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open tunings --> bin überrascht...
Verfasst: Sa Apr 15, 2006 5:37 pm
von Holger Hendel
Moin zusammen,
da dachte ich doch bis zum heutigen Tage, dass man getrost auf OT verzichten kann...dann kommen doch tatsächlich die Blätter von "Das Loch in der Banane" (arr. Bögershausen) zwischen die Finger, kurz das Arbeitsgerät umgestimmt und drauflosgespielt...was soll ich sagen --> es ist um einiges einfacher, als ich mir hätte jemals vorstellen können!! Wahnsinn...der Song gelang ja gleich beim 2. Anlauf mit Ausdruck und tralalala....unglaublich.
Also, ich hab´immer gedacht, OT wären überflüssig + Zeitverschwendung (da man ja grundsätzlich neue Greifmuster, Skalen etc. lernen muß). Deshalb hab´ich höchstens mal ein Drop D gesetzt und ansonsten alles (!) ind EADGBE arrangiert, sei´s der Cocaine-Blues oder irgendwelche Sachen von Wader....egal, auch "Das Loch in der Banane" habe ich mir auf die Standardstimmung arrangiert. Doch das Ergebnis mit dem OT ist ungleich wohlklingender...

Eine bemerkenswerte Erfahrung, für mich das faszinierendste dabei: es kostete mich so gut wie 0 Konzentration oder Anstrengung, das Stück vom Blatt zu spielen. Abgefahren.
Jetzt will ich natürlich ein wenig tiefer in die Materie einsteigen, bin aber total ratlos, mit welchem OT ich beginnen sollte. Dazu habe ich auch schon einige Threads entdeckt, die ich mir demnächst mal näher ansehen werde.
Meine Frage (an alle OT-Weisen im Forum *g*): wie steigt man am besten in ein OT ein? Gibt´s da ´nen roten Faden / ein besonders gutes Lehrwerk...?!
Und für mich ganz wichtig: hat jemand Erfahrungswerte zum Thema "häufiges Umtunen --> Auswirkungen auf Saiten und Instrument".
Schon jetzt: Danke für Antworten.
Verfasst: Sa Apr 15, 2006 9:02 pm
von Uwe
Hallo Holger,
ich bin zwar keiner der OT-Weisen, aber ich bin immer mal wieder auf DAGAD gestoßen - es gibt da einige Stücke, die ich nachgespiele, z.B. Neil's Crow Lament.... im Arr. von Ian Melrose, doch wenn ich mich mit Grifftabellen hingesetzt habe um ein Stück anstatt in Standardtunning in DADGAD zu spielen klang es immer irgendwie komisch. Da die meisten Gitarristen Open Tunnings zum Fingerpicking nutzen war ich von einem Workshop bei Jörgen Lang (Ex-Hölderlin Express und DAN) sehr angetan, da er auch ein sehr guter und powervoller Rythmusgitarrist ist, der NUR in DADGAD spielt. Dieser Workshop war für mich besser als alle Bücher, die es zu diesem Thema gibt, denn Jörgen konnte einem das Thema gut vermitteln und einen motivieren mit Experimentierlust an das DADGAD Tunning heran zu gehen - mein Tip!
http://www.starterupsteve.com/swf/rapeasterbunny.html
In diesem Sinne - Frohe Ostern
Uwe
Verfasst: So Apr 16, 2006 12:40 am
von Mark
Hallo Holger,
find ich witzig, was Du schreibst, weil :
mir ists mit der Banane ähnlich gegangen. Der "boah" - Effekt
war immens

Nebenher sind die Stücke der Band "Creed" zum großen Teil
in open tunings arrangiert (OK, das ist Metal, aber ich mag Metal und außerdem
haben die einige tolle Zupfdinger mit drin). Vielleicht gefällts Dir ja. Ansonsten bin ich auch kein
OT- Crack, wollte nur noch sagen, daß bei mir die e-Saite vermehrt reißt,
wenn ich öfter auf DADF#AD stimme und anschliessend wieder auf EADGHE
hoch. Find ich seltsam, da ich ja nie höher stimme als gewöhnlich,
aber entweder nimmt die dünne e den laufenden Auf- und Abbau der Spannung einfach übel oder - woran
ich auch schon gedacht hab -
daß vielleicht an der Mechanik die Bohrung nicht sauber genug "stumpfgefeilt" ist. Keine Ahnung,
aber vielleicht kennt das Problem ja noch jemand.
Gruß
Mark
Verfasst: So Apr 16, 2006 10:22 am
von Holger Hendel
Uwe und Marc, besten Danke für eure Antworten.
Creed sagt mir irgendwie was...muß mal Nachforschrungen anstellen. Metal bin ich grundsätzlich keineswegs abgeneigt, hab´ja selbst einige Zeit in einer Powermetal-Band gezockt und höre auch privat überwiegend Musi aus dem großen Bereich Metal.
Ich werde mal auf die hohe e achten; vom Logischen her würde es schon Sinn machen, dass sie vorzeitig reißt (wäre mal wieder eine Erfahrung, es muß schon Jahre her sein, dass mir zum letzten Mal eine Saite durchgegangen ist).
Die Idee, ´nen Workshop mitzumachen ist nicht verkehrt, wahrscheinlich wirklich der betse Weg, um einen fixen Einstieg zu kriegen. Wenn ich nur mehr Geld / Zeit hätte...danke euch für die Antworten, bis die Tage.
Verfasst: So Apr 16, 2006 1:09 pm
von Jürgen
Hallo Holger,
ich habe selbst lange einen Bogen um OTs gemacht - im nachhinein eine falsche Entscheidung. Ich konzentriere mich dennoch - neben Standard und drop D - auf DADGAD und DADFisAD.
Gutes Material (je nach Geschmack) gibt es z.B. von Ulli Bögershausen
Mein DADGAD-Sound oder
Laurence Juber, bei LJ finden sich aber auch Stücke in anderen tunings. Pass the Buck ist einer meiner Favoriten, auch eine gelungene Fassung von While My Guitar Gently Weeps in DADGAD ist in dem Buch zu finden.
Weiterhin viel Spaß mit OTs!
Verfasst: So Apr 16, 2006 2:24 pm
von Herbie
HI,
in der Sparte "Spieltechnik-Steelstring" findest du noch ein paar Beiträge,
"Stücke in Open D Tuning gesucht"
letzter Eintrag vom 11. April 2005
Grüße Herbie
Verfasst: Mo Apr 17, 2006 12:31 pm
von jo
Hi Holger,
ich muss natürlich auch noch meinen Senf dazu geben.
Ich spiele immer wieder wechselnde OTs, die sich zwischen CGDGGD und EHEGAD bewegen, Standard ist auch dabei. Mein Saitenverschleiß ist eher gering, und die Gitarre hat das Ganze auch gut mit gemacht.
Die Erfahrungen mit der Stimmung vom 'Loch in der Banane' kann man natülich auch mit anderen Stücken machen. Ich erfahre oft, dass Gitarristen nicht so gerne OTs spielen, aber ich betrachte diese Stimmungen als Erweiterung meines musikalischen Horizontes, nicht als Gefährdung meines bisher erarbeiteten Wissens. Bisher habe ich noch nichts verlernt...
Zum Umgang mit OT: ich stimme die Gitarre meistens um, um ein bestimmtes Stück spielen zu können. Da kommt es nicht darauf an, ob man irgendwelche Akkorde beherrscht, man spielt halt einfach das, was in den NOten steht. Daneben inspieriert mich häufig der Klang, neue Akkorde zu greifen und auszuprobieren, einfach herumzuklimpern und mich einfach am Klang zu erfreuen.
OT-Musik spiele ich von Fahey, Kottke, Hedges, deGrassi, Gulezian, Reed, Genfan, Kirtley, Kleemaier... es gibt Tausende tabs im Netz. Am besten suchst Du Dir die aus, die Du am besten findest.
Gruss
Jo
Verfasst: Mo Apr 17, 2006 3:36 pm
von Holger Hendel
Hi Jo,
>aber ich betrachte diese Stimmungen als Erweiterung meines musikalischen >Horizontes, nicht als Gefährdung meines bisher erarbeiteten Wissens.
Genau diese Befürchtung hatte ich bislang --> bei genauerer Betrachtung allerdings lächerlich, Du hast Recht: es kann im Grunde nur eine Bereicherung sein.
Ich hab´jetzt meine Zweitklampfe (ca. 7 Jahre alte Yamaha APX 4a) schön offen gestimmt und werde das auch erst mal so lassen.

Verfasst: Mo Apr 17, 2006 6:14 pm
von westfeuer
Holger Danske hat geschrieben:Hi Jo,
>aber ich betrachte diese Stimmungen als Erweiterung meines musikalischen >Horizontes, nicht als Gefährdung meines bisher erarbeiteten Wissens.
Genau diese Befürchtung hatte ich bislang --> bei genauerer Betrachtung allerdings lächerlich, Du hast Recht: es kann im Grunde nur eine Bereicherung sein.
Ich hab´jetzt meine Zweitklampfe (ca. 7 Jahre alte Yamaha APX 4a) schön offen gestimmt und werde das auch erst mal so lassen.

Oh Du hast ne APX? Hast Du mal bei den Eric Fish Konzerten drauf geachtet, was er da mit der schwarzen APX spielt? Die Lieder, die in offenen Stimmungen arrangiert sind. Die Klampfe scheint gut dafür geeignet zu sein. Meine IBANEZ V70CEBK habe ich aus Spaß mal auf Open-D umgestimmt, um die ältere Version von "Dein Garten" zu spielen. Das ging voll nach hinten los mit dieser Gitarre. Nun hat sie mein Bruder und unterstützt mich bei kleineren Auftritten in Standardstimmung.
Die WALDEN klingt umgestimmt ziemlich gut - nur ist mir wegen des einen Liedes die ganze Umstimmarbeit immer zu nervig. Ich muss mal gucken, ob ich mich nicht doch mal an die Luka Bloom Lieder rantraue - die sind ja alle in offenen Stimmungen arrangiert.
Wen das mal interessiert:
http://home.wish.net/%7Egelten/bloodyfingers.html Da gibt's sämtliche Lyrics/Chords/Tabs von Luka Bloom als Download.