Seite 1 von 1
Fachausdruck für perkussive Technik im Blues gesucht
Verfasst: Di Sep 25, 2012 8:22 am
von string
Suche den richtigen Fachausdruck (auch die Abkürzung dafür) für eine bestimmte perkussive Technik, die häufig im Blues angewendet wird.
Bin jedoch im Netz nicht fündig geworden.
Der Daumen reißt hierbei die tiefe E-Saite vom Griffbrett weg an, wodurch beim Zurückschnellern der Saite ein „scheppernder“ perkussiver Klang
erzeugt wird. Er ist dem sanfteren „pull off“ ähnlich, hat aber mit Sicherheit seinen speziellen Ausdruck. (Pizzicato???)
Bin zurzeit am Transkripieren eines Blues und möchte entsprechende Stellen dieser Technik in der TAB eindeutig bezeichnen.
Danke schon mal im Voraus.
Gruß
Klaus
Verfasst: Di Sep 25, 2012 8:24 am
von ralphus
Hi string,
meinst Du
so was hier bei 0:31? und bei 0:34 noch mal.. ?
Keine Ahnung wie die Technik heißt, oder wie man sie benennen könnte, oder ob das überhaupt einen Namen hat , aber vielleicht ist Dein Anspruch auf die Perfektion Deines Transkripts zu hoch - insbes. wenn es sich um Blues handelt. Ein echter Blueser weiß wann diese Technik so einzusetzen ist
Ne, Spaß beiseite, ich glaube Dein Ansatz ist da zu perfektionistisch...
Aber TableEdit hat diese "Spezial-Effekte" zur Verfügung:
Und da würde ich mal vermuten, dass "Slap" (klatschend, knallend) ganz gut passt...
PS: Danke für Deine Mail...
Verfasst: Di Sep 25, 2012 8:32 am
von Xaver
Nennt man Slaptechnick.
Hier die Erklärung aus Wikipedia:
Slaptechnik
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Slaptechnik entwickelte sich im Bereich der Unterhaltungsmusik seit den 1910er-Jahren. Da durch die Einführung elektrisch verstärkter Gitarren in den 1940er Jahren der Bass selbst in kleinen Besetzungen kaum noch zu hören war, versuchten die Bassisten die Lautstärke ihres Instrumentes zu erhöhen:
-- durch das Schlagen auf die Saiten im unteren Teil des Griffbrettes („slap“) oder
-- durch das Anreißen der Saiten, die dann auf das Griffbrett zurückschlagen („pop“ oder auch „pluck“).
Beide Spielweisen erzeugen einen perkussiven Ton, der den Rhythmus der Musik zusätzlich hervorhebt.
Slaptechnik beim Kontrabass
Die Slaptechnik beim Kontrabass unterscheidet sich im Vergleich zum E-Bass vor allem in der Ausführung. Die einfachste Art auf dem Kontrabass zu slappen besteht darin, die Saiten mit den Fingern der Spielhand vom Griffbrett wegzuziehen (anreißen) und dann auf dieses zurückschlagen zu lassen. Diese Variante eignet sich besonders für langsamere Walking-Bass-Linien.
Ein höheres Spieltempo wird dadurch erreicht, dass man vor dem Anreißen mit der flachen Hand auf die Saiten schlägt. Es entsteht so ein weiterer perkussiver Klang. Auf diese Weise können Basslinien, binär oder ternär, in hohem Tempo gespielt werden. Musikstile, in denen häufig der geslappte Kontrabass zum Einsatz kommt, sind Rock'n'Roll, Rockabilly und Psychobilly.
Slaptechnik beim E-Bass
Anders als beim Kontrabass wird der Slap beim E-Bass nicht mit der flachen Hand über alle Saiten ausgeführt, sondern der Daumen oder seltener der Zeigefinger der Spielhand schlägt gezielt auf eine Saite am Ende des Griffbretts. Wichtig hierbei ist es, den schlagenden Finger möglichst schnell wieder von der Seite zurückzuziehen, um die entstehende Schwingung der Saite nicht wieder zu dämpfen. Der entstehende Ton ist bedingt durch die Bauweise des E-Basses eher tonal als perkussiv, wirkt aber dennoch kraftvoller als ein klassisch gezupfter Ton. Die Gegenbewegung zum Slap ist das Reißen der Saite mit dem Zeigefinger (Pop). Beide Techniken werden oft gemischt bzw. im Wechsel eingesetzt.
Entwicklung der Slaptechnik
Die Slaptechnik setzte sich auf dem E-Bass in den 1970er Jahren vornehmlich in der Funk-Musik durch, nachdem Larry Graham, der Bassist der Gruppe Sly & The Family Stone, sie erstmals eingesetzt hatte. Auch den Jazz, insbesondere in Form der als Fusion bezeichneten Stilrichtung, beeinflussten Bassisten wie Stanley Clarke, u. a. durch virtuosen Einsatz dieser Spielweise. In den 1980er Jahren war die Slaptechnik sowohl im Fusion-Jazz als auch in der durch New Wave geprägten Popmusik sehr stark verbreitet. Ein bedeutender Vertreter der Slaptechnik dieser Epoche ist Mark King. 1980 gründete er mit den Gould-Brüdern sowie Mike Lindup die Band Level 42. Bekannt durch sein dynamisches Spiel lieferte er erfolgreiche Aufnahmen wie „Love Games“ und „Guaranteed“ ab.
In den 1990er Jahren ist diese Technik ein wenig aus der Mode gekommen, obwohl sich einige bekannte Bands, deren Stil sehr durch diese Spieltechnik geprägt ist (Red Hot Chili Peppers, H-Blockx, Primus, als stark perkussiv genutztes Element auch bei Korn), in dieser Zeit großer Beliebtheit erfreuten.
Eine Weiterentwicklung dieser Spieltechnik stellt das Anschlagen mit Daumen oder der gesamten Handfläche auf die Saiten (wobei nur die erklingende Saite nicht mit der Greifhand abgedämpft wird) dar. Der Sound ist natürlich vergleichsweise brutal und unkontrolliert, aber in entsprechend musikalischem Kontext (z. B. Nu Metal) nicht reizlos.
Eine weitere virtuose Entwicklung ist das Double-Thumbing.
Gruß
Helmut
Verfasst: Di Sep 25, 2012 8:58 am
von string
Ralphus, es ist genau der "Schnalzer!!
Xaver, unter Slap verstehe ich einen Schlag AUF die Saite.
Was ich meine ist, dass der Daumen die E-Saite anhebt und zurüchschnalzen lässt. Schau dir mal den Link von Ralphus an.
Danke.
Gruß
Klaus
Verfasst: Di Sep 25, 2012 9:13 am
von Pida
Xavers Text enthält die Antwort, Stichwort 'pop' - nur eben hier mit Daumen statt Zeigefinger.
Verfasst: Di Sep 25, 2012 2:34 pm
von tonidastier
Hallo String,
Laut dem Buch intermediate fingerstyle guitar method von Lou Manzi heißt die Technik "Bartok Pizz" oder wie schon gesagt "pop" bei anderen Instrumenten auf Englisch Snap Pizzicato genannt. 5 kurze Übungen sind in dem Buch dazu vorhanden. Falls du sie willst kann ich dir die Seiten einscannen und per mail schicken, ebenso wie die zugehörige CD Aufnahme, damit man hört, wie es korrekt klingt.
mfg Andi
Verfasst: Di Sep 25, 2012 6:52 pm
von string
Hallo Andi,
vielen Dank für Deine Tipps. Hast mir sehr geholfen meinen Hang zum "Perfektionismus" zu unterstützen - auch wenn man mit so einer Verhaltensauffälligkeit als Blueser total aus der Rolle fällt.
Auch allen anderen Tippgebern meinen herzlichen Dank.
Gruß
Klaus
Verfasst: Di Sep 25, 2012 7:20 pm
von tonidastier
Ich finde die Technik auch nicht schlecht, vor allem im Wechsel mit gedämpftem Bass soll sie sehr gut klingen. Hab das ganze allerdings selber noch nicht geübt, weil die Übungen in DADGAD sind und ich zu Faul bin umzustimmen. Ich habe mir vorgenommen, sie zu machen, wenn ich das DADGAD Buch von Bögershausen mache. Das wird aber eher noch einige Zeit lang dauern, weil mein Übungsplan eh schon übervoll ist und ich nie das schaffe, was ich mir vorgenommen habe.
Verfasst: Fr Sep 28, 2012 5:58 pm
von Mischkin
Roy Bookbinder nennt es snapping the string
Verfasst: Fr Sep 28, 2012 6:20 pm
von Ulrich Peperle
[Beitrag vom Verfasser entfernt]
Verfasst: Sa Sep 29, 2012 6:10 am
von string
Danke Mischkin.
Danke Ulrich für die ausführliche Erklärung. Hat mir sehr weitergeholfen.
Gruß
Klaus
Verfasst: Sa Sep 29, 2012 11:57 am
von Johnny
Jepp, Slap.