Frage an Gitarrenbauer und andere Experten....

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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LaFaro
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Frage an Gitarrenbauer und andere Experten....

Beitrag von LaFaro »

.. die mich immer wieder mal beschäftigt und die jetzt hier einfach mal in den Raum stelle.... :wink:
Gibt es außer Tradition oder Gewohnheit eigentlich noch andere Gründe dafür, dass so wenige Gitarrenbauer mit der Position des Schalllochs experimentieren? Wenn man mal von den Ovation Adamas und wenigen anderen wie McPherson, Gerard Audirac und z.B. Prototypen von A.J.Lucasabsieht, scheint die Position des Schalllochs irgendwie "unverrückbar" zu sein... :roll:
Dabei macht es doch vielleicht physikalisch/statisch gesehen Sinn, darüber nachzudenken, nicht unbedingt an eine Stelle mit großer Belastung ein Loch zu machen, was man dann anschließend wieder durch unterschiedlich komplexe Formen der Beleistung wieder versucht zu "reparieren"... Gerard Audirac bekommt es ja "sogar" hin, auf diese Wiese(?) "Hybrid-Gitarren" zu bauen, die man sowohl mit Nylon-Saiten als auch mit Stahlsaiten bespannen kann.... inwieweit da (ausschließlich) die andere Decke eine Rolle spielt, kann ich nicht beurteilen, aber interessant finde ich die Überlegung schon...:)
Zuletzt geändert von LaFaro am Sa Jan 25, 2014 10:41 am, insgesamt 1-mal geändert.
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"Lieber politisch korrekt als moralisch infantil" (Carolin Emcke)
Fayol
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Beitrag von Fayol »

Vieleicht mal so wie die Picasso Guitar von Ernie Rissmann? :roll:
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tomis
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Beitrag von tomis »

habe gerade gestern so eine von ernie rissman gespielt
das macht schon spass
(auch den ganzen arm mal reinstecken...)
mit Blues und Gruß
Thomas
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

ja die hatte ich vergessen.. ich sag ja.. da gibt es den einen oder anderen "Experimentator"... aber so richtig als Alternative wird es anscheinend nicht wahrgenommen...
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"Lieber politisch korrekt als moralisch infantil" (Carolin Emcke)
notenwart
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Beitrag von notenwart »

leider bin ich kein Experte, aber ich mag die konservative symmetrische Form.
Hier aber mal ein außermittiges Schalloch
http://www.youtube.com/watch?v=jZgZFg4pQkk
eines niederländischen Gitarrenbauers;
Ansgar Dälken hat eine ähnliche Gitarre des gleichen Meisters

Der Joachim unseres Forums hat eine Kreul, die wie wir sehen auch ein micht mittiges SChalloch hat
http://www.youtube.com/watch?v=ycuQ3K08jIw
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HR
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Beitrag von HR »

Bei Pagelli geht's auch nicht so symmetrisch zu.
http://www.pagelli.com/
lg
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rudi
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Beitrag von rudi »

Dieser Gitarrenbauer versucht sich auch von der klassischen Bauweise zu lösen:

http://www.gitarrenatelier-stark.de/ind ... =4&clang=0
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

ich sag ja... der eine oder andere "experimentiert" damit, aber nach meinem Eindruck hat sich dieser Ansatz (noch?) nicht wirklich durchgesetzt...:)
Vielen Dank für die zusätzlichen Hinweise auf Gitarrenbauer, die auch so etwas bauen, aber mich interessiert darüber hinaus eben auch die Frage, ob damit auch Nachteile verbunden sind....
vielleicht sollte ich meine Frage auch genauer formulieren... :)
gibt es neben den (theoretischen??) Vorteilen einer Decke ohne Schallloch an der "kritischen" Position auch Nachteile bei einem solchen Konzept? Oder macht sich der (theoretische?) Vorteil vielleicht in der Praxis gar nicht (positiv) bemerkbar?

Vielleicht muss ich doch mal bei Erie Rissmann vorbeigehen...:P
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"Lieber politisch korrekt als moralisch infantil" (Carolin Emcke)
Fayol
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Beitrag von Fayol »

LaFaro hat geschrieben: ...
Vielleicht muss ich doch mal bei Erie Rissmann vorbeigehen...:P
Grüß ihn dann von mir!
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LaFaro
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Außerdem muss es ja auch nicht nur die Position....

Beitrag von LaFaro »

..... des Schalllochs sein... 8)

Vielleicht kennt ja jemand diese Falbo-Gitarren?
Zumindest scheint mir diese Erläuterung diskussionswürdig, will sagen, dass sie beim ersten Hinhören erstmal schlüssig klingt...:P :)
wieder so ein Fall für die Experten..:)
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"Lieber politisch korrekt als moralisch infantil" (Carolin Emcke)
kelly

"Löcher, Cuts und andere Obszönitäten" Fortsetzung

Beitrag von kelly »

Die Idee mit verschobenen Schalllöchern erklärt z.B. Walter Kraushaar so:
http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/helena.html
Es klingt ebenso vernünftig. Ich bin jedoch mit dem Klang der aktuellen "traditionellen" Gitarren allgemein sehr zufrieden und eine Verbesserung des Klanges vielleicht im Promillenbereich auf Kosten der Veränderungen der Bauweise ist für mich einfach überflüssig. Soweit jedoch irgendwelche Modifikationen das Spielen oder die Pflege des Instrumentes erleichtern können, bin ich grundsätzlich dabei.

So könnte ich mir vorstellen, mal eine Gitarre mit folgenden Umvandlungen zu bestellen:
-eine pinlose Verankerung der Saiten
-ein gefächertes Griffbrett
-ein Bevel - eine Abflachung der Korpuskante
-ein zusätzliches Zargenschallloch
-wenn überhaupt ein verschobenes Hauptschalloch, dann eher in einer symetrischen Form wie etwa http://www.gitarrenatelier-stark.de/ind ... 26&clang=0

Sachen wie etwa http://www.gitarrenatelier-stark.de/ind ... 26&clang=0 kommen für mich nicht in Frage, da ich z.B. keine größere Lautstärke benötige.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

das seh ich ähnlich wie Herr Kraushaar... deshalb meine Zustimmung und auch dieser Thread...ob das "Verbesserung" im Promille-Bereich bedeutet oder nicht, müsste man vermutlich testen .. und außerdem für sich selbst definieren, denn was bedeutet denn "Verbesserung" bei so etwas subjektivem wie "Klang"?
Und zu den übrigen Verbesserungsvoschlägen...das ist ja fast schon "Standard" :wink: nichtsdestotrotz doch immer wieder spannend zu testen... auch die Reaktionen anderer auf solche Instrumente... ich weiß noch genau, wie ich das erste Mal mit meinem Dingwall-Bass in den Proberaum kam.. 8) :lol:
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"Lieber politisch korrekt als moralisch infantil" (Carolin Emcke)
kelly

P.S.

Beitrag von kelly »

Die einzelnen Items auf der Homepage lassen sich leider doch nicht dividieren: http://www.gitarrenatelier-stark.de/ind ... 26&clang=0

Ich meinte:
- vielleicht "Ja" zu symmetrisch geteilten Schallöchern wie im Modell "Stereo"
- klares "Nein" zu Double Top wie im Modell "Concert".

Die zweite Lösung könnte aber von Bedeutung für Konzertmusiker werden, die ohne Verstärkung auftreten. Eine interessante Modifikation.

Falls sie funktioniert - man denke z.B. an die Phasenverschiebung zwischen beiden Decken.
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