Gewöhnung an verschiedene Griffbrettbreiten?

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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arokh
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Gewöhnung an verschiedene Griffbrettbreiten?

Beitrag von arokh »

Ich habe gestern aus reiner Neugier ein wenig im lokalen Gitarrenladen rumprobiert, dabei hatte ich eine Gitarre in der Hand, die fein klang aber sich subtil "merkwürdig" bespielte. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht so präzise die Greiffinger aufsetze, ebenso die Plekführung, obwohl sie sich ansonsten sehr leicht bespielen lies. Nicht so sehr beim einfachen Strumming mit Akkorden aber bei etwas "anspruchsvollerem" Fingerpicking und Flatpicking. Nun war es so, dass der Hals dieser Gitarre am Sattel 45mm Breite hat. Alle Gitarren die ich zu Hause habe (E- und A-Gitarren) haben 43mm. Da war ich doch verwundert, dass die 2mm einen Unterschied machen. Kennt ihr das Phänomen auch oder hatte ich vielleicht einfach nur einen schlechten Tag (es gibt ja auch Tage da spiele ich auf meinen Gitarre ganz unmöglich)?

Wenn es da jedoch tatsächlich einen Unterschied gibt, weil die Finger so präzise getrimmt sind: Einige von euch haben doch sicher Gitarren mit verschiedenen Griffbrettbreiten. Wie leicht fällt es euch dazwischen zu wechseln!? Lernen die Finger/die Motorik das umswitchen, wenn man Gitarren mit unterschiedlichen Griffbrettbreiten spielt?
mbern
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Beitrag von mbern »

Ja, zwei Millimeter machen einen riesigen Unterschied.
Ich wundere mich auch immer... zwei Millimeter klingen nach gar nichts.

Ich kaufe mir keine Gitarren mehr, die von meinem Lieblingsmaß abweichen.
Die einzige breitere werde ich hoffentlich bald verkaufen.

Mich wundert aber, dass so selten über den Saitenabstand an der Stegeinlage (Stringspacing) gesprochen wird. Wie sehr nerven dich da die Unterschiede?
jpick
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Beitrag von jpick »

... der Unterschied ist für mich sehr spürbar, aber auch der Abstand der Saiten am Steg spielt eine große Rolle, meine McIlroy hat da z. B. bei gleicher Breite oben (45mm) am Steg ganze 3mm weniger als die Lowdens, was bei der Einspielung meines Beitrages zur Forum-CD bitter zu bemerken war (hatte viel auf der mci gespielt und wollte auf Lowden recorden - was ich dann wegen Umgewöhnungsproblem und Zeitdruck verwerfen mußte)
Zuletzt geändert von jpick am Fr Okt 19, 2012 11:32 am, insgesamt 1-mal geändert.
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es hilft sowieso nur üben
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Orange
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Beitrag von Orange »

Breedlove: 44mm
Walden: 43mm
Telecaster: 42mm

Am wohlsten fühle ich mich auf der Breedlove, wobei jetzt der Unterschied zur Walden
für mich persönlich schon da ist, aber nicht so groß spürbar. Würde jedoch eine 44-er Sattelbreite immer bevorzugen.

Umgewöhnung beim Gitarre wechsel: Ein klares JEIN ! :D

Bei der Tele finde ich die 42mm angenehm, liegt glaub ich auch am ziemlich fetten Halsprofil.
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Bei meinen Instrumenten geht das Angebot von 39 mm (E-Bass) bis 52 mm bei
den Konzertgitarren. Da lernt man, einigermaßen flexibel damit umzugehen.
Dennoch liegen mir die ganz schmalen Bretter nicht mehr so. Bei Steelstrings
sollten es schon 45/46 mm sein und auch bei den Archtops und E-Gitarren bin
ich immer mehr auf der Suche nach Instrumenten mit breiteren Griffbrettern.

Im Übrigen finde ich auch, dass das Saitenspacing ein durchaus wichtiger Faktor
ist. Denn nicht immer wird z.B. selbst bei relativ breiten Hälsen der Platz sinnvoll
genutzt. Dabei ist nicht nur interessant, wie groß der Abstand zur Griffbrettkante
sein muss, sondern auch die Relation der Saitenabstände am Obersattel zu denen
am Steg. Die wiederum richtet sich danach, wie breit der Hals zum Korpus hin
wird, ob die äußeren Saiten wirklich parallel zum Griffbrettrand verlaufen und
wie die Stegeinlage bzw. die Stegreiter beschaffen sind.

Bei Neuanschaffungen achte ich ganz besonders darauf. Die Saitenabstände im
Griffbrettbereich bestimmen den Spielkomfort und die Greifpräzision, je nach
individuellen (Hand-) Voraussetzungen. Am Steg ist es für mich vor allem eine Frage
der Spielart. Fürs Fingerpicking brauchen meine Griffel natürlich etwas mehr Platz,
während üppige Abstände beim Strumming und Flatpicking durchaus stören können.
Gruß
von
Ralf
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kris
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Beitrag von kris »

Spielte immer schon Steelstring und E-Gitarren mit 43 mm Sattelbreite, natürlich mit Bauernbarre (Daumen auf der tiefen E) usw.

Dann kaufte ich mir eine Martin 0-28 VS mit 48 mm Breite. Ein klanglicher und optischer Leckerbissen. Ich dachte mir beim Testspielen, daß ich mich an diese Sattelbreite schon gewöhnen werde und stellte mein Spiel auch etwas um.

Nach ein paar Monate wurde sie wieder verkauft: Nach 15 Minuten Gezupfsel machte sich immer wieder ein taubes Gefühl im linken Mittelfinger breit außerdem stellte ich fest, daß ich auch mit meinen Zupffingern (Daumen und Zeigefinger der rechten Hand) nie die volle Power bringen konnte, auf Grund der Saitenabstände.

Also: Wahrscheinlich ist es altermäßig irgendwann einmal zu spät, sich umzustellen. So bei mir auf jeden Fall...

Gruß,
Kris 8)
Lieber ein guter Dilettant als ein schlechter Meister...
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

kris hat geschrieben:...Also: Wahrscheinlich ist es altermäßig irgendwann einmal zu spät, sich umzustellen. So bei mir auf jeden Fall...
Also ich hab mit den breiten Brettern erst als Mid-Fuffi angefangen. No es este el problema... :)
Gruß
von
Ralf
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RB
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Beitrag von RB »

knapp 43 mm und 45 mm, die Umstellung fällt leicht und ist Sache von ein bis zwei Minuten.
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

RB hat geschrieben:knapp 43 mm und 45 mm, die Umstellung fällt leicht und ist Sache von ein bis zwei Minuten.
+1

...von 0 - 3mm in 6,8 Sekunden :guitar1:

...aber das mag auch am Alter liegen, mit damit verbundener (oft zwangsläufiger) Erfahrung, so dass man das eigentlich kaum mehr wahrnimmt. Registrieren schon, aber wenn man von einer 42mm dread kommt und eben zu einer 47 mm Parlor greift - da weis man ja was kommt...
Ist wie mit den Halsprofilen... ob nun dick, dünn, breit, flach, V, C, D....
man hat da vll. schon Vorlieben, aber so wichtig ist mir das nicht, sofern es nicht behindert.
Solange man nicht zur .45 er greift :roll:
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Ralle
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Beitrag von Ralle »

Mit dem Wechsel habe ich keine Probleme mehr, weil meine Gitarren mitlerweile alle eine Sattelbreite von 45..47 mm haben :)
- 45 ist meine Wohlfühlbreite für alle Stilistiken (ein normales Spacing mal vorausgesetzt) und ich achte auch darauf, dass mir unter dem nichts mehr ins Haus kommt.
- 47 und grösser geht dann nur noch Fingerstyle.
- 43 ist bei meinen Wurstfingern, wenn überhaupt, nur noch für Flatpicking geeignet und selbst das ist schon sehr sehr eng.
Quit est ambach ?
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RolfD
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Beitrag von RolfD »

... meine beiden (Stevens-) Schätzchen haben 46 mm, war eine Entwicklung mit viel Geschichte bis dahin. Ist jetzt meine bevorzugte Griffbrettbreite. Sind beide "Longscales" (also 645 mm Mensur). Es gibt allerdings noch eine 44,5er Shortscale (auch lange Geschichte, muss jetzt hier nicht sein) die spiele ich derzeit nicht, denke aber oft an sie und will demnächst mal wieder mehr mit ihr machen.... hach, wenn man so in die Jahre kommt..... DENN.... letzlich habe ich dafür (also für die erste Stevens) eben mal ne richtige Gibson Country&Western Bj. 1960 (42,5mm) gelassen, dies aber bis heute nicht bereut. Der Klang war super, aber eben die Bespielbarkeit wegen der Breite des Griffbretts schon immer ein Problem.
So kanns gehen.
Grüße
Rolf
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arokh
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Beitrag von arokh »

Danke für die vielen Antworten. Insgesamt würde ich nun schlussfolgern, dass es insb. am Anfang, da ich nur 43mm gewohnt bin, vielleicht erstmal ungewohnt wäre, mich das aber nicht von ggf. einem Kauf einer interessanten Gitarre mit 45mm abhalten sollte, da man sich daran gewöhnt und auch an das Wechseln zwischen Gitarren mit unterschiedlichen Griffbrettbreiten gewöhnen kann.

Manchmal habe ich ja auch auf meinen 43ern das Gefühl, dass es etwas eng ist, ein Greiffinger z.B. mal eine Leerseite berührt und dann unschöne Töne verursacht (oder gar keine mehr). Ist es vielleicht wirklich wert mal 45 auszuprobieren ...
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Angorapython
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Beitrag von Angorapython »

RolfD hat geschrieben: ...eben mal ne richtige Gibson Country&Western Bj. 1960 (42,5mm) gelassen, dies aber bis heute nicht bereut. Der Klang war super, aber eben die Bespielbarkeit wegen der Breite des Griffbretts schon immer ein Problem.
Ja hallo, sag ich da! Ich besitzte seit langem auch eine Gibson Country&Western, welche wohl auch aus dem Jahr 60 oder 61 ist, weiß man bei Gibson ja nicht so genau! Roundshoulder! Immer noch ein Highlight in meiner Ansammlung! :D
FCK-NZS
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Ich ätz da noch mal einen drauf. Meine Seagull hat eine Breite von 46 mm und meine Larrivee von 45 mm.
Wenn ich länger mit der Larivee gespielt habe, fällt mir der Umstieg auf die Seagull schwerer, die Finger sitzen nicht immer richtig. Das gibt sich zwar mit der Zeit, aber ist halt nervig. umgekehrt habe ich allerdings gar keine Probleme. Und das ganze bei nur einem Millimeter Unterschied. Find ich schon irgendwie krass.

Greetings
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Die 43er Hälse sind für mich ein GAS-Killer, kann so ein Teil noch so gut tönen.
Wobei es Halsformen gibt, die einen das fast vergessen lassen, will sagen, dass dieser Aspekt auch einiges ausmacht.
Martin D28S '76
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