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Fingernägel: Form=Ton

Verfasst: Di Mär 08, 2005 12:10 pm
von RB
Ich weiß garnicht, wo man das am besten hinstellen sollte, Spieltechnik" oder "Technik allgemein". Wenn man die Fingernägel als ein technisches Werkzeug zum Spielen betrachtet, eher "technik allgemein", aber seis drum.

Ich habe dieser Tage eine Entdeckung gemacht. Unzufrieden mit dem Ton meiner Gitarren argwöhnte ich, die Saiten oder die Gitarren taugten nichts oder ich könne nicht mehr richtig anschlagen. Der Ton der nicht umwickelten Saiten war dünn und klingelig. Irgendwann habe ich die einzelnen Finger-Anschläge aut ein und derselben Saite verglichen und bemerkt, wie unterschiedlich sie klangen. Alos habe ich die Nägel gefeilt, sollten alle gleich aussehen. Dabei ging es mir, wie dem Heimwerker, der einen Tisch mit vier Beinen niedriger machen soll: Er sägt je ein Stück von jedem Bein, anschließend steht der Tisch schief. Alos sägt er nochmal und am Ende ist der Tisch nur noch 20 cm hoch. Meine Nägel wurden immer kürzer und hatten am Ende eine Länge bei der ich dachte: "Ob det man noch reicht". Und siehe da: Plötzlich klingen die Saiten wieder und ich brauche meine Gitarren nicht zu verbrennen.

Hätte nicht gedacht, daß die Länge der Nägel eine derartige Rolle spielt.

Verfasst: Di Mär 08, 2005 12:18 pm
von Joachim
Hallo Reinhard,

hier gibt es auch ein paar Tipps zur Nagelpflege, etwas weiter unten auf der Seita uch für die Stahlsaitler:

http://www.gitarrenlinks.de/workshops/rechte_hand.htm

Verfasst: Di Mär 08, 2005 4:01 pm
von Fatzenkicker
Is was dran. Wenn meine Nägel nicht die richtige Form oder auch nur nicht glatte Kanten haben, klingt es nicht richtig. Ich halte sie auch immer ziemlich kurz, so dass eine Mischung aus Nagelanschlag und Fingerkuppenanschlag entsteht. Das geht mir genau so. Ich habe solche Feilen, deren Träger eine Art Schaumgummi ist. Mit der feineren Körnung - es gibt eine grobere und eine feinere Seite - glätte ich die Kanten nach dem Abfeilen. Das hilft ungemein.

Verfasst: Di Mär 08, 2005 4:41 pm
von Joachim
Gut ist auch nach dem Feilen, nocheinmal mit 1000er Sandpapier "nachzupolieren"

Verfasst: Di Mär 08, 2005 11:13 pm
von Gast
...

Verfasst: Di Mär 08, 2005 11:29 pm
von Saitenheimer
Das ist doch mal ne Alternative.
Ich denke, dass ich mir die Teile besorgen werde.

Stefan

Verfasst: Mi Mär 09, 2005 12:47 am
von Taylorpicker
Ich spiele seit Jahren mit diesen Alaska-Picks. Ich habe die zufällig mal bei Session-Akustik in Walldorf gesehen und gleich mitgenommen. Ich konnte fast auf Anhieb damit spielen, weil sie sich fast wie ein Nagel spielen. Nach 1-2 Wochen ging es so gut, als hätte ich nie ohne die Dinger gespielt. Wenn man sie etwas zurechtfeilt, kann man sogar den gewohnten Kuppe-Nagelanschlag spielen. Nur ganz ohne Nagel geht es nicht, weil der Nagel die Position des Picks am Finger fixiert, aber ein halb abgebrochener Nagel reicht dazu völlig aus. Ich kann mit diesen Picks sogar Strumming-Passagen spielen. Der erste Satz hat einige Jahre gehalten, dann waren solche Kerben drin, daß ich sie erneuert habe. Es gibt diese Picks übrigens auch aus Metall. Die Kunststoff-Picks kosten ca. 2€/Stück. Es gibt sie in verschiedenen Größen.

Viele Grüße
Taylorpicker

Verfasst: Mi Mär 09, 2005 12:02 pm
von badpicker
Taylorpicker hat geschrieben:Es gibt diese Picks übrigens auch aus Metall.
Und mit denen bist Du klargekommen? Die habe ich auch mal probiert, aber die Nebengeräusche auf den umsponnenen Saiten waren unerträglich.

Habe schon mal daran gedacht, sie irgendwie zufeilen (zu lassen), vielleicht ziemlich spitz und kurz, damit sie möglichst nicht oder nur sehr gering bei der (für mich unvermeidlichen) Seitwärtsbewegung des zupfenden Fingers an die Saite kommen.

Ob das funktionieren könnte?

Gruß,

Ulrich Badpicker, der momentan nachweislich eingelogged ist, aber vermutlich gleich nach Click auf "Absenden" rausgeschmissen wird.

PS: Das Script scheint folgende Sequenz zu beinhalten

if Me.User = "badpicker" then
BadWordsList.Active = False
F*ckOff(Me.User)


:lol: :lol: :lol:

Verfasst: Mi Mär 09, 2005 12:05 pm
von badpicker
badpicker hat geschrieben: aber vermutlich gleich nach Click auf "Absenden" rausgeschmissen wird
Ich nehme alles zurück!

Ich bin (noch) drin, Ich bin (noch) drin (frei nach Boris B.) :lol:

Verfasst: Mi Mär 09, 2005 1:05 pm
von Taylorpicker
badpicker hat geschrieben:
Taylorpicker hat geschrieben:Es gibt diese Picks übrigens auch aus Metall.
Und mit denen bist Du klargekommen? Die habe ich auch mal probiert, aber die Nebengeräusche auf den umsponnenen Saiten waren unerträglich.

Habe schon mal daran gedacht, sie irgendwie zufeilen (zu lassen), vielleicht ziemlich spitz und kurz, damit sie möglichst nicht oder nur sehr gering bei der (für mich unvermeidlichen) Seitwärtsbewegung des zupfenden Fingers an die Saite kommen.

Ob das funktionieren könnte?
Die Metallpicks habe ich nie gespielt. Die kenne ich nur von der Stoll-Seite.

Ich zupfe fast genau mit der Mitte des Fingers und auch ziemlich genau im rechten Winkel zur Saite (also fast wie ein Klassiker). Dadurch rutsche ich kaum an der Saite entlang. Dann spiele ich die Nanoweb-Saiten, da sind die Geräusche eh geringer. Die meisten Geräusche macht mein Daumenpick, das gibt immer ein leises Klick.

Der erste Satz Picks hatte nach einigen Jahren Kerben auf der Seite, die zum Daumen zeigt. Das war die Stelle, mit der ich auf die Saite aufgetroffen bin. Ich habe dann mal darauf geachtet, mehr mit der Mitte des Picks zu spielen. Das geht nach kurzer Eingewöhnungszeit ganz gut und auch der Ton ist besser geworden.

Den 2. Satz, den ich erst seit kurzem spiele, will ich jetzt etwas kürzen, um wieder den Kontakt der Fingerkuppe zur Saite herzustellen.

Das spitze Zufeilen kann sicher etwas helfen, die Geräusche zu verringern, aber solange man quer zur Umwicklung der Saite rutscht, wird es immer störende Geräusche geben, auch mit den Nägeln, wenn auch nicht so auffällig.

Viele Grüße
Taylorpicker

Verfasst: Fr Mär 11, 2005 12:20 pm
von SlowPicker
Hallo alle,

habe eine ähnliche Erfahrung wie Reinhard gemacht.

Die Nägel von Zeige- Mittel- und Ringfinger waren mittlerweile recht lang, aber irgendwie waren sie mehr im Weg als das sie was nutzten. Dann habe ich vor ein paar Tagen 'Pumping Nylon' erhalten. Und da steht drin, dass die Nägel nicht länger als die Kuppe sein sollten. Also, Nagelfeile im rechten Winkel auf Kuppe und Nagel legen. Im beschriebenen Fall war dann zwischen der Feile und meinen Kuppen ordentlich Platz. Ich also gefeilt wie ein Tischler (siehe Reinhards Beitrag) und plötzlich klappt es mit dem Spielen wieder ganz prima.

Daher wundere ich mich eigentlich, dass so viele Gitarristen mit Nägeln wie Koks-Schippen durch die Gegend laufen...

Verfasst: Fr Mär 11, 2005 12:36 pm
von Sperris
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass zu lange Nägel sich imho besonders auf den Klang negativ auswirken.
Allerdings komme ich persönlich mit Nägeln, die so lang sind wie die Kuppe auf der Steelstring nicht klar. Das beste Spielgefühl und den besten Sound erziele ich mit Nägeln, die ungefähr 1 - 2mm über die Kuppe hinausragen. Ich schlage die Saite dann mit Kuppe und Fingernagel an.
Den Nagel am Daumen halte ich relativ kurz. Besonders auf der linken, also den Saiten zugewandeten, Seite. Dadurch kann ich durch leichtes Verdrehen des Daumen den Anschlag varieren. Besonders wenn ich zwei Saiten auf einmal mit dem Daumen anschlagen möchte, nutze ich die linke Seite des Daumens so zum reinen Kuppenspiel.

Verfasst: Fr Mär 11, 2005 7:45 pm
von Herbie
Hallo @ all,

ich habe das Gefühl, lange Fingernägel bremsen das schnelle Zupfen, die
Saite hängt für einen winzigen Moment (logo); und ich gehe unbewußt dazu
über, nur noch mit dem Nagel anzuschlagen.

Zum Thema: Besser klingt m.E. immer die Kombination Fingerkuppe / Nagel,
wenn ich nur Nagel spiele wird der Ton Hart / spitz.

Grüße Herbie

Verfasst: Fr Mär 11, 2005 8:10 pm
von SlowPicker
Herbie hat geschrieben: Zum Thema: Besser klingt m.E. immer die Kombination Fingerkuppe / Nagel,
wenn ich nur Nagel spiele wird der Ton Hart / spitz.

Grüße Herbie
Eben, und deshalb brauchen die Nägel nicht so lang zu sein.

Verfasst: Sa Mär 12, 2005 9:11 pm
von Aläx
Hallo RB

Ich hatte mal Untericht bei einem Japaner (Mazuhito Hirayama). Der hat sich pro Tag cirka ne Stunde mit seinen Nägeln beschäftigt (einweichen, abschleifen usw.). Eines muss ihm der Neid lassen. Der Mann war Spitze! (das meine ich Ernst, wers nicht glaubt sollte sich mal ne CD reinziehen; Technik vom Feinsten).Ich frage mich natürlich ob er nicht noch besser gewesen wäre wenn er in dieser Zeit geübt hätte. Aber das war ihm wichtig den er fühlte sich nicht wohl wenn seine Nägel nicht gepasst haben. Ich hatte mal ne Zeit in der ich meine Nägel von einem Nagelstudio bearbeiten lies. Inzwischen bin ich davon wieder abgekommen weil ich da einfach zu abhängig war. Ich möchte ne GItarre in die Hand nehmen und darauf spielen. Ich fühle mich total unwohl wenn mir mal ein Nagel bricht aber da muss ich durch und ich kann diese "Übergangszeit"nutzen um meine Plektrontechnik oder meine linke HAnd zu verbessern.

tschau Aläx