... nervös beim öffentlichen Spiel?

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

jpick
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... nervös beim öffentlichen Spiel?

Beitrag von jpick »

... Adam Rafferty gibt einen verblüffend einfachen Tipp ab:

http://www.adamrafferty.com/2014/10/17/ ... le-guitar/

... aber ob das allein reicht?
Zuletzt geändert von jpick am Fr Okt 17, 2014 9:37 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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RB
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Beitrag von RB »

Der meint den Zustand, wenn "es spielt", glaube ich. Wenn das so ist und das Rezept "wiederholen" lautet, glaube ich, daß er recht hat.
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scifi
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Beitrag von scifi »

Mensch, "Übung macht den Meister", das ist ja mal ein ganz verrückter Ansatz. Hammer!

:popcorn:
jpick
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Beitrag von jpick »

scifi hat geschrieben:Mensch, "Übung macht den Meister", das ist ja mal ein ganz verrückter Ansatz. Hammer!

:popcorn:
... naja, im Sport sprechen wir aber oft auch vom "Trainingsweltmeister", der in Übung nicht nachsteht - im Gegenteil - , aber in "Bewährungssituationen" oft patzt.
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Orange
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Beitrag von Orange »

jpick hat geschrieben: ... naja, im Sport sprechen wir aber oft auch vom "Trainingsweltmeister", der in Übung nicht nachsteht - im Gegenteil - , aber in "Bewährungssituationen" oft patzt.
Wie mein Trainer immer zu sage pflegt(e): "Wettkampf ist das beste Training !" :D
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landmesser
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Beitrag von landmesser »

Es gibt eine Fingermotorik. Die Finger spielen ohne Nachdenken. Mit so einem Stück sollte man auch eröffnen. Bob Brozman sagte mal: "Beim Gitarrespielen denke ich nicht. In dieser Zeit gucke ich ins Publikum, wie es reagiert, und richte mein Programm danach aus".

Erstaunlich finde ich immer wieder, wie sich dann Stücke durch die Publikumsreaktionen weiterentwickeln. Leider kann ich nicht so Gitarre spielen wie Bob :oops: :oops:
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Paradise
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Re: ... nervös beim öffentlichen Spiel?

Beitrag von Paradise »

jpick hat geschrieben:... Adam Rafferty gibt einen verblüffend einfachen Tipp ab:

http://www.adamrafferty.com/2014/10/17/ ... le-guitar/

... aber ob das allein reicht?
Das frage ich mich auch oft.
Kann man ein Stück auch "totüben"?
Merkt das Publikum ob ein Stück nur noch mechanisch abläuft?
Ist es dann vielleicht besser mit kleinen Fehlern, aber dafür mit
Gefühl zu spielen?
Hier im Forum hat mal jemand geschrieben: Ich kann ein Stück erst
dann, wenn ich mich noch nebenbei unterhalten kann.
Kann man dann noch mit Gefühl spielen?
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MrPolli

Beitrag von MrPolli »

Das würde ja bedeuten dass kleine Fehler und Gefühl untrennbar miteinander verbunden sind.
Wieso sollte es nicht möglich sein, das Gefühl mit einzustudieren? Ist doch am Ende auch hauptsächlich Dynamik.
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Captain Harry
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Beitrag von Captain Harry »

Ich sehe das genau anders herum. Erst wenn ich ein Stück technisch sicher beherrsche, kann ich beginnen, das Stück zu gestalten, also Gefühle zum Ausdruck bringen. Solange ich noch technische Fehler mache, muss ich meine ganze Aufmerksamkeit dem sauberen Spiel widmen.
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HR
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Beitrag von HR »

Captain Harry hat geschrieben:Ich sehe das genau anders herum. Erst wenn ich ein Stück technisch sicher beherrsche, kann ich beginnen, das Stück zu gestalten, also Gefühle zum Ausdruck bringen. Solange ich noch technische Fehler mache, muss ich meine ganze Aufmerksamkeit dem sauberen Spiel widmen.
:pro:
Sehe ich auch so.
lg
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

landmesser hat geschrieben:Es gibt eine Fingermotorik. Die Finger spielen ohne Nachdenken. Mit so einem Stück sollte man auch eröffnen.
Geb ich dir recht. Nur, wenn du dir einen plötzlichen Adrenalinkick einfängst (was immer mal passieren kann), deine Pumpe wie blöd zu hämmern anfängt und du die Kontrolle über Knie und noch schlimmer über die Finger verlierst, nutzt das garnichts, dann fällst du auch bei solchen Stücken auseinander.
Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

[Beitrag vom Verfasser entfernt]
Zuletzt geändert von Ulrich Peperle am Sa Apr 09, 2016 11:26 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Paradise
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Beitrag von Paradise »

Von Ulrich:

Ein Musiker, der auf der Bühne seiner augenblicklichen Gefühlslage nachgibt, verliert die Distanz, die zur Kontrolle der Spieltechnik notwendig ist, und macht zwangsläufig Fehler. Das hat aber nichts mit gefühlvollem Spiel zu tun, sondern ist einfach nur eine peinliche Form öffentlicher Entäußerung, um die ich nicht gebeten habe (ich bin als Zuhörer im Konzert, nicht als Beichtvater oder Psychiater) und für die ich - mit Verlaub - nicht auch noch Geld bezahlen möchte.

mfG
Ulrich[/quote]

So habe ich früher auch gedacht. Inzwischen hat sich das etwas geändert und
mir geholfen bei Auftritten lockerer zu werden.
Wenn wir ein bis zwei Patzer am Abend produzieren, die das Publikum auch
bemerkt, dann kommt das "menschlich" rüber.
Einmal hatte ich ein Intro so versaut, dass ich grinsend fragte, ob ich
nochmal von vorne darf. Das gab den größten Applaus den wir an dem
Abend hatten. Hinterher wurde mir gesagt, dass es gerade das ist, was
unser Publikum an uns schätzt, dass wir keine Profis/Maschinen sind.

Ich war mal bei einem Reinhard-Mey-Auftritt, live in der Alten Oper, Frankfurt.
Da hat der große Meister seinen Text vergessen, hat kurz innegehalten und
dann weitergesungen. Der Saal hat getobt.


L.G. Simone
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Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

[Beitrag vom Verfasser entfernt]
Zuletzt geändert von Ulrich Peperle am Sa Apr 09, 2016 11:25 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Paradise
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Beitrag von Paradise »

Ulrich Peperle hat geschrieben: Wenn allerdings mein offensiver Umgang mit Fehlern offensichtlich die eindruckvollste Leistung bei einem Auftritt war, würde ich mir bezüglich meiner musikalischen Präsenzfähigkeit aber doch schon ein paar Gedanken machen ;) ...

mfG
Ulrich
Ja, da könntest du Recht haben.
.....Aber die Gäste kommen immer wieder. Ich weiß nicht ...
ob das nur wegen der Fehler ist?

L.G. Simone
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