Anfängerfrage: Mit oder ohne Plektrum?

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

einhandsegler73
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Anfängerfrage: Mit oder ohne Plektrum?

Beitrag von einhandsegler73 »

Ich habe mal eine “blöde Anfängerfrage”: Während ich auf meiner Konzertgitarre (natürlich) mit den Fingern zupfe, frage ich mich bei meiner Westerngitarre immer: “Finger oder Plektrum”?
Zupfen geht ja hier auch mit den Fingern, aber ich habe schon häufig Fingerpicks bzw. (noch häufiger) die Verwendung eines “Daumenpicks” beobachtet, wodurch die Spielweise per “Finderstyle/-picking” lauter klingt.
“Strumming” von Akkorden, auch das geht bei den Stahlsaiten natürlich per Hand, klingt aber auch dann mit Plektrum deutlich “kraftvoller”, auch wenn zwischendurch ebenfalls mal Akkorde unter Anwendung des Plektrum “zerlegt” werden...

Ihr merkt: ich bin hier total unsicher – wie spielt IHR denn auf einer Westerngitarre vorwiegend? Eher mit oder ohne Plektrum bzw. Daumenpick (oder sogar Fingerpicks)?
Oder situationsabhängig? Z. B. “Liedbegleitung per Akkord-Strumming am Lagerfeuer” eher mit, leises Fingerpicking zuhause eher ohne Plastik-Unterstützung?
MatzeHH
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Beitrag von MatzeHH »

Für mich gilt:
das kommt darauf an :roll:


Nach Lust und Laune, wo ich spiele, was ich spiele.
Fingerpicking solo ohne Pics. Fingernägel sind so lala lang, das geht.
Wenn's laut sein muss mit Plek. Zuhause aus Spass auch mal ohne Plek. Daumenpick habe ich 2 oder 3 oder 4 probiert, liegt mir nicht soo, aber teste ich immer mal wieder.
Gruß

Matze
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scifi
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Beitrag von scifi »

Ich persönlich spiele mit Plek, Daumen-, Fingerpicks und -nägeln, alleine schon weil ich (a) beim Wechsel zwischen Plektrum und Fingerspiel eine halbwegs ähnliche Lautstärke erreichen möchte und (b) insgesamt möglichst viel Lautstärke erreichen muss, um mit meinen Mitmusikern zusammen spielen zu können.

Nur mit Fingerkuppen zu zupfen finde ich bringt auch keinen so schönen Klang, auch wenn es tolle Gitarristen gibt, die so spielen (aber deren Klang gefällt mir in der Regel nicht besonders).

Geschmacks- und Zielfrage am Ende. Ich würde alles mal ausprobieren (und dafür auch jeweils 2-3 Monate einplanen. Gerade Fingerpicks können am Anfang echt "strange" sein)
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wally
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Beitrag von wally »

Ich habe vor glaube ich 15 Jahren mal für ein halbes Jahr mit Fingerpicks gespielt.
Ist schon "strange" -wie scifi schreibt- finde ich.
Bereut habe ich das nicht, aber irgendwie wollte ich mit den Teilchen nicht wirklich warm werden.
Aber gebracht hat es mir eine ganze Menge:
Nämlich heute noch von Zeit zu Zeit mal einen Daumenpick zu nutzen.
Das mach mir dann doch auch Spaß.
Ansonsten bin ich meistens auf den Kuppen unterwegs mit einem ganz kleinen bisschen Nagel dabei.
Und Plektren finde ich von daher gut, weil man mit denen den Ton so schön modellieren kann,
wenn sie nicht zu dünn dafür geraten sind.
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Toco
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Beitrag von Toco »

Bei mir: Strumming eher mit Plek, Picking mit Nägeln. Ein Daumenpick kann auch ohne Fingerpicks natürlich ne sinnvolle (teilweise sogar nötige) Ergänzung sein, aber da habe ich noch nicht groß mit experimentiert.
mipooh

Beitrag von mipooh »

Wesentlich lieber spiele ich ohne irgendwas, aber da ich vom Plek herkomme und die Zupferei erst so mit den Jahren hinzukam, ist beides machbar.
Der Lautstärkebereich ist beim Plek größer, von nur mal leicht berühren bis hart anreißen. Das würde mit Fingernägeln vielleicht noch fast gleich sein, aber die liebe ich beidseitig kurz.
Ich stelle mir meine Zukunft plekfrei vor.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Für mich geht es seit ca. zehn Jahren ausschließlich mit Plek, zwar bedingt durch eine fehlerhaft arbeitende Daumenmuskulatur in der Anschlagshand, doch man kann aus der Not eine Tugend machen, deshalb spiele ich im sog. Hybridpicking (= Plek gehalten von Daumen + ZF, MF + RF + kl. F bleiben fürs Anschlagen der Diskantsaiten übrig). Auch gerne genommen: Flatpicking und strumming, alles mit Plek. Ich vermisse wenig - wenn, dann ist es der etwas wärmere tone den ich beim reinen Fingerpicking (ohne Plek) erzeugen könnte.
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FabianJ
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Beitrag von FabianJ »

Ich mach das so:

- Nur Steelstring
- Keine !! Nägel, das klingt mir immer zu dünn
- Hybridpicking mit Flatpick und Fingerkuppen
- Thumbpick und Fingerkuppen
Get to work
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zuehli
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Beitrag von zuehli »

Das ist ja weniger eine Glaubensfrage, ob man mit Plek oder mit den Fingern spielt, sondern kommt immer darauf an, was man wozu spielt.
Auf jeden Fall sollte man beide Techniken beherrschen, im Laufe der Zeit wird man merken, für welches Lied welche Spieltechnik besser ist.

Gruß Harald
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Taylor 314ce
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

Ich "bewege" mich auf der Gitarre mit Daumenpick u. Fingernägeln/Kuppen.
Nur bei Solis in denen ich Präsenz u. Druck brauche, bzw. viel bende wird das Plek eingesetzt.
Muss aber dazu sagen, dass ich zw3ischen Folk/Country, Blues u. Singer-Songwriter zugange bin.
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
Blues, Folk, Country & Bluegrass
jpick
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Beitrag von jpick »

FabianJ hat geschrieben:Ich mach das so:

- Keine !! Nägel, das klingt mir immer zu dünn
Erschließt sich mir im allgemeinen nicht. Bei Dir mag es so sein, aber ein guter Anschlag mit Nägeln kann extrem knackig sein, wobei "mit Nägeln" für mich immer heißt: kombiniert Kuppen/Nägel. Und gelernt will es auch sein.

8) 8) 8)
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es hilft sowieso nur üben
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Plektrum:
Am Anfang leichter, lauter, gleichmäßig im Ton und einfacher zum schnell spielen. Akkorde lassen sich mit Plektrum leichter schlagen. Der Ton ist zunächst auch besser. Man muss seine Fingernägel nicht so pflegen.
Bestimmte Musikstile wie z.B. Bluegrass werden praktisch immer mit Plektrum gespielt.

Fingerstyle:
Anfangs schwierig bis man die Koordination erlernt hat. Danach kommt die gute Tonbildung und die Lautstärke hinzu. Für die Lautstärke und den gleichmäßigen Ton können Fingerpicks helfen. Melodielinien parallel zum Rhythmus, Akkordauflösungen (Arpeggien) gehen im Fingerstyle leichter. Komplexes Spiel geht mit Fingerstyle leichter. Die Dynamik ist auch einfacher zu kontrollieren, weil man mit den Fingern einfach mehr Feingefühl hat.
Guild M 120
RainSong CH-OM1000NS
Seagull SWS Mini Jumbo
Collings OM2H Deep Body Option
Martin OM 42
Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Ich spiele 90% mit Daumenpick, weil ich das einfach mag, aber hin und wieder auch mal komplett ohne, also "nackt".
Mit Plektrum kann ich nicht umgehen und hab auch keine Lust mir das beizubringen, auch wenn das zum Strummen sicherlich sehr gut geeignet ist, ich habe dazu aber auch keine Lust, und ich finde mit Daumenpick geht das auch ganz gut.
Jeder wie er mag....

lg Sascha
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RB
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Beitrag von RB »

Früher habe ich mit den Fingernägeln gespielt, ein Daumenpick war die Ergänzung, weil ich den Ton mit Daumenpick besser fand, lauter, deutlicher, akzentuierter. Nachdem die Fingernägel immer wieder Eingefräste Stellen entwickelten und ich mit dem Nachfeilen nicht hinterherkam, und auch aus Gründen der Lautstärke habe ich Fingerpicks von Dunlop genommen und mich daran gewöhnt.

Daher habe ich zwei Optionen:

Daumenpick und drei Finger oder Hybrid-Picking mit zwei Fingern, die Finger jeweils bewaffnet.

Das Spiel mit den Kuppen oder Nägeln oder einer Kombination ist auch möglich, es hängt recht deutlich von den Anwendungszielen ab. Das Spiel mit Finger und natur-Nägeln ist leiser und weicher, irgendwie kommt ein intimerer Ton zustande, der sicher bei einigen Stücken oder Liedern besser passen mag, als hartes Dengeln.
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Paradise
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Beitrag von Paradise »

RB hat geschrieben:
..... als hartes Dengeln.

Damit hast du für mich das passende Wort gefunden.
Ich spiele am liebsten mit den Fingernägeln. Dafür lasse ich sie gar nicht
mal so lang wachsen. Wenn sie kürzer sind klingt das für mich weicher.
Ab und zu nehme ich mal das Plektrum, zum Üben, dann kommt mir das
wie "dengeln" vor.
Ist halt Geschmacksache.

L.G. Simone
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