Michael Hedges: Aerial Boundaries und andere St?cke

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

Antworten
jo
Beiträge: 544
Registriert: Mo Aug 29, 2005 12:23 pm
Wohnort: Herzogenrath

Michael Hedges: Aerial Boundaries und andere Stücke

Beitrag von jo »

Hallo zusammen,

unter all den netten Willkommengrüßen für meinen Einstand ergab sich eine Diskussion um Michael Hedges Stück "Aerial Boundaries". Als Einführung die betreffenden postings:
Joachim hat geschrieben: Das würde mich interessieren, wie der MH Aerial Boundaries spielt. Ich finde das klingt nach vielen Gitarren.
_________________
Gruss
Joachim
matthiasL hat geschrieben:#Aerial Boundaries#

Hi Joachim,

ist eigentlich ganz einfach: Die linke Hand Hämmert und Pullt, die rechte spielt die Melodie und STOPPT(!!!!!!) die Saiten und slappt ab und an.

Um das aber richtig spielen zu koennen muss man leider entweder supermusikalisch sein, superlange üben oder komplett wahnsinnig sein (im positiven Sinn!!) wie der gute Michael (der Mozart der Steelstring).

Ich habe vor 2 Jahren vor dem Hauptkonzert der OpStrings einen Typen am Stand von Antique Acoutics (oder so) gesehen der hat AB einfach so locker gespielt. Ich wollte echt nicht mehr leben, dann haben wir uns drauf geeinigt das Ragamuffin die groesste Steelstring-Komposition aller Zeiten ist und er hat mich gefragt ob er es spielen soll ... die A-saite schnell runtergestimmt und schon gings los mit Raga ... Das war glaube ich das krasseste, was ich je erlebt habe. Jeder Ton jede Phrasierung sass. Und der Typ war ein Hobby'ist so wie wir. Da wollte ich wirklich ueberhaupt nicht mehr leben.
Das ist soooo gemein.
Cheers ML
...das könnte mein Kumpel Andreas Martin gewesen sein (http://www.brainwashed.com/common/video ... 050220.mov, leider nur für DSL oder Leute mit unendlicher Geduld, da 50Mb) ...

Aerial Boundaries finde ich das schwerste Stück überhaupt. Das liegt vor allem an der Rolle der linken Hand, die hier wesentlich dominanter ist, als ich das von anderen Stücken her kenne. Mein Spiel geht doch sehr über den Kopf, und da bin ich es gewohnt, dass die linke Hand der rechten zuspielt. Bei diesem Stück landet man dann dabei immer wieder im selben Fettnäpfchen. Gerade bei diesem Stück gilt: Wille zum Erfolg und üben, üben, üben, und vor allem Geduld mit sich selbst. Dann dauert es eben ein Jahr oder zwei, bis das Stück geht.
Ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr wieder damit anzufangen, nachdem ich vor vier Jahren frustriert aufgegeben habe.

Mich würde interessieren, ob auch andere schon Erfahrungen mit Stücken von Hedges gesammelt haben.

Gruß
Jo
matthiasL
Beiträge: 404
Registriert: Fr Feb 18, 2005 11:32 am
Wohnort: Darmstadt

Beitrag von matthiasL »

Hi Jo (wie waers mit Hey Joe?)

Ich finde es genau umgekehrt nach kurzer Zeit ging die linke Hand auf Autopilot. Aber das richtig Gemeine ist das Saitenstoppen der rechten Hand. Das geht sowas von gegen den Strich. Aber die Belohnung, wenn man es kann einfach unvergleichlich. Ein Dynamikaufbau, den ich so noch nie erlebt habe. Was soll ich sagen, ich konnte den ersten Part spielen ... habe mich aber dann entschlossen erst noch eine Zeit konservativer zu spielen und meine Grundtechnick zu verbessern bevor ich mich an solche Meilensteine wage. War einfach noch nicht weit genug, oder vielleicht noch lange nicht weit genug. Aber wann ist man das schon.

Ich werde so in 1-2 Jahren meine MH Phase ernsthaft beginnen ... ich verspreche es ... Aber vielleicht probiere ich 'einfachere' Stuecke schon vorher, recht einfach aber supergenial ist zB 'Ritual Dance', ist halt Strumming aber ich habe schliesslich auch ne D-35 die schreit geradezu danach nicht nur Bluegrass zu Spielen. Aber mit Tony Rice ist es ja auch nicht besser als mit MH er ist der Olymp des Flatpickens. Warum trau ich mich nur nicht zu singen, die Singer-Singwriter Sachen sind immer soooo einfach.

Welches sind deine MH-Quellen, 'rootwich.com'?


Cheers ML
Benutzeravatar
Fuxli
Beiträge: 200
Registriert: Fr Feb 18, 2005 6:14 pm
Wohnort: Greifswald

Beitrag von Fuxli »

Hi Jo,
habe mir gerade mal das Video von Andreas Martin reingezogen. Sehr beeindruckend, was er da macht, und er kommt auch sehr sympathisch und klug rüber in dem Interview. Hat der ne Homepage, auf der mal ein bisschen was zu seinem Werdegang zu lesen ist? Und hat er denn nun schon ne eigene CD rausgebracht? Würde mich sehr interessieren.
Grüße - Fuxli
jo
Beiträge: 544
Registriert: Mo Aug 29, 2005 12:23 pm
Wohnort: Herzogenrath

Beitrag von jo »

Fuxli hat geschrieben: Hi Jo,
habe mir gerade mal das Video von Andreas Martin reingezogen. Sehr beeindruckend, was er da macht, und er kommt auch sehr sympathisch und klug rüber in dem Interview. Hat der ne Homepage, auf der mal ein bisschen was zu seinem Werdegang zu lesen ist? Und hat er denn nun schon ne eigene CD rausgebracht? Würde mich sehr interessieren.
Grüße - Fuxli
Leider keine homepage, keine CD. Vielleicht kommt das noch.
Andreas ist 42, aus Aachen, mein Mitschüler auf dem Gymnasium. Wir haben schon damals Gitarre zusammen gespielt, aber dann fast 15 Jahre kaum miteinander zu tun gehabt. Seit 2001 spielen wir regelmäßig zusammen und widmen uns vor allem Michael Hedges, Preston Reed und im letzten Jahr vor allem Michael Gulezian.
Andreas - damals noch Andreas Heemann - hat mit seinem Bruder Christoph und anderen Leuten unter dem Namen HNAS (Hirsche nicht auf's Sofa) in den 80ern und Anfang der 90er verschiedene Cds veröffentlicht. Das war auch der Anlass für Interview und Film.
Andreas spielt des öfteren Konzerte, das nächste Mitte September in Wien. Ich kann ja mal posten, wenn er wieder in D spielt.
matthiasL hat geschrieben:Hi Jo (wie waers mit Hey Joe?)
Joe darf mich nur meine Schwester nennen :)

--snip---

Was soll ich sagen, ich konnte den ersten Part spielen ... habe mich aber dann entschlossen erst noch eine Zeit konservativer zu spielen und meine Grundtechnick zu verbessern bevor ich mich an solche Meilensteine wage. War einfach noch nicht weit genug, oder vielleicht noch lange nicht weit genug. Aber wann ist man das schon.
Naja, genau das wollte ich eigentlich sagen. Ich habe vor zwei Jahren nach viel Üben beschlossen, eben zuerst meine spieltechnische und vor allem mentale Basis soweit aufzubauen, bis ich mich solchen Stücken gewachsen fühle.
Ich werde so in 1-2 Jahren meine MH Phase ernsthaft beginnen ... ich verspreche es ... Aber vielleicht probiere ich 'einfachere' Stuecke schon vorher, recht einfach aber supergenial ist zB 'Ritual Dance'
Das habe ich auch ziemlich früh versucht zu spielen, aber erst vor etwa 2 Monaten ist mir das Intro endlich richtig gelungen.
Welches sind deine MH-Quellen, 'rootwich.com'?
Genau da fing es an. Genial vor allem die kurzen Videos mit den wichtigsten Problemstellen der schönsten Stücke. Weitere Tabs habe ich dann über irgendwelche tabcrawler gefunden.
Später habe ich dann bei Stropes (www.stropes.com) Hot Type und Ragamuffin gekauft sowie das Buch 'Rhytm, Sonority, Silence' mit sechs Stücken (Aerial Boundaries, Eleven Small Roaches, Rickovers Dream, Layover, The Naked Stalk und Bensusan). stropes kann ich nur empfehlen, die besten tabs auf dem Markt.

Gruß
Jo
Benutzeravatar
Fuxli
Beiträge: 200
Registriert: Fr Feb 18, 2005 6:14 pm
Wohnort: Greifswald

Beitrag von Fuxli »

Hi Jo,
kannst Du mir vielleicht sagen, wie das letzte Stück auf dem Video von Andreas Martin heißt und von wem das ist? Das soll nämlich auf die Liste der Stücke, die ich gerne mal spielen können möchte. Da stehen übrigens schon etliche drauf...
Bei mir läuft das übrigens oft so, dass mich ein Stück total beeindruckt und ich denke, dass ich der glücklichste Mensch auf der Welt wäre, wenn ich das spielen könnte. Dann, mit zunehmenden Forschritten beim Spielen (des jeweiligen Stückes), finde ich es irgendwann gar nicht mehr sooo toll, und dann lasse ich es nicht selten links liegen, ohne es komplett spielen zu können. Manchmal habe ich mir schon geschworen, ein Stück, das mir gut gefällt, bloß nicht zu oft zu hören, damit mir die Lust daran nicht vergeht, aber wenn ich es "raushören" muss, bleibt das mit dem häufigen Hören ja zwangsläufig nicht aus. Da muss mal irgendwie ne Strategie her.
Fuxli
matthiasL
Beiträge: 404
Registriert: Fr Feb 18, 2005 11:32 am
Wohnort: Darmstadt

Beitrag von matthiasL »

@ Jo: Dein Kumpel
Ich habe das jetzt erst gecheckt. Du hattest gesagt es koennte auf der OpStrings dein Kumpel Andreas gewesen sein.
Weisst du, ob er vor 2 Jahren auf den OpStrings war und direkt vor dem Abendkonzert Dreadnaughts probiert hat? So weit mich mein Hirn nicht taeuscht hatte er aber eher so eine Curt Cobain (RIP) Frisur, aber an das Gesicht kann ich mich nicht mehr erinnern. Und er hatte noch einen Kumpel dabei, der war ein bisschen kleiner und dicker. Du vielleicht :P :twisted: :wink: ? Der Kumpel hatte gesagt er haette auch das Stropes Buch. Mann, habe ich ein Gedaechtnis!

@Fuxli
Kein Wunder mit dem 10000x hoeren, du musst ja auch jeden Ton genau so wie die Pro's treffen. Selbst Schuld!

Ich kann ja auch Dracula spielen (ist ja nicht soooo schwer, wenn man die 2/4 Slaps drauf hat) aber es hoert sich immer wie wie eine Eigekomposition (eines begrenzt Begabten) an :( :( :(

Cheers ML
Benutzeravatar
Joachim
Beiträge: 2158
Registriert: Mi Feb 09, 2005 3:19 pm
Wohnort: Berlin

Beitrag von Joachim »

@jo:

Vielen Dank für den link auf das Video. Ist sehr interessant und jetzt habe ich mal gesehen wie einer AB spielt. Ist schon schlimm, aber scheint doch machbar, wenn man eben den eigenen Horizont in Betracht nimmt und die ANsprüche dementsprechend runterschraubt. :roll:
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
matthiasL
Beiträge: 404
Registriert: Fr Feb 18, 2005 11:32 am
Wohnort: Darmstadt

Beitrag von matthiasL »

@Fuxli
Ich hab das Video jetzt auch mal angeschaut. Was soll ich'n da noch sagen ...

vielen Dank Jo!!!!

Ich weiss nicht mehr genau die Reihenfolge, aber das erste war ne Eigenkomp. (glaube ich), dann 'Bensusan' (MH), dann ein Preston Reed Stueck (keine Ahnung wie's heisst aber ist auf seinem Video, also entweder Bordertown, Slap Funk oder Tribes), das letzte ist uebrigens auch wieder Preston Reed (auch wieder vom Video). Dann noch von MH: Ready or Not (ohne Gesang), Aerial Boundaries hab ich was vergessen?
Das PR-Video ist genial, vor allem wenn man seine Klampfe zu Kleinholz verabeiten will/muss (bei den Energiepreisen).

Cheers ML
jo
Beiträge: 544
Registriert: Mo Aug 29, 2005 12:23 pm
Wohnort: Herzogenrath

Beitrag von jo »

Na, das freut mich ja, so rege Teilnahme.
Ich arbeite mal alles ab:
Fuxli hat geschrieben:Manchmal habe ich mir schon geschworen, ein Stück, das mir gut gefällt, bloß nicht zu oft zu hören, damit mir die Lust daran nicht vergeht, aber wenn ich es "raushören" muss, bleibt das mit dem häufigen Hören ja zwangsläufig nicht aus. Da muss mal irgendwie ne Strategie her.
Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe aber entdeckt, dass das vor allem eine Sache der Zeit ist. Zuerst kann es so gehen, wie Du es sagst. In der Phase lernst Du das Stück, hörst und spielst es x-mal, und dann wird es schal, Du kommst nicht mehr weiter und das Stück bleibt liegen.
Mir so gegangen vor allem bei den Stücken, die eigentlich zu schwer für mich waren. Ich habe sie dann lange nicht mehr gespielt.
Heute übe ich viele von denen wieder, so etwa fast alle Hedges - Stücke. Und das funzt genauso wie beim ersten Mal, vielleicht nicht mehr ganz so ekstatisch und besessen, aber guuuut.

letztes Stück auf dem Video von Andreas Martin ist Tribes von Preston Reed, s. Liste weiter unten.
matthiasL hat geschrieben:So weit mich mein Hirn nicht taeuscht hatte er aber eher so eine Curt Cobain (RIP) Frisur, aber an das Gesicht kann ich mich nicht mehr erinnern. Und er hatte noch einen Kumpel dabei, der war ein bisschen kleiner und dicker. Du vielleicht? Der Kumpel hatte gesagt er haette auch das Stropes Buch. Mann, habe ich ein Gedaechtnis!
...
@Fuxli
Kein Wunder mit dem 10000x hoeren, du musst ja auch jeden Ton genau so wie die Pro's treffen. Selbst Schuld!
Grrr, kleiner Dicker hat er gesagt. Wo ist hier ein kleiner Dicker?
Curt Cobain Frisur ist viele Haare in allen möglichen Richtungen (so genannte deutsche Afro-Frisur)?
Aber das mit dem 10000x hören, das kann man ja an Andreas sehen, wohin das führen kann. Ich hab's eher mit Matthias.
Joachim hat geschrieben:Ist schon schlimm, aber scheint doch machbar, wenn man eben den eigenen Horizont in Betracht nimmt und die ANsprüche dementsprechend runterschraubt.
Manchmal ziemlich frustierend, aber ganz genau das ist das Geheimnis, wie man die Freude am Spiel nicht verliert.
matthiasL hat geschrieben: Ich weiss nicht mehr genau die Reihenfolge, .....
Slugbug Michael Gulezian (1994) 2:32
Bensusan Michael Hedges (1985) 2:17
Border Towns Preston Reed (1993) 3:53
Ready Or Not Michael Hedges (1987) 2:15
Aerial Boundaries Michael Hedges (1985) 4:48
Tribes Preston Reed (1995) 3:51
Antworten