12-Saiter: Saitenstärke und Stimmung

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Also mir ist bisher nur einmal die hohe G gerissen, aber nicht wegen dem spielen, sondern weil ich die Gitarre mal ein paar Wochen einen halben Ton tiefer gestimmt hatte. Als ich dann zur Normalstimmung hochgedreht habe, hats *Peng* gemacht, da war die dünne futsch. Habe sie damals durch eine Einzelsaite .009 von Ernie Ball getauscht. Konnte ich in Martins Musikkiste bestellen.

Grüßle Dietmar
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kelly

Vieles erklärt

Beitrag von kelly »

Hallo,

das Thema wurde an manchen Stellen hier sehr interessant erklärt. Auf jeden Fall für einen potentiellen 12-Saiter Spieler wie mich. Danke!

Bei der Gelegenheit würde ich gerne Eure Empfehlung für ein zuverlässiges Stimmgerät bzw. eine sichere Stimmmethode kennenlernen. Ich stelle mir vor, dass Stimmen bei einem etwa 500 € teuren 12-Saiter evtl. ein größeres Problem darstellen kann, als bei einer höherklassigen 6-Saitigen.

Viel Spaß beim Musizieren!
kelly
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Evtl. erst die 'normalen' Saiten stimmen, dann die Oktavsaiten zu der jeweiligen Basssaite bzw. h und e. So komme ich meisst am schnellsten zum Ziel Und ob die Klampfe 500 oder 5000 Hebel kostet ist der Stimmerei egal. :wink:
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Taylor LKSM 12-String
kelly

Stimmerei

Beitrag von kelly »

Hallo,
dieser Stimmvorgang klingt einfach. Danke!

Ich wage es aber trotzdem zu behaupten, dass eine 2400 € teure Gitarre besser die Stimmung hält und u.a. darum auch mehr Spaß macht, als die für 10-20% dieser Summe erhältlichen Instrumente.

Es muss keine allgemeine Wahrheit sein, ist nur (zunehmend nach jedem Spielen) mein Eindruck. Trotzdem werde ich bei dem 12-Saiter wohl bei dem ca. 500 € Limit bleiben müssen.

Oder kann jemand hier seine Methoden verraten, wie er seiner liebsten Frau die Notwendigkeit einer zweiten, "preisintensiveren" Gitarre erklärt? :wink:

Gruß kelly
rwe
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Beitrag von rwe »

... mit 'nem schönen Kottke-Stück?
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Herigo
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Re: Stimmerei

Beitrag von Herigo »

kelly hat geschrieben:....Trotzdem werde ich bei dem 12-Saiter wohl bei dem ca. 500 € Limit bleiben müssen.

Oder kann jemand hier seine Methoden verraten, wie er seiner liebsten Frau die Notwendigkeit einer zweiten, "preisintensiveren" Gitarre erklärt? :wink:

Gruß kelly
in dem er ihr die freiheit lässt sich etwas zu kaufen was ihr gefällt und das gegebenenfalls unterstützt. keiner normaler mensch wird dabei über seine verhältnisse gehen.
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Peter Schneider
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Beitrag von Peter Schneider »

Hallo zusammen,

darf ich mich erdreisten im Rahmen dieses Threads mal eine Frage zu stellen, die zwar nicht direkt mit Saitenstärke und Stimmung von 12-Strings zusammenhängt aber doch am Rande mit dem Thema zu tun hat?
Konkret geht es um die Reihenfolge von Oktav- und Standardsaiten.

Meine 12-er war ab Auslieferung für die umwickelten Saiten in der Reihenfolge Oktavsaite oben und Standardsaite unterhalb der Oktavsaite besaitet. Vor einiger Zeit wurde mir mal empfohlen, diese Reihenfolge umzukehren, also die Oktavsaiten unterhalb der Standardsaiten zu platzieren. Der Grund für diese Empfehlung ist mir nicht mehr in Erinnerung. Ich habe auch seinerzeit versäumt, die Empfehlung zu hinterfragen.

Mir ist auch klar, dass ich das ja einfach mal ausprobieren könnte. Da aber

die Neubesaitung bei 12-ern ein wenig aufwändiger ist
ich von Natur aus faul bin :-)
und über wenig Erfahrung mit 12-Strings verfüge,

würde ich mich freuen, wenn jemand bereits diesbezügliche Erfahrungen gemacht hat, dessen Einschätzung zu hören. Welche Gründe könnten für eine Umkehrung der Reihenfolge sprechen? Welche Vor- oder Nachteile für Bespielbarkeit und Klang sind zu erwarten?

Falls das noch keiner ausprobiert haben sollte, würde ich es bei der nächsten anstehenden Neubesaitung mal testen und bei Interesse hier berichten. Wenn die hier vertretenen Profis mir allerdings gleich abraten, würde ich mir den Aufwand auch gerne sparen. Ich würde mich freuen eure Einschätzung zu lesen.

Viele Grüsse und ein schönes Wochenende

Peter
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Manati
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Beitrag von Manati »

"Einfach mal ausprobieren" geht überhaupt nicht - die Kerben des Sattels sind doch auf die "übliche" Reihenfolge ausgerichtet.

Um eine "umgekehrte" Reihenfolge zu ermöglichen, brauchst du also einen komplett neuen Sattel.

Am Rande ein kleiner Hinweis zu deiner Signatur: "whose intentions". Nicht "who's".
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Peter Schneider
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Beitrag von Peter Schneider »

Jetzt, wo Manati es schreibt, fällt mir das auch auf :-). Gleichwohl ist das kein Killerkriterium. Der Sattel lässt sich ja grundsätzlich modifizieren. Allerdings nicht mal eben. Es bleibt die Frage was würde es bringen?

Und die Signatur ist auch korrigiert :pein:

Danke und Gruss

Peter
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hi Peter,

also ich tu' mir beim Zupfen mit dem Daumen schwer, die dicken sauber zu treffen. Da wäre es mir oft lieber, die wären anders herum aufgezogen. Nach einer Weile gewöhne ich mich dann immer wieder dran, die Kuppe aufzusetzen und somit beide Saiten zu erwischen. Wenn der Daumennagel zu lang ist, erwische ich die Diskant zu stark und die "dicke" zu wenig.

Vielleicht sind 12'er einfach nicht fürs Zupfen "gebaut"? Ich tu mir jedenfalls leichter, bei de 12'er mit recht kurzen Fingernägeln zu zupfen, währen ich bei der 6'er deutlich längere Nägel bevorzuge, mit denen man richtig "einhängen" kann. Ich mag brilliante Höhen...

Nun ja, bin jetzt nicht der Experte, dazu spiele ich zu wenig und nicht gut genug, aber das sind meine Empfindungen/Erfahrungen.

Grüßle Dietmar
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

hallo peter,

die rickenbacker 12er e-gitarren sind in der regel genau umgekehrt bespannt, also von oben gesehen tiefe saiten zuerst. ich habe die mal gespielt aber erstens ist mir der hals viel zu schmal und zweitens kommt mir genau durch diese bespannung der 12 saitige charakter etwas zu kurz.

bei den beiden diskantsaiten ist die reihenfolge ja eh egal, es betrift also nur noch vier saiten. da ich die 12er am liebsten zupfe ergibt sich daraus, dass die tiefe g-saite dominiert, da sie meist von unten angeschlagen wird. bei der d-saite ist es umgekehrt, da sie oft mit dem daumen gespielt wird dominiert hier die oktavsaite. das ist für die bassbegleitung manchmal störend. gerade beim durchlaufenden wechselbass ist der ton relativ hoch. insbesondere wenn man mit einem daumenpick spielt.

es kann aber auch reizvoll sein, wenn man diese saite als akzent einsetzt und ansonsten etwas vorsichtiger pickt, ohne daumenpick gelingt mir das am besten. für die oktave der A saite habe ich mich wie bei der E saite für eine umwickelte saite entschieden und damit das problem gelöst. das macht einen deutlichen unterschied zur blanken A oktave.

ich spiele dickere saiten und auf E=C gestimmt (standard) und habe den sattel schon dafür nacharbeiten lassen. für dein experiment könntest du dir einfach einen zweiten sattel als paarweise gespiegelte Kopie machen lassen. bei einer guten gitarre geht der sattel recht leicht zu entfernen und er muss auch danach nicht festgeklebt werden, so kannst du z.b. erst mal experimentieren und das alles wieder rückgängig machen. für sowas kann man bestimmt mal ca. 60 euro investieren.

man kann auch mal die eine oder andere saite statt oktavieren nur doppeln (wie im diskant), wobei sich hierfür die g-saite anbietet, vor allem wenn man viel strumming macht kann ich mir das gut vorstellen.

ich habe eine line 6 variax 700 acoustic (modelling gitarre) die auch 12 string "nachmachen" kann. da bringt zwar eine umkehrung nix, weil es ja nur eine 6 string ist und das virtuelle paar nicht unterschiedlich akzentuiert werden kann, wohl aber das experiment mit der teilweise erweiterten verdoppelung möglich ist. in meiner version sind nur noch die tiefe E und A saite oktaviert. die anderen virtuell verdoppelt und nur ganz minimal (2-3 cent, wie es in echt auch so wäre) gegeneinander verstimmt. das klingt schön voll beim strummen. das bimmelige, gerade durch die g-oktave in der standardstimmung fällt weg und im bass kling es richtig breit ohne zu mulmen.

ich kann dich nur zu deinem experiment ermutigen.
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Peter Schneider
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Beitrag von Peter Schneider »

Hallo zusammen,

Schon einmal vielen Dank für die schnellen Antworten. Vor allem @Herigo fürs Teilen seiner Erfahrungen und die tollen Tipps und Anregungen zum Experimentieren. Die werde ich sicherlich aufgreifen. An eine solche Vielzahl von möglichen Varianten hatte ich ja gar nicht gedacht.

Schönes Wochenende an Alle

Peter
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