Kleiner Finger

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Misty
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Kleiner Finger

Beitrag von Misty »

Hi!

Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben:

Bei bestimmten Griffen oder Kombinationen kann ich das unterste Gelenk im kleinen Finger nicht stabilisieren...... er biegt sich fies durch und der Finger wird dadurch eher schwer kontrollierbar. Ursache ist vermutlich dass ich im allgemeinen an hypermobilen Gelenken "leide"....

Bild

Das Foto ist aus keiner Spielsituation, geht so schlecht, wenn man das Foto schießt.... ;-) das Problem tritt auch bei einer sauberen Haltung auf.... Es soll nur darstellen, was ich meine.

Beispiel wäre, wenn ich beim Picking bei einem G-Dur mit die E-Saiten mit 3 - 4 greife. Passiert mir auch bei klassischen Stücken immer wieder.

Meist schummle ich mich rum, beim Begleiten Greife ich das G immer mit der Variante 3 auf die B Saite, das stabilisert das Ganze etwas.

Irgendwelche Tipps?
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RB
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Beitrag von RB »

Es wäre vielleicht sinnvoll, den Finger mit dem vorderen Teil der Kuppe aufzusetzen. Der Finger sollte einen Bogen beschreiben, anstatt sich Zickzack-artig zusammenzufalten.
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Kann es sein, dass Du die Saiten sehr fest runterdrückst?
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RB
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Beitrag von RB »

Will mir fast so scheinen. Mach einen Bogen mit dem Finger und setze mit der "Spitze" auf. Wenn das nicht von selber geht, also ohne Überlegung und bewußtes Tun, solltest Du es Dir antrainieren. Das sieht in der Tat wie ein Haltungsfehler und - wie schon angemert - übertriebenen Krafteinsatz aus.
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tomis
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Beitrag von tomis »

kannst du es mal von oben fotografieren ?
also aus deiner sicht
ich kann das übrigens garnicht nach machen
mit Blues und Gruß
Thomas
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Rainman
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Beitrag von Rainman »

Viel passiert im Kopf.

Versuch mal im Geiste beim Greifen gleichzeitig einen Tennisball zu umfassen und da daran zu denken
dass du die Saite nicht auf das Griffbrett, sondern nur leicht auf dem Bundstäbchen, ablegen musst.
Locker bleiben
Andreas

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Misty
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Beitrag von Misty »

Danke für die Antworten bis hierher! :) Ich kann ehrlich gesagt nicht mal sicher sein, ob in dem Finger noch alle Bänder in der Form vorhanden sind, wie es gehört... hatte beim Klettern die eine oder andere Verletzung.

Werde es mal mit Aufsetzen des Fingers, Haltung der Hand,.... versuchen bewusst zu machen und zu vermeiden. :)
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tomis
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Beitrag von tomis »

hab ich ein glück
(bis jetzt)
was wenn ich nicht mehr spielen könnte ?
waschbrett ?
mit Blues und Gruß
Thomas
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RB
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Beitrag von RB »

Denk an Doc Watson. Der hatte das bis zum Schluß nicht.
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Misty
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Beitrag von Misty »

Das sind ja großartige Aussichten! :shock:

Aktuell besteht das Problem nur am schwächsten Finger, die anderen sind muskulär gut stabilisiert! Mal abgesehen davon, dass ein bisschen Tape sicher auch hilft. Und irgendwann in ferner Zukunft kann man sich den Finger sicher in die richtige Krümmung operativ fixieren lassen! *gggg*

Wenn ich versuche ganz bewusst sauber und langsam zu spielen passiert es nicht. Und das mit dem zu fest Greifen spielt sicher auch mit, aber nach 10 Monaten spielen ist das noch immer schwer zu kontrollieren, gerade bei neuen und für mich schweren Dingen.

Letztens hat man mir gesagt ich soll dich vorm Spielen mal was Trinken oder Rauchen, damit ich lockerer werde.... :roll:
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Letztens hat man mir gesagt ich soll dich vorm Spielen mal was Trinken oder Rauchen, damit ich lockerer werde.... :roll:
Kam der Tipp zufällig von einem Ergo- oder Physiotherapeuten? ;) Ich würde tatsächlich einmal in Erwägung ziehen wg. der beschriebenen Situation einen guten (!) Fachmann aus diesen Berufsgruppen (mit entsprechenden Hand-Kenntnissen / leider nicht selbstverständlich; doch ein guter Kollege denkt sich schnell in die Anforderungen (Bewegungsanalyse) des Instruments hinein) aufzusuchen. Von deren Seite kann es mitunter entscheidende Tipps geben.

Fremd ist mir das Bild auch nicht - ich habe einige Schöler die sich damit arrangiert haben. Für alle außer Dir ist es halt schwierig zu beurteilen:
Bei bestimmten Griffen oder Kombinationen kann ich das unterste Gelenk im kleinen Finger nicht stabilisieren......


Das Endgelenk geht also immer unwillkürlich in die Überstreckung, richtig? Sobald die Fingerkuppe einen Berührpunkt zur Griffbrettoberfläche hat. Vielleicht liegt es an der Ausrichtung der Hand / Armdrehung aus dem Schultergelenk - ist die Linie der Grundgelenke (gedachte Linie durch die vier Grundgelenke der Langfinger) annähernd parallel zum Verlauf des Halses wenn Du spielst? Aus dieser Position heraus sollte sich die Kraft von Fingergelenk zu Fingergelenk optimal auf die Saite übertragen lassen, die Tendenz in eine Überstreckung zu gehen ist eher geringer, habe ich beobachtet.
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Misty
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Beitrag von Misty »

Ich würde tatsächlich einmal in Erwägung ziehen wg. der beschriebenen Situation einen guten (!) Fachmann aus diesen Berufsgruppen (mit entsprechenden Hand-Kenntnissen / leider nicht selbstverständlich; doch ein guter Kollege denkt sich schnell in die Anforderungen (Bewegungsanalyse) des Instruments hinein) aufzusuchen. Von deren Seite kann es mitunter entscheidende Tipps geben.
Tja, womit wir beim Thema Fachmann sind, wie dus selbst sagst. Ich selbst hab Sportwissenschaften mit Vertiefung im Bereich Biomechanik studiert..... und das ist sonst auch immer mein Standardsatz! *gggggg* Aber ich weiß dass es immer schwer ist wirklich gute Leute zu finden!


Das Endgelenk geht also immer unwillkürlich in die Überstreckung, richtig? Sobald die Fingerkuppe einen Berührpunkt zur Griffbrettoberfläche hat.


Exakt auf den Punkt gebracht, es schnalzt einfach in die Gegenrichtung....
Vielleicht liegt es an der Ausrichtung der Hand / Armdrehung aus dem Schultergelenk - ist die Linie der Grundgelenke (gedachte Linie durch die vier Grundgelenke der Langfinger) annähernd parallel zum Verlauf des Halses wenn Du spielst? Aus dieser Position heraus sollte sich die Kraft von Fingergelenk zu Fingergelenk optimal auf die Saite übertragen lassen, die Tendenz in eine Überstreckung zu gehen ist eher geringer, habe ich beobachtet.
Werde ich auschecken und morgen gleich mal meinen Lehrer befragen, vielleicht weiß er Rat....

Dürfte gerade auch eine blöde Kombination an Stücken sein, wo es häufiger vorkommt.... nach dem Üben habe ich Schmerzen.... suboptimal.....

Aber danke für die genauen Ausführungen!!! :)
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

und das ist sonst auch immer mein Standardsatz! *gggggg* Aber ich weiß dass es immer schwer ist wirklich gute Leute zu finden!
:) Ja, ist es wirklich. Ulli Bögershausen hat dazu mal einiges niedergeschrieben. Vor ca. zwei Jahren hatte er Probleme mit dem Bewegungsapparat, hatte einen längeren Klinikaufenthalt deswegen (in einer spezialisierten Klinik). Sehr spannend. Doch dabei geht es eher um die großen Gelenke und die Gitarrenstütze als probates Hilfsmittel.

In Hannover hätte ich eine "heiße Adresse" für einen absoluten Handspezialisten.
Aber danke für die genauen Ausführungen!!! :D
So genau wie möglich, doch nie genau genug übers Netz. :? Ich wünsche viel Erfolg!
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Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

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Misty
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Beitrag von Misty »

Das klingt wie eine super Übung.....

Im Sport soll mal ja auch immer versuchen die Beidhändigkeit zu trainieren.... is sowohl für die Muskulatur gut (Verbeugung einer Einseitigkeit) als auch für die Bewegungsabläufe.

Wird auf jeden Fall probiert! :) Danke!!!!
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