der Daumen des Pickers

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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matthiasL
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der Daumen des Pickers

Beitrag von matthiasL »

Hi,

ich muss doch mal eine etwas tiefergehende Frage stellen an alle Fingerpicker. Ich habe das generelle Problem, dass ich (wahrscheinlich aufgrund mangelnder Routine) Umstellungsschwierigkeiten zwischen Stuecken habe bei denen der Bass total lange und frei Klingen soll (keltisches oder Jazz/Blues mit legato im Bass) und zwischen dem typischen gedaempften Laemmerhirt Bass. Das ganze bedingt ja unterschiedliche Handhaltungen. Einmal
schwebt die Hand total frei und ein anderes Mal liegt die Handkante leicht auf den Seiten auf.
Zumindest bei mir bringt das ein leichtes verdrehen der reHand mit sich, das sich bei der gedaempften Technik in einer verspannten reSchulter aeussert. Ich kann die gedaempeften Stuecke zwar spielen aber sie fuehlen sich nicht so locker an, wie es sein muesste.

Ich spiele mit Daumenpick mit gekuerztem 'blade' (weiss nicht wie es auf DE heisst) und spiele seit ca. 6 Wochen mit 'Handauflegen' (vorher habe ich den Bass mit Schaumgummi gedaempft!!)

Wie geht ihr mit den unterschiedlichen Techniken um? Kommt ihr mit den Umstellungen zurecht??
Vielleicht koennt ihr mal Photos der reHand, bei der man den Abstand der Handkante zu den Saiten sieht, posten.


Cheers ML
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Hi Matthias,

ich denke, dass wir Picker "mit Daumenpick" hier eindeutig im Vorteils sind. Ein "Nagelspieler" muss da schon gewaltig krümmen und verdrehen, um einen satten gedämpften Lämmerhirtbass zu bekommen :wink:

Ich benutze ja - wie man es schon sehen konmnte - einen extrem kurzen Daumenpick. Dadurch bin ich auch sehr nah an der Saite. Der Handballen schwebt nur gering über den Saiten und ich Stütze zusätzlich gerne mit dem kleinen Finger ab.

Wenn ich nun einen gedämpften Bass spielen möchte, brauche ich nur den Handballen um wenige Millimeter senken. So wenig, dass ein Betrachter es gar nicht sieht. Ich brauche nicht einmal die Hand irgendwie anders zu drehen. Nur manchmal gehe ich mit dem Anschlag etwas mehr Richtung Schalloch, wodurch sich der gesamte Ton ja auch ändert. Und ein weiterer Vorteil ist hierbei auch, dass ich sogar variieren kann, wieviele Saiten ich dämpfen möchte. Alles ist zwischen 1 und 6 möglich...

Probier es aus, es ist nicht schwer.
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RB
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Beitrag von RB »

Ist bei mir ähnlich, obwohl ich in letzter Zeit einen Daumenpick mit ziemlich langer "Fluke" habe. Ich habe eine Handhaltung, die jegliche klassichen Gitarrenlehrer das Grausen lehrt und erst in allerjüngster Zeit, so ca. seit einem Jahr habe ich auch nebenbei die andere Handhaltung der rechten Hand halbwegs gelernt, bei der die Hand mehr von oben locker hängt und nicht so vom Steg her kommt. Aber die Umstellung von einer auf die andere Haltung bringt mir nicht so sehr große Veränderungen der gesamten Körperhaltung mit sich, was daran liegen mag, daß ich eher lang und gakelig bin. Meine Arme sind sowieso zu lang, daher scheint es nichts zu machen.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Hallo Matthias,

hier noch ein kleines Video. Du kannst erkennen, dass ich praktisch ganz am Steg bin und mit minimalstem Bewegungsaufwand die Saiten dämpfen kann.

www.gdtbremen.de/download/mp3_music/Step.avi

Diese Handhaltung ist sehr bequem. So komme ich gut zurecht und bin ausreichend flexibel.
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thust
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Beitrag von thust »

OldPicker hat geschrieben:...hier noch ein kleines Video.
Reinhard schreib auf! :wink:
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

@OldPicker
Danke!

Meine normal Handhaltung ist sehr klassisch gepraegt. dH meine Finger sind mehr in Richtung 90 GRD zu den Saiten, weil auch mein Gitarrenhals auch mehr nach oben zeigt. Und wenn ich daempfe, dann sieht es so aus wie bei dir (die Finger sind deutlich Schraeg zu den Saiten, ca. 45-60 GRD) und das ist dann ein recht deutlicher Unterschied.
Bei der normalen Handhaltung ist meine Handkante ca. 1.5-2.5 cm ueber den Saiten.

Cheers ML
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Klassische Haltung....

Vielleicht ist es aufgefallen:
Die Gitarre ist auf meinem rechten Bein und ich benutze eine Fußbank. Dadurch kommt der Hals auch recht hoch.

Dieses hatte zur Folge, dass ich lange Zeit bei den 14Bündern gerne den Capo auf den 2. Bund gesetzt habe. Bei meinen kurzen Armen und einer im Hintergrund lauernden Gelenkschwäche mit ständig entzündeten Nerven war das eine echte Erleichterung. So war dann auch die Anschaffung meines "Pummelchens" ( 12-Bünder ) eine echte Offenbarung.

Aber aus dieser Haltung heraus ist es möglich, sowohl die "klassische", wie auch die eher "legere" Handhaltung zu praktizieren. Ist die Gitarre in der "Daddelhaltung", also auf dem rechten Bein, dann hat man mit einer "klassischen" Handstellung schnell ein Problem... :wink:
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RB
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Beitrag von RB »

Also da bin ich jetzt zu faul, außerdem gibt es das bestimmt in aufgeschrieben.

@OldPicker: Auch das gehört der Allgemeinheit ans Bein gebunden! Wie wäre es mit einem entsprechenden, allgemeine Aufmerksamkeit erheischenden Eintrag in "Mein MP3" ????????????????????????!
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thust
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Beitrag von thust »

RB hat geschrieben:Also da bin ich jetzt zu faul, außerdem gibt es das bestimmt in aufgeschrieben.
War ja auch nur ein Scherz. :D

Wie heisst das Stück?
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

Das ist ja wohl der Hammer, das war nicht ich!!

http://www.boegershausen.de/forum/viewtopic.php?t=40

Cheers ML
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RB
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Beitrag von RB »

Die Idee mit dem Winkeleisen könnte doch die Lösung sein, oder ?
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Taylorpicker
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Beitrag von Taylorpicker »

Ich spiele ausschließlich in der klassisch anmutenden Haltung (allerdings mit Gitarre auf dem rechten Bein und dieses auf nem Stühlchen). Ich kriege keine Handhaltung hin, mit der es mir möglich wäre, gleichzeitig zu spielen und Saiten abzudämpfen, aber ich hatte auch nie Interesse daran, einen Lämmerhirt zu spielen. Ich bin mehr ein Freund vom Klingenlassen der Saiten und wähle mir meine Stücke entsprechend. Wozu hat meine Taylor denn sonst einen so schönen und langandauernden Klang?

Viele Grüße
Taylorpicker
aktuelle Baustellen: keine, komme nur wenig zum Spielen zur Zeit
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Ich habe den Thread bei Ulli B. nachgelesen. So wie dort von ihm beschrieben ist auch die Spielweise in meinem kleinen AVI weiter oben. Leider kann man es nur andeutungsweise erkennen.

Bauklötzer habe ich bei diesem absolut gigantischen Daumenpick im Eingangsbeitrag gestaunt. :shock: Ich mag kaum glauben, dass man mit so einem Teil spielen kann. :shock:
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