Ed Sheeran Fingerstyle

Vladsc · Beitrag von **Vladsc** » Mo Okt 19, 2015 9:54 am

Hey Leute!

Seit Wochen versuche ich das Fingerpicking Muster im Song "I wasn't expecting that(die Ed Sheeran Version)"herauszufinden, schaffe es aber nicht. Wäre wahnsinnig toll wenn mir jemand helfen könnte

Der Link zum Song: http://youtu.be/iMxfk8WsuJM

Akkorde.Tuning : 1/2 Stufe runter EADEBE capo 2. Alle Akkorde werden mit offener E (4-te Saite) gespielt
Intro: E / B / C# / Ab / A / B / E
Pre chorus: A / B / E / A / A / B / B / A
Chorus: so wie das Intro
Bridge: B / C# / A / E

Danke im Voraus

-Vlad

RB · Beitrag von RB » Mo Okt 19, 2015 10:22 am

Klingt so, als würde immer Grundton und Quinte im Wechsel angeschlagen und der Rest nur mitschwingen. Aber wie das gespielt wird, kann ich nicht erkennen. Ich argwöhne, dass die deutlich erkennbaren Noten mit dem Daumen gespielt sind. M E hilft nur das Probieren.

Ulrich Peperle · Beitrag von **Ulrich Peperle** » Mo Okt 19, 2015 12:31 pm

[Beitrag vom Verfasser entfernt]

Vladsc · Beitrag von **Vladsc** » Mo Okt 19, 2015 12:35 pm

@RB Vielen Dank für deine Antwort, ja das denke ich auch. Hier sind die Tabs, so wie ich es gerade spiele.
Was kann man hier noch korrigieren, denn irgendwas stimmt nicht:

(Capo auf 2.Bund) Intro: E / B / C# / Ab / A / B / E
Legende: "~" - Note klingen lassen
D#-----------------------------------------------------------------------------------
A#------------------0~--------------------------0~--------4~--------------0~-----
D#------0----0~----------0---------0----0~---------0--------0----0~----------0---
C#---------2----2-----2---------------4----4-----4--------------6-----6------6-----
G#------------------------------2~-------------------------4~-----------------------
D#--0~-------------------------------------------------------------------------------

-------------------------------------------------------------------------------------
------------------0~---------------------------0~---------------------------0~----
------0----0~----------0---------0----0~-----------0---------0----0~-----------0-
---------6----6------6--------------7----7------7----------------9-----9------9----
-------------------------------------------------------------------------------------
--4~-------------------------5~---------------------------7~---------------------

-------------------------------------------------------------------------------------
------------------0~-----------------0~---------------------0~--------------------
------0----0~-----------0----------0~----------- 0----0~---------0---------------
---------2----2------2-------4-4~-----------------2----2-----2-----------------
------------------------------------------------------------------------------------
--0~----------------------------------------0~-------------------------------

Der Link zum Song: http://youtu.be/iMxfk8WsuJM

Vladsc · Beitrag von **Vladsc** » Mo Okt 19, 2015 12:54 pm

@Ulrich Peperle Vielen Dank für deine Antwort aber ich verstehe deine Tabulatur nicht ganz. Kannst du mir das bitte einfacher erklären, am besten anhand meiner Tabulatur?

gahlenguitar · Beitrag von **gahlenguitar** » Di Okt 20, 2015 12:20 am

Hi Vladsc,

sehr schönes Stück in einer schönen Version!

Du bist mit deiner Tabulatur schon ganz nah dran. Und Ulrich hat natürlich recht hinsichtlich der Betonungen.

Das besondere bei Ed's Version ist folgendes:

Auf den Zählzeiten "2", "2 +" und "4" (teilweise auch auf "4 +") erklingt IMMER ein klingendes F. (Um Missverständnissen vorzubeugen: wir gehen rhythmisch von einer "alla breve"-Auffassung aus, so wie Ulrich sie in seiner Tabulatur ausgeführt hat; die kleinste rhythmische Einheit ist eine Achtelnote).

In deiner Tabulatur entsteht dieser Effekt nur über den ersten (klingenden) F-dur Akkord, weil die gegriffene D-Saite und die leere G-Saite beide ein F produzieren.
Um diesen Mechanismus jedoch über die gesamte Akkordfolge durchzuziehen, müsste man folgendermaßen greifen (die Klammern bedeuten, dass der Ton so beiläufig gespielt wird, dass man ihn kaum wahrnimmt):

D#-----------------------------------------------------------------------------------
A#------------------0~-------------------------0~------------------------0~-------
D#-----(0)---0~---------(0)--------0----0~--------(0)------(0)---0~---------(0)-
C#---------2----------2----------------2----------2--------------2-----------2-----
G#------------------------------2~---------(2)-------------4~--------(4)------------
D#--0~---------(0)-------------------------------------------------------------------

etc.

Das ist aber nicht das, was Ed greift. Vielmehr greift er auf den beiden Basssaiten immer eine Quinte, von der man meistens nur den tieferen Ton (Grundton des jeweiligen Akkords), machmal aber auch den zweiten im Quintabstand darüber hört.
Und um das eingangs erwähnte F trotzdem an den genannten Zählzeiten zu spielen, gibt es nur die Möglichkeit, mit dem Daumen beim Wechselbass auf den Zählzeiten "2" und "4" die G-Saite anzuschlagen. Das bedeutet, dass in diesem Pattern die G-Saite an einigen Stellen abwechseln von Daumen und Zeigefinger angeschlagen wird, und zwar so:

(Im Folgenden schreibe ich die tiefe Quinte auf der "Eins" jeweils mit dazu, obwohl sie zumeist nicht angeschlagen wird)

D#-----------------------------------------------------------------------------------
A#------------------0~-------------------------0~------------------------0~-------
D#-----(0)---0~---------(0)--------0-0--0~-----0--(0)------(0)-0-0~-----0--(0)-
C#---------2----------2---------4---------------------------6-----------------------
G#--2---------------------------2~---------(2)-------------4~--------(4)----------
D#--0~---------(0)-------------------------------------------------------------------

etc.

Natürlich können alle Basstöne, die auf der A- und D-Saite liegen, wahlweise auch auf den tiefsten beiden Saiten gespielt werden, und teilweise macht Ed das auch. Statt

D#------
A#------
D#------
C#--4---
G#--2---
D#------

wäre das dann

D#------
A#------
D#------
C#------
G#--9---
D#--7---

Wenn ich es wie im 2. Beispiel spiele, klingt es ziemlich exakt so, wie ich es in Ed Sheerans Version höre.
Ich hoffe, meine Ausführungen sind nachvollziehbar. Ansonsten spiele ich es mal ganz langsam und mache ein kleines Handyfilmchen davon...

Viel Spaß & Gruß, Markus

Vladsc · Beitrag von **Vladsc** » Di Okt 20, 2015 9:24 pm

Hi Markus (gahlenguitar), vielen vielen Dank für deine Antwort. Du hast mir sehr weiter geholfen! Ich hab dein erstes Beispiel gut verstanden und das mit der Quinte übernommen. Nun bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen:

D#-----------------------------------------------------------------------------------
A#------------------0~-------------------------0~------------------------0~-------
D#-----(0)---0~---------(0)--------0----0~--------(0)------(0)---0~---------(0)-
C#---------2----------2--------4--------2----------2------6-------2-----------2-----
G#--2--------------------------2~---------(2)-------------4~--------(4)------------
D#--0~---------(0)-------------------------------------------------------------------

Ist das so wie Ed es spielt oder ist da was nicht korrekt? - Sorry wenn du dich wiederholen musst aber ich hab dein zweites Beispiel nicht ganz verstanden, weil sich die beiden Tabulaturen sehr unterscheiden. Zum Beispiel wird in der zweiten Tabulatur die C-Saite nur 1-Mal angeschlagen und die D-Saite wird 5-Mal angeschlagen (bei B-Dur und C#-Dur) , statt 3-Mal, wie es in der ersten Tabulatur steht. Wieso ist das so?

Gruß,
Vlad

gahlenguitar · Beitrag von **gahlenguitar** » Di Okt 20, 2015 10:34 pm

Hi Vladsc,

gerne!

So wie du es jetzt aufgeschrieben hast, stimmen die Töne exakt. Allerdings musst du ja auf der "zwei" dann immer umgreifen. Aber eigentlich ist es ja völlig schnurz, ob die Fingersätze denen von Ed zu 100% entsprechen - Hauptsache, die Töne stimmen und der Gesamtklang entspricht in etwa dem der Vorlage.

Ich habe mal ein ganz schnelles Tutorial in meinen Computer gespielt und hier hochgeladen. Das Bild ist lausig und spielegelverkehrt, aber es sollte klar werden, was gemeint ist...

Rolli · Beitrag von **Rolli** » Mi Okt 21, 2015 12:01 am

gahlenguitar hat geschrieben:Hi Vladsc,

gerne!

So wie du es jetzt aufgeschrieben hast, stimmen die Töne exakt. Allerdings musst du ja auf der "zwei" dann immer umgreifen. Aber eigentlich ist es ja völlig schnurz, ob die Fingersätze denen von Ed zu 100% entsprechen - Hauptsache, die Töne stimmen und der Gesamtklang entspricht in etwa dem der Vorlage.

Ich habe mal ein ganz schnelles Tutorial in meinen Computer gespielt und hier hochgeladen. Das Bild ist lausig und spielegelverkehrt, aber es sollte klar werden, was gemeint ist...

Markus, Du bist er beste und netteste Saitenquäler südlich und auch nördlich von Kölle!!! Bis bald mal wieder!

Vladsc · Beitrag von **Vladsc** » Mi Okt 21, 2015 12:06 am

@Markus Tolles video! Das hat sehr gut geholfen, vielen Dank nochmal

Ich hätte allerdings noch eine Frage, und zwar im Video ( http://youtu.be/iMxfk8WsuJM ) bei 0:08-0:11s, spielt er E-Dur, B-Dur und dann wieder E-Dur. Und genau im Moment, wo er von E zu B wechselt, schlägt er die C-Saite zweimal an (Besonders bei 0:09s hört man die C-Saite zweimal anschlagen). Was passiert da genau?

D#-------------------
A#------------0~------
D#----------0~--------
C#------4-4----------- (B-Dur)
G#------------------
D#-------------------

Diese Tabs sind nicht komplett, aber das ist was ich raushöre.

gahlenguitar · Beitrag von **gahlenguitar** » Mi Okt 21, 2015 1:05 am

Das sind die beiden Takte (klingend Bb und C):

D#-------------------------------|---------------------------------
A#-------------------0-----------|----------------------0----------
D#------0----0------------------|-----(0)--0--0----------------0--
C#---2----2------------2---4----|--4-----------------------4-------
G#---0----------(0)-------------|---2--------------2----------------
D#-------------------------------|----------------------------------

-------i--m----i------m------i-------m---------i--------m-------i
-------p----p-----p-----p------------p------p------p-------p-----

Da nimmst du's aber sehr genau!

Ich vermute, Ed spielt die Begleitung ungefähr so, wie's gerade kommt, und im Detail klingt es dann vermutlich jedes Mal um Nunacen anders.

Viel Erfolg - poste das Ergebnis mal, wenn du das Stück drauf hast!

Ulrich Peperle · Beitrag von **Ulrich Peperle** » Mi Okt 21, 2015 11:19 am

[Beitrag vom Verfasser entfernt]

Vladsc · Beitrag von **Vladsc** » Mi Okt 21, 2015 3:50 pm

@Markus Kannst du vielleicht nochmal ein kurzes Video dazu machen und das langsam zeigen? Sorry aber ich bin musikalisch noch nicht so weit wie ihr

Das Lied werde ich posten sobald ichs drauf hab, du hast mein Wort!

Vladsc · Beitrag von **Vladsc** » Do Okt 22, 2015 1:33 am

So, hab mir das nun nochmal angeguckt und hab doch einiges verstanden. Ulrich Peperle, dein Tipp mit dem "slide" hab ich umgesetzt und es klingt wirklich fast wie im Song! Danke dir für deine Hilfe. Ich hab aber noch eine Frage, nämlich, wenn man gleich nach dem 1.Takt auf beiden Bassaiten ("2" und "4" in der Tabulatur von Markus) die Quinte greift, dann dominiert die G-Saite(2.Bund), wobei im Song die C-Saite(4.Bund) deutlicher zu hören ist.
Mach ich was falsch?
Momentan spiele ich das so:
D#--------------------------------------|---------------------------------
A#--------------------0~---------------|---------------------0~----------
D#------(0)----0~----------------------|------(0)----0~-----------0------
C#----------2-------------2[slide]4----|----4-----4-------------4---------
G#---2----------------------------------|----2------------(2)-------------
D#---0-----------(0)-------------------|-----------------------------------

Hier hab ich E-Dur im 1.Takt und B-Dur im 2.Takt(Ich denke, dass er das so spielt)

gahlenguitar · Beitrag von **gahlenguitar** » Do Okt 22, 2015 10:41 am

@Markus Kannst du vielleicht nochmal ein kurzes Video dazu machen und das langsam zeigen?

Lieber Vladsc, das klappt momentan leider nicht, bin derzeit ziemlich umzingelt.

Aber lass mich die Gelegenheit nutzen, dir zu erzählen, welchen Weg ich für den richtgen halte, wenn es darum geht, sich Neues und bisher Unbekanntes und -gespieltes anzueignen (natürlich ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit)...

Ich finde es wichtig und inspirierend, sich neue Perspektiven auf die Gitarre, die Spieltechnik und die Musik im Allgemeinen zu erschließen, indem man sich intensiv mit der Spielweise arrivierter Kollegen auseinandersetzt. Covern bzw. Nachspielen von Songs ist ein elementarer Bestandteil dessen.

(Kleiner Einschub: Mindestens ebeso wichtig wie die Beschäftigung mit tollen Gitarristen ist es, anderen Instrumentalisten oder Sängern zuzuhören; Pianisten, Bläsern etc., sonst bleibt man doch allzu sehr in jenen Strukturen stecken, die die Gitarre einem widerstandslos preisgibt... All die Gitarristen, die mich wirklich inspirieren, haben über den Tellerrand des eigenen Instruments weit hinweggeschaut und die Gitarre damit um neue Perspektiven bereichert.)

Also: Nachspielen, ja bis zu einem gewissen Punkt sogar Kopieren, ist wichtig. Aber wenn man die grundsätzliche Herangehensweise verstanden hat, ist es für die individuelle Entwicklung hilfreich, sich von der Vorlage zu lösen. Einfach mal eine Woche lang an dem Stück weiterarbeiten, ohne auch nur ein einziges Mal ins Video zu schauen oder die Originalaufnahme zu hören. Wenn man danach mal vergleicht, zeigt sich häufig, dass man einen anderen Weg eingeschlagen hat. Der mag nicht besser sein als das Vorbild, vielleicht sogar schlechter. Aber es ist dein eigener. Und Irrwege, aus denen du selber wieder herausfindest, lehren dich mehr als alles andere.

Nach meinem Eindruck bist du an dem Punkt, dass du dich von Ed's Version getrost etwas lösen kannst. Im übrigen spielt Jamie Lawson diesen Song (seinen eigenen) ganz anders als Ed Sheeran; eigentlich viel simpler. Und dennoch geht er extrem zu Herzen.
Fokussier dich mehr auf die Seele des Songs und weniger auf Fingersätze, wenn ich mir diese Schulmeisterei mal erlauben darf...

Liebe Grüße, Markus