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Alles Plektrum, oder Was ?

Verfasst: Fr Sep 16, 2005 1:19 am
von RB
Gestern abend habe ich ein bisschen mit einem Bekannten gespielt. Unter anderem das alte Lied "Bonnie-Blue-Flag". Ich habe beim Melodiespiel, mehr aus einer Laune heraus ein Plaktrum genommen und verwundert festgestellt, daß ich

1. damit die Melodie spielen konnte,
2. die Gitarre damit ungefähr dreimal so laut und amtlich klang
3. ich mein mageres, punktuelles Bluegrass-Solo-Wissen erstmals solange ich daran denke, zu einem gesamt-Improvisations-Geschehen zusammenmischen konnte.

Es schien alles so einfach und leicht zu sein. Bisher habe ich mir eingebildet, ich könnte dasselbe mit dem Zeigefingernagel der rechten Hand. Nur das ist wesentlich leiser und geht bei weitem nicht so locker von der Hand. Da dachte ich, ich hätte das "Mischsystem" schlechthin erfunden und nun das.

Ich komme ins Grübeln, ob ich mir ein paar Plektren besorgen sollte. Aber was mache ich dann mit Stücken, die sowohl Fingerpicken, als auch schnelle Melodien enthalten ? Es ist einigermaßen zum Verzeifeln. Eigentlich scheint die Hybrid-Technik das einzig Wahre zu sein, nur die bekomme ich einfach nicht vernünftig gebacken. Wenn ich dran denke, den "Last Steam Engine Train" auf diese Technik umzulernen, da brauch ich Jahre für, glaube ich.

Verfasst: Fr Sep 16, 2005 2:24 am
von christian
Das Problem mit der Lautstaerke habe ich auch. Ich war seit Jahren ein Fingerstyle Player aus Ueberzeugung bis ich dann vor sechs Monaten das Spielen mit dem Daumenpick fuer mich entdeckt habe. Seit dem ist mein Spielen sehr viel vielseitiger geworden.
Ich benutzte die Kelly Speed Picks fuer Travis style picking. Die sind hier in den USA sehr beliebt und eignen sich meiner Menung nach auch sehr gut fuer Flatpickingsolos.

Christian

Verfasst: Fr Sep 16, 2005 7:22 am
von OldPicker
Moin Reinhard,

das mit dem Plek kommt mir irgendwie bekannt vor :wink:

In einem anderen Thread sprach ich ja bereits davon, dass ich in letzter Zeit ein wenig mit dem Plek in Richtung Bluegrass herumexperimentiere. Bei einer kleinen Session sagte mir dann jemand..: "He, das klingt voll amtlich - volle easy - wie machst Du das...?" Mir selbst war nicht aufgefallen, dass ich da doch ein Stück weitergekommen bin, denn ich habe hauptsächlich auf meine vermeintlichen Patzer geachtet.

Den Last Steam kann man doch sowohl als auch spielen - erinnere Dich an Doc Watson / Leo Kottke, Leo spielt den Fingerpart, der Doc macht dazu das allegemeine Bluegrasspicking mit dem Plek.

Welche PLekträ ( Plektrumse, Plektri ) soll man nehmen??? Ich nehme zunächst die Fender Medium. Allerweltspleks, die eigentlich schon eine Menge abdecken. Natürlich kann man unter den 127.398 verschiedenen Pleks verschiedene auswählen, die eventuell noch besser wären, aber das spare ich mir auf, bis ich technische weiter bin. Und im Bluegrass - schrieb ich ja auch schon einmal - krönt man sein gitarristisches Können mit einem 2,75 mm Stahlplektrum mit doppelt angeschliffener Kante und spielt auf einem 18 - 70 Satz. Das sollte jede Martin aushalten können... :wink:

* * *

Tso, nu geh ich erstmal Tee trinken...

Verfasst: Fr Sep 16, 2005 10:46 am
von Habib
Hallo,

wie bereits erwähnt halte ich z.B von Fingerpicks nicht so viel- das gilt allerdings nicht für Plecs-ab und an mal für's Strumming oder für's sog. Flatpicking.

Klasse für einen "flächigen" obertonreichen Sound diese hier in den dünneren Stärken(rot oder Creme)- liegen auch prima in der Hand:

http://www.tonetoys.com/de/Sharkfin.html

Wennes richtig abgehen soll mit mit- sage ich mal- "knalligem Sound"- dann geht für mich nichts über diese in "Dick"- einfach nur ein geiler Sound. Folgendes kann ich nur unterschreiben:

"Die meisten Plektren sind heutzutage aus Plastik. Aber einige wenige Hersteller halten noch an Zelluloid fest. Es klingt einfach besser. Es verleiht dem Anschlag den ganz besonderen Knack. Und es sieht tierisch gut aus."

Das sind sie:

http://www.tonetoys.com/de/Kasho.html

Ich nehme am liebsten die mit den "abgerundeten Spitzen" ( Kasho NR.27)

Schönen Gruß

Klaus

Verfasst: Fr Sep 16, 2005 11:21 am
von guitar-hero
Habib hat geschrieben:
Klasse für einen "flächigen" obertonreichen Sound diese hier in den dünneren Stärken(rot oder Creme)- liegen auch prima in der Hand:

http://www.tonetoys.com/de/Sharkfin.html
YEP! Kann ich nur bestätigen!

Sehr schön und flexibel sind auch diese DAVA:
http://www.tone-toys.com/de/Dava.html
Einerseits recht feste Spitze für einen "runden" Sound, durch die dünnere Mitte aber gleichzig sehr variabel in Anwendung und Klang.

Verfasst: Fr Sep 16, 2005 11:39 am
von OldPicker
Sharkfin... :roll:

Sind die Löcher im Plek dafür da, dass man sich dieses bunte Bündel dann ans Ohr hängen kann...? :roll:

Echte Hardcorepicker nehmen einen Groschen / 10 Cent. Alles andere ist doch für Weicheier... 8)

Verfasst: Fr Sep 16, 2005 2:13 pm
von Waufel
MoinMoin,

ich spiele ja ausschließlich mit Plektren, wobei ich in den letzten Jahren immer mehr die Härte des Oleks gesteigert habe. Jetzt bin ich bei Dunlop 1mm. Manche machen ja eine richtige Philosophie daraus. Mir ist nur wichtig, dass die Dinger nicht aus der Hand rutschen. Den Ton kann man sehr schön mit dem Plektrum variieren, in dem man z.B. mit den unterschiedlichen Seiten (spitze oder runde Seite) spielt, den Druck der haltenden Finger verändert, das Plektrum biegt.
Imho ist es von Nachteil, wenn das Plek "zu" dick oder hart ist, weil ich es dann nicht mehr in der Form verändern kann.

Aber jeder wie er mag.

Gruß Waufel

Verfasst: Mo Sep 19, 2005 6:58 pm
von Holger Hendel
Für mich hat es sich als äußerst praktikabel erwiesen, zwischen Daumen + Zeigefinger der rechten Hand ein 46er Dunlop zu nehmen und mit Mittel-, Ring- und kleinem Finger zu picken. Ungeheure Flexibilität! Der Lernprozeß will zwar nicht enden und ich hoffe, dass ich eines Tages so gut damit zocken kann wie nur mit Fingern- es ist aber eine tolle Sache und ich werd´so schnell wohl nicht wieder davon loskommen.