Frage an die Plektrumisten
Moderator: RB
Frage an die Plektrumisten
Wie vermeide ich, daß der rechte Ellenbogen nach einer gewissen Zeit sich verkrampft ? Kennt jemand überhaupt dieses Phänomen beim Plektrumspiel ?
Ich kenne das nicht vom Plektrumspiel, aber vom Spiel ohne Plektrum. Seit ich mit Gitarrenstütze spiele, hatte sich das nicht nur links, sondern auch rechts wirklich positiv bemerkbar gemacht. Dadurch, dass beim Sitzen das Instrument halt höher liegt, kann ich unbedarft meiner Unart fröhnen, auf der Zarge fast draufzuliegen und das scheint wirklich auch den rechten Arm, auch wenn es unlogisch klingt, zu entlasten oder zumindest in eine Stellung zu zwingen, die für mich über längere Zeiträume schmerzfrei ist.
Ob das wirklich bei Dir oder anderen auch so wäre, kann ich leider nicht beurteilen. Ich würde es mal probieren, auch wenn es noch so uncool aussieht.
Ob das wirklich bei Dir oder anderen auch so wäre, kann ich leider nicht beurteilen. Ich würde es mal probieren, auch wenn es noch so uncool aussieht.
Re: Frage an die Plektrumisten
Ich kenne es und ich hasse esRB hat geschrieben:Wie vermeide ich, daß der rechte Ellenbogen nach einer gewissen Zeit sich verkrampft ? Kennt jemand überhaupt dieses Phänomen beim Plektrumspiel ?

Die einzige Chance, beim Bluegrass nicht diesen Krampfanfällen zu erliegen, ist einfach bewusst auf eine lockere Haltung des Arms zu achten. Dieses Selbstdisziplinieren ist zunächst fast ebenso anstrengend, wie das Spielen selbst. Aber ich bin auf dem rechten Weg....
Und weißt Du was? Ich lasse irgend einen Film im Fernsehen laufen und spiele meine Licks oder irgend ein Stück nebenher. Irgendwann konzentriere ich mich so sehr auf den Film, dass meine Hände sich automatisch und ohne mein Denken weiterbewegen. Zum Einen sind beide Arme nun locker ( weil: ich denke nicht an sie ), zum Anderen lerne ich die Hände zu bewegen und mit dem Kopf etwas anderes zu tun. Das ist wichtig, wenn man singen und gleichzeitig irgendwelche Licks spielen will.
Ich mache das seit einiger Zeit, und es hilft mir.
Liebe Grüße,
Dieter
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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- Holger Hendel
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Fällt mir auch nicht viel mehr zu ein...Kraftdosierung, Lockerheit, Ablenkung...mMn aber v.a. auch: die Anschläge nicht zum Großteil aus dem Ellenbogen kommen lassen sondern auch andere Gelenke mit in die Bewegung mit einbeziehen: Fingergelenke, Handgelenk, evtl. sogar Schulter.
Wenn ich längere Zeit strummen muß (wie zuletzt Freitag...eieiei, 4 h inne Kneipe, aber nett war´s) versuche ich immer bewußt die Belastung auf mögl. viele Gelenke zu legen, ich bilde mir ein, dass es was bringt.

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@OldPicker: Wieso machst Du das gleiche wie ich ? Gibt es sowas wie Seelenverwandtschaft ? Dabei sind wir bestimmt in vielen Punkten ganz unterschiedlich.
Das, was Du beschreibst, ist das Problem. Diese Fiddle-Tunes sind wie Bullen-Rodeo. Wenn die anderen spielen, und man muß nur Begleitung machen, ist Pause und wenn man mit dem "Break" dran ist, dann ist das so, als würde das Gatter geöffnet. Kein Wunder, daß man da krampfig wird.
@Harald: Die Körperhaltung ist es wohl nicht, es kommt eher aus dem Spiel und dem Gefühl, die Bewegungen müßten genau stimmen, die Saiten ganz genau getroffen werden, aber laut und schnell. Irgendwann zieht es gewaltig im Ellenbogen und die Schwierigkeit, die erwähnten Ziele zu erreichen und einzuhalten, werden immer größer.
Scheint wie Sport zu sein. Man muß sich locker schütteln, wie so eine Leichtatlethin vor dem 5000 m-Lauf. Nur schüttele ich den Arm und die die Beine.
Das, was Du beschreibst, ist das Problem. Diese Fiddle-Tunes sind wie Bullen-Rodeo. Wenn die anderen spielen, und man muß nur Begleitung machen, ist Pause und wenn man mit dem "Break" dran ist, dann ist das so, als würde das Gatter geöffnet. Kein Wunder, daß man da krampfig wird.
@Harald: Die Körperhaltung ist es wohl nicht, es kommt eher aus dem Spiel und dem Gefühl, die Bewegungen müßten genau stimmen, die Saiten ganz genau getroffen werden, aber laut und schnell. Irgendwann zieht es gewaltig im Ellenbogen und die Schwierigkeit, die erwähnten Ziele zu erreichen und einzuhalten, werden immer größer.
Scheint wie Sport zu sein. Man muß sich locker schütteln, wie so eine Leichtatlethin vor dem 5000 m-Lauf. Nur schüttele ich den Arm und die die Beine.
Hallo, keine Ahnung, warum es bei mir immer anders ist.
Ich hacke aktuell Holz für den nächsten Winter - feinjährige Fichte
mit vielen Ästen nicht dass Einer denkt "Fichtendecke".
Nun, man kann dabei seinen ganzen Frust begraben und man
kann Probleme mit dem rechten Ellenbogen bekommen - Krampf,
kann auch Zerrung sein. Jeden Falls unangenehmes Ziehen.
Und jetzt spiele ich abends etwas länger entspannt Western
(nicht Bluegrass) - und es lässt spürbar nach.
Der Umkehrschluss wäre jetzt nicht : etwas Holz hacken ?
V.H.
Ich hacke aktuell Holz für den nächsten Winter - feinjährige Fichte
mit vielen Ästen nicht dass Einer denkt "Fichtendecke".
Nun, man kann dabei seinen ganzen Frust begraben und man
kann Probleme mit dem rechten Ellenbogen bekommen - Krampf,
kann auch Zerrung sein. Jeden Falls unangenehmes Ziehen.
Und jetzt spiele ich abends etwas länger entspannt Western
(nicht Bluegrass) - und es lässt spürbar nach.
Der Umkehrschluss wäre jetzt nicht : etwas Holz hacken ?
V.H.
Re: Frage an die Plektrumisten
...
Zuletzt geändert von RAc am Sa Okt 10, 2015 11:46 pm, insgesamt 1-mal geändert.
http://soundcloud.com/rac-13" onclick="window.open(this.href);return false;
Na, ich glaube, Dieter und Holer haben es getroffen. Die anderen Phänomene kenne ich weniger - beim fingerpickenden Gerupfe bleibt alles locker. Es ist eher die Konzntration, die zu einer Verkrampfung führt, deren Niederhaltung anstrengend ist. Die Etappen, die ich durchstehe, weren aber immer länger, denke ich. ICh fürchte fast, daß nur weitere 10.000 Stunden helfen werden.
Genau das gleiche Problem habe ich auch.
Bei mir kommt es offenbar durch das Festhalten des Pleks zwischen Daumen und Zeigefinger. Dabei scheine ich mich irgendwie zu verkrampfen, denn es ist ja immer ein echter Quell der Heiterkeit das Plektrum aus dem Schallloch zu schütteln.
Allein das Wissen nützt jedoch nichts, die Verkrampfung kommt ganz sicher. Wenn auch in immer größeren Abständen.
Vermutlich hast du recht, so nach 9-10.000 Std. wird es wohl besser.
Komischerweise, je mehr ich Tony Rice, Dan Crary und Konsorten ansehe, desto mehr und schneller kommt die Verkrampfung......
Gruß
Lutz
Bei mir kommt es offenbar durch das Festhalten des Pleks zwischen Daumen und Zeigefinger. Dabei scheine ich mich irgendwie zu verkrampfen, denn es ist ja immer ein echter Quell der Heiterkeit das Plektrum aus dem Schallloch zu schütteln.
Allein das Wissen nützt jedoch nichts, die Verkrampfung kommt ganz sicher. Wenn auch in immer größeren Abständen.
Vermutlich hast du recht, so nach 9-10.000 Std. wird es wohl besser.
Komischerweise, je mehr ich Tony Rice, Dan Crary und Konsorten ansehe, desto mehr und schneller kommt die Verkrampfung......
Gruß
Lutz
Mal im Ernst - ich spiele zwar nie mit Plektrum, aber wenn ich das hier so alles lese kommt mir unweigerlich der Gedanke, daß man das Verlieren des Plektrums doch eigentlich damit verhindern könnte, dass man sich nen Streifen mit einem Klettverschluss um Daumen oder Zeigefinger wickeln und ein kleines Stück auf die entsprechende Seite des Plektrums kleben könnte, oder ist das nicht praktikabel, vll. aus Gründen, die mir so auf Anhieb nicht einfallen?
Harald, das ist gar nicht so schlimm. Man gewöhnt sich an das Teil mit der Zeit. Ich spiele ja auch erst seit kurzer Zeit damit, und es kommt nahezu gar nicht dazu, dass es beim Spielen irgendwo ins off verschwindet.Harald hat geschrieben:Mal im Ernst - ich spiele zwar nie mit Plektrum, aber wenn ich das hier so alles lese kommt mir unweigerlich der Gedanke, daß man das Verlieren des Plektrums doch eigentlich damit verhindern könnte, dass man sich nen Streifen mit einem Klettverschluss um Daumen oder Zeigefinger wickeln und ein kleines Stück auf die entsprechende Seite des Plektrums kleben könnte, oder ist das nicht praktikabel, vll. aus Gründen, die mir so auf Anhieb nicht einfallen?
Liebe Grüße,
Dieter
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Hi Dieter, ich weiss nicht, hab das mal ganz kurz probiert und immer flog das Teil irgendwie weg. Und der ziemlich bekannte Gitano Lulu Reinhard, der auf Nylonsaiten unterwegs ist und IMMER mit Plektrum spielt, verliert fast bei jedem seiner Auftritte mindestens ein- zweimal das Teil, woran liegt das eigentlich, frag' ich mich immer. Da kann man festhalten, wie man will, dabei verkrampft man, der Ton wird auch dadurch sehr bescheiden, ist mein Eindruck, und wenn man das erstrebte Nicht-Zu-Fest-Und-Nicht-Zu-Locker erreicht zu haben glaubt, flitzt das Ding doch wieder irgendwohin. Bei mir jedenfalls. Darum hab ich es auch gleich wieder gelassen.
Mein Sohn hingegen spielt z. B. alles mit Plektrum und versteht anscheinend gar nicht, dass irgendjemand damit Schwierigkeiten hat.
Ist schon komisch, dass es dem Einen auf Anhieb zu gelingen scheint und dem Anderen halt gar nicht.
Mein Sohn hingegen spielt z. B. alles mit Plektrum und versteht anscheinend gar nicht, dass irgendjemand damit Schwierigkeiten hat.
Ist schon komisch, dass es dem Einen auf Anhieb zu gelingen scheint und dem Anderen halt gar nicht.
Sicher kenne ich das, aber glaube mir: Das gibt sichHarald hat geschrieben:Hi Dieter, ich weiss nicht, hab das mal ganz kurz probiert und immer flog das Teil irgendwie weg. Und der ziemlich bekannte Gitano Lulu Reinhard, der auf Nylonsaiten unterwegs ist und IMMER mit Plektrum spielt, verliert fast bei jedem seiner Auftritte mindestens ein- zweimal das Teil, woran liegt das eigentlich, frag' ich mich immer. Da kann man festhalten, wie man will, dabei verkrampft man, der Ton wird auch dadurch sehr bescheiden, ist mein Eindruck, und wenn man das erstrebte Nicht-Zu-Fest-Und-Nicht-Zu-Locker erreicht zu haben glaubt, flitzt das Ding doch wieder irgendwohin. Bei mir jedenfalls. Darum hab ich es auch gleich wieder gelassen.
Mein Sohn hingegen spielt z. B. alles mit Plektrum und versteht anscheinend gar nicht, dass irgendjemand damit Schwierigkeiten hat.
Ist schon komisch, dass es dem Einen auf Anhieb zu gelingen scheint und dem Anderen halt gar nicht.

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Hi Harald,Harald hat geschrieben: Ist schon komisch, dass es dem Einen auf Anhieb zu gelingen scheint und dem Anderen halt gar nicht.
das ist wie mit den Fingerpicks. Als ich die zum ersten Mal auf den Fingern hatte
fühlte es sich an, als wenn ich mit Kneifzangen spielen sollte.
übenübenüben -> schon war es so normal, das es ohne Picks kaum noch ging.
Mit dem Plek war's genau so, mittlerweile verliere ich die Dinger so gut wie nie mehr,
während mir von früher die oben beschriebenen Suchaktionen nach dem Plek
im inneren der Gitarre wohl bekannt sind.
on-topic:
mit Verkrampfungen im Ellenbogen hatte ich beim Plektrumspiel noch nie Probleme .
Wenn ich jetzt beim spielen darauf achte, bekomme ich sie bestimmt.

btw: ich hab mal vor einer Freilichtbühne nachts im Gras
den Blitzadapter für meine Nikon F2 verloren – und wiedergefunden. *g*
»A painter paints pictures on canvas.
But musicians paint their pictures on silence.«
Leopold Stokowski
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http://www.nonoise-online.de
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