Erfahrungen mit Alaska Picks

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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scifi
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Erfahrungen mit Alaska Picks

Beitrag von scifi »

Hi,

Ich habe heute das erste mal Alaska Picks ausprobiert (Plastik). Eigentlich wollte die nur fuer den Zeigefinger als Prothese testen, weil ich mir in letzter Zeit bei jeder zweiten Probe den Nagel beim Strumming geschredert habe. Heute habe ich die Picks dann mal spaßeshalber mit Daumenpick kombiniert auf alle 3 Finger gesteckt, und bin baff erstaunt. Nach einer halben Stunde Gewöhnung und etwas Schleifpapier, spiele ich fast so sicher wie ohne Picks. Der Sound ist deutlich ausgewogener und ich kann Riffs prägnant spielen, an denen ich teilweise schon seit 3 Jahren verzweifel. Die Diskantsaiten sind toll präsent. Ein echter Zufallstreffer.

Ich frage mich nur, warum so wenige Gitarristen die Teile benutzen. Haben die eventuell einen Nachteil, den ich noch nicht sehe? Mal abwarten... Der Wechsel zwischen Plek und Picks ist auf jeden Fall etwas nerviger. Die aus Messing wuerde ich gerne noch mal probieren.

Hat hier jemand veilleicht langfristige Erfahrungen mit den Picks?
martinst
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Beitrag von martinst »

Chris Proctor oder Andrew White spielen mit Alaska Picks.
Mir gefallen sie gut, möchte sie nicht mehr missen. Ich schnipsel und feile sie etwas zurecht, dafür gibt es im Internet etliche Anleitungen, ua bei Chris Proctor.
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Ich benutze sie auch schon ßeit geraumer Zeit und kann nichts Nachteiliges berichten. Einziger Nachteilmist vielleicht, dass immer ein "Restfingernagel" vorhanden sein muss.

Gruß Ralf
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TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Ich persönlich mag es einfach nicht, wenn Dinger mir die Finger einklemmen.
Habe verschiedene Fingerpicks mal ausprobiert, und bin damit nicht warm geworden.

Ich verlieren dabei auch generell die Kontrolle über den Ton. Bin ja primär klassischer Gitarrist, und daher gewohnt immer ordentlich gefeilte Nägel zu haben um eben den Ton kontrollieren zu können.

Von daher seh ich für mich persönlich einfach keinen Grund dafür i-welche Fingerpicks zu nutzen. Ich seh keinen Gewinn für mich, dafür einen Kontrollverlust.. wieso sollte ich die nutzen..?

Aber ich spreche auch anderen Leuten nicht ab, dass die Dinger für sie Vorteile haben können. Mancher kann sich einfach die Nägel nicht so lang wachsen lassen, aus beruflichen Gründen, oder weil sie brechen.
Oder ihnen gefällt der Sound mit Fingerpicks einfach besser.
Dann sollen sie die Dinger doch benutzen. Völlig legitim.
Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Pfff Alaska Picks, wer sowas nutzt.... :roll:

Nee Spaß, ich hab die auch mal ne Weile versucht zu spielen aber ich konnte mich damit einfach nicht anfreunden, vermutlich einfach zu kurz, aber jeder wie er mag:).
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RB
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Beitrag von RB »

Wenn man Stahl spielt, sind nagelschoner fast unabdingbar.
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Ich hab die Dinger früher sehr viel benutzt, und zwar in der Zeit als ich noch Bass spielte (mit Fingerkuppenanschlag) als Fingernagelprothese beim Gitarrenspiel.

Ich war damit sehr zufrieden: gute Kontrolle, guter Sound und bestimmte Techniken funktionierten besser als ohne die Piks.
martinst
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Beitrag von martinst »

Wenn man Stahl spielt, sind nagelschoner fast unabdingbar.
Das ist der Knackpunkt. Stahlsaiten sind die wirksamsten Nagelfeilen die ich kenne.
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scifi
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Beitrag von scifi »

Uhhh, ich habe den ersten Nachteil: Aua meine Sehnenscheiden (oder was auch immer am Unterarm). Anscheinend sollte ich es langsamer angehen lassen. Das fühlt sich an wie zu der Zeit, als ich angefangenen habe mit Nägeln zu spielen.
Fayol
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Beitrag von Fayol »

Ich habe mir wegen der bisher guten Beurteilungen bzw. Erfahrungen die Pics letzte Woche gekauft. Normalerweise spiele ich lieber "ohne", und bin eher septisch wegen der Handlichkeit von Pics.
Aber, die Gartensaison beginnt wieder, und somit ist auch der Verlust irgend welcher Fingernägel bei mir vorprogrammiert.
mit diesen Pics komme ich überraschend gut klar, und, für mich sehr wichtig, mit denen kann ich sogar strummen. :D

Danke scifi für den Thread!

:guitar1:
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RolfD
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Beitrag von RolfD »

... ich nutze z.Zt. ausschließlich den großen Kunststoff Alaska Pick Größe X als Daumenpick, auf den anderen Fingern verwende ich Dunlop Messingpicks oder Fred Kelly Freedom Picks, aber gerade beim Daumenpick habe ich gute Erfahrung damit gemacht. Kommt dem Spiel mit dem Fingenagel sehr nahe. Allerdings gibt es auch bei dem Kunststoff guten Verschleiß und man sollte immer mal wieder am nächsten passenden Pick herumfeilen (damit man ihn nutzen kann, wenn der andere dahin ist).
Grüße
Rolf
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scifi
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Beitrag von scifi »

Zwischenstand:

Ich habe jetzt nach rund 2 Wochen probieren für mich festgestellt:

=> Ich kann mit den Alaskas gefühlte 90% Prozent meiner bisherigen "Sachen" spielen, an den restlichen 10% beiße ich mir aber bislang die Zähne aus. Dazu gehört das "Reißen" von Saiten und zum Teil habe ich schlicht Platzprobleme, wenn ich mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger gleichzeitig anschlagen möchte (Die Dinger machen meine Finger deutlich dicker und bei Gitarren mit geringem Satenabstand geht es bisher fast gar nicht zu spielen).

=> Die Picks werden nach ein paar Stunden deutlich weicher oder weiten sich. Das ist einerseits nett, weil sie dann nicht mehr so meine Nägel verbiegen und quetschen. Andererseits sitzen sie auch deutlich weniger fest und ich muss sie immer mal wieder andrücken.

=> Witzig: wenn ich zwei Stunden mit den Alaskas gespielt habe, spiele ich ohne Picks deutlich präziser als ohne die "Aufwärmphase". Kann sein, dass mir da meine Psyche etwas vorgaukelt. Aber lustig ist der Effekt schon.


Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich auf lange Sicht weiter mache mit den Picks. Vielleicht ist es einfach Übungssache. Ich gebe ihnen aber noch ein paar Wochen und als Prothese für den Zeigefingernagel werde ich sie auf jeden Fall im Einsatz behalten.
mrguitarpete
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Für einen Klassiker (nahezu) alternativlos

Beitrag von mrguitarpete »

Wer klassische Gitarre und Steelstring spielen möchte, steht immer vor dem Problem, dass er sich an den Stahlsaiten die Fingernägel bei ordentlicher Tonbildung innerhalb von 10 Minuten kaputtspielt.

Und die Tonbildung auf einer Konzertgitarre (verzeiht mir, ihr Steelpicker) rangiert in einer anderen Liga als auf Stahl und richtig geformte und polierte Nägel sind ein Muss (zumindest, wenn man die Tonbildung ernst nimmt). Insofern ist der Verzicht auf Fingernägel in der Regel die zweite Wahl, auch wenn es nicht ganz eine Hand voll klassischer Gitarristen OHNE Nagelanschlag gegeben hat (alle schon tot ;-) )

Die Kunststoffalaskas kann man schön mit der Feile formen und auch polieren, vorsichtig mit Kerze erhitzt auch biegen.
Die scharfen Ecken und Schneidgrate muss man halt wegschnibbeln und beifeilen, sonst zwicken sie doch arg, vor allem am Anfang, wenn der Kunststoff noch hart und nicht so biegsam ist.

Spieltechnisch kann man sich mit den Picks einen nahezu perfekten Ansatzpunkt für einen Nagelanschlag mit Kuppenanteil er"feilen" - es bedarf etwas Übung und Geduld, aber es geht.

Man kann mit den Fingern anders als bei herkömmlichen Picks up- und downstrokes ausführen - sehr schön, wenn man auch mal rasgueados oder strummings spielen möchte.

Den Daumenpick kann man auch von Alaska nehmen, ein klassischer Daumenpick funktioniert aber auch hervorragend.

Die Picks halten bei mir je nach Einsatz etwa 6 - 12 Monate, dann sind sie irgendwann weich und abgespielt und man sollte deshalb immer ein paar auf Halde liegen haben, zu Mal es eine Bruchstelle gibt, die auch vorher den Geist aufgeben kann (ist kein böser Wille sondern produktionstechnisch bedingt, da die Picks aus einem Kunststoffrohr gedrechselt und geschnitten werden - daher auch die scharfen Kanten)

Die Messingvariante musste ich einmal benutzen, weil ich nur die dabei hatte und meine Kunststoffpicks vergessen hatte. Das ging auch mal, ist aber tonlich eher Schrott, vor allem wenn man damit auf einer umwickelten g oder d-Saite spielt. Ich persönlich rate davon ab, aber ausprobieren darf natürlich jeder selbst.

Unterm Strich: für mich die besten Picks die je hatte. Wer sie mal im Einsatz sehen möchte kann ja mal auf meinem youtube-Kanal vorbeischauen :-) www.youtube.com/mrguitarpete

Meine Bezugsquelle ist Christian Stoll www.stollguitars.de

Wer noch Fragen zu den Alaskas oder zur Tonbildung hat, kann sich gerne an mich wenden.
Das Leben ist zu kurz für eine schlechte Gitarre
Chris1
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Beitrag von Chris1 »

Ich hab mich mittlerweile wunderbar an das Spielen mit den Alaskas gewöhnt. Allerdings hab ich ein kleines Problem, was mich fast zum Wahnsinn bringt: Nach dem Kürzen hab ich die Picks gefeilt, mit Micro Mesh poliert bis alles glatt war, und trotzdem passiert es leider sehr häufig, daß
ich beim Anschlag verdammt unangenehm spitze Nebengeräusche bekomme. Es stört mich extrem, weiß aber nicht, woran es liegen könnte. Falscher Anschlagswinkel, falsch gefeilt, zu viel oder zu wenig poliert?

VG Chris
stringbound
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Beitrag von stringbound »

RB hat geschrieben:Wenn man Stahl spielt, sind nagelschoner fast unabdingbar.
Ach ja?
Und Warum?
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