Fortgeschrittene Lernbücher für Fingerstyle

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

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tonidastier

Fortgeschrittene Lernbücher für Fingerstyle

Beitrag von tonidastier »

Hallo Fingerpicker,
ich suche ein fortgeschrittenes Fingerstyle Gitarrenbuch und zwar ein eher an der klasischen Spieltechnik orientiertes.
Bis jetzt habe ich die Bücher beginnig/intermediate Fingerstyle Guitar von Hal Leonard und the Art of Solo Fingerpicking durchgemacht.
Ich hab jetz mal wieder ne längere Pause gemacht, weil mein Fortschritt gegen 0 ging. Und werde nächste Woche anfangen die 3 Bücher noch mal von vorne durchzugehen, damit ich die Techniken wirklich aus dem FF beherrsche. Das wird dann so ein gutes halbes Jahr dauern. Für danach suche ich jedoch ein noch weiterführendes Buch (TAB), weil es meiner Meinung nach bei meinem Level noch nichts bringt einfach möglichst viele Tunes zu lernen. Habt ihr da Ideen.
Mein Level ist, dass ich z.B. Windy and Warm, und Vincent von Chet Atkins, die Orginale Mason Williams Version von Classical Gas, Haba Na Haba von TE vernünftig spielen kann. Aud meiner Nylon war das schwerste was ich mir beigebracht habe Canon in D und Asturias (Leyenda). Die beiden sind schon recht anspruchsvoll und damit ich so gut werde, Lieder in diesem Schwierigkeitsgrad auch im Ernstfall präsentieren zu können brauche ich nochmal irgendeine Art von Lehrbuch. Sonst mache ich immer wieder mal Fehler oder kann das Tempo nicht halten oder spiele unsauber. Wahllos Lieder beibringen oder die Lieder 100 mal langsam spielen bringen im Moment keinen Erfolg mehr.
Vielen Dank für Eure Hilfe!
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wuwei
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Re: Fortgeschrittene Lernbücher für Fingerstyle

Beitrag von wuwei »

tonidastier hat geschrieben:Wahllos Lieder beibringen oder die Lieder 100 mal langsam spielen bringen im Moment keinen Erfolg mehr.
Hallo tonidastier,

worum geht's Dir? Um Erfolg? Oder darum Musik zu machen? Das müßte vorab geklärt werden, damit Dir auch die passenden Ratschläge gegeben werden können.

Herzlichen Gruß, Uwe
"A Harf’n g’hert in ka Symphonie;
i’ hab’ ma nöt helf’n könna."
(Anton Bruckner über seine 8.)
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rudi
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Beitrag von rudi »

Hallo,

mir geht es eigentlich ziemllich ähnlich wie Dir!
Ich persönlich glaube, das es autodidaktisch eine bestimmte Grenze gibt an der ein Vorwärtskommen schwierig wird!

Ich habe mich dazu durchgerungen wieder Unterricht zu nehmen.
Nächste Woche geht es los, und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen!
Allerdings habe ich mich bei der Wahl des Lehrers auf Klassik/Latin focussiert.
Die Steelstring lasse ich weiterhin autodidaktisch nebenher laufen.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Hallo Rudi,

ich glaube auch, dass es autodidaktisch irgendwann aufhört, aber ich denke, dass ich ohne Probleme noch ein Stückchen weiterkommen kann. Ich habe erst mit 24 angefangen ohne sonstige Instrumentenkentnisse und jetzt bin ich 29, und ich denke nicht, dass ich nach knapp 5 Jahren Gitarre am Ende angelangt bin (Die ersten 2 Jahre habe ich auch einfach nur mit ein paar Ultimate Guitar Tabs rumgeklampft). Die Bücher haben auf jeden Fall mein Spiel deutlich verbessert. Mein Problem ist, dass ich keine Noten lesen kann und ein Lehrer deshalb wohl eher ausfällt. Das es etwas anderes ist ein Instrument von Grund auf zu lernen ist mir schon klar. Es kommt z.B. vor, dass mir ein eigentlich leichtes Lied viel Probleme bereitet, weil ich die Basics nicht habe. In den Gitarrenbüchern, die ich habe ist der Großteil Travis Fingerpicking oder mehr oder weniger regelmäßige Picking Pattern angewendet auf Akkordvariationen. Alles was derartig ist kann ich dann auch relativ problemlos erlernen. Windy and Warm ist z.B. so ein Fall: Stark Akkordbasiert und ein regelmäßiges Pattern, deshalb hat es mir kein allzu großes Problem bereitet mir das beizubringen.
mbern
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Beitrag von mbern »

tonidastier hat geschrieben: Mein Problem ist, dass ich keine Noten lesen kann und ein Lehrer deshalb wohl eher ausfällt.
Ja, da hast du recht, wenn man nicht mit Notenkenntnissen geboren wird, kann man sich auch bei keinem Lehrer zum Unterricht anmelden.
Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

hä?
Ich kann auch keine Notenlesen, und weshalb sollte man dann kein Unterricht nehmen können?
Können Gitarren Lehrer keine Tabs lesen?
Haha :mrgreen: .

Schau dir doch mal ein paar Bücher von Ulli Boegerhausen an, da sind sicherlich Sachen dabei die dich nich unterfordern werden.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Na ja, E Gitarrenlehrer haben wohl alles in Tab,
aber ich brauche einen, der mir Fingerstylemäßig mehr vermitteln kann, als die Bücher die ich schon mehr oder minder gut durchgemacht habe. Eigentlich wäre ein Klassischer Gitarrenlehrer gut, aber ich wage mal zu bezweifeln, dass es bei mir in Passau einen klassichen Gitarrenlehrer der mit Tab lehrt oder einen professionellen Fingerstyle Lehrer gibt.
Ich lass mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.
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rudi
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Beitrag von rudi »

mbern hat geschrieben:
tonidastier hat geschrieben: Mein Problem ist, dass ich keine Noten lesen kann und ein Lehrer deshalb wohl eher ausfällt.
Ja, da hast du recht, wenn man nicht mit Notenkenntnissen geboren wird, kann man sich auch bei keinem Lehrer zum Unterricht anmelden.
Genau !! 8) 8)


Aus diesem Grunde, ich habe auch starke Schwächen im Notenlesen, will ich ja Unterricht nehmen.
Ich möchte endlich auch mal die Zusammenhänge erkennen und wissen was ich da spiele!
Außerdem denke ich das mir auch mal jemand auf die Finger klopfen,
und mich vor grundsätzlichen Fehlern bewahren sollte.
Zum Glück hatte ich in früher Jugend schon ein wenig klassischen Unterricht.
Die Erfahrungen daraus genieße ich heute, damals fand ich das nur zum ..
Gruß Rudi
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Ja Rudi, Notenlesen lernen kann man sicher, aber ob es den Aufwand wert ist? Keine Ahnung, ob das so einfach geht? Im Moment fange ich grad mit meiner Abchlußarbeit (Master) an der Uni an und fürs nächste halbe Jahr habe ich definitiv weder Zeit noch Motivation mir das Notenlesen beizubringen, noch das Geld für einen ordentlichen Lehrer.

Falls ich nach meinem Studium eine Arbeitsstelle in der Metallindustrie mit 35 Stunden bekommen sollte werde ich mir vielleicht eine Lehrer nehmen, auch wenn ich dann das Spielen nach Noten lernen muss. Aber bis dahin will ich einfach nur die alten Bücher wiederholen, bzw. wenn jemand ein fortgeschrittenes Buch mit Tab empfehlen kann dieses durchmachen.
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rudi
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Beitrag von rudi »

Na klar mußt Du erst einmal Deinen Abschluß zu Ende bringen und sehen was dann kommt.
Aber ich glaube Du siehst das mit den Noten etwas zu negativ.
Du musst gar nichts, aber eventuell willst du ja irgendwann einmal ein wenig mehr über Musiktheorie wissen.
Auch mein Ziel ist es keinesfalls jetzt Stücke nur noch "vom Blatt" zu spielen.
Das wäre mir ein viel zu großes Ziel, aber Stück für Stück ein wenig mehr Noten zu lernen und Harmonielehre zu begreifen schadet bestimmt nix.
Wenn mich mein Lehrer zwingen würde Noten zu lernen, wäre ich schnell woanders. :wink:
Mein Hauptanliegen ist Spaß an der Sache zu haben, ich bin kein Berufsmusiker und an keinen Erfolg o.ä. zum Erwerb des Lebensunterhaltes gebunden.
Ich hoffe, das wenn ich tiefer in "die Materie" eindringen kann, mein Spaß auch größer sein wird.
Aber vielleicht täusche ich mich ja auch :shock:

:wink: :wink:
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Ich denke ein bischen Theorie schadet nichts und nach Noten spielen auch nichts, ich stelle es mir allerdings nicht so einfach vor. Vor allem, weil ich immer einen sehr langsammen Lernfortschritt habe und alles zig Male durchgehen muss bis ichs verstehe und mir merke.
Meine Schwester hat mal klassische Gitarre und Klavier gelernt von 8 Jahren ab bis 17 Jahre, die hat gemeint sie konnte am Ende alles was ihr der Lehrer gegeben hat vom Blatt spielen, nicht auf Performance Level, aber für den Heimgebrauch ausreichend. Leider hat sie dann mit 17 beides aufgehört und seitdem eigentlich nie wieder gespielt weder Gitarre noch Klavier.
Damit man irgendwann alles vom Blatt spielen kann müsste man allerdings auch die Basics lernen. Wie man sich das vorzustellen hat, weiß ich auch nichts.
Im Inet finde ich in Passau jedenfalls keinen Fingerstyle Gitarrenlehrer. Aber ich werde mich mal umhören
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

@tonidastier: bzgl. Blattspiel nach Noten & "Fingerstyle" fällt mir spontan an: die wenigen Spezialisten (z.B. Dave Goodman, Ulli Bögershausen, Werner Lämmerhirt) die ich kenne vermitteln allesamt (u.a.) via TAB; jeder Fingerstyle-Lehr-DVD in meinem Besetz liegt immer (!) die Partitur in TAB bei. ...
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Hallo Toni,

ich würde dir auch Ulli Bögershausen http://www.boegershausen.com empfehlen. Er hat gute Lehrwerke, schau dir mal z.B. "Von Anfang An" Band 2 an. Nach dem, was du in diesem Faden schreibst sollte das passen.

Er macht auch Workshops und unterrichtet komplett in Tabs.

Seine Bücher sollten dich weiterbringen.
Gruß

Jürgen

Meine Gitarren ------------------ Mein youtube-channel
Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Hallo Holger,
da hast du recht. allerdings handelt es sich dabei meist um Arrangements mit mittlerem Schwierigkeitsgrad und ich hätte eher an ein Lehrbuch gedacht, dass beim intermediate Level anfängt. Ich habe selber mal eine Fingerstyle DVD vom eher unbekannten Rick Ruskin gekauft, die ich für extrem gut halte. Aber es ist kein Lehrbuch, sondern er zeigt detaiiliert, wie er seine Lieder spielt und Tabs kann man sich ausdrucken.
Also erstens bräuchte ich vielleicht noch mal ein gutes Intermediate Lehrbuch und dann hätte ich gerne ein Lehrbuch, dass mich grob gesagt von Classical Gas, Windy and Warm, Canon in D und Asturias auf z.B. Paganini bringt, oder z.B. Fuoco von Roland Dyens, aber ich weiß nicht ob es so was gibt, bzw. ob alle Lehrer überhaupt selber derart schwierige Sachen lehren. Wenn ich mir z.B. auf Youtube Pero Kingren anschaue, da kann ich mich an kein einziges Video erinnern, wo er annähernd in dieser Schwierigkeitsstufe spielt, obwohl er Gitarre studiert hat, ebenso bei Jazzguts (Youtube) der ebenfalls studierter klassischer Gitarrist ist.
Die Lieder z.B. vom Bögershausen Songbook "my favourites" kann ich mir mit der Tabulatur beibringen, da brauche ich zwar relativ viel Zeit aber es würde gehen, auch technisch. Allerdings komme ich dann Gitarrenmäßig nicht viel weiter. Ich kann dann "nur" mehr Lieder spielen als im Moment.
Ich werde mir aber jetzt aller wahrscheinlichkeit nach von Bögershausen den Grundlehrgang und den AUfbaulehrgang zu kaufen, das hört sich von der Inhaltsbeschreibung ganz vernünftig an. Ich werde mir außerdem mal die Seiten der Fingerstyle Profis anschauen, vielleicht finde ich da interessante Sachen, die mich weiterbringen. Meistens wird unter fortgeschritten im Fingerstyle sinn allerdings alternative Tunings oder Percussion Techniken oder Tapping Sachen verstanden und das ist nicht so mein Ding.
Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Schau dir doch mal ein paar Sachen von Tommy Emanuel an, wenn das noch zu leicht ist wirds schwer :roll: .
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