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Stücke zum Trainieren des Daumens?
Verfasst: Mo Feb 02, 2009 9:16 am
von Spong
Aloha,
Ich suche ein paar Stücke, mit denen man Alternate / Rotating bass, also das Daumenpicking ("Ump- pa, Ump-pa, Ump- pa, Ump-pa") und die Unabhängigkeit von Daumen und dem Rest der Fingers trainieren kann. Hat vielleicht jemand Tipp für Tabs / Bücher / Resourcen?
Vielen großen Dank voraus!
Verfasst: Mo Feb 02, 2009 12:25 pm
von nolinas
Hallo Spong,
1. bezüglich Unabhängigkeit Daumen und Rest der Finger: Ich finde, dass Daumen und Zeigefinger doch gar nicht abhängig voneinander sind? Ich kann den Daumen frei bewegen und dabei alle Finger still halten, genauso wie ich die Finger frei bewegen kann, während der Daumen stille hält. Dafür brauchst Du doch kein extra Training. Vielleicht habe ich Dich aber auch falsch verstanden.
2. Übungen für die Zusammenarbeit Daumen & Rest der Finger:
"Finger-Fitness für Gitarristen" Fabian Payr. Das Übungsbuch behandelt zwar viele Aspekte der Hand- und Fingerbewegung, aber die Übungen sind sinnvoll, bieten Anregungen für abwechslungsreiches Üben. In meinen Augen sehr zu empfehlen.
Freundliche Grüße
Daniel
Verfasst: Mo Feb 02, 2009 2:58 pm
von Sperris
1. bezüglich Unabhängigkeit Daumen und Rest der Finger: Ich finde, dass Daumen und Zeigefinger doch gar nicht abhängig voneinander sind? Ich kann den Daumen frei bewegen und dabei alle Finger still halten, genauso wie ich die Finger frei bewegen kann, während der Daumen stille hält. Dafür brauchst Du doch kein extra Training. Vielleicht habe ich Dich aber auch falsch verstanden.
Bis dahin kann es jeder Anfänger. Die hohe Kunst liegt darin, Daumen und Finger
gleichzeitig und vollkommen autark voneinander zu bewegen. Versuch doch einfach mal mit den Fingern einen 3/4 Takt zu spielen und mit dem Daumen einen 4/4 Takt dagegen zu setzen.
Das ich Dir Spong keinerlei Übungen zur Verfügung stellen kann, erklärt auch, warum ich an dieser Hürde bisher gescheitert bin. Umso mehr bin ich auf Übungen gespannt!
Gruß Ralf
Verfasst: Mo Feb 02, 2009 3:13 pm
von OldPicker
Die Kunst des Fingerpicking ist, zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Finger an der richtigen Stelle der richtigen Saite richtig aufzusetzen und gleichzeitig mit dem richtigen Finger der anderen Hand mit dem richtigen Druck im richtigen Winkel die richtige Saite so anzuschlagen, dass der gewollte und richtige Ton dadurch erzeugt wird, und dieses unter Umständen gleichzeitig auf und mit mehreren Saiten.
Das kann man lernen.

Verfasst: Mo Feb 02, 2009 5:50 pm
von Fidelio
bin auf ausführliche Hinweise & Tipps bezüglich Wechselbassproblematik gespannt..
Für mich ist das sehr große Hürde oder ich packe das nicht richtig an…
vielleicht liest das z.B Lena?
Verfasst: Mo Feb 02, 2009 6:09 pm
von Harald H. Morton
Verfasst: Mo Feb 02, 2009 6:39 pm
von Holger Hendel
Ich würde starten, indem ich fixe Picking-Pattern auf mir bekannte Harmoniefolgen dresche, z.B. "House of the rising sun" oder "Knocking on heaven´s door". Das Picking-Pattern würde ich mir notieren, am besten exakt für jede der drei Möglichen (Haupt)Varianten: Grundton auf E-, A-, D-Saite. Und dann spielen, spielen, spielen- aber sauber und in time. Die Geläufigkeit / Geschwindigkeit kommt mir der Zeit.
Der nächste Schritt könnte sein, sich mit ausgefuchsten Arrangements ans Melodiepicking heranzuwagen, etwa durch Peter´s gute Vorarbeit hier:
http://www.peter-ratzenbeck.at/
Ich empfehle: "me and bobby mcgee", "botte of wine" und " freight train".
Die Songs wurden in Schwierigkeitsstufen unterteilt, ich warne davor, diese Info ernst zu nehmen.

Viel Erfolg & Spaß.
Verfasst: Mo Feb 02, 2009 7:11 pm
von zappi
Das ist eine der Problematiken die mich auch noch beschäftigen. Aber wenn ich das richtig sehe, scheint es kein Patentrezept dafür zu geben.
Mir persönlich hat es, auf einen Tip von Don Ross hin, den Daumen und die Finger in unterschiedlichen Rythmen zu bewegen, wobei die Variationsmöglichkeiten annähernd unendlich sind, indem man z.B. den Daumen der Reihe nach über die drei tiefen Seiten bewegt und die Finger in umgekehrter Folge über die hohen. Ich liefere hier mal ein grafisches Beispiel:
Code: Alles auswählen
3 in 4
|--|--|
|-|-|-|
4 in 5
|---|---|---|
|--|--|--|--|
5 in 6
|----|----|----|----|
|---|---|---|---|---|
Die jeweiligen Folgen muss man als eine Zeitlinie betrachten. Es gibt auch Eselsbrücken, die einen beim Rytmus halten helfen können. So z.B. für das 3 in 4 Beispiel:
Und für den 4 in 5:
Code: Alles auswählen
|--- |--- |--- |
Pass the god damn butter
|-- |-- |-- |-- |
Mir hat es bis jetzt eine Menge gebracht und wird es hoffentlich auch noch bringen. Leider bin ich nicht so gut im erklären, und hoffe, dass das zumindest grob verständlich ist, was ich rüberbringen möchte.
Verfasst: Di Feb 03, 2009 6:04 am
von hoggabogges
Ist jetzt nicht gerade DER Renner, aber als ich das konnte, war ich einen grossen Schritt weiter:
es gibt eine 'Cocaine'-Version, ich glaube von Dave van Ronk, wo er die Basslinie nicht 'Bum-Tschik' sondern umgekehrt, 'Tschik-Bum' spielt. In C gespielt solls heissen erst die D dann die A-Saite, nicht wie gewohnt erst die A dann die D. Und dieses System durchgehend übers ganze Lied.
Verfasst: Di Feb 03, 2009 9:20 am
von entiwi
Ich habe mir das Übungswerk von Hans Westermeier, Picking Basics, Das Spielbuch, Band 1, Best.-Nr. AMB 3074, erhältlich bei Acoustic-Music.de zugelegt.
Da wird man langsam an das Melodiepicking herangeführt mit Hilfe verschiedener Übungsstücke von Peter Finger, Hans Westermeier, Sven Voolstra, Ulli Bögershausen usw.
In den letzten Stücken werden dann Stücke mit Wechselbass vorgestellt.
Das Stück von Peter Finger am Ende des Buches ist dann wirklich schnell, da muss man schon die Finger gut sortieren, damit das Stück klingt

.
Die Melodien sind sehr nett, da macht es auch Spass zu üben
Na, ja also das ist zur Zeit mein Favorit, fange jetzt aber mit Übungsstücken von Detlev Bunk ("acoustic rock") an, da kann ich aber noch nix zu sagen.
Gruss entiwi
Verfasst: Di Feb 03, 2009 9:34 am
von Rolli
Hi! Daytripper in der Version von Tommy Emmanuel.
http://www.youtube.com/watch?v=vh4jGqvUGiQ
Ich habe 14 Tage strammes Üben gebraucht, bis ich das Ding einigermaßen flüssig spielen konnte. Danach wusste ich, dass man sich alles erarbeiten kann. Ansonsten ist das Buch TE Solo Guitar Style im Zusammenhang mit der DVD Up Close. Da nimmt er sich auch das Boom Chick vor. Das bringt einen wirklich weiter, aber man sollte nicht gerade blutiger Anfänger sein! Oder wenn doch, das Restleben (Familien, Freunde, sonstige Hobbies und Beruf) an den Nagel hängen.
Verfasst: Di Feb 03, 2009 10:34 am
von hoggabogges
@Rolli, der Daytripper ist ja schon eines der Heftigsten. Wenn du das kannst, brauchst du normal nimmer üben, da spielst du nurnoch...

Verfasst: Di Feb 03, 2009 10:40 am
von Rolli
hoggabogges: @Rolli, der Daytripper ist ja schon eines der Heftigsten. Wenn du das kannst, brauchst du normal nimmer üben, da spielst du nurnoch...
Na ja, man hat es dann geschnallt, aber zumindest ich muss das immer wieder auffrischen. Liegt wohl am ALter

)
Verfasst: Di Feb 03, 2009 9:03 pm
von nolinas
Sperris hat geschrieben:Bis dahin kann es jeder Anfänger. Die hohe Kunst liegt darin, Daumen und Finger gleichzeitig und vollkommen autark voneinander zu bewegen. Versuch doch einfach mal mit den Fingern einen 3/4 Takt zu spielen und mit dem Daumen einen 4/4 Takt dagegen zu setzen.
Wusste ich nicht, dass Melodie und Basslinien in verschiedenen Takten stehen können.
Ist das denn aber überhaupt ein Problem der Unabhängigkeit von Daumen und Fingern? Dasselbe Problem dürften die meisten von uns haben, wenn Sie mit der linken und der rechten Hand verschiedene Takte klopfen wollen oder generell verschiedene Abläufe koordinieren möchten (links: hin und her, rechts: kreisen). Mir scheint das Problem liegt eher im Hirn.
Daniel
Verfasst: Mi Feb 04, 2009 8:32 am
von thomasS.
Hallo,
es gibt ein Buch von Helmut Grahl "Die Folkblues Gitarre", erschienen 1975 (Band 1-weißes Cover).
Uber den Verlag Nicklas und Grahl in Frankfurt sind noch Restexemplare zu haben. Da es nicht mehr über den Buchhandel lieferbar ist müsste man sich dort hin wenden. Die Schallfolie die im Original dem Buch beilag ist inzwischen als CD beigefügt. Preis glaube ich 22,- Euro.
Hier werden Blues und Ragtime Stücke von den einfachsten Übungen bis hin zu Slidegeschichten erläutert. Anhand dieser Stücke habe ich mit dem Picking angefangen. Mir hat es sehr geholfen. Zusätzlich gibt es noch einen zweiten Band (rotes Cover), welcher noch über die Buchläden zu haben ist. Dieser beinhaltet verschiedene Stücke für Fortgeschrittene, allerdings ohne CD.
Viele Grüße
Thomas