unübersehbaren Angebot festgestellt.
Eure Tipps würden mir die Entscheidung wesentlich erleichtern!

Danke im Voraus.
Gruß

Stephan
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tomis
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Beitrag von tomis »

WEGEN 1,2MM
und mind. 12er saiten
mit Blues und Gruß
Thomas
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RB
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Beitrag von RB »

@Tomis, welche Wegen-Pick-Form nimmst Du denn, ich bin auch gerade auf der Umschau nach weiteren Picks. Bisher habe ich Wankel-Form 1,2 und 1,5 mm, derzeit bin ich bei Tropfenform 1,0 mm. Letztere gefallen mir vom Klang und der Handhabung inzwischen besser als Wankel.
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Pida
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Beitrag von Pida »

Ich unterscheide im wesentlichen zwei Sorten:
- Picks, die quasi zweidimensional sind. Fast jedes Pick, das man beim Durchschnittshändler erhält, fällt in diese Kategorie. Solche Plektren kosten meist etwa 1 € und sind 0,5-1,5mm dick. Mit den dickeren Vertretern dieser Gruppe kann man auch auf A-Gitarren zügig spielen.
- 'Echt' dreidimensionale Picks, die deutlich dicker (ca. 2-5mm) sind. Solche Plektren sind eher selten zu finden, werden aber häufig von erfahrenen Akustik- und Jazzgitarristen benutzt. Oft sind Ober- und Unterseite ergonomisch geformt. Durch die Dicke kann die Spitze stark abgerundet werden, wodurch die Saite beim Anschlag über die Saiten gleitet, ohne hängen zu bleiben.

Ich rate jedem, für schnelles Melodiespiel auch mal ein Plektrum der zweiten Gruppe zu testen. Ich selbst spiele ein Wegen GP250. Die sind nicht ganz so dick, haben aber auch eine stark abgerundete Spitze.
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RB
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Beitrag von RB »

Muß ich mir anschauen.
Pick Mac
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Beitrag von Pick Mac »

Tomis nimmt diese Wegen hier, zumindest war das im Oktober so:

http://n-a-g.info/component/page,shop.p ... Itemid,26/

Das ist das Wegen Bluegrass, in 1,2 und 1,4 mm erhältlich.

Auf der Wegen HP selbst ist leider keine isolierte Darstellung möglich. Ich nehme die für Gitarre mittlerweile auch.
Ob fünf, ob sechs, ob acht, ...
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tomis
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Beitrag von tomis »

Hallo pickmac
besten dank für meine antwort
das weiße hat übrigens mittlerweile einen riss
habe aber noch ein schwarzes 1,2
und ein 1,4 (glaube ich )
aber das weiße finde ich am besten
obwohl nach einer stunde spielen ist es auch egal
mit Blues und Gruß
Thomas
Pick Mac
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Beitrag von Pick Mac »

Ich war mal so frei, da es mir die Teile ziemlich angetan hatten. Schön griffig, drehen sich nicht in der Hand und kosten zwar mehr als Dunlop und Co., haben aber preislich reichlich ausreichend Abstand zu einem Blue Chip und klingen für meinen Geschmack auch besser auf der Gitarre.
Ob fünf, ob sechs, ob acht, ...
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

Ich spiele in erster Linie ohne Hilfmittel in der rechten Hand, habe aber für diejenigen mit nicht ganz so dicker Brieftasche (wie meiner einer) einen Tip: ich spiele bei Bedarf akustisch seit langem Plektren der billig-Marke Stagg, die "Stagg Touch Small" sind dem kleinen Dunlop Stubby nachempfunden, haben 3mm Stärke und sind ergonomisch geformt, liegen also gut & sicher zwischen den Fingern. Durch die kleine Form entsteht auch eine höhere Steifheit als bei großen picks, da reichen (mir) 3mm allemal. In Deutschland allerdings nicht immer leicht zu bekommen ...

http://www.guitarandampshop.co.uk/acata ... f_24_.html
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flyingshoes
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Beitrag von flyingshoes »

ich liebe eigentlich die dunlop ultex oder clayton ultem. ist irgendwie ein angenehmes material und klingt prima. leider gibt's beide nur bis 1,2mm. daher spiele ich derzeit dunlop delrin 1,5mm, mit der runden kurzen seite. das gibt für meinen geschmack genügend dampf und druck und die höhen bleiben noch klar.

ich habe auch noch ein echtes schildpatt-pick herumliegen - das ist zwar schön fest, nimmt aber für meine begriffe zuviel an höhen. zumindest an der hd-28, die eh schon viel tiefe produziert.

das blue chip klingt zugegebenermaßen klasse, ist aber preislich für etwas, das ich dauernd verliere, nicht so ganz der brüller. :shock:

wegen hatte ich noch nicht das vergnügen.
a how how how howl!
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bluegrassfamily
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Beitrag von bluegrassfamily »

Tja, die Antworten zeigen es schon: Da kann man nur probieren. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle. Zum einen meine Gitarre, die verwendeten Saiten (ich würde auch zu 12 er raten, wer kann auch 0,13). Dann die eigene Technik (habe ich einen "zarten" Anschlag oder haut das richtig rein.)

Je besser ich werde, desto sauberer und auch lauter kann ich spielen. Dann bin ich auch in der Lage, stärkere Plektren zu spielen.

Ich kann mich noch erinnern, als Slavek Hanzlik letztes Jahr bei mir war (mein früherer Gitarrenpartner - wer ihn nicht kennt: hat mit allen Großen der Szene gespielt und einen Titel für ein Grammy-Album beigesteuert), hab ich auch gefragt: "Was spielst du denn eigentlich für ein Plektrum ?"

Er sagte: "Na so eines aus Plastik, kannst du überall kaufen. Ist nix besonderes." Es war glaub ich ein Tortex mit 1,8 mm. Wenn ich es gespielt habe (auch auf seiner Gitarre) hat es besch.... geklungen.

Er sagte dann noch, die ganze Diskussion ist oft ein bisschen übertrieben. Ein gutes Plektrum macht noch keinen guten Musiker aus dir.

Ich denke, wenn man beginnt, sollte man unter 1mm nicht spielen. Ein einfaches Dunlop in schwarz tut es. Wenn ich dann einige Stücke kann, kann ich immer mal was Neues probieren. Ich kauf dann immer mal zwei drei neue Plektren und schau ob ich damit zurecht komme und ob es mir besser gefällt.
Diese teuren Wegen und co hab ich noch gar nicht versucht. Reizen würde es mich schon einmal.

LG Reinhold
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stephan
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Beitrag von stephan »

Ich habe noch alte Plektren aus den Siebzigern.
Da habe ich ein Fender Heavy und ein Fender Extra Heavy gefunden.
Lt. Google müssten die 1,0mm und 1,2mm Dicke haben.

Zwei Tage habe ich das Fender Heavy benutzt und dann das Extra Heavy.

Ich muss sagen, dass ich sehr überrascht war wie groß der Klangunterschied ist!

Das 1,0mm klingt spritzig und klar, während das dickere Extra Heavy deutlich weniger Höhen hat, insgesamt aber weicher und runder klingt; wirklich ein Riesenunterschied. Mir gefällt ganz persönlich das Fender Extra Heavy besser, was aber eine reine Geschmackssache ist.

Übrigens haben die beiden Picks die "Triangle-Form"; ein identisches in "Teardrop-Form" klingt ebenfalls anders.

Gruß
Stephan
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bluegrassfamily
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Beitrag von bluegrassfamily »

stephan hat geschrieben: Ich muss sagen, dass ich sehr überrascht war wie groß der Klangunterschied ist!

Das 1,0mm klingt spritzig und klar, während das dickere Extra Heavy deutlich weniger Höhen hat, insgesamt aber weicher und runder klingt; wirklich ein Riesenunterschied. Mir gefällt ganz persönlich das Fender Extra Heavy besser, was aber eine reine Geschmackssache ist.

Stephan
Hallo Stephan!

Siehst du, genauso funtkioniert das! Ausprobieren. Und es gibt eigentlich immer zwei Kriterien: Bespielbarkeit und Klang.

Ein Plektrum, das gut klingt und mit dem ich nicht zurecht komme, nützt mir erstmal nichts. Aber ich könnte dann versuchen, mich daran zu gewöhnen, wenn es wirklich besser klingt.

Aber was man feststellen muss: Es ist schon wichtig, weil der Ton ja mit der rechten Hand gemacht wird und da gibt es - wie du festgestellt hast - Unterschiede.

Welches Stück übst du denn gerade? Schick mit mal die Tabs, vielleicht kann ich dir was dazu sagen, Tipps geben oder irgendwie helfen?

LG Reinhold
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stephan
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Beitrag von stephan »

bluegrassfamily hat geschrieben:Welches Stück übst du denn gerade? Schick mit mal die Tabs, vielleicht kann ich dir was dazu sagen, Tipps geben oder irgendwie helfen?LG Reinhold
Danke Reinhold für das Angebot!
Ich habe vor, nach den beiden von mir im Eingangsthread genannten Büchern Schritt für Schritt zu lernen.
Da die Bücher aus den USA noch nicht da sind, ich aber unbedingt anfangen wollte, habe ich ein Homespun Tapes / Hal Leonard Heft genommen, das 1996 erschienen ist. Es heisst
"Tony Rice teaches Bluegrass Guitar"
und ist ein Derivat aus dem vorher veröffentlichten 6 Stunden Cassentenkurs und einem 90minütigem Repertoirekurs aus Vor-CD-Zeiten.
Das Heft umfasst 10 Stücke ohne jegliche Spielanweisung, die von Tony auf der beiliegenden CD gegeben werden. Es ist also puritanisch ausgestattet.
Ich habe dieses 10-Seiten-Heft von ca. 12 Jahren in meiner ersten Begeisterung für Tony Rice gekauft, bin es aber nie angegangen.

Ich habe das erste Stück "The Red Haired Boy" genommen und das gemacht, was Du im Video/Pdf empfohlen hast, nämlich zuerst sorgfältig die Auf- und Abschläge notiert. War gar nicht so einfach...

Mit diesem Hilfsmittel habe ich nun den A-teil bewältigt und gehe heute an den B-Teil. Insgesamt werde ich wohl eine Woche brauchen, denn es ist, wie Tony selbst sagt, die wohl reduzierteste, einfachste Form.

Tabs kann ich dir leider nicht schicken, denn ich habe keinen Scanner oder ähnliches, aber ich komme klar.

Sollte ich Fragen haben, komme ich gern auf dein Angebot zurück.

Übrigens kommt nach "Red Haired Boy" "Little Sadie" incl. G-Runs aber vielleicht sind die beiden Bücher dann ja schon da.
Apropos: einer der Bücher habe ich auf einem Foto auf deiner Website auf einem Stuhl liegend wiedererkannt!

Lieben Gruß

Stephan
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tomis
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Beitrag von tomis »

aber du hast bestimmt eine digiknipse oder handi ?
red haired boy würde mich ja auch interessieren
mit Blues und Gruß
Thomas
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