CAGED ne kurze Erklärung

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Newbie
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CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von Newbie »

Wir hatten das Thema ja bereits, zumindest finde ich den Thread mit den "klampfenden Dachpappen", wenn ich danach suche... Mir geht's jetzt auch weniger um die konkrete technische Umsetzung oder um die musikalische Anwendung. Ich suche eine einfach verständliche Erklärung um was es sich bei dem CAGED-System eigentlich handelt?

Mein Verständnis sieht im Moment so aus: durch Kombination der Griffmuster für die offenen Akkorde C/A/G/E/D mit einem Barree ist es möglich Akkorde mit unterschiedlichem Voicing entlang des Griffbretts zu intonieren.

Also handelt es sich hier im Grunde um eine Erweiterung der, zumindest mir, mehr gebräuchlichen Barree-Akkorde in der E/Em- und A/Am-Form?
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Holger Hendel
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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von Holger Hendel »

Bill Edwards: fretboard logic. Meine absolute Empfehlung zu dem Thema.

Für mich ist das CAGED-System eine Methode zur Strukturierung der Anatomie des Griffbretts. Ich kann davon voicings und Skalen in unterschiedlichen Positionen ableiten.
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Ulrich Peperle
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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von Ulrich Peperle »

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Newbie
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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von Newbie »

Herzlichen Dank schon mal. Damit werd ich ein wenig herumspielen. Der Aspekt unter 2. war mir gar nicht geläufig. Und, dass da Umkehrungen bei rumkommen liegt ja quasi in der Natur der Sache. Die normale Lage war "Quintlage", gell? Oh weh, ich glaub ich muss mal wieder Theorie büffeln. :whistler:
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Holger Hendel
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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von Holger Hendel »

Indem er das System künstlich aufbläht und bis ins banalste Detail vorkaut, bleibt der ursprüngliche Grundgedanke einer einfachen mnemotechnischen Hilfe auf der Strecke.
Diesen Grundgedanken erfahren ja eben nur jene, die die durch "CAGED" bereitgestellten Möglichkeiten bereits verstanden und kennengelernt haben. Dazu kann sein Buch ein guter Einstieg sein und mir ist kein Buch bekannt, welches es so gut hinbekommt. Es stimmt schon, ich empfinde seine Methode in Strecken ähnlich ermüdend wie das "pentatonic workbook" von Bernd Kofler (in dem zeigt er z.B. die Idee einer aufwärts gespielten "Vierergruppe" in jeder Position der Pentatonik... :roll: ). Aber halt auch entsprechend "komplett". ;)
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Ulrich Peperle
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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von Ulrich Peperle »

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LaFaro
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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von LaFaro »

@ Ulrich.. hast Du denn einen oder mehrere Tipps oder Übungen, wie man zu dieser "musikalisch souveränen oder gar logisch fundierten Griffbrettkenntnis" gelangt? ich weiß.. ein guter Lehrer.. aber vielleicht gibt es ja noch "brauchbare" andere Hilfsmittel oder Informationsquellen... :) :oops:
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Ulrich Peperle
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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von Ulrich Peperle »

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tele
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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von tele »

Meine Google-Suche nach CAGED ergab als erste Suchergebnis:Bild
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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von V.H. »

Hallo, ich meine, dass eine grundlegende Ausbildung in unser Harmoniesystem
eigentlich nur über eine Klaviatur möglich ist. Da ist Dur und Moll erklärbar und anschaulich.
Alle anderen Wasauchimmer-, Saiten- und Blasinstrumente sind ohne Kenntnis derer auch lernbar, aber immer
mit einer Einschränkung, wenn es mal spontan wird und einer in der Band fängt an und ruft "B" , dann zurück "D".
Dann kommt einfach ein Schwimmfest. Meine Erfahrung von vergangen Zeiten, wo auch Gastmusiker zurecht kamen. *
Fazit: Ein Gitarrespieler sollte sehen können, welche Tasten der Keyboarder nimmt.
Schön Nabend V.H.

* Schöne Erinnerung, bestimmt 30 Jahre her :
Der Basser war krank, die Kirmes unausweichlich, dringend ein Bassman nötig. Ein Jazzer kam.
Er setzte sich hinter die Orgel und sagte mir : "dreh dich mal ein wenig zu mir".
Und dann kam ein Laufbass, den wir vor- und hinterher nicht wieder hatten. Die ganze Nacht lang.
Und in den Pausen rauchte er Pfeife...
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Rolli
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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von Rolli »

Newbie hat geschrieben:Ich suche eine einfach verständliche Erklärung um was es sich bei dem CAGED-System eigentlich handelt?
Das CAGED System ist eine unter vielen Möglichkeiten sich Akkorde (zunächst einfache Dur-Akkorde) und die korrespondierenden Skalen einzuprägen und so das Griffbrett besser kennenzulernen. Man kann dieses System schön "aufbohren" und sich über die einfachen Dur-Akkorde, im nächsten Schritt z.B. Maj7, dann die parallelen Moll-Akkorde oder auch Moll7/b5 Akkorde besser einprägen. Das funktioniert m.E. auch für alle Umkehrungen. Die Reise geht dann also weiter und vieles wird eh über Spielpraxis "erlernt". Das vermittelt dir ein Lehrer, der nur unterrichtet, ohne wirklich die Praxis zu kennen und diese zu leben, eher nicht.
Also Ohren auf, viel mit anderen spielen, fragen, raushören und analysieren, was Dir gefällt.

Wo ich gerade irgendwas von Analphabeten gelesen habe :)

Take this
https://www.youtube.com/watch?v=ca_GCvApODg" onclick="window.open(this.href);return false;
and that...
http://www.classicfm.com/composers/mcca ... -my-heart/" onclick="window.open(this.href);return false;
Zuletzt geändert von Rolli am Fr Nov 13, 2015 12:34 am, insgesamt 2-mal geändert.
Schöne Grüße, Rolli
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Holger Hendel
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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von Holger Hendel »

@Ulrich Peperle:
für mich offenbart sich hier eher ein geistiger Kurzschluss.
:lol: In der Tat, ich war zur Zeit des Schreibens ein wenig knapp mit der Zeit und der Satz liest sich recht eigentümlich. ;)

Das CAGED-System kann für viele Spieler, die jahrelang die böse Theorie gescheut haben, der Türöffner sein um all die gelernten Griffe, ggf. auch Skalen / Positionen...zu strukturieren. Allein deshalb mag ich es schon.
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Niels Cremer
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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von Niels Cremer »

Ulrich Peperle hat geschrieben:forentaugliche Bierdeckelgröße
köstlich! :)
Ulrich Peperle
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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von Ulrich Peperle »

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Re: CAGED ne kurze Erklärung

Beitrag von Rolli »

Ulrich Peperle hat geschrieben: Grundsätzlich hat für mich musikalisches Analphabetentum daher nichts despektierliches. Und für jemanden, der das Griffbrett mangels alternativer mentaler Kategorien nur als visuelles Raster für Fingertätigkeiten wahrzunehmen vermag, ist CAGED immer noch besser, als gar keinen Plan zu haben.
Das Problem von Methoden wie CAGED sehe ich daher auch eher in dem Umstand, dass sie dazu tendieren, musikalisches Analphabetentum als irreversiblen Dauerzustand zu zementieren. Inhalte, die ein komplexeres und flexibleres musikalisches Denken ermöglichen, lassen sich eben nicht immer auf Griffbilder (oder mnemotechnische Krücken wie "CAGED") reduzieren.
Na ja, CAGED ist nur eine Methoden und es gibt eh nicht "die" Wahrheit.
Ich denke, viele hier sind froh, dass wir in der Geschichte so einige musikalische Analphabeten hören durften und dürfen:
Seien es Paco de Lucia, Wes Montgomery, George Benson, Lennon & Mcartney, Stevie Wonder, Stevie Ray Vaughn, T. Emmanuel oder Hans Zimmer.
Schöne Grüße, Rolli
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