Powerchords (Dur/moll)

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

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Orange
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Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von Orange »

Mahlzeit,

bei Powerchords gibt´s ja irgendwie kein "Geschlecht".

Powerchord A-Dur und a-moll sind ja gleich ... aber warum ist das so ? Ich finde das ja persönlich praktisch,
aber so rein musik-wissenschaftlich gesehen ... quasi ... warum gibt´s da keinen Unterschied ?

Bisserl Theorie-Wissen aufmöbeln ...

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Captain Harry
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Re: Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von Captain Harry »

Powerchords sind eben "unvollständige" Akkorde, bestehend aus Grundton und Quinte. Zu Dur oder Moll werden sie erst durch Dazunahme von großer bzw. kleiner Terz.
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LaFaro
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Re: Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von LaFaro »

Um mal Wikipedia zu zitieren.... " Ein Akkord ist in der Musik das gleichzeitige Erklingen unterschiedlicher Töne, die sich harmonisch deuten lassen.....
Normalerweise bezeichnet man erst mindestens drei unterschiedliche Töne als Akkord...." Zweiklänge können das oft trotz der von Captain Harry schon genannten fehlenden Terz ersetzen, aber die "harmonische Deutung" ist dann eben nicht eindeutig, weil Moll oder Dur eben über die Terz definiert wird, wie Captain Harry ja schon erwähnte...:)
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tele
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Re: Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von tele »

Ich vermute mal, der Name Powerchords kommt daher, dass sie hauptsächlich beim kraftvollen, verzerrten Spiel eingesetzt werden.
Da klingen Terzen unsauber, weshalb man sie eher weglässt.
Bestimmte Arten der Verzerrung können auch gut mit Terzen umgehen, aber das Otto-Normalverbraucher-Distortion-Pedal eher nicht so. :wink:
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notenwart
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Re: Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von notenwart »

Orange hat geschrieben: ... warum gibt´s da keinen Unterschied ?
Damit es einfacher ist. Zumal Du ja ft die gleiche Griffschablone "nur" verschiebst.
Und dem Sänger reicht evtl ein unterstützender (Grund)Ton. (Bzw der echte RockNRoller kann den begriff kleine Terz und große Terz auch nicht aus dem Hut erklären)
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Orange
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Re: Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von Orange »

notenwart hat geschrieben:Bzw der echte RockNRoller kann den begriff kleine Terz und große Terz auch nicht aus dem Hut erklären
Erwischt ! :oops:

Danke an alle Beteiligten für die Erklärung.
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LaFaro
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Re: Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von LaFaro »

man kann "Powerchords" allerdings auch mit Grundton und (großer oder kleiner) Terz spielen und dann ist die harmonische Deutung wiederum "einfach".. die Quinte ist in den Obertönen des Grundtons sowieso immer dabei ... sozusagen "Powerchord mit Akkord-Wirkung"...:)
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notenwart
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Re: Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von notenwart »

LaFaro hat geschrieben:man kann "Powerchords" allerdings auch mit Grundton und (großer oder kleiner) Terz spielen und dann ist die harmonische Deutung wiederum "einfach".. die Quinte ist in den Obertönen des Grundtons sowieso immer dabei ... sozusagen "Powerchord mit Akkord-Wirkung"...:)
Naja... :shock:
um mal beim einfachen C-Dur-Beispiel zu bleiben wäre das dann C und E gespielt. Könnte aber auch A-moll sein. (gut ist jetzt nicht der Riesenunterschied, aber harmonische Deutung bei zwei Tönen halte ich für fehleranfällig)
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tele
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Re: Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von tele »

man kann "Powerchords" allerdings auch mit Grundton und (großer oder kleiner) Terz spielen und dann ist die harmonische Deutung wiederum "einfach"..
Meines Wissens nach ist ein Powerchord ein X5-Akkord, was so viel heisst, dass er nur aus Grundton und Quinte besteht.

Powerchords sind typisch für Heavy Metal Riffs, z.B. Iron Man von Black Sabbath.

Im Hardrock werden dagegen auch Akkorde mit Terzen gespielt, z.B.bei Highway to Hell, wo ein A-Dur, ein D-Dur und ein E-Dur mit großer Terz vorkommen. Nur G wird als offener Akkord ohne Terz gespielt.(ähnlich wie im Bluegrass).
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Re: Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von Angorapython »

Interessant wird das ganze bei Instrumenten, die in Quintenstimmung gehalten sind. Da ergeben sich sehr viele Möglichkeiten sehr einfach sehr effektvoll Begleitungen zu gestalten, allerdings bin ich da erst am Anfang, weil ein Griff immer mehrere Möglichkeiten der Deutung zulässt. Noch verliere ich schnell den Überblick, aber es wird langsam....
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LaFaro
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Re: Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von LaFaro »

notenwart hat geschrieben:
LaFaro hat geschrieben:man kann "Powerchords" allerdings auch mit Grundton und (großer oder kleiner) Terz spielen und dann ist die harmonische Deutung wiederum "einfach".. die Quinte ist in den Obertönen des Grundtons sowieso immer dabei ... sozusagen "Powerchord mit Akkord-Wirkung"...:)
Naja... :shock:
um mal beim einfachen C-Dur-Beispiel zu bleiben wäre das dann C und E gespielt. Könnte aber auch A-moll sein. (gut ist jetzt nicht der Riesenunterschied, aber harmonische Deutung bei zwei Tönen halte ich für fehleranfällig)
"einfach" stand nicht umsonst in Anführungszeichen... allerdings ist mir auch nicht klar, wie Du mit dem Grundton C auf ein A-Moll kommen willst.. mal abgesehen davon, dass die Töne in beiden Akkorden in unterschiedlicher Funktion vorkommen...
wenn ich beim Grundton C die kleine Terz Es dazupacke, kommt ein Zweiklang raus, der zumindest in Richtung C-Moll klingt und mit A-Moll nur wenig zu tun hat....
was die Psychoakustik dann damit macht, ist wieder eine andere Frage... 8)
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Re: Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von notenwart »

LaFaro hat geschrieben:... wenn ich beim Grundton C die kleine Terz Es dazupacke, kommt ein Zweiklang raus, der zumindest in Richtung C-Moll klingt und mit A-Moll nur wenig zu tun hat....
Stimmt ohne Frage, Und wenn ich von C und E rede und das irgendwie mit A-Moll in Verbindung bringe, reden wir beide über unterschiedliche Dinge und ich meinte ja nur, dass zwei Töne (Beispiel C und E) eben einen Dreiklang nicht eindeutig definieren.
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Re: Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von TorstenW »

Der Begriff "Powerchord" beschreibt terzlose Akkorde. Daher sind die ersten Antworten vollkommen richtig.
Ohne Terz kein Tongeschlecht, daher ist der Griff für Dur und Moll derselbe. (Die Beschreibung von LaFaro über "Powerchords mit Akkordwirkung" mit Terz ist nicht konsensfähig und findet sich auch in keiner Literatur wieder. (Nebenbei finden sich auch die große und kleine Terz in den Obertönen des Grundtons wieder ;-))

Zwei Töne ergeben KEINEN Akkord. Auch muss der Grundton des Akkords mitnichten immer der tiefste Ton sein, den man spielt.
Wenn ich C-Dur als 032010 spiele wäre das E, also die Terz, der tiefste Ton. Bei 332010 wäre G, also die Quinte, der tiefste Ton.
Nur wenn ich x320101 spiele, hätte ich tatsächlich den Grundton C als tiefsten Ton.
Trotzdem sind alle drei Varianten C-Dur Akkorde. Nur eben in verschiedenen Voicings. Diese haben Einfluss darauf als wie "stabil" ein Akkord wahrgenommen wird.

Ein Griff in dem nur die Töne C und E vorkommen kann eine ganze Menge Akkorde sein, C-Dur und A-Moll sind nur zwei recht wahrscheinliche Optionen. Hier kommt es auf den Kontext an. Also: was kam vorher, was kommt nachher, was machen ggfs andere Instrumente an der Stelle.
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LaFaro
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Re: Powerchords (Dur/moll)

Beitrag von LaFaro »

siehe oben....
aber schön, dass es nochmal wiederholt wurde... 8)
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