Gew?hnung an das Boom-Chick

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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.mitro
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Gewöhnung an das Boom-Chick

Beitrag von .mitro »

Hi,

ich bin jetzt seit dem Kauf meiner letzten Akustik fleißig am Üben (ungefähr ein Monat, soviel man halt neben Arbeit und Family kann).

Da ich 10 Jahre elektrische Erfahrung mitbringe, tu ich mir natürlich relativ leicht (vor allem, was die linke Hand betrifft), allerdings muss ich zugeben, dass mir die ganzen hundsordinären Boom-Chick-Standards ("Freight Train" und so) große Probleme bereiten.

Und zwar deshalb, weil es für mich (von der Bewegung her) absolut unnatürlich ist, den Wechselbass beizubehalten und dann eine unabhängige Melodie drüberzulegen.

Ich ertappe mich dabei, wie ich mir quasi Eselsbrücken baue ("Mittelfinger schlägt dann an, wenn der Daumen die Quint spielt" etc.), halte das aber nicht für zielführend, da ich nicht in erster Linie Songs auswendig lernen möchte, sondern mir die Technik verinnerlichen will.

Daher meine Frage: Kommt wirklich irgendwann der Zeitpunkt, an dem einem das so weit in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass man zum Beispiel damit improvisieren kann? Ich kann mir das nämlich fast nicht vorstellen.

Vor hartem Üben hab ich keine Angst, ich frage mich nur, ob es sich für mich auszahlt, diese Technik fundiert zu lernen, da ich wie gesagt nur in zweiter Linie Songs nachspielen möchte; in erster Linie entstehen meine eigenen Sachen aus Improvisationen und sind nicht bis in die 32tel ausgearbeitet (habe früher fast nur zu CDs gejammt, um Gefühl für Töne/Intervalle zu bekommen und nicht, um Soli 1:1 nachzuspielen).

Hoffe, Ihr versteht mein Dilemma und könnt mich 'rausreißen ;-)

Danke und liebe Grüße

.mitro
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Admin
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Beitrag von Admin »

Ob man damit improvisieren kann, weiß ich nicht, aber ich bin fest davon überzeugt, daß die Sache mit der Praxis immer einfacher wird. Es kommt sogar vielleicht der Moment, in dem es "klick" macht und die hinderlichen Bande, die Daumen und Finger miteinander verbinden, zwerreißen mit einem Schlag. So war es bei mir jedenfalls und ich kenne noch andere Leute, die es ähnlich erlebt haben.
mass
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Re: Gewöhnung an das Boom-Chick

Beitrag von mass »

.mitro hat geschrieben:
Daher meine Frage: Kommt wirklich irgendwann der Zeitpunkt, an dem einem das so weit in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass man zum Beispiel damit improvisieren kann? Ich kann mir das nämlich fast nicht vorstellen.

Vor hartem Üben hab ich keine Angst, ich frage mich nur, ob es sich für mich auszahlt, diese Technik fundiert zu lernen...
ja.
die 2te frage(wenn ich das so grob sagen darf) kannst du dir wohl nur selber beantworten!
ich glaube "nebenbei" mal "paar" fingerstyle-techniken mitzunehmen(von e-gitarre kommend) ist schwer. wie jedes ding braucht das natürlich auch seine zeit und "übung"...........

ich finde man profitiert sehr viel von Boom........& co. egal worauf man steht.

gruß mass
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christian
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Beitrag von christian »

"Es kommt sogar vielleicht der Moment, in dem es "klick" macht und die hinderlichen Bande, die Daumen und Finger miteinander verbinden, zwerreißen mit einem Schlag. So war es bei mir jedenfalls und ich kenne noch andere Leute, die es ähnlich erlebt haben."

So war das auch bei mir mit dem Klick. Ich habe den Wechselschlag fuer Monate immer vor dem Fernseher geuebt. Und zwar jedesmal wenn der Fernseher angeschaltet wurde habe ich mit einer Gitarre auf der Couch gesessen und e-d-a-d gespielt. Ich habe mich dabei nur auf die rechte Hand konzentriert, abgedaempft gespielt und keine Akkorde gegriffen. Bis das dann ganz automatisch ging. Der naechste Schritt war dann Akkordwechsel hizukriegen. Das war zwar ziemlich einfach, es klang aber sehr schwammig, einfach ohne einen herausstehenden Rhytmus.
Mein Klickmoment kam dann eines abends als ich Daumenpicks benutzte. Auf einmal kam Alles zusammen. Von einer Minute zur anderen hatte ich den Merle Travis Groove. Ich konnte zuerst gar nicht glauben dass diese Sound von meiner Gitarre kam.
Das ist jetzt schon ein paar Jahre her und mittlerweile brauche ich auch keine Daumenpicks mehr um den Groove so hinzukriege.
PuMi

Beitrag von PuMi »

Moinsen....

hat jemand vernüftoige TABs für "Freight Train" für mich?

Hab das in nem Tommy Emmanuel Tutorial auf youtibe gesehen, wenn ich mich nicht täusche. Nur leider fehlen mir die Tabs.
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youngster
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Beitrag von youngster »

ich habe einige versionen für guitar pro,kann dir sie gerne auch schicken.
auch mit teilweise sehr unterschiedlichen schwierigkeitsgraden...
für mich tuts die einfache standart version von elizabeth cotten,von der das stück eigentlich auch ist.
cu
mass
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Re: Gewöhnung an das Boom-Chick

Beitrag von mass »

mass hat geschrieben:
ja.
da muss ich gepflegt die "ja" zurücknehmen :oops:
muss mich da @admin anschließen, kann sie eher nicht eindeutig mit ja beantworten!
:wink:

mass
KallePick
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Beitrag von KallePick »

Hallo, .mitro,
es ist auch nicht so einfach, wie man sich das gemeinhin vorstellt. Insbesondere beim Blues kommt dann noch hinzu, dass der Daumen schön den 4/4 Rhytmus durchziehen muss während, die Fingerlein fröhlich in den Triolen herumtanzen, diese manchmal auslassen und dann alle Möglichkeiten zum synkopieren austesten.
Ich kann Dir das Buch "Beginning Fingerstyle Blues Guitar von Arnie Berle und Mark Galbo empfehlen (mit CD). Am Blues brauchst Du Dich dabei nicht zu stören, falls das nicht Deine Stilrichtung ist, aber der didaktische Aufbau ist sehr gut und ich hatte vor ca. 4 Jahren innerhalb von ein paar Monaten den Daumen soweit dass der von alleine lief und die Finger frei waren Melodie- und Rhythmusvarianten auszuprobieren.
Gruß
Kalle
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