CAGED System - Akkorde und Skalen miteinander verbinden

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Immer dieses Schwarz-Weiß-Denken..
(und dann dieses "aber 'beliebiger bekannter Künstler' macht das auch (nicht)"-Theorie-Gespinne ;-)

Da werden doch immer Äpfel mit Backsteinen verglichen..

Was man lernen sollte, hängt doch einfach extrem von den eigenen Zielen und Zeit und Musikstil ab.

Wenn jemand Punkrock machen will, reichen ihm prinzipiell ein paar Powerchords. Da probiert er dann ein bisschen rum, und gut ist.

Wenn jemand Arrangements für ne Jazz-BigBand machen möchte, wird er wohl nicht drumrumkommen sich eine zeitlang auch mit der Theorie zu beschäftigen.

Tabulatur hat mMn genauso eine Berechtigung wie Noten.
Auch Noten sind nicht universell, und manchmal macht es eben deutlich mehr Sinn Dinge auf andere Art zu notieren.
Auf der Gitarre sind eben viele musikalische Motive einfach aus der Fingerbewegung heraus gedacht und dementsprechend aus der Tabulatur extrem schnell erkennbar. Offene Stimmungen wurden schon genannt.

Und ähnlich ist es eben auch mit CAGED.
Natürlich ist das ein System, ohne großen theoretischen Hintergrund.
Aber es ist eine schnelle Art, um ein paar alternative Griffweisen für die Standard-Akkorde zu lernen. Es ist simpel, schnell zu verstehen, und hat nen Namen, den man sich gut merken kann. (Ist so wie HEADFisH (Töne im 7. Bund von tiefer zu hoher E-Saite))

Daran ist aber nichts Schlimmes.
Natürlich hat es Grenzen, wenn man immer alles vollkommen ohne jegliche theoretische Betrachtung lernt. Auf Dauer macht es sicherlich Sinn, sich da ein paar Sachen zu überlegen, und dabei wird man verblüffende Dinge feststellen und einige Aha-Erlebnisse haben.
Ganz generell halte ich persönlich allerdings die Gitarre für ein denkbar schlechtes Instrument, um Musiktheorie zu lernen. Wie einfach ist da doch ein Klavier zu verstehen..

Ansonsten ganz generell: je mehr man als Musiker weiß, desto besser ;-)
Sei es Musiktheorie, Mathematik/Physik, andere Instrumente, Lernmethodik, Stile, Aufführungspraxis, Historie..
Leider muss man sich in der Praxis auf bestimmte Bereiche fokussieren, und dabei auch die Praxis selbst nicht vergessen ;-)
Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

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string
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Beitrag von string »

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Auch wenn ich mich aus Zeitmangel (und einigen eher grundsätzlichen Motiven) zuletzt im Forum rar gemacht habe,..
Bühne frei - das scheint sich jetzt ja wieder geändert zu haben :wink:
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"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
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scifi
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Beitrag von scifi »

Wenn ich mal dieses Thread für mich inhaltlich zusammenfasse:

CAGED ist eine kleine Eselsbrücke, mit der ich mich über die systematische Verkettung von Grifftypen eines (Dur)Akkords auf dem Griffbrett nach oben oder unten "hangeln" kann. Inwieweit ich das für mich nutzen kann, bleibt meiner Kreativität überlassen (finden von Ankerpunkten für Skalen, finden von Tonika, Dominante und Terz etc.).

Mehr ist nicht dahinter oder ich habe die Erläuterungen nicht tiefergehend verstanden oder sie haben mich nicht überzeugt, was aber letztlich egal ist, weil die Technik "ungefährlich" und nicht "essentiell" ist. Alles was ich auf YT an Tutorials dazu finden kann, bestätigt mir meine Einschätzung.
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

scifi hat geschrieben:[...] was aber letztlich egal ist, weil die Technik "ungefährlich" und nicht "essentiell" ist.
Ungefährlich ist in dem Zusammenhang natürlich relativ. Immerhin impliziert schon der Name des Systems, daß man bei seiner konsequenten Anwendung in einem Käfig sitzt; wenn auch in einem besonderen. 8)

Herzlichen Gruß, Uwe
"A Harf’n g’hert in ka Symphonie;
i’ hab’ ma nöt helf’n könna."
(Anton Bruckner über seine 8.)
flamenco matthias
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Beitrag von flamenco matthias »

[quote] möchte ich aber bezweifeln, dass CAGED wirklich "selbserklärend" ist.[/quote]


Also ich bin sicher nicht der Theorie-experte aber ich hab mir das kurz angeschaut und dachte. Aha, und was soll das? Den C Dur Accord in verschiedenen Lagen spielen...ok wenn man "eingesperrt" als Eselsbrücke braucht.

Dann hab ich ulis Beitrag gelesen, der wie immer sehr schön formuliert, und dachte: boah möglicherweise steckt da mehr hinter.

Dann hab ich das ganze für mich in meine schlichte Sprache "übersetzt".
Für mich ist das "System"sowohl selbsterklärend als auch offensichtlich....und überflüssig, da ich mir das Griffbrett bereits schon (anders) erschlossen habe.
Der Hinweis auf die unkorrekten Tonleitern fand ich hingegen sinnvoll. Da hatte mich das Video dann doch etwas verwirrt.

l.G. matthias


l.G. matthias
Hanjo

Beitrag von Hanjo »

Hallo Ulrich,
da mir noch einiges an Rüstzeug fehlt, ist auch das Caged Sytem für mich nicht selbsterklärend.
Dank deiner Erklärung habe ich nun auch verstanden, wie es ineinandergreift. Zugegeben bei Rolli ist es mir auch nicht klar geworden warum sich ein paar Griffbilder den Namen Sytem verdienen.
Also sachlich finde ich Deine Beiträge fast immer eine wertvolle Ergänzung.
Aber einen Tick verbindlicher und weniger direkt könntest Du schon sein.
Auch in diesem Falle bin ich Rolli sehr dankbar, dass und wie er das Thema auf den Tisch gebracht hat.

Ich wäre aber vielleicht nicht der einzige, der sich freuen würde, wenn Du von Dir aus interssante Tips thematisieren würdest und selber Threads startest.
Gruss hanjo
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Newbie
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Beitrag von Newbie »

hochinteressant! vielen Dank für das Video, Rolli.
"Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen" I. Strawinsky
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Friedemann
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Beitrag von Friedemann »

Hallo Rolli,
es gibt immer Perfektere. Es gibt immer was auszusetzen. Ich fand deinen CAGED Beitrag hilfreich, gut am Netz ist doch, dass sich jemand was traut. Also bitte weiter so. Gruß Friedemann, Unvollkommener seit 42Jahren
Martin D35
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