Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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pfunk
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von pfunk »

RB hat geschrieben: Wie pickt ihr ?
Ich spiele schon immer Metallpicks. Vor 35 Jahren mit den normalen Dunlops angefangen und seit 11 Jahren diese Dinger (die mir mein Duo-Partner zum 40ten geschenkt hat, und die etwas größer als die normalen sind. Gibt's leider nicht mehr zu kaufen und scheinen aus den 50ern zu sein. Viel Spaß beim Googlen: "engraved fingerpicks):

Bild

Habe aus Bequemlichkeit nie was anderes probiert (außer Plektrum), und wenn die weg sind, muss ich leider aufhören zu spielen ...
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hoggabogges
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von hoggabogges »

Beim Downstroke mit Picks gehts mir wie Schröder, als Lucy ihn frug, wie er es hinbekommt, auf einem Kinderklavier mit aufgemalten schwarzen Tasten sooo schöne und komplizierte Musik zu spielen: üben...üben...üben! 8)
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
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Niels Cremer
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von Niels Cremer »

RB hat geschrieben:@Niels: Wenn man sie richtig dreht, kommt ein schöner Ton, der demjenigen nahe ist, wie man ihn mit dem Fingernagel erzeugen kann. Die Hand kommt bei mir recht waagerecht (Klassiker rollen mit den Haaren, stampfen mit den Augen auf und raufen sich die Füße), daher drehe ich die Dinger etwas nach rechts, damit der Winkel besser ist. Wenn ich das nicht oder falsch mache, klickt es ein wenig.
Danke dir, müsste ich auch mal so ausprobieren, meine Handhaltung ist auch nicht „klassisch“ ...

LG, Niels
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CDKlampfe
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von CDKlampfe »

Ich kämpfe auch seit Jahren mit dem Thema. Angefangen habe ich mit den schon beschriebenen Metallpicks. Damit bin ich in meinen Anfängerjahren auch ganz gut klargekommen (hatte allerdings von richtigem Fingerpicking noch keine Ahnung). Zwei unangenehme Begleiterscheinungen hatten die Metallteile aber: Einerseits war mir, wie schon von anderen berichtet, kein Downstroke möglich. Und andererseits habe ich anscheinend eine etwas vehemente Zupftechnik, bei der die Picks ab und an die Decke der Gitarre berühren, was bei meiner damaligen Gitarre zu sehr deutlichen Abschürfungen (noch kein Loch, aber Lack und Holz weg) geführt hat.

Dann habe ich es mit reinen Fingern versucht. Dabei habe ich festgestellt, dasss meine Nägel leider nicht optimal dafür sind. Zudem scheinen meine Fingerkuppen so "wulstig" oder "fleischig" zu sein, dass ich die Nägel sehr lang wachsen lassen muss, damit sie über sie hinwegstehen. Auf eine anständige Begleitlautstärke (habe damals meistens zum Gesang in größeren Runden gespielt) bin ich auch nie gekommen.

Vor einigen Jahren bin ich dann auf Alaska-Picks gestoßen. Nachdem ich die Dinger erst für Mist erachtet und in meine Völlig-unnützes-Gitarrenzbehör-Kiste verbannt hatte, traf mich die Erkenntnis, dass man die Picks erst zurechtfeilen muss, wie einen Fingernagel :wink: Seitdem komme ich, wenn es um etwas lauteres Zupfen geht, sehr gut damit zurecht.

Und dennoch ist man als Gitarrist ja immer auf der Suche nach noch besserem Zubehör. Daher sind mir auch die Fred-Kelly-Picks irgendwann unter bzw. auf die Finger gekommen, wobei der Preis auch aus meiner Sicht echt happig ist. Von der Idee her sind die gar nicht schlecht, was mich stört ist eine gewisse "Klobigkeit", gerade im Vergleich zu den Alaska-Picks. Ich kann z.B. kaum 2 oder 3 Saiten mit den Fingern gleichzeitig zupfen, weil sich die Picks dabei immer im Wege sind. Mit einer Feile habe ich sie zwar ein wenig bearbeitet, so richtig warm werde ich damit aber nicht. Apropos "warm": Ich habe die Version aus Delrin, die klingt für mich sehr warm, manchmal sogar ein wenig dumpf. Interessant wär hier noch mal die Variante aus Polycarbonat, die soll ja heller klingen. Bisher haben mich aber die Kosten davon abgehalten. Vielleicht hat ja von Euch jemand Erfahrungen damit?

Zum Schluss noch eine kleine Anekdote. Darf man eigentlich keinem erzählen, aber wir sind ja unter uns. :aua:
Mittlerweile spiele ich Fingerstyle meistens ohne Fingerpicks und habe bei der Nagellänge einen ganz guten Kompromiss gefunden. Und dann höre ich als Tipp, man könnte so Nägel ja feilen und polieren. Also habe ich mir entsprechendes Zubehör im Drogeriemarkt zugelegt und beim Bearbeiten der Nägel ist mir aufgefallen, dass die doch einige Rillen haben. Also munter mit der Feile den ganzen Nagel flächig von oben bearbeitet, bis alles schön glatt war. Optisch auch einwandfrei. Nur nach ein paar Tagen musste ich feststellen, dass ich wohl ganz gehörig Substanz weggenommen habe und die Nägel nun wie Papier sind und ständig abbrechen. Und das nach 30 Jahren Gitarrenerfahrung. :pein: Jetzt muss ich halt ein paar Wochen warten, bis sich das ausgewachsen hat.
Daher in diesem Zusammenhang eine Frage an erfahrene Polierer und Feiler: Macht Ihr das nur am Nagelrand oder wie kann ich mir das vorstellen?

Ein schönes Wochenende
Christian
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tomis
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von tomis »

immer wenn hogga von downstroke schreibt, muss ich an opening denken
das haben wir anfang des jahres in kornweschtheim gedroschen
wer stress mit dem abschlag hat, sollte das kolbe/illenberger-stück einfach mal auf die agenda setzen
mir sind anfangs regelmäßig die fingerpicks weggeflogen
der daumen und die finger müssen erstmal begreifen, daß eine arbeitsteilung gewünscht ist
und dann macht es einfach spaß

die acris und auch die propicks für den daumen sind die einzigen, welche bei mir nicht drücken
und trotzdem fest sitzen
ich verdrehe die picks auch
und verbiege sie auch etwas
mit Blues und Gruß
Thomas
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scifi
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von scifi »

Ich pausiere seit rund zwei Jahren mit der Quest mit dem Titel "Dunlop Daumenpick plus WAS?"
Irgendwie scheint es da keine praktikable Lösung für mich zu geben. Da ich in der Band ca. 3/4tel mit Plek und 1/4tel mit Picks mache, hat sich alles andere als alleine ein Daumenpick bei Auftritten als viel zu fricklig, zeitintensiv und fehleranfällig herausgestellt (finde mal einer z:b. ein heruntergefallenes Alaska-Pick...). Glücklicherweise bin ich mit mittlerweile echt robusten Krallen ausgestattet und poliere noch nicht mal. Hin und wieder "schredderts" beim Plektrumspiel vielleicht mal eine Nagelspitze, aber meine Nägel wachsen schnell und bei den wenigen Auftritten, die ich pro Jahr habe, ließ sich das bisher immer kompensieren.
Vielleicht habe ich mit dem Thema jetzt ja meinen Frieden gemacht.
rpnfan
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von rpnfan »

Auch ich bin noch nicht zufrieden mit meinen Fingerpicks (oder was auch immer man dann nimmt).

Metallpicks klingen dann doch (immer?) zu schepperig!?

Die Alaska-Picks sind mir auch um die Ohren geflogen und halten nicht. Ich hab' dann aber nochmal genau geschaut und denke es _muss_ gehen:

https://www.youtube.com/watch?v=Pao6xxDZGF0" onclick="window.open(this.href);return false;

https://www.youtube.com/watch?v=kX9DgbFk-Ew" onclick="window.open(this.href);return false;

und vor allem bei Dave Goodman sieht man, dass es mit Daumenpick und Alaskapicks auch mit Strumming geht:

https://www.youtube.com/watch?v=a2eWpfNJqCs" onclick="window.open(this.href);return false;

https://www.youtube.com/watch?v=a7XNIiUEsn8" onclick="window.open(this.href);return false;

Zumindest bei ihm... ;-)

Meine Hand ist nicht sooo groß und ich hatte L-FIngerpicks von Alaska. Die halten gar nicht. Hab' nun M und bin noch nicht ganz zufrieden mit der Anpassung, aber das geht schon _viel_ besser.

Daumenpick: Fred Kelly, Delrin in stark (weiß) gefällt mir am besten.
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RB
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von RB »

Meine Frage war, wie jemand das mit herkömmlichen Blechpicks macht, wenn seie den Fingerballen bedecken. Mir ist das nicht gelungen, ohne einzuhaken. Letztlich hat sich die praktische Relevanz dieser Frage aber für mich erledigt, weil es mit den Plastikteilen von Kelly geht.
rpnfan
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von rpnfan »

RB hat geschrieben:Meine Frage war, wie jemand das mit herkömmlichen Blechpicks macht, wenn seie den Fingerballen bedecken. Mir ist das nicht gelungen, ohne einzuhaken. Letztlich hat sich die praktische Relevanz dieser Frage aber für mich erledigt, weil es mit den Plastikteilen von Kelly geht.
Die Kelly Fingerpicks hab' ich auch probiert, aber hab' leider nur Größe M -- und die sind mir vieeeeel zu eng. Evtl. kann ich mal L probieren.

Bist Du unterm Strich mit den Kellys zufrieden (Klang, Tragekomfort, Tragesicherheit, Spielbarkeit anscheinend ja...)?
stringbound
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von stringbound »

rpnfan hat geschrieben:Bist Du unterm Strich mit den Kellys zufrieden (Klang, Tragekomfort, Tragesicherheit, Spielbarkeit anscheinend ja...)?
Ich bin zwar nicht RB, aber ich benutze einen Satz Fred Kelly Picks und bin sehr zufrieden damit.
Daumen: Slick Pick aus Delrin/ Zeige- und Mittelfinger: Freedom Pick aus Delrin/ Ringfinger: Freedom Pick aus Poly.

Es dauert eine Weile, bis man sich an die Freedom Picks gewöhnt hat, aber alle "normalen" Spieltechniken funktionieren einwandfrei.
Selbst Artificial Harmonics a la Tommy Emmanuel lassen sich ohne Probleme spielen.
Mit den Freedom Picks komme ich inzwischen so gut zurecht, dass ich sie bei Auftritten einsetzen werde.

Bild
stringbound
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von stringbound »

Bluesopa hat geschrieben:Warum am Ringfinger Poly statt auch Delrin?
Bei mir klingt Poly am Ringfinger natürlicher, als Delrin.

Das gilt eigentlich auch für den Mittelfinger.
Da ich mit dem Mittelfinger manchmal auch die umwickelte G-Saiten spiele, belasse ich es zur Zeit bei Delrin.
Ich arbeite aber dran.
rpnfan
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von rpnfan »

stringbound hat geschrieben:
Ich bin zwar nicht RB, aber ich benutze einen Satz Fred Kelly Picks und bin sehr zufrieden damit.
Daumen: Slick Pick aus Delrin/ Zeige- und Mittelfinger: Freedom Pick aus Delrin/ Ringfinger: Freedom Pick aus Poly.

Es dauert eine Weile, bis man sich an die Freedom Picks gewöhnt hat, aber alle "normalen" Spieltechniken funktionieren einwandfrei.
Danke für den positiven Erfahrungsbericht, dann probiere ich doch mal, dass ich die größeren bekomme und ob die dann bei mir klappen! :-)
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mec
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von mec »

Ich benutze einen Kelly Delrin Pick orange und 3 Medium Alaskas auf den Zeige-Mittel-Ringfingern. Wenn die Nägel etwas Länge haben (1mm) halten sie. Aber 100% glücklich bin ich auch mit den Alaskas nicht, weil die Nägel nicht brechen dürfen. Deshalb ich mir doch echt mal diese Kelly freedoms ansehen werde. Mal sehen.
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Viele Grüße
Martin
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RB
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von RB »

Die Alaska-Picks hatte ich zu erwähnen vergessen. Kurze Reise, aus dem gleichen Grund.
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Rumble
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Re: Erfahrungsbericht Kelly Fingerpicks

Beitrag von Rumble »

Mal eine Frage zu den Freedom Picks....
(medium/poly)

Die Dinger waren gerade in der Post.
Wenn ich die Teile auf den gestreckten Finger so aufsetze wie das gedacht ist und den Finger dann ein einziges mal vollständig anwinkel, dann schiebt sich das mistige kleine Teil sofort wieder sehr weit nach vorn. Spielen geht so natürlich nicht. Das ist diesen seitlichen "Flügelchen" an den Dingern geschuldet. Wie ist das bei Euch? Rutschen die Teile bei euch nicht nach vorne weg, wenn ihr den Finger einklappt? Habt ihr da eventuell etwas nachgefeilt?
So wie die jetzt beschaffen sind ist das (zumindest für meine eher kleineren Finger) doch völliger Käse.
Kann doch so nicht gedacht sein. *grummel*
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
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