Suche Solo für "Knocking On Heavens Door"

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Herigo
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Beitrag von Herigo »

@jafko
da mir eigentlich bisher alles gefiel was ich von dir hörte, mag ich deinen weg nicht bezweifeln.
ich konzentriere mich aber nicht auf die avoid notes sondern auf die "sexy notes", töne die unerwartet interessant klingen. ich verfolge da eher den ansatz von victor wooten (music lessons), dass jede note passen kann ohne das es gleich nach freejazz klingt.
außerdem gibt es gerade in der rockmusik die möglichkeit einen ton zu "erzwingen".
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jafko
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Beitrag von jafko »

Herigo hat geschrieben: ich verfolge da eher den ansatz von victor wooten (music lessons), dass jede note passen kann ohne das es gleich nach freejazz klingt.
außerdem gibt es gerade in der rockmusik die möglichkeit einen ton zu "erzwingen".
Das ist ja auch richtig. Dazu muss man aber wissen was man macht. Ob ein Ton "Sexy" ist, hängt nicht nur von der aktuellen Harmonie, sondern auch viel vom Timing ab. Da reicht es nicht planlos mit den Tönen einer bestimmten Tonleiter rumzududeln. Das ist dann tatsächlich nur Gedudel.
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RB
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Beitrag von RB »

Die Gesangsmelodie ist doch ein fertiges Solo und gleichzeitig ein guter Einstieg. Ich hatte schon immer den Verdacht, daß Ulrich und ich die einzigen sind, die hier Durchblick haben.
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Orange
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Beitrag von Orange »

sowatt hat geschrieben:Ich habe hier einige Guitar Pro Tabs für Dich. Da hast Du dann das Solo,
von dem Jung mit Zylinder und Kippe, zur Hand.
Gib mir doch mal eine Mailadresse damit ich dir das rüberschicken kann.
Hi sowatt,

besten Dank, du hast eine PN !

LG
Orange :)
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

RB hat geschrieben:Die Gesangsmelodie ist doch ein fertiges Solo und gleichzeitig ein guter Einstieg. Ich hatte schon immer den Verdacht, daß Ulrich und ich die einzigen sind, die hier Durchblick haben.
kann man für leadgitarre gelten lassen, oder sagen wir mal so - als grundlage für ein gitarrensolo ist der "lead"gesang eines bob dylan nicht besonders ergiebig.

bei "aint no sunshine..." spielte ich dagegen als solopart tatsächlich die nur ein klein wenig abgewandelte gesangslinie. kommt halt darauf an...
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emptypockets
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Beitrag von emptypockets »

Orange hat geschrieben:
Ulrich Peperle hat geschrieben: Ich finde es aber immer wieder erstaunlich wie "kreativ" hier die Antworten sein können.
Da fragt man nach TABS und ob wer welche zuhause hat, und bekommt einen gratis Harmonielehrekurs,
und den Ratschlag sich das Ding selbst zu erarbeiten. Nun wenn ich das selbst erarbeiten schon könnte müsste ich ja nicht fragen. :wink:
Ich habe mich ja hieran nicht beteiligt. Lieber nicht!
Aber Dein Ausdruck "selbst erarbeiten" ist, glaube ich, in Wahrheit das Problem.
Es geht hier um "KOHD", das wahrscheinlich ausgenudelste Stück der Rockgeschichte. Millionen von angehenden Gitarristen haben dieses aus vier (!) Akkorden bestehende Stück als Grundlage für erste Soloversuche genommen. Die "Mutter alles Backingtracks" sozusagen!
Ein solches Solo "erarbeitet" man nicht! Man "spielt" es! Und wenn es nicht klingt, dann spielt man es nochmal! Und nochmal! Ich kenne keinen Gitarristen, der ein solches Stück jedesmal gleich spielt! Wir reden hier nicht über eine Bachsche Fuge sondern über Rockmusik!
Gerade solche Stücke sind doch die besten Vehikel, um sich an das Solieren heranzutasten. Und wenn man erstmal mit 3 oder 4 Tönen anfängt!

Tut mirt leid. Ich will niemandem zu nahe treten, aber das musste ich jetzt einfach loswerden!
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Beitrag von Ulrich Peperle »

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Beitrag von Ulrich Peperle »

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Herigo
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Beitrag von Herigo »

lieber ulrich,

aber ist es nicht auch so, dass man im prinzip nichts spielen kann was man nicht zuvor eingeübt hat. wenn ich richtig verstehe siehst du doch auch viele wege die zum ziel führen.
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emptypockets
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Beitrag von emptypockets »

Ulrich Peperle hat geschrieben:
Ein solches Solo "erarbeitet" man nicht! [...] Wir reden hier nicht über eine Bachsche Fuge sondern über Rockmusik!
Es gab mal Zeiten, da musste man sich auch eine Fuge nicht im Sinne des heutigen Werkbegriffs erarbeiten, weil der "contrapunto alla mente", also die Stegreif-Improvisation über ein Fugenthema zu den musikalischen Grundlagenfertigkeiten gehörte.
Ansonsten ist es lediglich eine Frage der individuellen Perspektive, ob man etwas als "Spiel" oder als "Arbeit" betrachtet. "Spielerisches Erarbeiten" oder "erarbeitendes Spiel" dürfte die mentalen Einstellungen eines Musikers bei der Ausformung eines Solos präziser beschreiben, als ein konstruierter Gegensatz von Arbeit vs. Spiel.
Und wenn es nicht klingt, dann spielt man es nochmal! Und nochmal!
Damit beschreibst du aber nicht den (für den Bereich künstlerischer Produktion ohnehin irrelevanten) Gegensatz von Arbeit und Spiel (s.o.), sondern das Konzept des ungeplanten / intuitiven Handelns - in negativer Formulierung: planlos / unreflektiert (als Gegensatz zu geplant / reflektiert).
Ein kompetenter Musiker kann nach Bedarf zwischen beiden Modalitäten wechseln (was bereits einen wichtigen Teilbereich seiner musikalischen Kompetenz definiert!), z.B. durch bewußtes (planvolles) Einüben einer zuvor spontan (ungeplant) produzierten Melodiefloskel. Ein weniger kompetenter Musiker verharrt hingegen entweder in einem Modus, der oftmals nicht einmal ungeplant, sondern lediglich planlos ist, oder beschränkt sich auf das mechanistische "Abarbeiten" und uninspirierte Kombinieren öder Permutationsformeln - beides führt in die Sackgasse.
Ich kenne keinen Gitarristen, der ein solches Stück jedesmal gleich spielt!
Dann kennst du entweder nur Gitarristen, deren Solos noch nicht die maximale Ausformungsqualität erreicht haben (und sich somit noch in einer nicht zur Reproduktion tauglich empfundenen "Findungsphase" befinden), oder du erkennst nicht die invarianten bzw. konstanten Elemente hinter der variabel präsentierten "improvisierten Oberfläche", auf die kein einigermaßen intelligent improvisierender Musiker freiwillig verzichten wird, da diese in einem meist langen Prozess entwickelten Invarianten nicht nur ein Solo strukturieren können, sondern z.B. als "signatur licks" auch Teil der individuellen Idiomatik sind.
Ob ein Musiker ein Solo in einer Live-Situation spontan neukombiniert, oder "wie auf Platte" reproduziert, ist eine Frage seines Selbstkonzepts (und eventueller Marktzwänge). Seine Auffassung von Arbeit oder Spiel ist da relativ irrelevant, sofern sie sich nicht negativ in Kompetenzdefiziten niederschlägt: wer den ganzen Tag nur "verspielt" herumdaddelt und einen weiten Bogen um allles macht, was nur entfernt an körperliche oder geistige "Arbeit" erinnert, wird es nicht sonderlich weit bringen.

mfG
Ulrich
Hätte ich das alles berücksichtigt, hätte ich mit dem Gitarre - Spielen lieber gar nicht erst anfangen sollen...... .
Insbesondere der letzte Absatz trifft meine Situation genau.
Aber wie soll ich sagen?
(Frei nach Wolfgang Neuss) Es macht doch auch Spass!
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Orange
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Beitrag von Orange »

Kitzbühel 2013 ist vorbei, Marcel Granollers hat gewonnen, aber das richtig große Tennis geht hier weiter ...

... aber bitte, lasst euch nicht stören ... ! :popcorn:
Highlaender
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Beitrag von Highlaender »

zwei schöne Soli

http://www.youtube.com/watch?v=86A9DW1bQOk

das erste bei ca. 1:30, das 2. bei etwa 3:00

da wird nicht die Melodie (also der Gesang / Stimme) gespielt und klingt trotzdem für mich sehr gut, das Rockt
....

ich mag die Band eher nicht, aber "Knocking ..." und "Live and let die" sind sehr gut neu eingespielt.
Signatur ist, wenn hier etwas steht
jpick
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Beitrag von jpick »

Highlaender hat geschrieben: da wird nicht die Melodie (also der Gesang / Stimme) gespielt und klingt trotzdem für mich sehr gut, das Rockt
....
Natürlich wird man nicht GENAU die Melodie übernehmen, sondern die melodische Grundstimmung über einige starke Melodie-Töne bzw. Tonfolgen, das rhythmisch-melodische feeling. Die Kunst besteht ja eben gerade darin, das "Thema" zu variieren und aus- bzw. umzugestalten, letztlich hat das Solo ja auch seine Funktion im Song (es sei denn es ist ein ganz eigenständiger Teil) 8)

btw: der Ansatz, immer erst die Melodie nachzuspielen und dann die Variation zu entwickeln ist auch m. E. der bessere Weg als NUR Skalen zu üben. Mir ist noch ein Satz im Gedächtnis, betrifft Improvisation im Jazz: "First, try to learn as much melody-lines as possible!" Auch ein Solo braucht eine Melodie und aus eigener Erfahrung tut man sich als Skalenspieler da manchmal schwer
----------------------------------------------------------------------------------
es hilft sowieso nur üben
Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Ulrich Peperle hat geschrieben:
"First, try to learn as much melody-lines as possible!"
......Abgesehen davon kennt jeder das Problem, an manchen Tagen beim Improvisieren vergeblich auf die zündende Eingebungen zu warten. In diesem Fall kann ein entspanntes Herumdaddeln mit der Basis-Melodie geignet sein, kreative Blockaden zu lösen. Improvisieren ist - entgegen irriger Ansichten - kein mystischer Schöpfungsakt im luftleeren Raum, daher sind Musiker, die sich über mangelnde Inspirationsquellen beklagen, wie verzogene Blagen, die den ganzen Schrank voll Spielzeug haben, aber herumquengeln, sie hätten nichts zum Spielen!

mfG
Ulrich
natürlich kenne ich das problem, aber bei mir war es zu anfang eher umgekehrt, ich kannte ausser dur und moll (Äolisch) nichts, nicht mal die möglichkeit pentatonisch zu spielen. ich habe melodie-teile mit 3-4-5 tönen gespielt, mit halbtonschritten, sie versucht in dur oder moll zu verstehen, aber manchmal passten sie gut, manchmal klang es schrecklich. erst durch das kennenlernen von skalen und ihren harmonischen bezug wurde mir klarer was ich mache, was passen kann oder was nicht.
meine soli habe ich so mitte der achtziger mit einem 4 spur rekorder erarbeitet, punch in and out, stück für stück und wenn mir das ergebnis gefallen hat musste ich es erst mal richtig lernen in einem stück zu spielen, und wenn ich mir die alten aufnahmen anhöre sind das heute noch meine besten.
skalen sind wichtig, wie die vokabeln einer sprache, was sinnvolles zu sagen ist etwas anderes...
beim bass ist das noch viel schwieriger, man hat wenig möglichkeiten, will man den groove erst mal halten, harmonische experimente zu machen. mach braucht eine ziemlich genau vorstellung von dem was man spielen sollte und kann. da muss man wissen welche 2-3 töne einer mixo-leiter an der und der stelle gut klingen. ich finde das keinesfalls einfacher als ein gitarrensolo zu spielen.
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