Pausen und Zählzeiten/Anschlagsmuster?

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Newbie
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Pausen und Zählzeiten/Anschlagsmuster?

Beitrag von Newbie »

Ich tüftel ja etwas im Bluegrass. D.h. Ich trainiere Anschläge und Grooves auf Anfänger-Niveau. Nachdem ich mich etwas beim Boom-Chikka ausgetobt habe, habe ich das Vergnügen mit den Carters. Ich hab die CD zum Buch und der Rhythmus ist klar, dennoch wundere ich mich über diese Notation zweier aufeinanderfolgender 4/4-Takte jeweils in einer Zeile:

1/2 mit 1/4-Pause, 2/8, 1/4 mit 1/2-Pause, 1/4
1/8 & (1/4punkt.) gebunden mit 1/4-Pause, dann wie obere Zeile

Ich kann es leider nicht besser aufschreiben. Aber das Stück heisst "Maybelle's Flower", ist aus dem Buch von Köchli "Best in the West" und an "wildwood Flower" von Maybelle Carter angelehnt. Wie zählt man das aus und wieso? Die Pausen sind direkt über der oben davor stehenden Note, falls das was ausmacht.
"Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen" I. Strawinsky
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RB
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Beitrag von RB »

Ohne Bild schlecht zu beantworten.
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Newbie
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Beitrag von Newbie »

Ich muss zugeben, ich hab mich noch nicht wirklich mit Pausen beschäftigt. Werden die vor oder nach der Note gezählt, oder wie oder was... Die Halbe mit viertel-Pause leuchtet mir noch ein, aber das Viertel mit der halben Pause...

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wuwei
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Beitrag von wuwei »

Hallo Newbie,

Pausen werden einfach genauso wie Notenwerte gezählt. Sie haben also durch ihre Stellung im Takt einen definierten Beginn und durch ihre Dauer ein definiertes Ende. Was sich gleichzeitig in einer anderen Stimme abspielt hat keinen Einfluß auf sie. (Ob man richtig liest läßt sich leicht überprüfen, denn die Pausen- und Notenwerte jeder Stimme müssen den Takt immer komplett ausfüllen, in diesem Fall also 4/4 ergeben.)

Deine Verwirrung kommt offenbar daher, daß Du einen Bezug der Pausen zu den darunterliegenden Noten herzustellen versuchst, den es aber so nicht gibt, da diese zu einer eigenen Stimme (Baßstimme) gehören. In Deinem Beispiel sind übrigens als Lesehilfe die Notenhälse der Baßstimme (Daumenanschlag) nach unten geführt, die des Rests (Diskant-/Mittelstimme(n), Fingeranschlag) nach oben.

Ich würde mir Daumen und Finger erstmal getrennt vornehmen bis mir das jeweilige rhythmische Muster klar ist, und dann erst zusammen probieren. (Geht auch gut auf 'ner Tischplatte. Z.B.: Die rechte Hand trommelt die Baßstimme, die linke den Fingeranschlag. Wenn das gleichzeitig geht, ist's auch auf der Gitarre ganz leicht. 8) )

Herzlichen Gruß, Uwe
"A Harf’n g’hert in ka Symphonie;
i’ hab’ ma nöt helf’n könna."
(Anton Bruckner über seine 8.)
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Newbie
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Beitrag von Newbie »

Ach, so einfach ist das!? Da hab ich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. Danke! Sind die Pausenzeichen oben dann nicht mehr irreführend als hilfreich?
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StringKing
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Beitrag von StringKing »

Ich mach's so: Pausen spiel ich einfach nicht. :lol: 8)

Die ausführliche Erklärung wurde ja schon gegeben.
Newbie hat geschrieben:... Sind die Pausenzeichen oben dann nicht mehr irreführend als hilfreich?
In diesem Fall ist es für die rhythmisch Setzung der Oberstimme (Akkorde) doch eher hilfreich. Es gibt aber auch Fälle da ist es wirklich verwirrend.
Gruß StringKing
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RB
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Beitrag von RB »

Alles nötige schon gesagt. Nur eines noch: Man könnte die Pausenzeichen auch auslassen, das ergäbe dann vielleicht ein etwas klareres Notenbild. Aber dann würde das möglicherweise andere verunsichern, die sich fragen würden, warum keine Pausenzeichen vor und nach den Diskantnoten zu sehen sind.
notenwart
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Beitrag von notenwart »

Ich finde die Pausenzeichen schon wichtig, sie geben ganz klar an, dass der Bass und der Diskant in diesem Stück getrennt zu hören sein und nicht ineinander klingen sollten.
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Beitrag von Newbie »

Ok Danke, dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin. :oops:
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